Beiträge von Lucy_Lou

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    Ja aber wie bringe ich ihm bei das er mir so vertraut dass er weiß ich versorge ihn und ich darf sein Futter jederzeit nehmen?

    Ich persönlich habe die besten Erfahrungen hiermit gemacht: halte besonders leckere Dinge in der Hand, während der Hund darauf herum kaut. Wenn der Hund mag, streichel ihn dabei. Nach einiger Zeit wird er völlig entspannt sein, wenn du dich dem Futter näherst, während er frisst. Dann (und erst dann) übe ich das tauschen. Ich lasse es mir in die Hand geben (das Kommando kennen meine vom Dummy-Training), dafür gibt es tolles Leckerlie, dann bekommen sie den Knochen oder was auch immer wieder. Beide Hunde von mir suchen Körperkontakt beim Knochenkauen, geben aber bereitwillig alles ab, was sie haben.

    Im übrigen unterscheide ich zwischen Dingen, die ich ihnen gegeben habe und Dingen, die sie draußen finden. Draußen gefundenes darf grundsätzlich nicht aufgenommen und gefressen werden, außer ich gebe das Kommando dazu. Zur Not Futter auslegen zum üben und Hund an der Leine lassen um das Kommando wirklich durchsetzen zu können. Nein und Aus natürlich erstmal anders aufbauen und üben.

    Meine Hunde hatten nicht die geringsten Schwierigkeiten zwischen gefundenem und von mir überlassenem Futter mit den jeweiligen Konsequenzen zu unterscheiden.

    Training mit dem Futter-Dummy ist auch nicht schlecht. Um ans Futter zu kommen, muss er es zuerst zu dir bringen.

    Ja, auf die ein oder andere Weise sicher schon besprochen worden…

    Inwiefern hängen für euch Rudelführerschaft, Gehorsam, Unterordnung zusammen? Wie interpretiert ihr die einzelnen Begriffe?

    Was ist mit will-to-please? Gibt es den oder ist ein Hund nur ein Opportunist?

    Ich habe schon so viel gegensätzliches dazu gelesen und gehört, ich weiß es einfach nicht. Wie will man auch in den Hund reinschauen?

    Ich glaube nicht, dass der Hund uns als Hund sieht, aber trotzdem denke ich, interpretiert der Hund doch trotzdem Menschenverhalten aus Hundesicht. Als Beispiel: Kind umarmt Hund, Hund erträgt es bestenfalls, dabei meint Kind es nur positiv. Hund wird unterstellt, er tue etwas „aus Rache“. Mensch geht in freundlicher Absicht geradlinig auf Hund zu, streckt ihm die Hand entgegen (zum schnuppern), Hund ist irritiert. Wir schimpfen mit Hund, obwohl die Tat ein gutes Weilchen zurück liegt, Hund weiß schon, was er getan hat. Hund hat Angst, wir „beruhigen“ mit Worten und streicheln… Klar, da fühlen sich viele hier nicht angesprochen. Fakt ist aber, viele Menschen, die ja wesentlich besser im abstrakt denken und hinterfragen von Handlungen sein sollten als Hunde, übertragen menschliche Denkschemata und Vorgehensweisen auf Hunde. Also ist es meiner Meinung nach nicht auszuschließen, dass Hunde das genauso machen...

    Wie seht ihr das mit dem wahrnehmen des Menschen? Der Rangordnung?

    Was ich bisher über Wolfsrudel/wilde Hunderudel gelesen habe, geht eher in die Richtung, dass rangniedere Tiere Ranghohen vertrauen/sich an diesen orientieren, weil diese in schwierigen Situationen Sicherheit vermitteln, mehr Jagderfolg haben und in der Lage sind, Privilegien (z.B. Zeugen von Nachkommen oder bevorzugter Liegeplatz) durchzusetzen.
    Vorlaufen, auf eigene Faust jagen etc. ist gestattet, solange es die Ranghohen nicht stört (bzw. das Rudel gefährdet).

    Auch interessant finde ich die Frage, ob Hunde will-to.please haben können oder reine Opportunisten sind. Ich denke allgemein eher, dass Hunde Dinge tun, die zu ihrem Vorteil sind. Z.B., wie ein anderer User geschrieben hat:

    „KEIN Hund tut etwas, um seinem Besitzer zu gefallen. Das ist eine Möchtegern-Vorstellung von Disney-geprägten Menschen.

