Als erstes, du hast Border in deiner Umgebung, beobachte sie genau, frage nach.
Zuraten tut kaum einer. Das liegt einfach an der Erfahrung. Wenn Border Probleme machen, dann machen sie eher spezielle Probleme. Wie eben in dem Thread, wo es so wirkt als trinkt er literweise wasser nur zuhause als Stressreaktion.
Meine Border Collie Hündin, vom Bauernhof, drei Mal zurückgegeben mit 3,5 Monaten und einer Menge Special Effekts, Kam in der Stadt wunderbar zurecht, in der WG auch und musste auch nicht zur Ruhe gezwungen werden, aber es war ein ewiger Kampf, dass sie sich nicht irgendeine Zwangshandlung zulegt, wie viele andere BC um uns herum. Klassiker Ball und Stöckchenzwangsholen und zwar Hund zwingt Mensch, da sonst unerträglich ... Immer wieder, nur drauf fixiert oder eben der Border hier im Dorf. Katzen anstarren. Der sollte mal bei den Kühen helfen, tut er aber nicht, weil die Leute sich nciht drum gekümmert haben, dass er sich was anderes gesucht hat. Eben Katzen anstarren. Oder einer, der die Ratten gehütet hat .... vor dem Käfig sitzen und starren ... auch nach deren Tod. Der Käfig konnte nicht weggestellt werden, weil der Hund durchdrehte. Wolkenhüten, schattenhüten (problematisch, wenn ein Hund lange allein ist und du die Beschäftigung nicht siehst) ... Radfahrer autoverkehr, Kinder ... Das sind die offensichtlicheren Hüteprobleme ... umgelenkt wird heute ja immer noch gerne auf Spielzeug oder Clicker und das der Hund dann nicht einfach den Rest seines Lebens drauf wartet, dass Herrchen die Frisbee rausholt, sondern weiterlebt, das ist das Ding. Zu erkennen, wann es gefährlich wird. Luftblasen im Wasser jagen, bei den meisten Hunden niedlich, beim Border kann es sein, das du nie wieder an einem Gewässer entlang gehen kannst, ohne das er schaut, verschwindet und das tun würde bis er buchstäblich ertrinkt. Und DAS ist schon etwas spezieller als bei anderen Hunderassen und einfach häufiger.
Also kuck dir die Hunde an, die da im Stall rumlaufen, wirklich an. Machen sie Hundedinge, Artgenossenkontakt, spielen schnüffeln, sidn sie entspannt, pennen sie wenns langweilig für sie wird?
Nimm Kontakt auf, Frag nach dem Alltag, geh mit denen mal normal spazieren. Das Ruhe halten ist das eine, ihnen eine richtige Hüteersatzaufgabe zu geben, das andere. Hundesport ist das für mich nicht, weil das nichts mit täglichem Alltag zu tun hat. Ich fand es nie schwer einem Border was beizubringen, auch ihn im Stand by zu lassen, kein Problem. Das kann ein Border ewig, wie er ewig drauf warten kann, das sich eins von 500 Schafen daneben benimmt. Das sie ein normales Leben führen kann und eben nicht Gehorsam ist und wartet, was auch immer man möchte bzw worauf man ihn dann halt angefixt hat. Ich hab jedenfalls geheult, als sie das erste Mal mich angekuckt hat und meinte, nö Frauchen, ich komme NICHT!
Hat ein Border diese Neigung nicht ... und sonst alle Eigenschaften eines Borders. Traumhund, her damit!!! 10 davon!!!! Aber das erkennt man nunmal leider nicht mit wenigen Wochen und nicht hütige Eltern sind keine Garantie ...
Ich bin von Border auf Aussie umgestiegen, weil ich hütbare Tiere auf dem Hof habe (Ponys, Katzen, Kaninchen) und ich mir mit den Kindern zusammen nicht zugetraut habe zu verhindern, das da dann ein Hund immer dasteht und glotzt und dann immer weggesperrt werden muss von seinem Suchtmittel. Aussies sind da nicht so anfällig und einfach auch weniger subtil.
