Beiträge von physioclaudi

    Was meine Hunde im Monat kosten weiß ich glücklicherweise auch nicht so genau. Ich habe eine Kostenaufstellung für das FA, aber da gucke ich nicht so bewusst auf die Endsumme. Beide sind krankenversichert, da bin ich sehr froh drum. Der Große hat selten was womit ich zum TA muss, aber der Zwerg kostet die Versicherung im Jahr mehr, als ich dafür bezahle. Und das, obwohl es nur ein Basistarif ist und ich halt prophylaxenn und Impfungen selbst bezahle.

    Meine Hunde gehören zu 30% meiner Firma und ich mache damit ein Drittel der Kosten geltend. Das hilft mir die Hunde Haltung schön zu rechnen. Teuer bleibt es. Und es zieht ja Kosten nach sich. Ich wäre ohne Hunde nicht aufs Land gezogen. Jetzt hab ich deutlich höhere Fahrtkosten. Ich hätte ohne Hunde auch kein wohnmobil. Der PKW muss groß genug für den Riesencollie sein. Keine direkten Kosten, die die Hunde verursachen, aber sie ändern halt das Leben und damit fallen Kosten an.

    Gassi gehe ich immer mit beiden. Lucifer isses an sich schnurz, ob Emil dabei ist, wenn er wichtige Markierarbeiten erledigt, oder einem Reh hinterher brüllt. Aber Emil ist witzigerweise viel fröhlicher, wenn Luci dabei ist. Nur mit Emil, läuft dieser seit seiner Kastra letztes Jahr oft in meinem Windschatten. Er macht sich einmal leer und läuft dann halt hinter mir her. Ist Luci dabei, springt er fröhlich am Wegesrand auf Mauselöcher, oder flitzt bellend vor Luci und mir her. Das ist insofern spannend, als dass Emil ja der eifersüchtige Mamahund ist. Aber beim Gassi mag er den Großen dabei haben.

    Training mit beiden dagegen sorgt dafür, dass Emil gestresst ist. Er liegt wie ein Flitzebogen auf seinem Platz, bis ich Luci ablege und ihn rufe und ist dann schon so drüber, dass ich erstmal brauche, um ihn wieder abzukühlen. Daher ist das eher was, was ich an Regentagen mache. Ansonsten gehe ich mit einem Hund allein in den Garten, wo ich auch Platz habe. Danach ist der andere Hund dran. Da spult sich Emil auch nicht so hoch.

    Drei Hunde denke ich, wären noch machbar. Ich hatte ja auch schon vier auf einmal, das war schwer weil demente Oma, zwei sich hassende mittelalte Rüden und ein unfassbar anstrengender Welpe/ Junghund. Sowas brauche ich in meinem Leben nicht mehr, das hat mich an meine Grenzen gebracht. Aber da passte auch schlicht kein Hund zum anderen. Eine harmonische Dreiergruppe kann ich mir vorstellen, aber das wäre mein Limit. Oft ist es, wenn ich viel zu tun habe, schon mit Zweien wirklich anstrengend. Da sie beide gerne was tun und ich das auch ermöglichen will.

    Und ja, seit der neuen GOT bin ich sehr froh, dass die Jungs krankenversichert sind. Auch Futter, Trainingskosten, anderes Equipment können ordentlich ins Geld gehen.

    Es ist ja auch total subjektiv, was man als nötige Pflege ansieht und was als on top.

    Ich freue mich über Bilder von Fuchshexchen, weil ich Collies und Shelties liebe und da sehr gepflegte Hunde sehe. Ich würde meine Hunde nicht bunt machen, finde es aber witzig und es stört den Hund genauso wenig wie eine Modeschur den Pudel, der sie trägt. Daher einfach persönliches Empfinden. Ich würde dieser Menge an Hunden neben meiner Arbeit, meinem Haushalt und meiner Familie nicht gerecht werden können, aber ich maße mir nicht an Lisa das zu unterstellen. Wie sollte ich auch.

    Ich finde oft nicht nur die Pflege schlecht, sondern auch das Equipment. Kleine Hunde, die eine irre schwere Lederleine am HB haben und aussehen, als könnten sie kaum ihren Kopf oben halten. Flexi am HB. K9 Geschirre, Geschirre, die nicht gepolstert sind und wo der Karabiner der Leine fröhlich auf der Wirbelsäule herum hüpft. Die Liste ist lang. Meine Kunden bitte ich das zu ändern, tun die auch. Fremde Leute spreche ich da nicht drauf an.

