Beiträge von physioclaudi

    Ja, Hundeplatz ist bei uns auch immer Einzelunterricht, weil Emil sonst abdreht. Ich hatte mal Agi mit ihm angefangen, er war auch immer gerne da, aber zu schnell alles, zu viele Reize, irgendwann konnte er gar nicht mehr mitmachen und hat nur noch gebellt. Das wars dann mit Agi für ihn.

    Diese Reaktion auf einfach alles kenne ich von ihm auch. Er kann nichts filtern, alle Reize kommen direkt an und wir wohnen in einem sehr belebten Gebiet, da ist halt auch immer irgendwo ein Reiz.
    Gleichmäßiges Bewegen schien irgendwann der Durchbruch. Wir fingen im Sommer mit longieren an, sobald er seine Runden zieht ist er ruhig. Achtet auf mich, macht es einfach super und kommt runter. Dito am Fahrrad. Total toll. Hing ihn an und er trabte entspannt zum Wald...nun das war einmal. Beim Fahrradfahren wird jetzt losgeschottert und gebellt und das von einem Tag auf den anderen. Das sind dann nur etwa 100m, dann trabt er ruhig weiter, aber es nervt. Weil es sonst ja auch nicht so war.

    So, habe Euch gefunden. :applaus:
    Achja, mein Emil. Ein Schatz von einem Hund und zuhause, auf unserer Insel sozusagen, ist er die coolste Socke überhaupt. Aber er ist ein Belltie vor dem Herrn. Von 0 auf 180 in Millisekunden, aber eben nur draußen und manchmal auch im Garten.
    Er ist großer Liebhaber von Verhaltensketten, kann mich deutlich besser lesen, als ich ihn.
    Naja, unseren ganzen Stress hier auf zu dröseln dauert vermutlich zu lange. Aber die meisten kennen uns ja aus dem Junghundethread und auf Emils Thread habe ich auch wieder angefangen zu schreiben.

    Futterumstellung haben wir auch gemacht, da Emil von viel Protein weg sollte, auch ein Hinweis meiner Trainerin. Das machen wir schon eine ganze Weile, hat aber nix gebracht.

    Schilddrüse ist mehrfach untersucht.

    Er hatte als kleiner Pups von vllt 12 Wochen kurzzeitig Anfälle bei Stress, der ganze Kopf zitterte und er hat mit dem Hinterbein gekickt. Ein befreundeter TA, spezialisiert auf Neurologie, sagte mir das ist epileptisch, Petit Mal Anfälle. Kann sich in der Pubertät geben. Nunja, drei Wochen habe ich durchgeheult, damals aber angefangen auf vermehrt Ruhe zu achten, damit er nicht in solche Zustände kommt. Das Kopfzittern ist weg, das Kicken macht er noch. Aber seltener. Die Sorge, dass mal Epilepsie ausbricht ist bei mir noch nicht ganz weg, aber z.Zt. glaube ich es weniger und ändern kann ich es ja auch nicht.

    Hören tut er eigentlich recht gut, auch wenn er schon aufgedreht ist, ein Rest Hirn ist meist bei mir. Auch noch nicht so lange, lässt mich aber hoffen.

    L-Tryptophan habe ich jetzt auch hier und wollte das erstmal im Eigenversuch testen. Hatte hier im Forum bei Hummel davon gelesen, die mit ihrer Hündin da gute Erfahrungen gemacht hat.

    Auch interessant wie unterschiedlich das wahrgenommen wird.Ich halte dieses Verhalten eindeutig für überdreht und du sagst es ist ihm zu wenig.

    Ich kann nur von Murphy sprechen aber wenn er sich so verhält wird erstmal gar nichts mehr gemacht und dann ist das auch wieder vorbei, wenn ich da noch mehr machen würde, würde sich das ins Unermessliche steigern.

    Deshalb dachte ich das du als er klein war vermutlich schon zu viel gemacht hast, dass es sich so steigern konnte, aber jeder Hund ist natürlich auch anders.
    Ich kann ja nur das bewerten was du schreibst und ich finde es ist eindeutig überdrehtes Verhalten.

    ich versuche das im Kontext zu verstehen, was der Vogel so macht. Hin zum Wald und am Anfang im Wald hüpfbell, am Ende ruhiges Schnuffeln und 1a Leinenführigkeit nachhause. Daher gehe ich davon aus, dass er die Bewegung in dem Moment brauchte, denn danach wurde es besser. Ich denke halt, wenn es zu viel ist, dann steigert sich der Irrsinn vermutlich und er wird nicht auf einmal umgänglich und aufmerksam.

