Beiträge von physioclaudi

    Läßt sich da nicht was drehen? Emil soll bitte auch mal läufig werden :ugly:

    Ich kann mich momentan nicht all zu sehr beschweren. An der Straße ist es momentan eher schwierig, weil er enorm hibbelt, aber wir haben ja Maurer und Dachdecker an unserem Haus, die den ganzen Tag auf der Rüstung vor den Fenstern herumturnen, vom Lärm mal ganz abgesehen. und beide Hunde machen das super. Emil blendet den Lärm völlig aus inzwischen, aber wenn einer neben dem Fenster an dem er gerade pennt lang latscht, dann erschrickt er und bellt. Lässt sich da durch ein "ist in Ordnung" sofort wieder beruhigen. Hätte ich mir schlimmer vorgestellt.
    Am Fahrrad klappt auch alles prima, im Wald kommen wir auch klar. Gibt so Situationen, die muss ich meiden, wenn möglich, alles andere läuft ziemlich gut. Sind gerade nicht soooo viele gut duftende Hündinnen unterwegs und es ist ihm glaube ich auch ein bisschen zu warm, um rum zu nerven :lol: . Heißt zwar nicht, dass er nicht flitzt und spielt, aber er ist jetzt eben einfach ein aktiver, bewegungsfreudiger Hund und kein Irrwicht.


    Habe das am Wochenende mal angepackt bei der "Begrüßungszeremonie" mit meinem Dad.

    Bzgl tragen und knautschen: also wir haben so einen chuckit-Ball und den bekommt Milla dann auch mal zum kauen, wenn was stressig war. Vllt würde er den eher nehmen? Weil die sind ja so flexibel. Bäri kaut da zum Beispiel auch super gerne drauf rum.

    Hast du deinen Vater das Kinntarget mit Milla machen lassen?

    Wir haben hier so Plüschbälle, aber Emil findet die nicht wirklich toll und Chica beansprucht sie für sich. Den Dummy findet er auch nicht toll. Er hat so Lieblingsspielis, aber das sind die, mit denen man gut zergeln kann. Und er soll ja tragen. Zu schwer darf es auch nicht sein...
    gibt es den Ball den du meinst bei zooplus?

    Ich war am Wochenende an einem Hibbelseminar. Zuerst Theorie am Samstag, am Sonntag dann Praxisarbeit mit Hibbelhund.

    Es war sehr spannend zu beobachten, wie jeder Hund einzeln auf die Reize reagiert und auch anders gehandhabt wurde.
    Falls jemand in der Schweiz oder Süden Deutschlands wohnt, wäre die Hundeschule dort echt einen Besuch wert. Soviel wie an diesem Wochenende habe ich zuvor nicht gelernt. Gerade bei meinem introvertierten Hibbelhund, ruhig und langsam arbeiten. Nicht wenn er schneller wird, mich stressen lassen. Er spiegelt mich wahnsinnig gut wieder. :ops:

    Wir haben z.B. Impulskontrolle geübt. Er hing in der Leine, fixierend. Ich blieb stehen, belohnte ihn für lockere Leine, Blick zurück, einige Schritte zurück und wenn er bei mir war gab es Leckerlis.
    Leinenführigkeit in Struktur, kurze Leine, kein Schnüffeln, pinkeln etc. Immer wieder loben (ruhige Stimme), sogar mal ein Leckerli bei langem Blickkontakt. Dann Schlepp dran, kurze Leine weg. An der Schlepp durfte er schnüffeln, pinkeln etc, aber nicht zu lange und wieder in Struktur. Nach 15min in diesem Wechsel war Ayden ziemlich ko.

    In der Theorie haben wir viel über die Dopamin Ausschüttung geredet. Für einen Hibbelhund sei es am besten, im Trab zu laufen. Also z.B. Fahrrad fahren, aber der Hund darf nur im Trab sein, im Galopp schüttet er wieder Dopamin aus und pusht sich nur.

    Wenn ihr mögt kann ich die Theorieunterlagen noch etwas ausführlicher schreiben, hab sie zuhause gelassen (bin auf Arbeit).

