Du denkst dir das nie? Auch nur kurz, wenn der Hund etwas angestellt hat?

Ich hab das bei Finya tatsächlich auch nie.
Dieser Hund hat wirklich schon sehr viel Mist gebaut...Hasen gejagt, ein Reh gehetzt, so dass ich ihr im Hochsommer nachlaufen musste, um sie einzusammeln, weil es ihr einfach zu heiß zum Zurücklaufen war, beim Katzen jagen in fremde Gärten geklettert, so dass ich zum Teil hinterher klettern musste, weil niemand daheim war, den Nachbarskater verprügelt, Jogger gestellt, Kinder verbellt, Leute in die Ferse gezwickt, andere Hunde gemobbt und das alles eigentlich fast ausschließlich in den ersten 2-3 Jahren bei mir.
Die Liste ihrer Schandtaten ist lang und ich hatte viele Jahre null Ahnung (jung und naiv halt
), aber so richtig böse war ich nie auf sie. Sie hat einfach was in ihrer Art, was das für mich unmöglich macht und sie macht es ja auch nicht, um mich zu ärgern, sondern weil ihr kleines Terrierhirn diesen Blödsinn halt gerade als gut befindet und ich sie nicht daran gehindert habe.
Frodo bin ich für seinen Blödsinn auch nie böse (seine Liste ist SEHR viel kürzer, weil ihn meine Meinung zu seinem Tun interessiert), aber für sein Gekläffe könnte ich ihn tatsächlich regelmäßig gegen die Wand klatschen, weil dieses Geräusch so dermaßen nervig ist, dass ich mich immer sehr beherrschen muss ihn nicht direkt auszusetzen und ja - er kläfft durchaus auch einfach nur, um irgendeine Reaktion von mir zu bekommen. Das macht es nur noch nerviger 
Wirkliche Abneigung hab ich nur bei kleinen kläffenden Kackbratzen, und die können oft auch nix dafür, weil sich halt niemand die Mühe gemacht hat, sie gescheit zu erziehen. Also, grundsätzlich hab ich dann eher die Abneigung gegen die Halter als gegen den Hund 
Du bist herzlich eingeladen Frodo das Gekläffe abzugewöhnen. Ich hab nach 7 Jahren inzwischen aufgegeben und denke mir tatsächlich manchmal - soll er halt kläffen, ich tu so als wäre ich taub 
Das ist leider oft noch ein Tabuthema, gerade in den sozialen Medien, was ich sehr traurig finde. Mir ist es deshalb lange sehr schwer gefallen mir einzugestehen, dass Frodo für mich, im Gegensatz zu Finya, nicht dieser "once in a lifetime" Hund ist. Ich mag und liebe ihn trotzdem und er wird genauso gut umsorgt, gepflegt, erzogen und beschäftigt wie Finya.
Ich finde aber auch, dass das ganz schön hohe Erwartungen sind. Ich lese im Forum häufiger mal vom Begriff „Seelenhund“ und finde das bspw. irgendwie befremdlich, auch weil das teilweise recht inflationär genutzt wird.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass Hunde sich ihre Besitzer selten aussuchen können. „Once in a lifetime“ ist da echt ein hohes Level finde ich.
Ich liebe alle meine Hunde sehr, bin mit meiner ältesten auch sehr eng verbunden. Sie begleitet mich jetzt die Hälfte meines Lebens (15 Jahre), hat viele Freunde und sämtliche Partner überdauert, nun pflege ich sie und mache mir häufig große Sorgen. Aber an „once in a lifetime“ oder eben „Seelenhund“ habe ich noch nie gedacht. Nicht weil sie nicht einzigartig wäre…aber das sind sie ja alle irgendwie.
Würde es zwischen mir und einem Hund gar nicht passen, würde ich wohl auch ein neues Zuhause suchen. Allerdings bin ich bereit, in die Beziehung zu investieren, erwarte keine Liebe auf den ersten Blick und nehme prinzipiell keine Welpen, sondern nur Hunde, bei denen ich in etwa weiß, wie die ticken. Dafür aber weitestgehend rasseunabhängig. 
Da stimme ich dir absolut zu!
Deshalb sage ich ja, dass in den sozialen Medien oft (nicht immer natürlich) ein zum Teil schräges Bild vermittelt wird (sicher auch von mir).
Ich bin durch Finya vielleicht auch einfach etwas verblendet. Die ist das, was ich als Seelenhund bezeichnen würde. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich im Bezug auf diesen Hund nicht normal bin. Sie ist wie mein zweites Ich. Ohne einander sind wir nicht vollständig. Das jemandem erklären zu wollen, der das so nicht kennt, ist allerdings sehr schwer bis unmöglich. Das ist so als würde man versuchen jemandem, der nichts sieht eine Farbe zu beschreiben.
Vielleicht bin ich an die Zweithundsache auch einfach mit der Einstellung rangegangen, dass der zweite Hund einen ebenso hohen Stellenwert haben wird und musste mit der Zeit einfach erkennen, dass das so nicht funktioniert, sondern dass es auch okay ist, wenn meinen seinen Hund einfach nur als Hund liebt und nicht als Überwesen.