@physioclaudi: Hm, evtl. gibt's da doch eine ungünstige Verstärkung? Evtl. ignoriert Dein Mann ihn auf andere Art und Weise?(Evtl. 'echter')
Mein Mann hasst Gebell, sprich er ignoriert garnicht. Er kann dabei sehr authentisch werden. Wenn er abends die letzte Pipirunde geht ist Emil mucksmäuschenstill. Er weiß natürlich auch, dass das keine aufregende Sache wird, aber wenn er mal einen Mucks macht reagiert mein Mann sofort. Aber nichtmal mit einem klaren Kommando, sondern mal sshhhht, mal ey, was immer und Hund ist ruhig.
Wenn ich einen abdrehenden Belltie um mich herum habe und mein Mann mies drauf ist brüllt er aus dem Nebenzimmer auch mal laut rüber und zack ist der Hund ruhig.
Kann es sein, dass dein Mann einfach nicht (oder anders) auf seine Meckerei reagiert? Charlie weiss auch ganz genau, wer aus der Familie mit ihm "diskutiert" und bei wem er es gar nicht zu probieren braucht. Beispiel: Meine Tochter kann eine Viertelstunde brauchen, um ihm das Halsband um zu machen, er sitzt geduldig wie in Lamm vor ihr und wartet, bei mir sitzt er zwar, es muss aber zügig gehen und was er veranstaltet, wenn mein Mann mit ihm losgehen will.....darüber möchte ich eigentlich den Mantel des Schweigens breiten...nur so viel - ein tolles Spiel mit Leine und auf dem Boden herum kullern.... 
Ich will ja garnicht mit ihm diskutieren. Er soll einfach die Klappe halten
. Ich versuche es momentan damit sämtliche Aktivitäten ein zu stellen, wenn er bellt und ihn abzusetzen. Wenn er sitzt und ruhig ist markere ich das und mache weiter. Was nach ein paar Sekunden in neuerlichem Gebell endet. Ist bislang die Methode bei der sich insgesamt das Bellen in Grenzen hält, aber weg bekomme ich es damit offenbar nicht.
Vielleicht liegt genau hier das Problem: er hat an dich eine völlig andere Erwartungshaltung als an deinen Mann.
Das würde ich auch versuchen zu unterbinden. Meine beiden neigen auch zum kontrollieren und kleben. Habe von Anfang an durchgesetzt, dass mir nicht überall hinterher gelaufen werden muss und inzwishen blinzeln die Hunde noch nicht einmal mehr wenn ich mich in der Wohnung bewege oder diese sogar verlasse.
Definitiv hat er eine andere Erwartungshaltung an mich. Mein Mann hat noch nie irgendwas mit ihm geübt, war nie mit in der Hundeschule, hat (fast) nie einen Keks. Trotzdem nervt es mich, wenn Emil mich dafür bestraft, dass ich mich mit ihm beschäftige. Ist natürlich bescheuert, er bestraft mich ja nicht, es fühlt sich für mich aber so an. Denn ein Emil im Stresslevel bellt, dass einem die Ohren fiepen.
Das Kontrollieren unterbinden ist schwierig. Meine Hündin neigt da auch zu. Ich lasse ihn bewußt immer mal in anderen Zimmern, aber wenn ich ihn nur auf seinen Platz schicke und zb die Treppe hoch gehe, dann löst er das irgendwann auf und dackelt hinterher. Wenn ich Türen dazwischen schließe motzt er zwar nicht rum, aber bleibt vor dieser Tür liegen, bis ich sie wieder öffne. Bin nicht sicher, wie ich das abstelle.
@physioclaudi das Thema haben wir in der Hundeschule auch oft.
Die Frauen trainieren sich blöd und bei den Männern klappt meist alles ohne das sie üben.
Ich denke das liegt auch oft an der Körpersprache von Männern, Männer machen so meist schon mehr automatisch, sie laufen aufrecht,
sie drehen sich nicht ständig nach dem Hund um, sie haben eine dunklere Stimme etc.
Männer machen oft intuitiv viel richtig und wir denken oft zu viel nach. Zumindest ist das bei uns in der Hundeschule so.
Die Stimme macht offenbar viel aus, Emil und auch Chica sind sehr beeindruckt, wenn mein Mann mal die Stimme erhebt. Bei mir...pühh...war bei den Kindern schon so
. Aufrecht gehen tut er garnicht. Eher so der Typ mit hängenden Schultern. ich gehe deutlich aufrechter.
Ich denke seine Grundeinstellung spielt auch eine Rolle. Bellen nervt ihn noch 200mal mehr als mich. Und das macht er sehr deutlich. Und ich komme da anscheinend nicht authentisch genug rüber.
Ich glaub, es geht auch oft um eine gewisse (emotionale) Distanz bzw. Wurschtigkeit.
Bei uns ists so: Wenn ich mich total bemühe, dass das Rüsselltier brav ist und sich benimmt (wenn wir wo auf Besuch sind oder mal Trubel ist im Büro), Leckerchen reinstopfe und meinen Fokus ständig auf dem Hund habe, dreht sie auf und ist binnen kurzer Zeit ein Flummi mit Flecken.
Wenn sie aber komplett neben her läuft, nimmt sie sich zurück, orientiert sich an mir und wird fast unsichtbar. Wie heute Morgen, da waren wir kurz in einem EKZ, viele Leute drum rum, kreischende Kinder, ich war am Suchen - und das Hundetier trottet brav neben mir her. Wenn ich das forciere und sie ständig dazu auffordere und lobe, zieht und hüpft sie abwechselnd.
Das haben wir auf jeden Fall auch. Meine Trainerin hat das schon vor ewigen Zeiten zu mir gesagt. Je mehr ich mich bemühe, dass wir irgendwas ganz besonders gut hinkriegen, desto mehr dreht der Emil am Rad.
Mit dem EKZ ist hier auch so. Schiebe das allerdings eher auf Überforderung. Der Input ist so extrem, dass der Herr nur noch am Glotzen ist und lieber nicht auffallen möchte.