    Würde mich auf jeden Fall interessieren. Emil fährt ja im Trab am Rad auch super gut runter. Beim Longieren auch.
    Zum Dopamin beim Hütehund: Rassentypische Verhaltens- und Hormonprobleme beim britischen Hütehund - Schweizer Hunde Magazin

    @physioclaudi
    Sorry, hab glaub den Überblick verloren. Kinntarget in die Hand habt ihr schon durch, oder? Also als Alternativverhalten in stressigen und billigen Situationen.

    Das üben wir immernoch. In Ruhe legt er das Kinn auf der Hand ab, bei Stress (noch) nicht. Wir bleiben dran, das Aufhören mit zappeln kriegt er nicht auf die Reihe.
    Eine Cum Cane Trainerin, wo ich im Sommer einen dreitägigen Termin habe, meinte zu mir um Stress abzubauen kann der Hund rennen, kauen, bellen. Nunja. Versuche daher ja das Tragen des Dummys aufzubauen, in der Hoffnung, dass er den dann trägt und darauf kaut, wenn er sich aufregt.

    Ich lese heraus, dass ihr schon am Anfang des Gassiganges viel Disziplin braucht. Könntet ihr das irgendwie abändern?
    Das merke ich z.B. an Dis, die muss einfach erst einmal ihre Energie rauslassen, also ein paar hundert Meter drauflos ballern oder irgendwas anderes machen z.B. Logray nerven oder auch nem Ball hinterher schießen. Die kriege ich davor nicht leinenführig, dann knallt sie mir dauernd in die Leine und fiept dabei und kann sich nicht beruhigen.
    Aber der Schäfermix hat z.B. ne ganz enge Führung und quasi nen pro-Forma-Anschiss gebraucht, damit er wieder denken konnte.
    Also nur eine Anregung, aber vielleicht könnt ihr so für Emil Druck rausnehmen. Und ich finde, man kann das Camling Cap echt mal probieren, wenns die optischen Reize sind, dann hilft das enorm.

    Ja, manchmal muss er sich gleich zusammenreißen, weil wir halt an einer Kreuzung wohnen, im Moment durch die Bauarbeiten keinen Stellplatz auf dem Grundstück haben und selbst zu Autofahrten erstmal an der Leine über die Straße müssen. Das ist echt wahnsinnig schwer für ihn.
    Wenn ich mit dem Rad ins Auslaufgebiet fahre läuft er erst in den Garten, wo das Rad steht. Da könnte er ja rumbrettern und sich Stress ablaufen. Das nutzt er aber um zu bellen und Chica zu hüten, bringt ihn nicht runter. Da macht es dann das Traben am Rad. Das erdet ihn echt super. Wenn es in unserem Wald nicht zugehen würde wie auf einem Jahrmarkt, würde ich nie woanders hin fahren.

    Ach da gibt’s übrigens auch Neuigkeiten. Am Rad hatten wir ja auch die 100m Kläfferei. Dann habe ich angefangen mich aufs Rad zu füttern und der Schlaumeier hat sich eine neue Verhaltenskette gebastelt, ist kurz ruhig, kriegt nen keks und bellt DANACH sofort, weil er mehr will. So wars ja nicht gedacht. Jetzt leine ich ihn im Garten am Rad an, lasse ihn 10Sek bellen und bewege mich nicht, sobald er kurz still ist Lob und Fahrrad Richtung Straße schieben. Dann erwartet er fürs ruhig sein eigentlich nen Keks. den kriegt er aber erst wenn ich aufgestiegen bin. Und schwups, bellt er nicht mehr, weil er auf den Keks wartet. Also das Thema ist zumindest momentan gegessen. Aber die meisten Sachen packt er ja irgendwann wieder aus. Man darf gespannt sein.