    Hunde tun grundsätzlich nur etwas, weil es sich für sie selbst in irgendeiner Form lohnt oder lohnen könnte. Herrchen oder Frauchen zu beglücken ist dabei rein sekundär. Hund denkt garantiert nicht "ah, Herrchen sagt Sitz, dann setze ich mich mal, weil Herrchen dann glücklich ist". Sondern, je nach Beziehung und Training "ich setze mich mal, weil dann vielleicht ein Leckerlie kommt" oder "ich setze mich lieber mal, bevor Herrchen mich wieder so unangenehm runterdrückt".“

    Beim Menschen kann ich mich dunkel an eine Diskussion im Philosophie-Untericht erinnern, ob Menschen etwas rein Gutes tun können, also keine reinen Opportunisten sind.
    Auch helfen anderer Menschen kann da als Befriedigung der eigenen Bedürfnisse angesehen werden. Man bekommt Anerkennung oder zumindest ein gutes Gefühl. Ist wohl ein kontrovers diskutiertes Thema.

    Ein Hund ist ja nun auch ein Familientier. Theoretisch könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Hund Dinge tut, einfach nur, weil er denkt, der Familie damit zu helfen. Und sich freut, sich nützlich zu fühlen oder verbale Anerkennung zu finden (also zu merken, dass es den „Rudelführer“ freut).

    Eure Meinungen?

    Sie holt Stöckchen? Ist doch super, lasst sie richtig suchen. Versteckt den Stock, sie muss warten, bis Kommando zum suchen kommt. Oder ihr bringt ihr bei, verschiedene Spielzeuge zu unterscheiden. Mit etwas Geduld (und Begeisterung des Hundes) gar nicht so schwer.

    Schau mal hier: http://www.spass-mit-hund.de/ da sind viele Beschäftigungsmöglichkeiten beschrieben. Auch mit altem Hund ganz toll und mit viel Spaß umsetzbar.

    Clickern (auch auf oben genannter HP beschrieben) oder Zielobjektsuche könnten etwas sein. Woran hat euer Hund denn Spaß? Schnüffeln oder apportieren oder mit euch zusammen Tricks lernen?

    Lucy war ein sehr ruhiger Welpe. Mit ihr bin ich das erste mal länger gegangen (etwa 1 Stunde am Stück), als sie 6 Monate alt war. Davor hat sie sich selbst sehr deutlich an die 5 Minuten Regel gehalten. Sie war (und ist) nicht der Typ Hund, der weiter macht, obwohl er müde ist. Sie hat 10 Minuten gespielt oder 5 Minuten geübt oder ist 15 Minuten spazieren gegangen, dann hatte sie genug, hat sich hingelegt und geschlafen mit 3/4 Monaten. Egal, was um sie herum noch so passiert ist. Bei ihr war eher die Herausfordeung, sie für die Welt, Bewegung und Übungen zu begeistern. Ruhephasen hält sie automatisch ein ;)

    Grisu ist ein Aussie, jetzt 5 Monate alt. Bei ihm bin ich schon sehr am schauen, wann er genug hat, bzw. ihn nicht zu überfordern. Er würde weiter machen, bis er tot umfällt. Er findet alles interessant, möchte alles mitbekommen, kann nur schwer abschalten, während irgendetwas auch nur annähernd interessantes um ihn herum stattfindet.
    Bei ihm versuche ich eine Art Mittelweg zu finden. Wir machen viele Ausflüge, dieses Wochenende war er beim DLRG-Kinderzeltlager bei uns mit dabei, sonst in die Innenstadt, in den Wildpark etc., da ist er schnell platt. Das natürlich nicht ausreizen, sondern nach maximal einer Stunde zur Ruhe bringen.

    Daneben clickern wir, üben apportieren und generell Suchspiele, einiges aus dem Ralley-Obedience etc.

    Würde ich nur 3 x am Tag 25 Minuten spazieren gehen ohne weitere Auslastung, würde er mir hier die Bude auseinander nehmen und nur rumquängeln. 10 Minuten clickern oder Suchspiele und er schläft wieder 2 Stündchen. Ruhepausen sind wichtig und gerade bei aktiven Rassen muss man sehr schauen, dass der Hund im Junghundealter nicht überfordert wird, aber unterfordern ist sicher auch nicht der richtige Weg.