    Wenn man sich intensiv mit einem Thema befasst, bleibt es nicht aus, daß man Fehler, Unwissenheit oder Gedankenlosigkeit bei anderen bemerkt. Leider kann man nicht alle retten.

    Für mich hat Fellpflege was meditatives. Wenn ich nach einem anstrengenden Tag nachhause komme kann es durchaus sein, dass ich die Slickerbrush zücke und erstmal nen Hund Bürste. Meine zwei dürfen liegen beim Bürsten und kommen von allein.

    Den Zwerg müsste ich nur einmal im Monat bürsten. Der hat fast nur Deckhaar und filzt nicht. Aber er steht daneben wenn der Große dran ist und wartet, daher kommt er auch dran.

    Ich glaube das Mindset ist halt wichtig. Freude an der Pflege haben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es jemand zeitlich nicht einrichten kann seinen Hund zu pflegen. Auch beim Langhaarhund. Es mag Extreme geben, dann muss man sich halt Hilfe suchen.

    Ich wollte gerade nochmal widersprechen, was den Pflegeaufwand des Langhaarhundes angeht. Bis mir dann auffiel, mein erster Hund war ein Pudelmix und alle folgenden langhaarig. Insofern fing die Hunde Haltung direkt mit Pflege an, denn ich hab auch mein Löckchen selbst geschoren. Also kann ich gar nicht beurteilen, ob es mit Kurzhaarhund einfacher ist. Eine Freundin von mir hat nen Dalmatiner, dessen Haare überall drin stecken wie Nadeln. Und auch gerne mal in allen Klamotten. Und es piekt wie die Hölle. Das wäre so gar nicht meins. Bei mir fliegen watteweiche Flusenbälle, die pieken niemand.

    Ja meine Hunde bringen Dreck ins Haus, aber dann fährt mein Herby (Saugroboter meines Vertrauens) durch das Haus und das gröbste ist weg.

    Wenn ich Hunde behandle ist der Besitzer immer dabei. Und klar kenne ich sie auch die Besitzer, die entweder ständig den Hund befummeln, oder mega aufgeregt und nervös sind. Meist weil sie Sorge haben der Hund benimmt sich schlecht. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht den Leuten Fragen zu ihren Hunden zu stellen. Jeder redet gerne über seinen Hund, ich spreche da durchaus aus Erfahrung |). Und wenn die anfangen zu reden, nehmen sie den Fokus vom Hund und die Situation entspannt sich.

    Der überwiegende Teil meiner Kunden stört kein bisschen bei der Behandlung, sondern gibt seinem Hund Halt in einer unbekannten Situation.

    Mein Mann leidet unter Depressionen seit ich ihn kenne, das sind 40 Jahre. Er war in Kliniken, in Therapien, wurde medikamentös behandelt, letztlich alles erfolglos. Wenn er in eine depressive Phase rutscht leidet sein gesamtes Umfeld, er am meisten. Er ist hochintelligent und sehr reflektiert, aber in diesen Phasen bin ich halt für ihn da, wenn er mich lässt und versuche ihn nicht zusätzlich zu belasten. Vernünftig mit ihm reden kann ich in der Zeit nicht. Ich habe Jahre gebraucht seine Stimmungen in der Zeit nicht auf mich zu beziehen. Denke das ist für einen Hund unmöglich sich da zu distanzieren.

    Die Hunde tun ihm gut, er sagt aber selber, daß er sich nie welche angeschafft hätte aus Angst ihnen nicht gerecht zu werden.

    Bin ich nicht da und lasse ihm die Hunde da, weiß ich daß er sich kümmert, aber eben nur um die Grundbedürfnisse. Fressen, Gassi, streicheln. Letztens hat er mir stolz erzählt, er habe Lucifer gebürstet. Ich denke noch komisch, sieht man gar nicht, da meinte er dann, es war nur der Kragen, dann ist Lucifer gegangen. Äh ok.

    Tiere tun einem depressiven Menschen sicher gut, aber er braucht dann dringend jemand, der ihn und die Tiere auffängt, wenn die Depression zuschlägt.