Ich hab uns hier in einigem wieder erkannt. Ich hab da 4 sehr... nöh, eigentlich eher etwas unterschiedliche Hunde. Enya ignoriert Fremdhunde, so sie sich damit nicht auseinander setzen muss (sonst kann sie auch unfreundlich werden), Joey checkt durchaus ab, aber souverän, Smilla flirtet gerne mit passenden Rüden, sonst ignoriert sie, Peaches tut alles, um unter dem Radar zu bleiben, ist aber niemals auf Streit aus (allerdings auch nicht auf Fremdhundkontakte). Also, bis auf Joey und Smilla situativ, will die hier niemand.
Damit stellt sich hier natürlich auch die Frage nach "Vergesellschaftung", wenn man wem öfter begegnet und da einen gewissen Kontakt haben will/muss. Bei uns in erster Linie über den Hundesport, daneben über Nachbarschaft/trifft man halt eh.
meine Hündin fand den Rüden okay, weil der recht höflich war und Abstand gehalten hat. Haben uns öfter zufällig getroffen und irgendwann sind wir regelmäßig früh zusammen gegangen. Wirklich Interaktion gab es zwischen den Hunden nicht, aber sie haben sich aneinander gewöhnt.
Das ist hier mit den allermeisten Hundesport-Kontakten Standard. Auch solchen, die wir sehr regelmäßig sehen. Ist aber größtenteils "Hütehund", die sprechen da sehr eine Sprache, mein Eindruck. Und man geht dann mehr nebeneinander statt miteinander um, also die Hunde. Bei Gassi-Bekannten ist es aber ähnlich. Was nicht "nervt", wird schnell als ok abgespeichert.
Für ihn macht es tatsächlich den größten Unterschied, ob wir den Hund gezielt kennenzulernen oder nicht.
Das ist hier auch absolut so! Gerade die Shelties und vor allem Border Enya ignorieren, so sie können. Enya läuft auch komplett ignorant in 50cm Abstand an komplett eskalierenden angeleinten Fremdhunden vorbei. Wenn sie aber merkt, es wird zu Kontakt kommen (aus welchen Gründen auch immer), schaut sie schon sehr viel mehr hin, kommuniziert sehr viel auch schon auf Distanz und man merkt dann auch auf 10 Meter Entfernung schon, ob man besser sehr reguliert oder das schon klappt (letzteres vor allem dann, wenn Fremdhund auch eh nicht wirklich Kontakt will). Bei den anderen hier ist es ähnlich, sie setzen sich auseinander, wenn sie merken, es wird zu Kontakt kommen. Smilla und Joey sind dann sehr viel interessierter, Peaches eher in Enyas Windschatten und unauffällig erst mal beobachten... Aber ja, ist ein krasser Unterschied hier, wobei ich dazu sagen muss, dass wir sehr wenig ungewollten Kontakt haben, daher können meinen Hunden Fremdhunde recht egal sein, so lange sie eben nicht denken, sie "müssen" sich damit auseinander setzen
Ich frag mich, ob diese Vertrautheit überhaupt viel mit Zeit zu tun hat oder mehr mit Sympathie oder mehr mit Management.
Ich glaub, mit der Gesamtsituation und Sympathie und ähnlichen "Zielen". Zeit hier gefühlt eher nicht, findet einer der Hunde einen anderen doof, wird es erfahrungsgemäß nicht besser...
Stellt ihr denn einen Unterschied im Setting fest? Also sind eure Hunde, so sie keine Fremdhunde mögen, z.B. auf dem eigenen Grundstück oder im eigenen Revier weniger tolerant als an weniger häufig besuchten Orten?
Ja! Bzw. etwas Hund-abhängig. Auf Turnieren z.B. ist Enya extrem tolerant, das gehört zur Gesamtsituation für sie dazu. Gut, da überwiegen auch bestimmte Rassen, aber man merkt es. Bei Enya ist allerdings alles extrem an Lernerfahrung gekoppelt, gut, an sich bei jedem Hund, aber bei ihr merkt man das insgesamt extrem. Rasse, Setting, Ort... Sie generalisiert extrem schnell! Bei den Shelties merkt man den geringsten Unterschied je nach Ort/Setting, bei Aussie Joey eine gewisse territoriale Komponente.