Meine Hündin ist überhaupt kein Problem. Die hat Angst, ist aber kooperativ und brav. Solange ich ihr sage, dass alles gut ist, lässt die quasi alles mit sich machen. Die wartet auch brav im Wartezimmer (wenn draußen nicht geht), solange ich ihr nervige Hunde vom Leib halte (also wie draußen halt auch).
Die Angst habe ich nie wegbekommen, also leben wir jetzt einfach damit und nachher gibts eine Belohung für sie.
Mein Rüde wird durch die Aufgeregtheit anderer wartender Hunde "angeknipst" und wird dann selbst ganz gaga. Den nehm ich auf den Schoß oder warte draußen.
Als Welpe hat er hysterische Tobsuchtsanfälle bekommen, wenn ein Fremder ihn festhalten oder anschauen wollte. Der musste nur eine Spritze sehen und ist ausgerastet.
Wir haben also ganz viel Medical Training gemacht und ohne Ende geübt, denn spätestens, wenn Hund mal Blut abgenommen werden muss, reicht festhalten nicht mehr. Da muss man selbst den 6kg Langbeinpudel nieder ringen oder sedieren, damit das möglich ist. Da das immensen Stress bedeutet, habe ich mit ihm 2 Wochen intensiv geübt und dann ist der frei gestanden und hat sich völlig desinteressiert (also an der Leberwursttube war er interessiert, aber an nichts weiter) Blut abnehmen lassen. Ich war total begeistert (und bin es noch) wie toll er das gemacht hat und das mit so wenig Aufwand!
Ich halte das immer noch so - ich halte notfalls fest und kündige ihm alles an und die Tierärzte machen inzwischen, was sie eben machen müssen. Es muss alles ruhig und kontrolliert passieren. Wenn Hektik aufkommt, verfällt er in alte Muster und dann braucht es eine Pause um ihn wieder zu erden.
Und ganz wichtig - wird irgendwas gemacht, was weh tun könnte, trägt er einen Maulkorb, weil er sich blitzschnell umdreht und abschnappt, wenn ihm was zu viel wird.
Ihm ist einfach wichtig, dass er weiß, was um ihn rum passiert. Er versteht unheimlich viel, verknüpft sehr schnell und fühlt sich sicherer, wenn er weiß, was auf ihn zukommt. Ich kann es ihm nicht verdenken - mich macht es auch fertig, wenn mir Ärzte nicht sagen, woran ich bin.
Nimm deinen Hund ernst und arbeite mit ihm. Er wird dir dankbar sein, dass du ihm durch die Situation hilfst 