Demenz ist eine sehr schwierige und individuelle Erkrankung. Dazu kommt, dass alte Hunde ja sowieso schon kompliziert sind. Machts also auch nicht leichter.
Meine Hündin ist auch dement. Seit Jahren. Eins ihrer ersten Anzeichen (im Nachhinein) war Panik vor Alltagsgeräuschen. Sie ist über Wochen total panisch geworden, wenn Geschirr oder Metall geklappert hat. Die Fliegenphase hatten wir auch. Das war schrecklich. Sie hat sich daheim nicht mehr ins Wohnzimmer getraut. Im Urlaub war es dann mal so schlimm, dass ich mit ihr vorzeitig das Lokal verlassen musste, weil sie blind in ihrer Panik an mir hochklettern wollte und versucht hat sich aus ihrem Geschirr zu winden.
Die Phase ging irgendwann vorbei, aber besser wurde es deshalb nicht, nur anders. Damals war sie abgesehen davon aber noch ein normaler, gesunder Hund.
Die Lebensqualität bei einem richtig alten (dementen) Hund darf man natürlich nicht mit der eines jungen Hundes vergleichen!
Mir ist bei meiner Hündin zB inzwischen wichtig, dass sie noch Freude und Interesse empfinden kann, dass sie angst- und schmerzfrei ist und dass sie gut frisst.
Ob deine Hündin jetzt am Ende ihres Lebens angekommen ist, kannst nur du (zusammen mit eurem Tierarzt, der sie im besten Fall schon eine Weile kennt) entscheiden.
Wenn du dich momentan gegen eine Euthanasie entscheidest und sagst, du willst noch schauen, ob es "besser" wird bzw. ob du ihre Lebensqualität verbessern kannst, dann gibt es allerhand Medikamente, die man ausprobieren kann.
Ob das bei deiner Hündin angebracht ist, wird dir hier keiner sagen können, weil euch hier niemand kennt.
Achso was ich auch noch wichtig finde - man sollte schauen, was man selbst leisten kann. Man sollte sich nicht selbst kaputt machen, nur um den Hund um jeden Preis am Leben zu halten. Davon hat niemand was.
Ich wünsche euch alles Gute