Beiträge von Maus1970

    Ich kann ja einmal kurz berichten wie das so bei uns und unserem Hund Till läuft. Till ist ein Beagle und zur Zeit 9 Monate alt. Wenn ich das Haus verlasse und Till zu Hause bleiben muß, sage ich ihm dort wo er gerade ist, einmal liebevoll Tschüß, streichle ihn einmal kurz und gehe dann. Ich achte allerdings darauf, daß ich komplett fertig bin zum Gehen bevor ich ihm Tschüß sage, so daß ich dann mich nach dem Tschüß sagen auch wirklich umdrehe und umgehend gehe. So lernt der Hund: Frauchen sagt Tschüß - sie geht - ich bleibe eine zeitlang alleine - Frauchen kommt wieder. Man kann natürlich auch jedes andere Wort oder jede andere Redewendung benutzen. Wichtig ist nur, daß man immer wieder das Gleiche sagt, damit der Hund die Verbindung zwischen Wort und Handlung knüpfen kann. So ein Ritual schafft bei den Hunden häufig Sicherheit und hilft ihnen die Situation zu meistern. Mir wiederstrebt es mich einfach so, ohne Verabschiedung, aus dem Haus zu stehlen, weil ich nicht möchte, daß mein Hund Angst hat, daß ich gehen wenn er mich nicht permanent im Auge hat. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Hunde so denken. Auf jeden Fall klappt es bei uns so sehr gut. Damit der Hund das Alleinebleiben als sollte das Abschiedsritual allerdings auch nicht zu ausgedehnt sein. Komme ich wieder nach Hause begrüße ich Till zunächst einmal. Er freut sich dann immer riesig.


    Ich hoffe ich konnt euch ein wenig weiter helfen


    Liebe Grüße Franziska mit Till

    Ja, so eine ähnliche Situation kenne ich. Mein Golden Retriever Rüde läuft frei und Handtaschenwauwi kommt auf ihn zugeschossen und beißt ihn mehrfach ins Bein! Mein Hund steht nur da und schaut mich hilfesuchend an. Ich also hin, den Kleinen mit den Worten: Jetzt sieh aber zu, daß du zu deinem Frauchen kommst weggescheucht. Die meinte dann doch allen ernstes: Ja, komm schnell her, der große böse Hund. :headbash:
    Ich sagte: Moment einmal, ihr Hund hat gerade meinen gebissen und meiner hat es sich gefallen lassen, wieso bitte schön, ist meiner jetzt böse???!!! :???: Darauf hin meinte sie doch allen Ernstes: Ja, meiner ist doch klein, der kann ihrem ja gar nichts wirklich tun! Ich nur: Hallo aber weh tuts ihm trotzdem :headbash: Sie würde sich schließlich auf verbieten, daß ein 3 jähriges Kind auf sie einschlägt weil Mama meint es kann sie ja nicht wirklich verletzen. Ich gab ihr mit auf dem Weg, daß Gino zwar lieb aber nicht dämlich ist und sich spätestens nach zwei weiterer solcher Angriffe wehren würde. Und sie solle nicht glauben, daß ich dann mit ihm schimpfen würde. (Das Gino den Kleinen vermutlich nie gebissen hätte, jedenfalls nicht solange ich ihn immer recht zügig erlöse, brauchte ich ihr ja nicht unter die Nase zu reiben). Komisch, bei den nächsten Begegnungen hat sie ihn immer gaaanz schnell an die Leine genommen, sobald sie uns sah. :D

    Zitat

    Kann ich nachvollziehen - ich bin auch einmal einfach weggegangen, Joschi lag im Nebenraum, da hat er fürchterlich gejault, als ich merkte, dass ich nicht da bin, vielleicht lag es bei ihm tatsächlich daran. In seiner Pubertät hat er auch so seltsame Ängste (mal hiervor, mal davor), vielleicht war das Jaulen einfach die Angst, plötzlich für immer velassen zu sein.


