Beiträge von Shoppy



    Gut, dann haben wir einfach eine unterschiedliche Definition von "Reizschwelle". Ich meine damit, dass ein Tier (egal welches) mit niedriger Reizschwelle extrem schnell irgendwelche Reize wahrnimmt und dann auch reagiert (beim RR unbedingt notwenig, wenn er den Löwen gestellt hat, denn sonst würde er ja unter Umständen einem Prankenhieb erliegen - hätte er eine hohe Reizschwelle würde er erst gar nicht hinter den Löwen herrennen und auf jeden Fall nicht reaktionsschnell genug sein, wenn er seine Beute gestellt hat und sie "festhalten" soll bis die Jäger zum Schuß kommen.)


    @ Fassi


    So groß ist der Unterschied nicht - beides sind Bewegungsreize. Hetzen wird ebenso durch Bewegung ausgelöst, wie das Ausweichen beim Stellen von wehrhaftem Großwild. Wenn sich Jogger oder Fahrradfaher u.ä. schnell bewegen kann das ebenso als Auslöser wirken, wenn man sich eben auf der Rassebeschreibung "hohe Reizchwelle" ausruhtr und nicht von Anfang an an der Impulskontrolle der Hunde trainiert und ihnen erläutert, dass sie ihren Hetztrieb weder an Hasen, noch an Joggern ausleben dürfen. Ich glaube nicht, dass es "verscheidene" Reizschwellen gibt. Hunde jagen gemeinhin nicht im Haus (Terrier evtl ausgenommen) zumindest RR sind dafür nie gezüchtet worden. Löwen und anderes Wild kommt so häufig in Wohnhäusern auch nicht vor. Trotzdem sind Hunde auch im Haus extrem wachsam (auch wenn sie schlafend in der Ecke liegen, den größten teil des Tages) - sonst würde es die vielen Threads mit bellenden Hunden in der Wohnung wohl nicht geben, und die, wo Hunde Besucher nicht reinlassen). RR werden wahrscheinlich desshalb leicht fehl eingeschätzt, weil sie immer so "Cool" wirken...

    Zitat

    hey martina,


    was davon war jetzt an mich gerichtet? habs nicht ganz kapiert..


    mit dem leckerlies geben, sobald ein hund kommt hab ich ja auch schon gesagt... es ist klar, das dein hund in dem moment kein leckerlie annimmt weil alles andere viel interessanter ist. aber hast du ihn erstmal soweit, das er die leckerlies nimmt, kannst du sie zb auch auf den boden werfen.. somit ist dein hund auch abgelenkt, und das fixieren wird gelöst.



    ähhh, ich glaube ich habe falsch zitiert...


    Komisch...


    Jedenfalls - ich will den Hund mit den Leckerchen nicht ablenken, sondern seine Stimmung ins positive verändern - daher muß der Reiz (anderer Hund taucht auf) auch vor Clicker/Leckerchen erscheinen.
    Weil das Geräusch des Clickers genau auch in dem Teil des Gehirn "landet" in dem die Gefühle entstehen, funktioniert der eben auch noch, wenn Hund keine Leckerchen annimmt - man clickt einfach ein paar mal - wenn Hund die Leckerchen nicht nimmt auch nicht schlimm. Mit der Zeit wird sich die Stimmung angesichts eines anderen Hundes ins positive verschieben und dann wird er auch Leckerchen nehmen.


    Gutes Buch zum Thema: "Click to calm" von Emma Parsons oder das Aggressionsbuch von James O`Heare.



    Hallo,


    ich habe noch nicht gepeilt, wie man hier PNs verschickt und ich weiß nicht ob man hier Namen von Hundeschulen/Trainern rausrücken darf, aber ich weiß, dass es bei "Dir um die Ecke" wirklich kompetente Hilfe zu genau Deinem Thema gibt -> Klär mich auf wie das mit der PN geht...


    Vorab: der Tipp mit dem Hundeerhängen mußte voll nach hinten los gehen, denn minus + minus gibt nicht plus... nicht mal in Mathe! Dein Hund hat eine für ihn eh schon doofe Situation nun auch noch mit einem supernegativen Erlebnis verknüpft - ist doch klar, dass andere Hunde jetzt noch gefährlicher für ihn sind (man könnte erhängt werden, wenn so ein Vierbeiner auftaucht...).


    Was Du machen mußt ist Gegenkonditionieren: Spric h der Anblick eines anderen Hundes muß das Signal für eine POSITIVE Konsequenz werden.
    Ich würde das clickern - oder zumindest mit einem Markerwort arbeiten. Immer wenn ein anderer Hund auftaucht, wird geclickt&Leckerchen gegeben - ganz egal was Dein Hund macht! Am Besten ist es natürlich wenn er sich noch nicht über die Anwesenheit des anderen Hund aufregt, aber er muß ihn erst mal gesehen haben, sonst klappt das nämlich mit der Signalübertragung nicht: Wenn Du zuerst clickst/Futter gibst, verbindet der Hund das nicht mit dem anderen Hund, sondern mit irgend was anderem. Wenn er das erhalten des Futers aber mit dem Erscheinen eines anderen Hundes verknüpft, hast Du die Basis fürs weitere Training.
    Also clickt man sobald und solange der Hund den anderen Hund sieht.
    Mit der Zeit wird der Anblick für Deinen Vierbeiner immer weniger unangenehm und du kannst langsam anfangen, ihn für besseres Benehmen zu clicken.

    Zitat


    Sie hat MS und kann ihn daher schlecht an der Leine führen...
    Aber Glück hat sie gehabt, da der Hund größtenteils super Erzogen ist, und somit dauerhaft frei laufen kann...Nur gab es ein Problem, das Fressen von Allem was unterwegs zu finden war.
    Wir haben dann lange überlegt und verschiedene Sachen ausprobiert. Nur sie ist körperlich so eingeschränkt, dass es eben nicht geht mit, an der Leine abbremsen, weder an der Schleppleine noch an der Normalen, da der Hund aber sonst super Zuverlässig ist, wollte sie ihn deswegen nicht ins Tierheim geben. Nur somit ist halt das Problem entstanden, wie wird das dem Hund abgewöhnt. Wir haben zuerst gemeinsam Trainiert, einer hat den Hund geführt, sie hat ihn für das Umdrehen belohnt...Nur das hat nicht gefruchtet...Sobald derjenige, der den Hund an der Leine geführt hat nicht mehr dabei war, wars dem Schnüff egal und er hat wieder alles in sich reingeschlungen (und wir haben das wirklich lange Zeit sehr Konsequent probiert). Das ging so nicht mehr weiter und sie war verzweifelt...ging erstens ins Geld, hat nicht geklappt, und für sie kam was anderes nicht in Frage...Dann haben wir ihr halt das Sprühhalsband vorgeschlagen (was wir sonst nicht machen!) und nach zweimal Sprühen hat er nie wieder was am Boden angerührt. Jetzt hat er das Sprühhalsband nicht mehr um und sie kann Glücklich mit ihrem Hund spazieren gehen...
    Hättet ihr eine andere Möglichkeit gefunden, das Abzutrainieren? Falls ja, wär es super wenn ihr das hier kurz beschreibt, denn in der HuSchu ist keinem mehr was eingefallen...
    Das denke ich ist eine durchaus gerechtfertigte Situation wo man das Sprühhalsband anwenden kann...



    Okay, das ist wirklich eine harte Nuß, dennoch beschreibst Du auch genau, was ich meine. Ihr habt Euch vorher Gedanken gemacht! Ihr habt mit Eurem normalen Training gut vorgearbeitet, in der Hinsicht, dass der Hund schon wußte, was eigentlich nicht erlaubt ist, er aber auch unterscheiden gelernt hat, wann er mit welchen Konsequenzen zu rechnen hat, und in welchen eben keine folgten. Überraschend für den Hund folgten dann zwei mal eben doch unangenehme Konsequenzen.
    Und vor allen Dingen hat ihr das Teil für ein einzelnes, klar umrissenes Problem verwendet.
    In diesem von Dir beschriebenen Fall hast Du ja einen Hund, der quasi sich immer im Freilauf bewegt, weil die Halterin körperlich nicht in der Lage ist, den Hund wirklich in seiner Bewegung einzuschränken. VIELLEICHT gäbe es noch Möglichkeit, ein Vorsitzen oder ein Vorstehen vor dem "Müllobjekt" zu trainieren - da muß Hund sich dann nicht abwenden, sondern darf das Objekt im Auge behalten. Allerdings besteht wahrscheinlich auch hier die Gefahr, dass man zunächst mit einer Hilfsperson arbeiten müßte und der Hund somit wieder zu unterscheiden lernt. Hier wäre es dann so, dass der Mensch die Belohnung zum Hund bringt und dann gemeinsam vom Müll weggegangen wird.
    Wenn dem Hund die Ressource "Sein Frauchen" extrem wichtig wäre, könnte man eventuell auch mit einem Abbruchsignal und einem Negativmarker arbeiten. Sprich , man trainiert ein "Lass es", wird es nicht befolgt, geht der Mensch weg - wie gesagt klappt das nur gut, wenn der Mensch, bzw. dessen Aufmerksamkeit "mehr Wert" ist, als der zu fressenden Dreck oder man den Wert des Menschen durch Training steigern kann.
    Was ich auf jeden Fall versuchen würde, ist ein Superschlachtruf, wie er von Pia Gröning im "Antijagdttraining" beschrieben wird.