Jetzt steht irgendwann demnächst wieder ein Welpe an und ich bin am Überlegen, ob ich mir noch einmal im Leben einen Border "gönne", aber ich weiß gar nicht ob es diese Art Border noch gibt, wie meine war (sie hatte nämlich im Gegensatz zu den hier meist erzählten Bordern Nerven aus Stahl ) und es ist immer noch die Frage, ob ich ein bordergerechtes Leben hier garantieren kann. (Meine wurde übrigens aussortiert, weil sie Angst vor Schafen hatte und sie wäre nie einem Lebewesen so nahe getreten es zu scheuchen).
Schafe, könnt ich sogar, aber mein Mann läuft Amok ...
Auch bei meinen Aussies ist es schade, dass wir keine Kuhherde haben, oder vielleicht auch Schafe, sie haben Talent, das bedauert man erst, wenn man erahnen kann, was sie leisten könnten und wieviel erfüllender das ist als so normales Hundetraining.
Und ich muss mir immer wieder bewusst machen, das die Liste von Border Collie Seltsamkeiten lang war und man immer um die Ecke denken musste, um sie zu verstehen.
Sie wollte zum Beispiel nicht nur Fliesen nicht betreten, sondern auch Fugen nicht. Bis ich verstanden hatte, das sie bestimmte Wege deshalb nicht gehen wollte, zu viele Fugen. Vorher ... Baulärm? Menschen? Spiegelungen? Falscher Weg zur hundeweise? WAS??? Bis meine Freundin mal hinter uns herlief und meinte. Ey, Cassidy ist wie Monk, sie tritt nicht auf die Fugen, auch nicht mit den Hinterpfoten. witzig! Bei dem Bauernhof durften die Welpen (es gab einen neuen Wurf, als ich sie zufällig kennenlernte) nicht in die Waschküche, die wurden rausgefegt (durchaus sanft). Wahrscheinlich hat sie in dem Augenblick mit der Pfote eine Fuge berührt und ab da war Fugen betreten und quadratische! Fliesen/Steine verboten. TOTAL!
Sie hat sich übrigens sehr viele solche Gesetze angeeignet, die gar nicht so gemeint waren und es war fast unmöglich sie dann davon zu überzeugen, das dem nicht so ist. Sie hatte auch mitgebracht, dass man geschimpft werden muss, wenn man was angestellt hat. Hab ich es nicht rausgefunden ,was es denn nun wieder war, schlich sie weiter rum wie frisch verprügelt. fressen einstellen inclusive. Loben, betteln, spielen wollen, nichts zu machen. Einfach so schimpfen, ging auch nicht, man musste herausfinden, was sie verkehrt gemacht haben sollte. DA drauf zeigen, DANN schimpfen al La: soooo geht das aber nicht! Und dann ihre ausdruckstänzerische Entschuldigung (als würde ich sie regelmäßig halb tot prügeln) annehmen. Und erst DANN war wieder gut. Richtig toll dieses Rätselraten um Dinge, die man nie verboten hat ...
Sie war der genialste Hund, den ich je getroffen habe, meine beste Freundin, meine Lehrerin. Aber ich habe auch nie wieder danach soviel Stress gehabt, dass es einem Hund einfach mal normal gutgeht.