    Fahre ich mit dem Rad in den Wald (heute ja nicht), dann bellt er am Rad, aber wenn wir im Wald sind und ich ableine wird gleich geschnuffelt und nicht gehüpfbellt (also nicht ohne Auslöser). Dafür bellt er halt am Rad.

    Du sagst, du machst dann gar nichts mehr. Heißt du nimmst ihn an die Leine? Weil gemacht habe ich ja nicht wirklich was, war ja Freilauf.

    Ja, du hast recht, er ist immer schnell überdreht. Er überdreht aber aus verschiedenen Gründen. Sicherlich, wenn was zu viel ist, aber auch wenn Bewegung im Spiel ist, wenn ihm kalt ist, wenn er Bewegungsdrang hat...

    Mir geht es ja ähnlich. Aber das ist unfassbar schwer das von Ferne zu beurteilen. Mir wurde immer gesagt "mach dich locker" und so... "stress dich nicht so rein". Und ich fand Millas aufgedrehtes Verhalten nie normal. Letztlich zeigte sich ja, dass ich recht hatte. Und ich wünschte ihc hätte früher hartnäckiger nach der Ursache gesucht.
    Mir würde es schwerfallen das hinzunehmen, dass der Hund dauernd drüber ist.

    Das Bellen ist ja nur ein Symptom.

    Aber ist echt schwer, da was dazu zu sagen, wenn man den Hund nicht kennt.

    Gibt es irgendwo einen gesonderten Thread zu Emils Verhaltensproblem @physioclaudi ?

    Die Ursache versuche ich natürlich zu finden. Auch mit seinen Verhaltensketten basteln wir uns, auch mit der Trainerin zusammen, rückwärts vor. Wo fängt die Aufregung an. Nun, definitiv da, wo ich Anstalten mache zum Gassi aufzubrechen. Die Trainerin sagt auch immer wieder, wie hier im Forum ja auch, wenn er so aufdreht Kommando zurück...Pech gehabt. Das Problem ist aber, er muss ja nunmal irgendwann raus. Und ich muss irgendwann arbeiten. Also Spaß vorbei ist ne nette Idee, aber wie integriere ich das in unseren Alltag.
    Wie hast du das denn bei Milla rausgefunden, was der Trigger ist und wie hast du es bearbeitet?

    Danke, dass ihr Euch Gedanken macht, Emil und ich stecken ja schon in einer Schleife.

    Heute hatten wir ja Einzeltraining und ich hatte gebeten, dass wir uns zum Gassi treffen, damit seine Trainerin sieht, wie er da abgeht, vor allem, wenn ich jemanden mitnehme.
    Nun, wir gingen los, kurzes ziehen, schnell wieder bei mir nach Erinnerung....und....nichts. Ernsthaft. ich hatte ein Gassi, wie man sich das ja immer mal vorstellt. Man geht entspannt durch den sonnigen Winterwald, Hund schnuffelt, hat einen engen Radius, ist ruhig. Und zwar komplett ruhig.
    Was war anders? Wir haben insgesamt 4 Menschen getroffen und keine Hunde. Und Chica war nicht dabei.
    Schwer jemandem was zeigen zu wollen, wenn man einen Streber an der SL hat.
    Dabei war ja alles neu. Mit dem Auto hingefahren, nicht auf dem Platz mit der Trainerin, sondern im Wald und dann noch ein unbekannter Wald. Und jemand dabei.
    Selbst die Fußgänger. Hatten keinen Hund (in Emils Augen ist sowas normalerweise sehr verdächtig) und waren einmal Männer die rumstanden, er wird etwas steif, ich zeige und benenne, er läuft locker vorbei. Dann noch zwei junge Mädchen, die auch noch am Gackern und albern waren, das gleiche. Ein Traumhund.

    Aber wie weiter. Ich weiß jetzt, dass er in entspannter Situation jedes Kommando befolgt, entspannt ist, einen engen Radius hat und auch "Mitläufer" kein Problem sind.

    Heute waren wir mal zu Fuß morgens unterwegs, es war Emil aber eindeutig zu wenig Bewegung. So hüpfbellte er immer wieder herum, legte Rennflashs hin, denke mal er fühlte sich nicht warm genug, hier waren vorhin noch -7Grad.
    Er sollte jetzt aber auch nicht soooo viel machen, denn wir haben mittags ein Date in der Huschu. Gehe mit der Trainerin Gassi um ihr mal vor zu führe, was wir für einen Irrsinn haben, wenn wir nicht alleine Gassi gehen.
    Emil scheint ja zu meinen er hat das alleinige Frauchenrecht.

