Wie belohnt ihr denn, wenn er kommt?
Cosmo kam eine Zeit lang sehr zuverlässig, auch wenn es nur blödes TroFu als Belohnung gab. Jetzt überlegt er es sich immer 2 oder 3 Mal. Wenn ich aber eine Superbelohnung dabei habe, bei ihm z.B. Ziegenkäse, dann kommt er sowas von schnell angeflitzt.
Meine Trainerin sagt immer, man soll vor dem Rückruf überlegen, ob man die 100 Euro Wette eingehen will. Und nur rufen, wenn man sicher ist, dass der Hund kommt. Sonst hat man sein Geld quasi verwettet. Also, rufen wenn er eh in deine Richtung läuft und dich super interessant machen. Und als Belohnung etwas, was er sonst nie bekommt. Und dann am besten noch das machen, was der Hund gerade machen wollte, als du ihn gerufen hast. Wenn er z.B. gerade an einer Schnüffelstelle war, mit ihm zu der Stelle gehen und schnüffeln lassen. Wenn er gerade am buddeln war, buddeln lassen, etc.
Ich denke dass die Kommandos, auch wenn der Hund sie kennt, mit Ausbau des Gehirns sozusagen etwas in den Hintergrund rutschen. Und dann je nach Interessenlage befolgt werden, oder auch nicht. Kann das momentan bei Emil super beobachten. Soll natürlich so nicht sein, kenne ich aber so auch von meinen Kids in der Pubertät
Wir gehen aufs Feld, die einzige Ablenkung sind gelegentlich Vögel, keine Hunde. Den RR befolgt er dann zwar prompt, aber eher ruhig. Finde ich in Ordnung, er kommt da auch zuverlässig. Ich habe das als Welpe mit ihm angefangen und damals waren alle in der Huschu hoch beeindruckt, wenn das hässliche Entlein mit dem Zupfelfell und den langen Beinen wie eine Kanonenkugel zu mir preschte. Joa, die Zeiten sind vorbei. Aber er kennt den RR.
Sein absolutes Lieblingskommando ist das "Kehrt". Das brülle ich in einer höheren, quasi aufgeregten Tonlage, ist für Notlagen, Schweinejagd, oder Hund rennt auf Straße gedacht, wo man dann nicht mit seiner normalen Stimmlage ruft, sondern selber erschrocken ist. Das findet er toll, macht auf dem Absatz kehrt und donnert zu mir. Auf dem Feld, alles kein Ding.
Im Auslaufgebiet: "Hiiiiier", kurzer Blick, zögern...und dann kann ich Glück haben, oder auch nicht. Bei anderen Hunden im Moment eher nicht. Zumindest wenn die näher dran sind, als ich es bin. "Kehrt", kein promptes Umdrehen, sondern eher ein gelaufener Bogen, wenn andere Hunde im Spiel sind. Daher haben wir die SL momentan wieder dran. Die Hormone sind lauter als Frauchen.
Gestern aber, Auslaufgebiet, ich alleine mit einem Emil, der aus irgendwelchen Gründen schon wieder wahnsinnig hüpfig war. Damit die Spracheingabe funzt hatte ich die leberwursttube mit. DAS klappt immer. Da dreht er sogar aus vollem Spiel ab und kommt zu mir.
Ich kann also feststellen, Hund kennt die Kommandos, überlegt aber schlicht, ob es sich lohnt zu kommen, wenn die Ablenkung groß ist. Für Leberwurst lohnt es, für Trofu nicht.
@Enterprise
Also ich glaube nicht, dass dein Hund keinen Rückruf kann. Nach dem was du beschreibst, liegt das Problem eher darin, dass er dich ausblendet, wenn es "Wichtigeres" gibt.
Darum glaube ich auch nicht, dass es dir hilft, nur immer mehr und bessere Belohnung dabei zu haben, weil der Hund weiterhin schlicht entscheiden kann, was ihm gerade wichtiger ist. Ich denke, ihr solltet da grundsätzlich an der Ansprechbarkeit arbeiten und daran, dass er dich eben in Gedanken nicht komplett ausblendet. Dann ist fast jede Belohnung eine, die sich auch lohnt. Bzw dann macht eine Abstufung auch wieder Sinn.
Ja genau, das ist hier auch unser Problem. Aber die Ansprechbarkeit verbessern...das gelingt mir offenbar noch nicht gut.
Wir waren vorhin joggen, was ja immer ziemlich gut funktioniert. Geich am Anfang des Waldes hatten wir eine chaotische Konstellation mit zwei Jagdhunden, Emil hielt ich am Ende der SL und er durfte beim Vorbeilaufen kurz Hallo sagen, weil die anderen beiden ohne Leine waren und das klappte auch gut. Wir waren schon vorbei, wenn auch erst ein paar Meter, da fangen besagte Jagdhunde hinter uns eine Keilerei an. Emil wollte wieder zurück, ist ja der Meinung ALLES geht ihn etwas an, auch wenn man nur hüpfbellend daneben steht, ich zog ihn an der SL schlicht weiter, war auch noch am Joggen. Emil hat sich derweil aber noch bei den prügelnden Hunden festgeglotzt, ich laufe, auf einmal knallt es, Emil ist mit dem Kopf gegen einen Holzpfahl gerannt, der am Weg stand. Das arme Plüsch, hoffentlich hat er keine Gehirnerschütterung.
. Er lief dann allerdings normal weiter, musste auch noch einen Jogger anblaffen, der um eine Ecke bog, war also jetzt nicht komisch drauf. Nach diesem unentspannten Beginn klappte der Rest gut.
Allerdings sind Menschenbegegnungen momentan wieder unentspannter und ich weiß nicht genau, woran es liegt. Mal geht es super, selbst bei uns überholenden Joggern, mal blafft er Leute beim Vorbeigehen an. Und das ist eigentlich neu. Früher hat er Menschen gestellt, die keinen Hund hatten (wer keinen Hund hat, ist einfach suspekt). Das haben wir mit Z&B so gut wie weg bekommen. Die meisten Menschen sind ihm egal (es sei denn sie kommen mit Kapuze geduckt um die Ecke, aber gut).
Jetzt motzt er beim Vorbeilaufen auch HH an, die bislang ja immer ok waren. Meist nur kurz, also er stellt sie nicht, aber er nervt halt rum. Auf mich wirkt das eher frech als unsicher. Frage mich, wie ich das am besten unterbinde. bislang habe ich da noch keinen Weg gefunden....Passiert auch nicht, wenn die Leute uns entgegen kommen, sondern eher, wenn wir sie überholen.