Alles anzeigenUnsere Familie besteht aus Mama (41), Papa (43), großer Tochter (10), kleiner Tochter (8) und unserer 1 jährigen Mischlingshündin "Dobby".
Dobby ist ein Tierschutzhund, den wir im Alter von 5 Monaten bekommen haben.
Sie ist unser erster Hund und rückblickend muss ich durchaus einräumen, dass die Entscheidung einem Hund aus dem Tierschutz ein liebevolles zu Hause zu geben doch etwas blauäugig war - gerade mit Blick auf unsere Kinder, doch dazu mehr in einem separaten Thread.
Unsere Dobby hat es nämlich schon in sich - ein DNA-Test konnte folgende Rassen im Mix eindeutig identifizieren:
- Parson Russell Terrier- Bernhardiner
- Boxer
- Patou
Diese Gentests ... davon abgesehen, dass man mit dem Geld ne Menge besseres anfangen könnte, sind sie einfach ... überflüssig. Es passiert nur, was jetzt bei euch passiert. Als ob 12,345 % Gene, die sie irgendwie mit der Rasse Patou gemeinsam haben soll, nun etwas in Stein meißelt. Daneben, dass auch die anderen Rassen etwas gegen Besuch haben können und die Kinder maßregeln.
Ja, es fehlt eine wichtige Sozialisationsphase und ja, die Genetik spielt eine Rolle. Nur sind die meisten Hunde keine Retriever (und da ist dann nicht selten das Problem, dass sie die Kinder der Familie im Überschwang umbolzen) und in den meisten Gegenden, wo die Hunde herstammen sind die typischen Hundeeigenschaften nunmal noch erwünscht. Fremde nicht ins Revier und an die Familie lassen, gehört dazu. Jagdtrieb ist ebenso eine typisch hündische Eigenschaft. Pubertät auch ... wann war sie läufig? auch ... Wie warst du als Teenager? Generell ist die Welt da etwas lauter anstrengender, man weiß vieles besser als andere, ist doch aber nicht erwachsen und das Leben macht ganz schön stress ... Entscheidungen sind generell etwas drüber und emotionaler ...
Sie ist ein mittelgroßer Hund mit ca. 54 cm Stockmaß und 23 kg - sie ist sehr gelehrig und aufgeweckt.
Wir lieben sie unheimlich und sie liebt v.a. Papa und Mama, die Kinder sind ihr leider bislang relativ egal.
Das ist ein Problem. Wieso sind ihr die Kinder egal? Wie war das als sie in die Familie kam? Überlegt euch, welche Signale ihr damals gegeben habt? Wie habt ihr Hund und Kinder agieren lassen? Wie ist es heute? WEnn man sich bewusst hinsetzt und sich fragt, was kann das
Sie bringt einiges an Arbeit mit sich, denn sie zeigt sich sehr beschützend und territorial (Patou lässt grüßen) und ist Fremden gegenüber sehr mißtrauisch und unsicher. Der Jagdtrieb kommt in letzter Zeit stärker durch - nimmt man sie z.B. mit zum Bogenschießen, gibt es kaum ein halten, da sie den Pfeilen hinterherjagen will. Apportieren ist ihr liebstes Spiel, hierbei achten wir stets das Spiel mit einem Impulskontrolltraining zu verbinden und lassen sie erst auf Kommando los, was schon gut klappt.
Ihr Sozialisation dürfte nicht so gut gelaufen sein. Das ist leider so. (Aber auch der Australian Shepherd vom guten Züchter, den ich im Moment sitte, benimmt sich Fremden gegenüber genauso und ist mit 5 Monaten schon territorial, hat Probleme mit Besuch ect)
Die Unsicherheit, wie fangt ihr diese ab? Wie trainiert ihr am ich höre dich, aber hier ist beschützen nicht nötig?