    Hin zum Wald war er recht hüpfig und ich musste ihn an Leine und langsam gehen immer wieder erinnern (ja, es war auch laut :ugly: |) ). Im Wald kamen für seinen Geschmack zu wenig Hunde vorbei, auf dem Rückweg war er traumhaft. Schön nah an durchhängender Leine, Autos ignoriert, Menschen mit Z&B ignoriert, soweit prima. Die Reaktionen der Menschen sind ja da immer sehr interessant. Wenn er rumbellt und aufgeregt ist, dann ernte ich genervte Blicke meiner Umwelt (gelegentlich auch mitleidige :hust: ), vorhin als beide Hunde strebermäßig an durchhängender Leine neben mir her trabten ernten wir verliebte Blicke. Ein älteres Ehepaar drehte sich nochmal um und es kam ein "ach Gott, sind die beiden goldig." Gut dass das verrückte Goldstück vorher ordentlich gerannt ist, sonst hätte sie auf so eine Ansprache in Emils Nähe vermutlich eine lautstarke Antwort bekommen. :headbash:

    Ach, der Emil kann sehr viel höher. Das ist sein Alarmwuffen. Da versucht er den Rottweiler zu machen :headbash:
    Letztens kam eine Kundin, hörte ihn und Chica bellen, sie bellt viel höher (dafür auch viiiiiel seltener) und er wuffte das Alarmbellen und sie meinte "Oh, der ist ja so winzig, hätte da mit mehr Hund gerechnet bei der Stimme" (ok, sie selbst hat einen Leonberger, das verschiebt die Maßstäbe. Emil ist ja nicht winzig.)

    Dazu fällt mir ein meine Alte hat momentan Angst. Im Wald hat sich ein Greifvogel angesiedelt. Meist hockt er so in demselben Waldteil auf einem Baum und schreit ab und an. Wenn er das macht erstarrt Chica und steht dann total angespannt mit straffen Ohren und gerecktem Hals...wie Silvester, da sieht sie auch so aus, wenn sie Panik bekommt.
    Emil juckt das gar nicht, er hopst unter dem Baum herum und bellt ein vehementes "komm her du Vogel, dir zeig ichs". Ist bisher kein Federvieh drauf eingegangen. :hust:
    Wunder mich, dass Chica Angst hat. Vllt hatte sie, bevor wir sie bekommen haben mal Ärger mit einem Greifvogel? Soll bei Minirassen öfter vorkommen. Aber so mini ist sie ja eigentlich nicht. So einen 28cm hohen, 7kg-Hund nimmt ja kein Greifvogel mal eben so mit.

    Wir hatten heute morgen eine Gruuuuselbegegnung, die haben wir so einmal im Jahr :hust:

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    https://youtu.be/lFAydOoqMzY

    @Mejin Über den Fleecepulli kann ich Chica das Geschirr anziehen. Bei minusgraden hat sie gefroren wenn sie im Fahrradkorb saß und wir zum Wald gefahren sind. Mit dem Pulli kein Gezittere mehr. Hat sich echt bewährt. Zumal auch leichter Regen nicht durchgeht.

    Haha, erinnert mich an eine witzige Begebenheit. Ich bin im Auslaufgebiet, ist Winter (schon ein paar Jahre her). Mir entgegen kommt eine Radfahrerin mit Dogo argentino an der Leine. Sie hat, weil es so kalt war, ein Tuch bis über die Nase hoch gezogen, war also "vermummt".
    Sie hält an und sagt zu mir: "Hallo, ist ja eine Überraschung. Sehen wir uns dies Jahr nochmal?"
    In meinem Kopf rattert es. Ich erkenne oft Leute nicht wieder, auch Kunden und das ist mir doch immer ziemlich unangenehm.
    Also woher kenne ich sie...Hund in Behandlung? Ne..
    Hat sie ein Pferd, was ich behandle :???: :ka: ?
    Ich stottere also: "Ja, weiß nicht :hust: ...vielleicht...mal sehen "
    Sie wünscht mir noch einen schönen Tag und in dem Moment macht es Klick. Nix Kundin, ist meine Friseurin :lachtot:
    Als ich das nächste Mal da war, haben wir köstlich darüber gelacht. Oh Mann, was muss sie sich auch vermummen :ops: