Beiträge von Lucy_Lou

    Da ihr nach einer Lektüre fragt: ich finde das Buch "das andere Ende der Leine" ganz toll für Anfänger, gerade, wenn konkret noch keine Hundeerfahrung vorhanden ist.


    Was die "Aktivitäten am Anfang" angeht: gewöhnt den Welpen an alles, worauf er später positiv reagieren soll: Fellpflege, Menschenansammlungen, öffentliche Verkehrsmittel, andere Tiere etc. Der Hund lernt es nie wieder so leicht, wie als Welpe. Was ihr versäumt, äußert sich schnell in Ängsten und unter Umständen auch Angstaggressionen. Vor dem Hintergrund ist es auch wichtig, einen guten Züchter zu suchen, der die Welpen schon möglichst optimal aufs Leben vorbereitet und sie viel kennen lernen lässt.


    Ein Hund lernt am besten spielerisch, dass es sich für ihn lohnt, zu hören. Was helfen kann, sind gezielte Übungen wie Dummy, Fährte, Wald-Agility und darin eingebaut der Grundgehorsam, so dass der Hund einen Sinn sieht, in der Mitarbeit und auf dich achtet. Oder such dir eine ruhige Wiese, gehe deinen Weg, achte nicht auf den Hund, verschwinde schonmal im Gebüsch, bewege dich nie (!) in die Richtung, in die der Hund gerade läuft. Mache "interessante" Dinge, ohne den Hund anzusehen oder mit ihm zu reden. Sucht er dann von sich aus Kontakt, beziehe ihn mit ein, aber nach deinen Spielregeln.
    Vor allem: belohne jeden Kommunikationsversuch seinerseits, gehe darauf ein und wenn es nur ein "Ok", "da gehts lang", "weiter" etc. ist. Er muss ein Feedback bekommen. Auch hilfreich: Hund erst nach deiner Erlaubnis Kontakt zu anderen Hunden oder Menschen erlauben. Also z.B. anschauen oder Sitz einfordern, dann darf er zu dem anderen. Achtet er nicht auf dich, gibt es auch keinen Kontakt.


    Es gibt so viele Tips, da müsste es schon konkreter werden, von euch aus.


    Ich finde wichtig, dass ihr die erste Zeit eure Energie in die Umweltgewöhnung und Vermittlung von Haushaltsregeln (mit Beisshemmung, Stubenreinheit, was darf angekaut werden, wie darf mit Hausgenossen umgegangen werden etc.) steckt. Das ist reichlich Arbeit, für den Hundeplatzgehorsam bleibt dann immer noch Zeit.

    Wie belohnst du denn, das er es dir bringt?


    Ein Vorschlag: Futter-Dummy nehmen, Futter gibt es nur, wenn der Dummy in deiner Hand landet. Oder Apportel vor dich legen und erstmal nur das aufnehmen, halten, auf kommando geben üben. Fürs korrekte Ausführen dann ein Stück Fleischwurst, Lieblingsspiel oder ähnliches.
    Vielleicht findet dein Hund es auch öde (habe da auch so ein Exemplar Zuhause). Am Anfang ganz toll, dann wurde es Routine und damit langweilig. Was geholfen hat: Hund darf erst auf Kommando suchen. Also selbst mit Apportel spielen, dann Hund sitzen lassen, während ich es verstecke, erst auf Kommando darf gesucht werden. Auch ganz wichtig: das suchen, nicht einfach bloß werfen. Lucy findet es umso besser, je schwieriger der Dummy versteckt ist (z.B. auch an einen Zweig gehängt). Oder: du legst mehrere Dinge aus, nur eins davon darf geholt werden.
    Bei einem Sheltie könnte ich mir vorstellen, dass das hilft, die denken ja gerne mit und lösen gerne Aufgaben.


    Warum denkst du, der Aufbau übers Spiel würde schaden? Du willst deinen Hund doch wohl eher nicht jagdlich führen, da ist der Dummy doch eher "spielerische" Auslastung, oder?


    Hormone könnten es natürlich auch sein... Meine Hündin ist während ihrer Läufigkeit für so ziemlich nichts zu begeistern, außer markieren und Rüden...

    Was genau spricht denn bei euch dagegen? Ihr zahlt zur Zeit keine Miete, du bist Hausfrau? Sorry, für die persönliche Frage... Es ist immer die Frage, wieviel Geld man übrig hat.


    Wir haben ein Haus gekauft, ohne Eigenkapital, nur mein Mann hat verdient, auch nicht so viel. Das Haus war recht günstig, dafür war unheimlich viel dran zu machen. Wir haben es geschafft, da wir alles selbst gemacht haben. Feierabend gibt es dann natürlich nicht mehr und ein paar Freunde für speziellere Arbeiten sind in jedem Fall hilfreich.
    Wir tragen auch nicht viel mehr ab, als wir an Miete gezahlt haben. Es gab halt ein paar Einschränkungen: kein teurer Urlaub, selten Essen gehen, ich habe aufgehört zu rauchen :D und sonstiges. Da muss man denn halt Prioritäten setzen.


    Wir sind jetzt soweit fertig mit dem Haus, haben ein großes Grundstück, keine direkten Nachbarn, das Angebot, die Wiese nebenan zu pachten :^^: . Das hat aber ein paar Jahre gedauert. Wir haben zwei Hunde, eine Katze (die ohne große Autogefahren die Gegend durchstreifen kann) und Kaninchen. Letztes Wochenende haben wir angefangen, die Wiese für die Laufenten einzuzäunen, nächstes Jahr soll das Projekt Weide mit entweder Ziegen oder Schafen realisiert werden.


    Ich denke, wenn man auf dieses Ziel hinarbeitet und bereit ist, viel Zeit und Arbeit zu investieren und anderes zu opfern, klappt es auch.


    Es ist nicht so einfach. Für mich war das immer schon ein Traum, mein Mann dagegen geht gerne aus, fährt gerne weiter weg in Urlaub, hat gerne sein schickes Auto... Sein Traum von den eigenen 4 Wänden mit viel Freiraum sich zu verwirklichen, war letztlich größer. Aber er hat sicherlich auch viel aufgegeben.


    Wir haben auch die obere Etage vermietet, sonst wäre es nicht gegangen. Irgendwann soll es auch ohne Mieter klappen, da wir gerne ein paar Kinder hätten, die den Platz dann bräuchten

    Ich persönlich finde es eher positiv, dass Lucy mit mir Rücksprache hält und es mich regeln lässt. Kommt sicher auch sehr auf den Hundetyp an, aber bei Lucy habe ich den Eindruck, sie würde eher stumm vor sich hin leiden, als Privilegien durchzusetzen. Wobei sie freundlicher zu Grisu ist, spielt und kuschelt, wenn ich ihm Bescheid gebe bei Fehlverhalten (kam mir vorher schon so vor, aber habe da heute mal drauf geachtet :p ). Wenn ich Grisu einfach machen lassen, schaut sie nur, dass ein gewissser Abstand zwischen Grisu und ihr besteht.
    Ich sehe auch, wie freudig Lucy ist, wenn ich ihr mehr gestatte als Grisu oder sie mit raus nehme und ihn nicht. Grisu akzeptiert das auch, es ist nicht so, dass er meint mehr Rechte zu haben. Er ist nur viel dreister.


    Lange Rede, kurzer Sinn: ich würde es von den Hunden abhängig machen, ob ich es sie alleine regeln lassen oder eingreife.

    Mein Junghund Grisu nimmt sich auch sehr viel raus Lucy gegenüber und sie greift nur selten mal durch (dann aber richtig...) Ich merke es bei Lucy manchmal: sie würde gerne was sagen, weiß aber nicht so recht, ob sie darf/ob es angebracht ist. Ich versuche es ihr dann abzunehmen, sie scheint es zu schätzen.
    Bei Lucy habe ich den Eindruck, sie ist einfach sehr rücksichtsvoll, hält viel von Höflichkeitsregeln, Grisu dagegen kann sehr dreist sein. Da versuche ich ihm schon näher zu bringen, wie unsere Haushaltsregeln sind.
    Meist lasse ich es Lucy aber selbst regeln.

