Liebe Hundemenschen,
unsere Vizsla Dame ist jetzt seid 16 Jahren bei uns und es ist für uns gerade sehr schwer die ‚richtige?‘ Entscheidung zu treffen. Seid 6 jahren ist Lucie zu 100% blind, das war gar kein Problem, seid 3 Jahren wurde es altersbedingt zunehmend schwerer mit dem hören - jetzt hört sie so gut wie nichts mehr. Freies gehen ist ihr nicht mehr möglich, wir müssen sie bei jedem Schritt führen, sie kriegt sich nicht mehr orientiert. Der Rücken/Hüfte und somit die Treppe macht uns jetzt seid zwei monaten große probleme. Ihr merkt, das Altersthema schlägt voll zu. Unter der Sommerhitze leidet sie arg. Sie ist sehr unruhig. wir fragen uns ob sie überhaupt noch Lebensqualität hat. der arzt sagt es ist unsere Entscheidung - wir sind emotional überfordert. was hilft so eine Entscheidung besser treffen zu können ? liebe grüße anke
Ihr fragt euch schon, ihr sucht nur noch jemand anderen, der das auch sagt. Sie kann keinen Schritt mehr alleine gehen, sie ist unruhig, leidet unter der Hitze. Sie hatte ein langes geliebtes Leben. Was fügen die Tage jetzt diesem Leben noch an schönem hinzu? Wenn man sie fragen könnte, würde sie sagen, ja ich will noch ganz viele solche Tage haben? Weil? Sie haben wahrscheinlich keine Vorstellung vom Tod, sie fürchten sich nicht. Sie wollen nicht noch achtzig werden.
Ihr habt eine lange Strecke hinter euch und alles getan, solange es noch einen Sinn gemacht hat. Deine Suche sagt schon, dass dein Herz es weiß.
Ja, es ist ein gewaltiger Schritt und jeder mit altem Hund wünscht sich, dass sie einfach einschlafen. Aber das gelingt wenigen.
Sie kriegt sich nicht mehr orientiert. Für mich als Außenstehendem klingt das furchtbar. Verloren in Dunkelheit und Stille. Wenn ihr keine Antwort darauf habt, was denn ihre Lebensqualität noch ist, dürft ihr sie gehen lassen.
Viele haben ein schlechtes Gewissen, besonders weil die Frage quasi erst aufkommt, wenn der gesamte Alltag so anstrengend wird. Es fühlt sich so an als wollte man eine Belastung beenden, dabei liebt man seinen Hund so sehr. Aber diese beiden Dinge haben nichts miteinander zu tun. Die Frage, welche Lebensqualität sie! hat, ist die wichtigste und ich finde man sollte in dem Alter nicht so lange warten, bis der Hund nicht mehr frisst und 24/7 leidet, so dass die Entscheidung endlich total eindeutig ist. Kein Hund braucht eine so furchtbare Zeit am Ende seines Lebens.
Meine Hündin hatte einen unglaublich schnell wachsenden Tumor, das zu begreifen, das wir nicht noch drei Monate bis ein Halbes Jahr hatten, wie prognostiziert, sondern wenige Tage, dann die Entscheidung treffen, dann den Termin machen und organisieren, hat ihr zwei sehr schlimme Nächte beschert, die ich immer bereuen werde.
Spule in Gedanken ein Jahr vor, ist es da wahrscheinlich, dass du sagen wirst, es war gut, dass sie diese Tage, Wochen, Monate noch gehabt hat? Oder wirst du bereuen nicht die Entscheidung getroffen zu haben, dass sie nun gehen darf, raus aus der Orientierungslosigkeit und absoluten Fremdbestimmung, der Hitze, der Unruhe?
In jedem Fall, gib ihr das Futter, das sie nie haben sollte, fahrt mit ihr an Orte, wo sie immer gerne war und lasst sie ihre Nase beschäftigen und sich erinnern. Kauft Spielzeug, dass sie vielleicht als Welpe geliebt hat. Ich jedenfalls hatte das Gefühl wie ein Kaninchen vor der Schlange und war zu gelähmt, um etwas aus der Zeit, die bleibt zu machen. Ich hab ... wartet und gehadert und überlegt ...
Tut etwas, kommt ins Handeln und dann trefft die Entscheidung für sie. Keiner kennt sie so gut wie ihr. Ihr könnt ganz sicher in ihrem Sinne für sie denken, wenn ihr euch das erlaubt.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit, egal wie die Entscheidung ausfällt.