    Sicher gibt es immer wieder einzelne Fälle bei denen man irgendwie stecken bleibt. Es gibt bestimmt einen anderen Weg, wir haben ihn nur noch nicht gefunden - das gibt uns aber meiner Meinung nach nicht das Recht, mit dem Halsband wie mit Kanonen auf Spatzen zu feuern. Was mich im Zusammenhang mit diesen Halsbändern immer wieder so fuchtig macht, ist die Tatsache, dass man sie quasie beim Aldi um die Ecke bekommen kann und man nach Ansehen der "Tiernanny" meint, dass man wüßte, wie man sie anwendet. Die Tiernanny ballert wild herum mit dem Ding, in der Hoffnung, dass Hund irgendwann schon so viele Verknüpfungen hat, das er erkennt, wofür er abgeschossen wird.
    Dein beschriebenes Vorgehen war genau anders herum. Der Hund hat erst gelernt, was er nicht darf und dann hat ein minimal dosierter Halsbandeinsatz dazugeführt, dass der Hund erkannt hat, dass das auch gilt, wenn Frauchen das andere Ende der Leine in der Hand hat, bzw. wenn er im Freilauf ist.


    Genau! Wenn man mit diesen Teilen auch noch an verschiedenen "Baustellen" arbeitetr, führt das dann auch gerne mal zu erlernter Hilflosigkeit. Der Hund macht in den verschiedensten Situationen die Erfahrung, dass er erschreckt wird, kann aber keine Gemeinsamkeit erkennen, weil schlecht getimet wurde, weil die Situationen zu unterschiedlich sind, weil mal draussen, mal drinnen, mal auf dem Sofa oder vor dem Tisch oder morgens, mittags abends gesprüht wird. Schließlich wird Hund nur noch hilflos rumhocken, weil ja ständig die Gefahr besteht, für irgendwas bestraft zu werden. Dieser Hund ist nicht mehr in der Lage, "mit Freunde" zu lernen und zu arbeiten.


    Oder es gibt den gegensätzlichen Fall, dass ein Hund gegen dieses Ding abstumpft - sich eben zehn mal (oder wie oft das Ding eben braucht, bis nachgefüllt werden muß) anpusten läßt und dann fröhlich den berühmten Finger zeigt. Und was macht Hundebesitzer dann? Welches Hilfsmittel wird als nächstes benutzt? Wenn der Hund Glück hat, vielleicht ma erst das Menschliche Gehirn...

    Zitat


    gestern auf der hundewiese habe ich sie also von einer hündin runter genommen, als eine "hundefachfrau" meinte ich solle sie doch bitte lassen da die fremde hündin sich selber wehren könne und ich durch das sofortige eingreifen meine ranghöhere position verlieren würde "ein rudelchef mache das nicht"... jetzt bin ich verwirrt :)


    Was meint ihr dazu??
    lg Vivi & Jesse


    Hallo Vivi,


    das Leben ist nicht entweder schwarz oder weiß, sondern bunt. Ich würde meinen Hund (in diesem Fall ein Rüde) auch nicht gleich durch die Gegend zerren, wenn er mal einen anderen Hund besteigt, sondern halt mal abwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt.
    Wenn meiner aber gar nicht aufhört und ich an der Körpersprache des anderen Hundes sehen kann, dass ihm/ihr das unangenehm ist, er/sie aber zu gehemmt ist, um sich zu wehren, hole ich meinen Hund schon da weg.
    Du hat aber auch geschrieben, dass Deine Hündin das öfter mal tun und sie auch ansonsten "Dominant" sei (letzteres bitte genauer beschreiben).
    Vielleicht ist das Besteigen für sie ja eine Masche, um Deine Aufmerksamkeit und Interaktion mit Dir zu bekommen? In dem Fall würde ich das zunächst mal ignorieren und eben wirklich eine Weile beobachten, ob sich daraus eine Spielsituation entwickelt, oder ob Dein Hund tatsächlich mobbt. Mobben würde ich nicht zulassen.