    Also sowas wie Dummytragen würde ich eher mit kleinschrittiger Belohnung aufbauen, also shapen oder eben mit Lob und dann wegnehmen und wieder geben aufbauen. Das gleiche würde bei Dis übrigens auch passieren, hier drinnen trägt sie alles hin und her und gerne auch zu mir, aber draußen ist alles unspannend, sogar Babysöckchen, die sie sonst sooo gerne klaut.
    Beim umbomben hab ich die Erfahrung gemacht, dem Ersthund zu sagen, dass er ignorant bleiben soll ist effektiver als die Jungspunde zu ermahnen. Bei uns führte das nur dazu, dass sie es direkt bei mir nicht mehr macht, weil ich dann eingreifen kann, aber 15m vor mir habe ich ja keine Chance. Also sage ich Logray, dass er nicht reagieren soll und schon isses langweilig. Alternativ macht der Ersthund ne gewaschene Ansage, aber wenn das nicht reicht (weil sie es ja nochmal probieren) dann entweder anleinen und so verhindern oder eben über die Ignoranz arbeiten.
    Das kann man sich bei anderen Hunden gut abgucken, die machen das nämlich auch so. Also ja, das Umbomben ist ziemlich nervig, muss ich auch noch oft eingreifen, wobei das schon mal besser lief.

    Und wenn Leberwurst funktioniert, dann mach erstmal alles, was DIR wichtig ist, damit. Klappt das denn auch bei Hundebegegnungen, also wo er ausrastet? Wenn ja, damit machen. Logray quietscht z.B. bei jedem Hund an der Leine. Nervt mich, aber korrigieren tue ich ihn nicht, weil ich ja nicht will, dass er andere Hunde plötzlich blöd findet. Also lenke ich ab, entweder mit nem Dummy, nem Keks oder auch ner Futtertube. Der lernt dabei nix, er geht mir aber auch nicht auf den Keks mit dem Gejanke und dann ist man schnell vorbei ohne Terz.

    Chica ignoriert Emil. Das hat sie schon immer gemacht, wenn er sowas macht. Zuhause würde er sich das auch nicht trauen, da backt er kleine Brötchen, unterwegs macht er den Macker. Ich korrigiere es deshalb, weil er fast doppelt so groß ist wie sie. Wir hatten es vergangenes Jahr, dass er ihr mit Schwung in die Seite ist und sie 2m in den Busch flog. Und da sie ja auch nicht die Jüngste ist, geht das halt nicht. Das Problem ist aber insgesamt deutlich zurückgegangen. Letztens bekam er seinen Abbruch, als er ansetzte und ich stand so günstig, dass ich gleichzeitig auf die SL gestiegen bin. Das hat ihn nachhaltig beeindruckt und der Rest des Spaziergangs lief geordnet ab.

    Ja, mit Leberwurst kann ich ihn auch von anderen Hunden abrufen, letztens sogar, als ein wenig Gezicke mit einem anderen Rüden anfing, der versucht hat, Emil körperlich zu bedrängen. leider wollte besagter Rüde auch an die Tube, weil hier ja immer Hunde unterwegs sind, deren Besitzer nichtmal am Horizont auszumachen sind. Emil wurde grantig und ich habe den anderen Rüden schon ziemlich körperlich bedrängt, dann hat er sich getrollt.

    Den Dummy hole ich auch nur immer mal raus, aber insgesamt findet er ihn draussen halt langweilig und mich auch. Und DAS würde ich gerne ändern.

    Bei uns blieb es ja damals beim Zuchtnamen, er ist und bleibt ein Emil. Durch und durch.

    Nachgedacht habe ich damals über:

    Frodo
    Legolas
    (ja, ich habe den Herrn der Ringe des öfteren gelesen und gesehen xD )
    Dandelion (Löwenzahn)
    Luke
    Tigger
    zu zobel würde mir noch Capuccino einfallen

    Das würde ich ja z.B. nicht durchgehen lassen. Wenn Dis dürfte, wie sie wollte, hätte die im Wald locker an die 100m im Radius und würde jedes Mal wenn sie was riecht vom Weg runter und rauf bzw. runter in den Wald und da suchen gehen. Darf sie aber nicht und da bin ich so deutlich, wie es sein muss. Da sie da eher stumpf ist, muss ich sehr deutlich werden. Bei nem Hütitüti, die ja doch arg sensibel sein können (meine Schwester hat ja auch einen Sheltie und den muss man nur böse angucken, wobei das nicht vorhält, aber in dem Moment gut Früchte trägt) reicht da vermutlich weniger.

