Hi Renate,
ich hab zwar keinen älteren Hund aus dem TH, aber vielleicht kann ich dir mit meinen Erfahrungen mit Titus, den ich mit 5 Monaten aus dem TH geholt habe, ein wenig helfen.
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Was mir Probleme bereitet ist das Fuß gehen und das er mich bei Ablenkung komplett ignoriert. Und sein Jagdinstinkt ist auch nicht ohne
Da darf er jetzt eben nicht mehr von der Leine, nur mehr an der Schleppleine da der Drang abzuhauen und das ganz plötzlich immer stärker wird.
Wie man einem Hund das Fußgehen beibringt mit Richtungswechsel und so weiß ich ja und wir üben das auch fast täglich auf einer Wiese. Hundeschule wird natürlich auch besucht. Aber wir sind jetzt bei einem Punkt wo er keine Fortschritte mehr macht. Die Übungen auf der Wiese und auch in der Hundeschule klappen "relativ" gut. Sobald wir aber woanders sind geht gar nix mehr. Kommt ein Hund zieht er wie verrückt hin, geht wer vorbei will er hin. Hat er keine Lust an der lockeren Leine zu gehen zieht er.
Das mit dem Richtungswechsel ist super. Allerdings solltest du deine Übungen jetzt auch mehr in den "Alltag" verlegen, damit der Hund nicht lernt "Nur auf der Wiese und in der HuSchu mache ich es so." D.h., gib ihm die Möglichkeit, das bisher gelernte auch auf den Gehweg etc. zu übertragen. Nicht zu viel erwarten und kleine Trainingsschritte machen, auch die "Ablenkungen" nach Möglichkeit nur laaaangsam steigern. Viel Lob und Leckerlie nicht vergessen!
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Übrigens wenn er beim Training nicht mehr will fängt er an an mir hochzuspringen. Da muß ich dann schon ziemlich streng mit ihm sein, denn mit lieb zureden geht da gar nix mehr.
Das mit dem Hochspringen kenne ich von Titus aus. Bei ihm ist das allerdings ein Zeichen deutlicher Überforderung, also schlichtweg zu viel, zu lange, mit zu viel Ablenkung geübt. In solchen Momenten drehe ich mich weg und binde ihn wenn möglich an nen Laternenpfahl oder so, so lange, bis er sich beruhigt. Oder ich gebe ihm ne Kaualternative, Zerrseil oder Ähnliches, Kauen beruhigt. Oder er bekommt ein "Sitz", das klappt bei uns zu 99,9999% und als Belohnung werfe ich ein Leckerlie, das Titus dann suchen darf.
Ich finde es toll, dass du einen "Listi" adoptiert hast. Bedenke nur einfach, dass der Hund auch erstmal Zeit braucht, sich an dich zu gewöhnen, das neue Umfeld etc. und er eben viel lernen muss. Daher würde ich generell empfehlen:
- kurze Trainingseinheiten, dafür ruhig ein paar Mal am Tag
- vorher ruhig erstmal laufen und schnüffeln lassen
- Gelerntes in immer mehr Alltagssituationen abrufen, dabei mögliche Ablenkungen und Schwierigkeitsgrad nur langsam erhöhen
- immer mit einem Erfolgserlebnis abschließen lassen
- wenn er unkonzentriert wird oder eine "Übersprungshandlung" zeigt, wars zuviel. Das beim nächsten Mal berücksichtigen und in der akuten Situationen den Hund notfalls zur Ruhe "zwingen"
Beim Vorbeigehen an Menschen und Hunden würde ich versuchen, mich selbst spannender zu machen. Sprich: ein Stückchen schneller laufen, mit Leckerlie oder Spielzeug ablenken. Nicht frontal auf Menschen zugehen, sondern eher im Bogen und den Hund dabei auf die "andere Seite" bringen, so dass du zwischen Hund und "interessantem Gegenstand" bist.
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte!
Viel Erfolg und Freude mit dem Hundi!
Annika