    Werde mich von ihm dann doch mal ein paar Tage bei unserem Training mit "Tschüss Joschi" verabschieden und beim Wiederkommen "Hallo Joschi" sagen, mal schauen, ob es so klappt.


    Bin ziemlich sicher, daß es funktionieren wird. Rituale und feste Strukturen helfen Hunden eigentlich immer gut weiter und geben Sicherheit. Außerdem verknüpfen Hunde Worte und Handlung recht schnell miteinander.
    Viel Spaß beim Training


    Franziska mit Till

    Bei deinem Bericht mußte ich echt etwas lassen. Es kam mir vor als würdes du Till mit 9 Wochen beschreiben. Heute ist Till 9 Monate alt und immer noch eich echtes Energiebündel aber leicht zu lenken. Bei uns war es genau das selbe. Er hat alles angekaut, inklusive Stromkabel. War natürlich nicht lustig sonderg gefährlich und haben wir sofort unterbunden. Ein kleiner Tipp von uns: Du mußt das Nein gar nicht hart oder schimpfend sagen. Es reicht völlig, wenn du es in einem ganz normalen Ton sagt. Noch weiß dein Hund ja noch nicht was das Nein bedeutet, wiedersetzt sich also auch noch nicht absichtlich deinen Befehl. Deshalb ist ein ruhiges Nein absolut ausreichend und unterstüzt den Aufbau eurer Beziehung wesentlich besser als schimpfen. Damit sie begreift was du von ihr willst sage ruhig " Nein " und hindere sie dann sanft daran das zu tun was sie nicht soll. Lobe sie dann sofort ganz stark. Auf jeden Fall mit Worten, evtl auch mit Leckerli und biete ihr dann etwas anderes an z.B ein Spielzeug, Kauknochen oder ähnliches. Ihr könnt es euch selbst etwas leichter machen wenn ihr zunächst einmal möglichst vieles was zum Blödsinn machen verleitet beiseite räumt, wenn machbar. Erfahrungsgemäß bleibt dann noch genug über mit dem sie Quatsch machen kann, aber ihr habt dann nicht mehr soviele "Baustellen" auf einmal auf die ihr achten müßt. So lernen die Welpen sehr schnell was sie dürfen und was nicht.


    Freut mich für euch. Macht weiter so.


    Liebe Grüße Franziska mit Till


    Also Tschüß sage ich ihm dort wo er gerade ist wenn ich los will, ob im Korb auf dem Flur oder sonst wo, das ist egal. Er hat gelernt das Wort mit dem Weggehen von mir zu verbinden, weil ich es bis dato konsequent immer dafür benutzt habe. Also: ich sage Tschüß-ich gehe-ich komme wieder. Angst hat er absolut keine, weil wir das Alleinebleiben langsam aufgebaut haben. Ob es nun so ist, daß ein Hund Ängste entwickelt sollten seine Halter ohne Verabschiedung gehen, kann ich nicht genau sagen, es ist eine Befürchtung. Kann schon sein, daß ich da etwas "Kindergeschädigt" bin :D Bei Kindern sollte man sich keines Falls einfach so davon stehlen, ohne sich zu verabschieden. Wahscheinlich sperrt sich mein Gefühl deshalb dagegen einfach so zu gehen. Deshalb habe ich das Verabschieden so eingeführt und langsam aufgebaut. Bei uns funktioniert es so problemlos.


    Ich meinte, daß mein Rüde Angste bekommen könnte entspannt im Korb zu liegen, wenn er die Erfahrung macht, daß ich dann irgendwann einfach so verschwunden bin. Sag ich ihm im Korb Tschüß, weiß er was los ist und hat das Vertrauen, daß ich nicht einfach so verschwinde.