    Tja, genau da bin ich ratlos, wie ich seine Aufmerksamkeit sicher bekomme. Er hat ja jetzt wieder die SL dran, damit er meinen RR nicht ignorieren kann. Soweit, so gut. Er weiß auch dass die SL dran ist und dann klappt eh alles besser.
    Konkretes Beispiel, wir sind unterwegs, ich zücke seinen Dummy, wir üben ja das Tragen vom Dummy, quasi als Aufgabe, bei Aufregung. Im Moment natürlich ohne Aufregung. Ich wedel also mit dem Dummy, werfe ihn hoch, mach allen möglichen Blödsinn, um das Ding interessant zu machen. Dann darf er ihn sich schnappen und bekommt das Kommando "Tragen". Er läuft drei Meter mit dem Dummy, bekommt eine tolle Pipistelle in die Nase, läßt das Ding fallen und rennt da hin. Konsequenz ist halt kein Keks, Dummy weg und ihn kommentarlos einsammeln. Ist ihm wurscht. Wie reagiere ich in dem konkreten Fall.
    Der Knabe kriegt schon gelegentlich deutliche Ansagen, wenn er Chica umbombt, oder anderweitig versucht einzuschränken, werde ich auch ziemlich unfreundlich. Hält, wenn er blöd drauf ist, aber nicht an. Er beisst erst in ein Stöckchen stattdessen und versucht es aber gerne zwei Minuten später wieder.

    Wo ich mir seiner Aufmerksamkeit ziemlich sicher sein kann ist, wenn ich die Leberwursttube dabei habe. Jedes Kommando zackzack, wobei er an der Tube nur schlecken darf für nen super RR, oder ein promptes "Kehrt". Das kommt dann aber so prompt, dass ich denke er bricht sich die Haxen.
    Und das ärgert mich TOTAL.

    Weißt du, ich kann dich verstehen. Wirklich, ich hatte auch so einen Hund und ich hab auch sehr viel davon hier geschrieben, gemacht, getan und vermutlich 1000 mal mehr Training in diesen Hund gesteckt als irgendwer sonst in seinen 0815-Familienköter.Aber ich weiß auch, aus eigener leidvoller Erfahrung, dass Leute, die es richtig drauf hatten, einen ganz anderen Hund gesehen haben. Und das man manchmal echt den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.

    Andererseits kann der geschriebene Eindruck auch täuschen. Bei Julia und Balou dachte ich bis zum Life-treffen auch, dass ist nur ne Frage der Konsequenz, ist ja ein Golden, die brauchen einfach Führung und dann läuft das. Ähm ne, denn Julia macht wirklich alles richtig mit Lou (übrigens viel mehr als ich damals). Kann also wirklich sein, dass es mit Emil einfach nicht besser geht. Kann auch sein, dass er nur Zeit braucht und es kann sein, dass er bei wem anders besser drauf wäre.
    Aber wissen tut man es nicht und ich würde dir raten, dich vom DF in der Hinsicht wirklich zu distanzieren, denn es verunsichert einen gerne mal und ich persönlich finde, dass ein Hundeforum einfach keine geeignete Plattform für Erziehungstipps ist. Ist ja quasi nur eine virtuelle Hundewiese und da fragt man ja auch nicht jeden dahergelaufenen Menschen mit Hund, wie XYZ denn geht oder gehen könnte.

    Du hast vollkommen recht, ich könnte viiieles besser machen und bräuchte manchmal mehr Abstand, den ich aber nicht herstellen kann. Ich lasse mich gerne hier beraten, fühle mich auch nicht schnell angegriffen und überlege immer, wie es zu uns und unserer Situation passen könnte, was mir hier geraten wird. Und dann darf der Ton auch mal unverblümt sein, finde ich nicht schlimm. Aber bei diesem Post habe ich mich angegriffen gefühlt, denn was einem ja immer mal gerne entgegenschwappt ist dieses: "Naja, jetzt gibt sie ihm Medis, weil sie keinen Bock hat ihn zu erziehen". Und genau das ist es, worauf ich allergisch reagiere. Denn das stimmt so einfach nicht. Ich arbeite viel mit Emil, ich mache sicher viele Fehler, weil ich auch noch nie so einen Hund hatte,
    Wenn ich dann hier Tips kriege, wo ich merke da denkt einer über unser Problem nach, dann ist mir der Ton relativ egal. So zart besaitet bin ich nicht. Ich will aber nicht abgestempelt werden.
    Aber das ist ja jetzt auch egal, offenbar habe ich den Post ja missverstanden und dann ist es ja auch gut.