    Zumal ich mich ja auch bewusst für eine sehr aktive Rasse entschieden habe und kein Problem mit einem anspruchsvollen erwachsenen Hund habe.

    Wenn dein Hund bei Tadel knurrt oder unsicher reagiert, weiß er deinen Rüffel vermutlich nicht einzuschätzen oder du wirkst unsicher auf ihn.

    Kinder werden in aller Regel nicht als ranghöher angesehen. Aber du kannst dem Hund vermitteln, wie er sich den Kindern gegenüber zu verhalten hat.

    Wie habt ihr Nein, Aus und ähnliches aufgebaut?

    Ganz viel üben ist wichtig. Übe z.B. tauschen: lass dir den Kauknochen geben, dafür gibt es ein Leckerlie. Der Hund sollte dir letztlich den Kauknochen auch geben, ohne dass er das Leckerlie vorher gezeigt bekommt, es ist die Erwartungshaltung. Oder halte den Kauknochen fest, wenn dein Hund darauf herum kaut, kraule den Hund dabei, wenn er das mag. Er sollte dich (und vor allem die Kinder) als positiv oder zumindest nicht negativ empfinden beim fressen.

    Zum üben vom Nein nutz die Forumssuche, da gibt es viele Threads zu. Kurz: Leckerlie in der Hand halten, so dass Hund nicht dran kommt. Nein sagen, wenn er versucht dran zu kommen. Macht der Hund irgendwas anderes, als die Hand bearbeiten (vorzugsweise, dich anschauen), loben und Leckerlie aus der anderen (!) Hand geben. Das kann man steigern zum Leckerlie auf den Boden legen und Hund reagiert auf Nein. Das dauert Wochen, nicht eine Übungseinheit. Geduld ist immer das wichtigste.

    Was helfen kann ist Handfütterumg. Bring deinem Retriever das apportieren bei, lasse ihn Regeln einhalten, als Lob gibt es sein Futter bröckchenweise aus deiner Hand. Mach Suchspiele, Geschicklichkeitsspiele, zeige ihm, dass es sich lohnt auf dich zu achten und mit dir zusammen zu arbeiten.

    Ich tippe auf Verunsicherung beim Verhalten deines Welpen. Er weiß nicht genau, wofür gestraft wird und fängt an sich zu wehren. Im Nacken packen ist auch nicht gerade die Strafe der Wahl...

    Lob und Strafe punktgenau könnten helfen. Schau mal hier: http://www.spass-mit-hund.de/ zum Clickern. Außerdem sind da auch tolle Beschäftigungsmöglichkeiten mit dem Hund (auch Welpen) beschrieben.

    Das erste Treffen würde ich in neutralem, aber möglichst abwechslungarmen Gelände machen, das kann auch bei dir Zuhause sein. Hauptsache ablenkungsarm, anderes stresst vermutlich den Hund, sowie ich es nach deiner Beschreibung einschätze.

    Beachte den Hund nicht, verhalte dich einfach (ich weiß, es ist nicht einfach :p ) normal. Unterhalte dich mit deinem Freund, bleibt in Bewegung, strecke dem Hund nicht die Hand entgegen, beuge dich nicht über ihn, erstarre nicht, wenn er dich beschnüffelt. Verhalte dich, als wäre er nicht da, solange du dich unsicher fühlst.

    Die Frage ist, ob der Hund tatsächlich negativ auf dich reagiert. Auf neutralem Boden, wenn die Personen, die der Hund kennt, positiv auf dich reagieren, da ist es warscheinlich, dass der Hund ebenfalls positiv oder zumindest neutral auf dich reagiert. Das Problem ist da eher deine Angst, die der Hund merken wird und die ihn verunsichern wird. Von daher, nimm eine Umgebung, in der du dich so wohl wie möglich fühlst und mach nichts, was dir nicht behagt.

    Es kommt bei der ganzen Sache hauptsächlich darauf an, wie wohl du dich fühlst und wie gelassen du dich verhälst. Wähle das Treffen und den Einzug danach aus, nicht nach dem Hund. Der wird sich wohl fühlen und sich anpassen, wenn du es ihm vermitteln kannst.