    Ich denke auch, daß du dich kurz verabschieden solltes, bevor du gehst. Ich handhabe es auch so. Bevor ich gehe sage ich ihm Tschüß, steichel ihn noch einmal kurz und gehe dann. Ich achte allerdings darauf, daß ich dann auch komplett fertig bin und mich im Anschluß dann auch wirklich umdrehe und gehe, so daß er weiß: Nach dem Tschüß sagen kommt nichts mehr, dann geht sie. Einfach zu gehen ohne etwas zu sagen möchte ich persönlich nicht machen, da ich Angst habe bei meinem Hund ängste zu schüren, wenn er erfährt, daß ich manchmal einfach verschwunden bin während er vielleicht gerade entspannt in seinem Körbchen liegt und er dann unter umständen nicht mehr zu Ruhe kommt.

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    Wie soll der Hund sich sonst helfen, wenn er sich bedrängt fühlt und ihm keiner aus der Patsche hilft? Wenn er nicht gelernt hat, dass Weggehen erwünscht ist und man ihn schützt?


    Er soll sich anpassen, Dinge zeigen, die er nicht gelernt hat - tut er es nicht, ist er der asoziale Part, der nicht anpassungsfähig ist . . .


    Ich glaube, daß die Reaktion auf Bedrängnis gar nicht mal unbedingt erlernt ist sonder ganz viel am Charakter/Persönlcihkeit des Hunder liegt. Meinem ersten Hund und meinem jetzigen Hund habe ich niemals in irgendeiner Weise beigebracht, daß sie weggehen sollen, wenn sie sich unwohl fühlen. Dieses Verhalten zeigen sie ganz von selbst. Keiner von Beiden wäre jemals auch nur auf die Idee gekommen zuzuschnappen oder gar zu beißen. Natürlch helfe ich ihnen dann aus der Bedrängnis und erlöse sie aus der Situation. Aber entscheidend ist doch, gerade im Zusammenleben mit Kindern, daß ein Hund ein gewisses Maß an Stressgestigkeit und Frustrationstoleranz mitbringt und erst einmal eine Weile versucht sich durch Weggehen Freiraum zu verschaffen damit du als Halter überhaupt registrieren kannst, daß dein Hund gerade überfordert ist. Tut ein Hund dies nicht hast du als Mutter, im Ernstfall, keine Chance zu reagieren und ich finde es unverantwortlich daran nichts zu ändern. Auch wenn das heißt sich von dem Hund trennen zu müssen und ein neues, gutes zu Hause zu finden. Versteht mich nicht falsch: Ich habe keine Ahnung ob das in diesem Fall notwendig ist, aber es gehört mit Sicherheit kompetent abgecheckt.

    Also, ganz ehrlich sehe ich die Sache nicht so locker wie manche hier im Forum, sondern ich bekomme arge Bauchschmerzen wenn ich soetwas höre. Ich würde dir sehr ans Herz legen dir einen guten Trainer ( keinen selbsternannten, sondern einen mit fundierter Ausbildung, evtl. Tierpsychologe ) zu suchen der sich deinen Hund in Bezug auf seinen Umgang mit Kindern, aber auch mit Stress, Frustration und Agression genauestens anschaut! Ich bin keine Expertin, aber wenn ein Hund mit Agression reagiert, nur weil ein Kind, für das Gefühl des Hundes, zu nah an [b]seinem eigenen Ball vorbeigeht finde ich das schon heftig!
    Du mußt dir darüber im klaren sein, daß du als Mutter das Kind und den Hund nicht immer zu 100% beaufsichtigen können wirst. Das ist defakto unmöglich. Selbst wenn du mit Kind und Hund in einem Raum bist kannst du nicht immer genau hinter ihnen stehen. Was ich damit sagen will ist, daß das Zusammenleben zwischen Hund und kleinem Kind nur dann gelingen kann und verantwortbar ist wenn der Hund über eine gewisse Frustrationstoleranz und Stressfestigkeit verfügt damit du als Mutter überhaupt noch die Zeit hast einzugreifen. Mein Eindruck, auf Grund deiner Erzählungen ist, das es da bei deinem Hund doch an einigem noch fehlt. Deshalb such dir einen guten Trainer der mit euch an den entsprechenden Stellen arbeiten, dir aber auch ehrlich sagen kann ob dein Hund für das Zusammenleben mit einem Kind überhaupt geeignet ist.