    Dazu, dass Emil bei anderen, z.B. meinem Mann, weniger bellt, habe ich letztens eine interessante Beobachtung gemacht. Was mir die Sache wieder in ein anderes Licht stellt. Mein Mann und ich wollen mit Emil zum Italiener, ohne Chica, zu Fuß. Alles neu und natürlich in Emils Augen falsch. Beim Geschirr anziehen, wauwauwau. Mein Mann kommt mit seinem "shhhhhh", wurde dann etwas besser. Wir gehen aus dem Haus, Emil steht dann neben uns vor dem Haus und bellt. Ich habe ihn an der leine und bleibe stehen, bis er aufhört. Mache ich immer so, dauert dann meist so 10-15 Sek und gut. Wir gehen los, Emil aufgeregt, immer mal ein bisschen vor und zurück und Leinenführigkeit ist eher mäßig, die Situation stresst ihn. Fängt dann an zu bellen, weil Gott ist das aufregend, wenn Herrchen und Frauchen zusammen mit ihm an der Straße gehen. Mein Mann kriegt seinen genervten Gesichtsausdruck und ich drücke ihm den Hund in die Hand, was ja im Wald dann sofortigen Bellstop zur Folge hat. An der Straße garnicht. Im Gegenteil. Der Hund wirkte auf einmal völlig haltlos. Kann es gar nicht anders beschreiben. Segelte vor zurück, rechts, links, fing immer wieder an zu bellen und stresshechelte.
    Dann habe ich den Hund wieder genommen, kurz blieb die Haltlosigkeit und dann habe ich eben wieder angefangen seine Aufmerksamkeit zu fordern, Blickkontakt bestätigt und es dauerte noch etwa 2 Minuten, da ging der Hund 1a an durchhängender Leine, Blick meist bei mir und hörte irgendwann auch auf zu hecheln.
    So, wieder nen Roman geschrieben.
    Zeigt mir, mal sehen wie ihr das seht. Emil braucht an der Straße eine sehr enge Führung, die er von meinem Mann so nicht kriegt, woraufhin er dann wirklich planlos durch die Gegend eiert und sich irrsinnig stresst. Bei mir hat er gelernt, dass er besser fährt und die Umwelt ihn nicht so tangiert, wenn er bei mir bleibt mit seinem Fokus.
    Einerseits verbuche ich das mal als Erfolg für uns als Team, aber andererseits finde ich es für Emil echt schade, dass ihn die Umwelt so stresst.

    Wir hatten in der Hinsicht mit Ari eigentlich auch recht viel Glück. Andere Hunde mal ausgenommen lässt er sich im Freilauf eigentlich ziemlich gut kontrollieren.
    Er hat von Anfang an immer sehr auf uns geachtet, immer wieder nach uns geschaut, immer wieder mal gekommen um die Lage zu checken. Das habe ich auch von Anfang an immer bestätigt. Meistens mit Leckerchen, manchmal mit sonstiger Zuwendung.

    Einen richtigen, richtigen Rückruf haben wir momentan auch nicht. Mehr so einen Gummirückruf. Ist nicht immer dasselbe Wort und muss auch nicht sekundengenau befolgt werden. Aber es klappt zu 90% Prozent problemlos.
    Für den Rest übe ich auch gerade das Kommando Warte mit ihm. Klappt auch schon immer besser. Er muss dann stehen bleiben oder zu mir zurück kommen, das darf er beides. Nur weitergehen ist nicht erlaubt.

    Ari ist draußen recht interessant. Super eigenständig, er braucht wenig Beschäftigung/Ansprache. Für Tricks, Spielen oder sonstiges hat er recht wenig Zeit.
    Aber er muss dennoch immer wissen, dass wir in der Nähe sind. So als Sicherheit im Hintergrund sozusagen.

    Ja, das ist hier ähnlich und passt mir nicht |) . Emil hat mich auf dem Feld, ohne andere Hunde, immer im Augenwinkel und sein Radius ist überschaubar. Wenn andere Hunde ins Spiel kommen wird es total schwierig, oft muss ich ihn einsammeln, weil er eben nicht hört.