Der Jagdtrieb. Wie übt ihr diese Impulskontrolle? Ich weiß ja nicht, wie ihr trainiert, aber deine Beschreibung erinnert mich leider an viele ähnliche "Problemfelle" Viele Menschen üben leider, dass der Hund mit maximaler Anspannung gerade so im Sitz bleibt und dann, wie der von dir erwähnte Pfeil losschießt und denken, sie üben Impulskontrolle. Was sie leider wirklich üben ist die Anspannung auf eine Beute immmmmer länger und länger zu halten und dann die so immens aufgewertete Beute zu bekommen und der Hund ist völlig unter körpereigenen Drogen, wenn etwas sich schnell bewegt. Dazu der Konflikt, denn er hat ja irgendwo gelernt, dass er erst immens Druck aufbauen soll, bevor er losschießen darf. Und die Stresshormone, wenn diese Anspannung gehalten wird, fluten den Hund und bauen sich erst über mindestens 5 Tage ab, wenn nicht! noch ein Stress oben drauf kommt. Aber der kommt oben drauf, also stapeln sich die Stresshormone quasi, wie die Legosteine immer höher und höher, lauter kleinere und größere Begebenheiten, die der Mensch gar nicht als so ein Problem wahrnimmt.
So züchtet man sich ganz unabsichtlich einen Hund heran, der ununterbrochen Stress hat, deshalb schwache Nerven und dann kommen alle Eigenschaften doppelt und dreifach raus, die nicht so toll sind. Der Hund fühlt sich schlecht, also kann er fremde Bedrohungen, Störungen um so schlechter ab, diese lassen wieder das Stresslevel steigen und fertig ist die Negativspirale, mit dem unruhigen Hund wird mehr getan zur Auslastung. Mehr Situationen, die sie nicht leisten kann (Bogenschießen zukucken müssen)... Schuld sind dann die Gene ... nein.
Die Gene sorgen für ein gewisses Grundprogramm, und das zeigt sich in den Problemen, die der Hund zeigt ja. Aber der Stress, dass der Hund damit nicht umgehen kann, das ist neben dem Pubertätshormonchaos dann selbstgemacht. Sie ist gelehrig und klug, schreibst du, also spricht nichts dagegen, das sie lernen kann, ein gut händelbarer Hund zu werden. Aber ja, sie wird kein Labrador, der alles abschlecken will, egal wen oder was.
Wie gesagt gibt es aber einige Probleme mit ihr, gerade was Besuch und leider auch den Umgang mit unseren Kindern betrifft. In der Hundeschule waren wir mit ihr und haben vor ca. 3 Monaten zu einem Trainer mit Einzelunterricht gewechselt um in erster Linie Rangfolgeprobleme bewältigen zu können. Wir (dabei nehme ich die Zweibeiner nicht aus) haben bereits tolle Fortschritte gemacht, doch mit einsetzendem Flegelalter stellt Dobby uns v.a. bei den genannten Punkten Kinder und Besuch doch vor große Probleme.
Wann hat sie Hundekontakt? Wieso habt ihr aufgehört Gehorsam in Gegenwart anderer Hunde und Menschen! zu trainieren. Die Hundeschule gibt ein kontrolliertes Setting von Hunden und Menschenkontakten, das ist das wertvolle daran, was Trainer so erzählen ja ist das eine, aber dieses Setting ist wertvoll und das habt ihr aufgegeben. Wann trifft sie denn noch nette Fremde? Wo kann sie lernen, das es okay ist einfach nichts zu tun, wenn da welche Sind? Hundeschule wäre eine Gelegenheit.
Unser Trainer rät uns mittlerweile sogar uns von ihr zu trennen, da ihr Verhalten seiner Aussage nach nicht zu korrigieren sei und eine Gefahr für die Kinder darstellt.
Da ich nun doch schon ins Plaudern gekommen und beim konkreten Problem angekommen bin, schildere ich mal den gestrigen Vorfall:
Nun, das Verhalten ist auch nicht zu korrigieren im Sinne davon, man schneidet es raus und dann ist es weg. Und ja, es ist eine Gefahr für die Kinder, wenn ihr das nicht anders angeht.
Trennen, ja nun. Ich helfe bei der Vermittlung von Auslandshunden. Im Moment vermitteln wir nichtmal die süßesten Welpen und so geht es vielen. Einen Hund zu vermitteln, der nun auch noch nicht so den Ansprüchen völliger Problemlosigkeit entspricht und keine blauen augen oder sonstige Feature hat, die begehrt sind, wird nicht so einfach. Abgabe in ein Tierheim wird nicht so einfach, die sind voll. Also erstmal würde gekuckt werden müssen, ob sich überhaupt eine Möglichkeit zur Abgabe findet. Die natürlich nciht so schwer ist, wenn die Kinder sie eh nicht lieben. Das würde ich aber genau hinterfragen. Da aufzugeben ...