Ich weiß immer noch nicht, ob ich wieder einen Border möchte. Einen Showborder, der dann hoffentlich nciht die Extreme Anfälligkeit für Zwangsverhalten hat? Mit 13 JAhren hatte sie eine Pyometra OP, wäre fast gestorben, da habe ich sie danach dreimal zu den Kaninchen gelassen, als sie vor der Tür stand. Sie kuckte sie nur an und freute sich, wenn sie sie scheinbar in eine andere Ecke gekuckt hatte ... bis zu ihrem Tod mit fast 16 hat sie den Garten nciht mehr alleine genutzt, sie lag nur noch vor der Kaninchentür, wenn ich sie da nicht wegbefohlen habe, immer wieder. So lange hatte ich es unter Kontrolle gehabt, einmal zuviel weich geworden. Bämm. Und DA konnte man auch machen schimpfen und tun. Erlaubt ist nun erlaubt. Pech ... DA kam dann das ich stelle mich auch Schafböcken Gen zum tragen.
Ich glaub, ich bleib doch beim Aussie, auch wenn da einen die Bellfreudigkeit und Kernigkeit so manches in den Wahnsinn treiben kann. (UND hüter sind sie ja trotzdem, auch da gibts hunde, die auf ner Droge hängen oder Stereotypen entwickeln, aber nur einen Bruchteil der Hunde)Man sage zu einer Freundin, kuck mal wollige Kühe und der Aussie ist unterwegs und will sie holen
Der Border dreht sofort um, wenn man streng hinterherruft, der Aussie zuckt nicht mit den Ohren, weil man hat draufgezeigt ...dann ist das so ...
Der langen Rede kurzer Sinn. Es kann kompliziert werden und anstrengend und Fehler können einen ein ganzes Hundeleben lang begleiten. Aber sie sind halt was sehr besonderes und ich kann jedes
verstehen.
Wenn man einen Border wirklich nur wegen der Optik möchte und sich nicht in das spezielle Wesen von Border Collies verliebt hat ... würde ich dir zu entspannteren Rassen raten, die nicht diese extreme Neigung zu kreativen Zwangshandlungen haben. Und gerade als Anfänger, wobei, ich hatte vorher schon Deutsche Schäferhunde, Deutsch Drahthaar und Deutsch Langhaar ausgebildet, Rottweiler, Dackel, Terrier ... Gerade im ersten Jahr, stand ich oft vor diesem Hund und verstand nur Bahnhof. Nichts funktionierte wie gewohnt. Sie hatte zum Beispiel Angst vor Brücken. Sie ist rüber (Gehorsam geht vor) aber es stand ihr die Angst ins Gesicht geschrieben. Jegliches Training vergeblich. Was soll man denn machen außer loben, belohnen, üben. Null einfluss drauf. Tellergroße Stresspupillen, aber eben brav. Hat mich irre gemacht.
Man kann ihnen verfallen. Aber wie gesagt, ich habe sie so unfassbar geliebt und mein Herz springt mir aus dem Hemd, wenn ich eine Border sehe. Den speziellen Blick, die Bewegungen, so geht mir das mit Aussies, obwohl ich meine Mäuse nun auch sehr liebe, als Rasse nicht ... Aber ich habe hier fünf Hunde sitzen, die kein Border sind.
Ganz davon ab, dass wenn ein Hund speziell ist das auch viele Reibungspunkte mit der Familie ist, die sich dann eventuell nicht dran halten kann, das der Hund eben keinen Stock geworfen bekommt, obwohl er so lieb kuckt und das sooooo gerne möchte ...
Ich sage immer, wenn es mit einem Aussie schiefgeht, dann wirds mit der Umwelt anstrengend, wenn es mit einem Border schiefgeht leidet vor allem der Hund.
Hier mal ein Link. Erstmal das Thema Hundeerfahrung, auch ganz lustig (und wahres dran wie ich finde).
Aber kuck dir bewusst, die Border Collie und den dritten Hund dabei an. (Okay oft sieht man nur die Rutenspitze und muss/kann sich denken, wo die Border gerade sind). Der Große interessiert sich auch mal für den Ball, aber ... der Unterschied. Und er erzählt auch von drei Bordern ... und was man halt bekommen kann.
YT Hundetrainervideo
Puh war lang. Jedenfalls ganz viel Erfolg bei der Suche nach Dem Hund für euer Leben!