    Emil kennt auch ein Warte, hat er sich bei Chica abgeguckt, das macht Erziehung dann auch mal leichter. Es darf geschnuffelt werden, wo man ist, aber weiter gegangen wird nicht. Es gibt auch ein laaaaangsam, damit er nicht sofort losschottert, wenn ein Hund am Horizont auftaucht. Das ist das einzige Kommando, was auch zuverlässig funktioniert, wenn Emil schon auf dem Weg zum anderen Hund ist. Er darf hin, aber eben nicht losdonnern.

    Emil ist ja ein Hund, der eher mehr Führung benötigt, im Wald ist er aber eben zu "beschäftigt" um das an zu nehmen. Fährten legen geht dann ganz gut, aber das Tragen des Dummys ist nicht spannend genug.
    Und DAS ärgert mich. Wenn wir an der Straße gehen fordert er meine Führung und Aufmerksamkeit permanent, im Wald denkt er, er macht jetzt mal sein Ding. Darf er klar auch, aber gelegentliches Zuhören wäre ja auch ganz nett.

    Wie belohnt ihr denn, wenn er kommt?

    Cosmo kam eine Zeit lang sehr zuverlässig, auch wenn es nur blödes TroFu als Belohnung gab. Jetzt überlegt er es sich immer 2 oder 3 Mal. Wenn ich aber eine Superbelohnung dabei habe, bei ihm z.B. Ziegenkäse, dann kommt er sowas von schnell angeflitzt.

    Meine Trainerin sagt immer, man soll vor dem Rückruf überlegen, ob man die 100 Euro Wette eingehen will. Und nur rufen, wenn man sicher ist, dass der Hund kommt. Sonst hat man sein Geld quasi verwettet. Also, rufen wenn er eh in deine Richtung läuft und dich super interessant machen. Und als Belohnung etwas, was er sonst nie bekommt. Und dann am besten noch das machen, was der Hund gerade machen wollte, als du ihn gerufen hast. Wenn er z.B. gerade an einer Schnüffelstelle war, mit ihm zu der Stelle gehen und schnüffeln lassen. Wenn er gerade am buddeln war, buddeln lassen, etc.

    Ich denke dass die Kommandos, auch wenn der Hund sie kennt, mit Ausbau des Gehirns sozusagen etwas in den Hintergrund rutschen. Und dann je nach Interessenlage befolgt werden, oder auch nicht. Kann das momentan bei Emil super beobachten. Soll natürlich so nicht sein, kenne ich aber so auch von meinen Kids in der Pubertät |)
    Wir gehen aufs Feld, die einzige Ablenkung sind gelegentlich Vögel, keine Hunde. Den RR befolgt er dann zwar prompt, aber eher ruhig. Finde ich in Ordnung, er kommt da auch zuverlässig. Ich habe das als Welpe mit ihm angefangen und damals waren alle in der Huschu hoch beeindruckt, wenn das hässliche Entlein mit dem Zupfelfell und den langen Beinen wie eine Kanonenkugel zu mir preschte. Joa, die Zeiten sind vorbei. Aber er kennt den RR.
    Sein absolutes Lieblingskommando ist das "Kehrt". Das brülle ich in einer höheren, quasi aufgeregten Tonlage, ist für Notlagen, Schweinejagd, oder Hund rennt auf Straße gedacht, wo man dann nicht mit seiner normalen Stimmlage ruft, sondern selber erschrocken ist. Das findet er toll, macht auf dem Absatz kehrt und donnert zu mir. Auf dem Feld, alles kein Ding.
    Im Auslaufgebiet: "Hiiiiier", kurzer Blick, zögern...und dann kann ich Glück haben, oder auch nicht. Bei anderen Hunden im Moment eher nicht. Zumindest wenn die näher dran sind, als ich es bin. "Kehrt", kein promptes Umdrehen, sondern eher ein gelaufener Bogen, wenn andere Hunde im Spiel sind. Daher haben wir die SL momentan wieder dran. Die Hormone sind lauter als Frauchen.
    Gestern aber, Auslaufgebiet, ich alleine mit einem Emil, der aus irgendwelchen Gründen schon wieder wahnsinnig hüpfig war. Damit die Spracheingabe funzt hatte ich die leberwursttube mit. DAS klappt immer. Da dreht er sogar aus vollem Spiel ab und kommt zu mir.
    Ich kann also feststellen, Hund kennt die Kommandos, überlegt aber schlicht, ob es sich lohnt zu kommen, wenn die Ablenkung groß ist. Für Leberwurst lohnt es, für Trofu nicht.