    Durch das Eingreifen verlierst Du ganz gewiss nicht den Platz als "Rudelchef", sofern es sowas im Zusammenleben von Hund und Mensch überhaupt gibt. Du erläuterst So Deinem Hund nur eine Regel: Du möchtest nicht, dass Dein Hund andere Hunde mobbt. Nicht mehr - nicht weniger!


    Schön (oder nicht, eigentlich) - es kann Dich niemand zwingen - aber hier stellen Leute ja Fragen, weil sie was wissen wollen und andere Lesen, weil sie vielleicht dieselben Fragen haben und die Frage nach den bescheuerten "Wir-drücken-auf-nen-Knopf"-Methoden tauchen in jedem dritten Thread zur Erziehung auf, weil die blöde Trulla auf Vox das Teil eben für jeden Mist benutzt, weil ihr offenbar nix anderes einfällt!


    Dadurch, dass es im Fernsehen dauerbeworben wird, wird die Methode aber nicht besser oder richtiger und da die Leute eben zum Glück fragen, bekommen sie eben auch Antworten.


    Da Dir das jedoch egal ist, verstehe ich überhaupt nicht, warum Du hier überhaupt einen Kommentar abgegeben hast und dann auch noch son einen schwachsinnigen.

    Zitat

    Wenn ich das Halsband benutze (das kommt seltsamerweise immer seltener vor...) quäle ich weder meinen Hund noch bin ich zu faul, mich mit ihm zu beschäftigen (das kannst Du nämlich nicht beurteilen :p ). Schimpfen und / oder unterwerfen (finden einige HuSchu`s ja wohl ganz toll) stelle ich mir wesentlich schlimmer vor, als diese, ca 1/10 sec. dauernde Ablenkung, nach der ich ganz schnell interessant bin und die leckerlies bereit habe. STRESSFREI! Für meinen Hund und für mich! Und tollerweise ist der lerneffekt sehr groß. Ich könnte ihn ja auch mit ner Schleppleine und einem gewaltigen Ruck daran aus dem Feld katapultieren, wenn er wieder was zu fressen findet.



    Streßfrei???? Wenn es streßfrei wäre, wäre das halsband komplett wirkungslos, denn dann würde Hund es gar nicht bemerken.


    Ich weiß nicht wofür Du das Halsband genau verwendest, aber ich wette, es gibt andere Möglichkeiten. Und ich wette, sie dauern länger, als auf einen Knopf zu drücken. Man muß mehr Energie aufbringen und seine graue Masse in Bewegung setzen. Aber man umgeht ein negatives Erziehungsmittel, das negative Nebenwirkungen hat, die Du jetzt noch gar nicht siehst.
    Um im stark hinkenden Beispiel mit der Schleppleine zu bleiben - wer sagt denn, dass Du ihn damit durch die Gegend katapultieren sollst - nur weil er eine Schleppleine trägt, wird er natürlich nicht damit aufhören, irgendwelches Zeug zu fressen.
    Aber der Unterschied zwischen dem Einsatz einer Schleppleine und einem Sprühhalsband ist folgender:
    bei der Schleppleine ist es deine Aufgabe die Klüsen aufzumachen und zu sehen, worauf Dein Hund gerade zusteuert und gegebenenfalls VORHER zu verhindern, dass er das Objekt der Begierde erreichen kann, dann wartest Du auf sein Umwenden zu Dir und das belohnst Du! Damit erreichst Du auf Dauer, dass er dir das Zeug anzeigt und sich die Belohnung bei Dir abholt, aber den Müll nicht mehr aufnimmt. In der Version agierst Du, der Hund reagiert. Der Hund lernt aktiv etwas anderes zu tun, als das was er eigentlich auf den Reiz (Müll) tun würde!


    In der Sprühalsbandversion findet Hund Müll, setzt zum Fressen an und wird angesprüht, jenachdem, wie gut Du aufpasst auch zu spät. Der Hund agiert, Du reagierst. Kilometerweiter Unterschied! Der Hund lernt hier etwas zu VERMEIDEN.


    Und was DU dir als schlimmer vorstellst, ist irrelevant, Du trägst das Halsband ja nicht, sondern Dein Hund!