    Er bleibt davor stehen oder legt sich, ist doch super, auch eine Form des anzeigens. Andere trainieren lange für diese Form des Anzeigens :p . Belegt es mit einem Kommando, oder google mal nach Zielobjektsuche, da geht es genau darum.

    Oder wenn ihr wollt, dass er scharrt, clickert das Scharren, wenn er das auf Kommando kann, zum Objekt schicken und dort Kommando scharren.

    Apportieren mit einem eigentlich nicht apportierbegeisterten Hund aufzubauen, ist aber auch nicht schwierig.

    Es macht es einfacher, wenn der Hund an einen Maulkorb gewöhnt wird. So musst du keine Angst mehr haben und schon alleine dadurch vermittelst du dem Hund mehr Sicherheit. Ich denke, nach ein paar Wochen wird er sich an dich und eure Haushaltsregeln gewöhnt haben, wenn ihr sie konsequent und für den Hund verständlich vermittelt.

    Es könnte helfen, dass du den Hund ausschließlich aus der Hand für von dir gewünschtes Verhalten fütterst. Der Hund wird schnell merken, dass er nur Futter bekommt, wenn er tut, was du möchtest.

    Draußen erstmal in möglichst ablenkungsarmer Umgebung spazieren und sobald ein anderer Mensch oder Hund auftaucht, versuchen, die Aufmerksamkeit zu bekommen. Richtungswechsel, Kommando fürs anschauen, Lieblingsspielzeug, vielleicht den Anblick der "anderen" durch Clickern positiv belegen (siehe z.B. hier: http://www.spass-mit-hund.de/).

    Dann viel Beschäftigung mit dem Hund, Kommandos, Suchspiele, vielleicht Futter-Dummy-Übungen, Hauptsache, der Hund findet dich interessanter, als die Umwelt. Dadurch sind Kommandos spielerisch, bzw. für den Hund verständlich mit Erfolg verbunden aufzubauen, und du musst weniger Angst haben, dass er nicht hört, bzw. sich Ersatzbeschäftigungen sucht.

    Ein Riesenschnautzer hat in aller Regel Schutz- und Wachtrieb. Wichtig ist, dass er Ruhe gibt, wenn du das möchtest. Also z.B. loben fürs melden vom Besuch, dann auf seinen Platz schicken (zur Not mit Hausleine sichern) und die Türe öffnen. Du begrüßt Besuch, dein Hund schaut gesichert zu.

    Generell musst du den Willen haben, mit dem Hund zu arbeiten, denn einfach wird es vermutlich nicht. Für mich klingt es, als würde es sich dein Freund zu einfach machen, deine Bedenken sind schon richtig.
    Ihr könnt ein tolles Team werden und sehr glücklich miteinander werden, aber es erfordert viel Arbeit und Geduld.

    Ich wette, sie hat nicht ohne Vorwarnung gebissen, sie hat vermutlich zumindest den Körper angespannt und die betreffende Person fixiert.

    Ich denke, sie ist nicht aggresiv und es ist auch nicht "abnorm", dass ein Hund beisst, wenn er sein Heim bedroht sieht. Es ist nur wichtig, dass du ihm vermittelst, dass du alles im Griff hast, so dass sie sich an dir orientiert und deinen Entscheidungen vertraut. Wenn sie viel im Garten gehalten wurde, musste sie zwangsläufig Entscheidungen bezüglich Freund oder Feind selbst treffen, dass müsst ihr nun ausbügeln.

    Danke für die Antworten :D

    Der Unterschied zwischen Grisu und Lucy ist, dass Grisu eben nicht an die Kaninchen ran geht (sonst zeigt er noch kein Interesse an Wild). Er läuft einen Bogen, schneidet den Weg ab, mehr nicht. Das mag Jagdverhalten von Wölfen sein, bei Hunden kenne ich mehr direktes draufzustürmen mit der Absicht, zu packen. Deshalb meine Frage zum Hütetrieb. Dass es sich um Teilsequenzen des Jagdverhaltens handelt, weiß ich theoretisch auch. Bei Grisu achte ich sicher mehr darauf, was ihn in dem Bereich von anderen Hunden (und Lucy) unterscheidet. Man interpretiert natürlich auch schnell etwas rein, was gewünscht, aber nicht da ist. Da spreche ich mich sicher nicht von frei...