    @Enterprise

    Also ich glaube nicht, dass dein Hund keinen Rückruf kann. Nach dem was du beschreibst, liegt das Problem eher darin, dass er dich ausblendet, wenn es "Wichtigeres" gibt.
    Darum glaube ich auch nicht, dass es dir hilft, nur immer mehr und bessere Belohnung dabei zu haben, weil der Hund weiterhin schlicht entscheiden kann, was ihm gerade wichtiger ist. Ich denke, ihr solltet da grundsätzlich an der Ansprechbarkeit arbeiten und daran, dass er dich eben in Gedanken nicht komplett ausblendet. Dann ist fast jede Belohnung eine, die sich auch lohnt. Bzw dann macht eine Abstufung auch wieder Sinn.

    Ja genau, das ist hier auch unser Problem. Aber die Ansprechbarkeit verbessern...das gelingt mir offenbar noch nicht gut.

    Wir waren vorhin joggen, was ja immer ziemlich gut funktioniert. Geich am Anfang des Waldes hatten wir eine chaotische Konstellation mit zwei Jagdhunden, Emil hielt ich am Ende der SL und er durfte beim Vorbeilaufen kurz Hallo sagen, weil die anderen beiden ohne Leine waren und das klappte auch gut. Wir waren schon vorbei, wenn auch erst ein paar Meter, da fangen besagte Jagdhunde hinter uns eine Keilerei an. Emil wollte wieder zurück, ist ja der Meinung ALLES geht ihn etwas an, auch wenn man nur hüpfbellend daneben steht, ich zog ihn an der SL schlicht weiter, war auch noch am Joggen. Emil hat sich derweil aber noch bei den prügelnden Hunden festgeglotzt, ich laufe, auf einmal knallt es, Emil ist mit dem Kopf gegen einen Holzpfahl gerannt, der am Weg stand. Das arme Plüsch, hoffentlich hat er keine Gehirnerschütterung. :verzweifelt: . Er lief dann allerdings normal weiter, musste auch noch einen Jogger anblaffen, der um eine Ecke bog, war also jetzt nicht komisch drauf. Nach diesem unentspannten Beginn klappte der Rest gut.

    Allerdings sind Menschenbegegnungen momentan wieder unentspannter und ich weiß nicht genau, woran es liegt. Mal geht es super, selbst bei uns überholenden Joggern, mal blafft er Leute beim Vorbeigehen an. Und das ist eigentlich neu. Früher hat er Menschen gestellt, die keinen Hund hatten (wer keinen Hund hat, ist einfach suspekt). Das haben wir mit Z&B so gut wie weg bekommen. Die meisten Menschen sind ihm egal (es sei denn sie kommen mit Kapuze geduckt um die Ecke, aber gut).
    Jetzt motzt er beim Vorbeilaufen auch HH an, die bislang ja immer ok waren. Meist nur kurz, also er stellt sie nicht, aber er nervt halt rum. Auf mich wirkt das eher frech als unsicher. Frage mich, wie ich das am besten unterbinde. bislang habe ich da noch keinen Weg gefunden....Passiert auch nicht, wenn die Leute uns entgegen kommen, sondern eher, wenn wir sie überholen.

    Willkommen im Club! :D Ich lasse mich eigentlich nicht schnell stressen, aber Bolero hat mich durch sein Gejanke ganz schnell an meine Grenzen gebracht, weil das einfach etwas war, was ich schon immer (bei allen Hunden) schrecklich fand. Man lernt aber, damit umzugehen :dafuer:

    Boah ja, hier auch. Emil ist ja ein Kläffer wie er im Buche steht. Und ich HASSE kläffende Hunde. Somit bin ich mega schnell genervt davon. Ist aber auch normal, dass man das nicht ab kann. Eine Trainerin meinte zu mir, wenn der Hund zuhause das Sofa zerlegt, alles halb so wild. Aber wenn er bellt, dann sind die Leute bei Ihr. Das hält niemand gut aus.