    Zitat

    Danke für eure Antworten.


    aussieJosie
    Was genau sind Discs? Meine Zwergnase ist ein Dobermann, dass ist u.a. auch ein Grund warum ich Wert drauf lege dass er nicht beisst ... denn der Kleine wird mit Sicherheit sehr groß, und wenn er dann noch so am beißen ist... :shocked:


    Bitte nicht bei einem Welpen (erst recht nicht bei einem in der Regel eher sensibelen Dobermann) eine Disc nehmen!!! Das kann ganz arg nach hinten los gehen! Du willst einen übermütigen Welpen vermutlich nicht gegen einen Angstbeisser eintauschen, oder?


    Wenn du die Discs in Erwägung ziehst, bitte nicht beim Welpen, nicht bei normalem Hundeverhalten, das man auch problemlos anders in den Griff bekommt und nicht ohne fachliche Anleitung!

    Die optimale Hundeschule suche ich immer noch :^^:


    Im Moment bin ich in einer, mit der ich einigermaßen zufrieden bin. Soweit es die Zeit zulässt, mit Lucy beim Ralley-Obedience und beim Agility, mit Grisu im Junghundekurs.


    Ich persönlich bin gerne in einer Hundeschule, nicht für den Alltagsgehorsam, sondern zur zusätzlichen Auslastung. Daneben bekommt man ja auch einiges Feedback, was ich ebenfalls positiv finde.

    Mein Aussie ist 5 Monate alt. Ich bin auch viel am überlegen, was ist zu viel, was ist zu wenig. Körperlich versuche ich möglichst wenig mit ihm zu machen. Andererseits, zu Gelenkproblemen (gerade aus guter Zucht) neigen Aussies ja nicht so sehr. Ich überlege mir, ich könnte meinen Hund ja auch zum "Beschäftigungs-Junkie" heran ziehen, wenn ich ihn vornehmlich geistig, nicht körperlich auslaste...


    Am meisten schaffen ihn immer noch Ausflüge, auf denen er neues erlebt. Körperlich ist er auch nicht tot zu kriegen! So waren wir auf einem Hundetreff, er rennt und tobt 1,5 Stunden, anschließend schläft er 1,5 Stunden und ist wieder topfit :shocked: . Dagegen 30 Minuten in die Stadt oder in den Baumarkt oder zu Besuch bei Freunden mit Kindern u.ä. und er ist geschafft für den Tag. Ich denke mir, davon hat er letztlich auch am meisten.


    Ich mache es zur Zeit so: morgens eine ruhige Runde in vertrauter Umgebung, mit Spiel mit mir und unserem anderen Hund, Ruhephasen, buddeln, schnüffeln etc.


    Nachmittags eine Runde mit den Hunden getrennt, als Übungsrunden. Bei Grisu im Moment, wie gesagt, vor allem kennen lernen von Neuem, seine Aufmerksamkeit gewinnen an Orten, wo viel los ist, daneben Clickern, Apportier- und Suchspiele.


    Daneben sind wir immer wieder im Garten: üben, spielen, Welt beobachten.


    Ich habe vorher auch anderes ausprobiert, aber damit scheint er mir sehr ruhig und ausgelastet und ich habe nicht die Sorge, ihn zu überlasten.

    Bei einem Hund, der gerne bellt: Kommando "Laut", wenn er gerade bellt oder clickern. Grisu konnte so mit etwa 10 Wochen Gib Laut. Lucy dagegen ist jetzt knapp 2 Jahre alt und kann es immer noch nicht :p . Sie bellt quasi nie, auch nicht, wenn ich Futter/Spielzeug knapp außerhalb ihrer Reichweite halte oder sonstwas für Situationen provoziere, wo sie theoretisch bellen könnte.
    Naja, das ist der einzige Tip, den ich kenne: Hunde, die wenig bellen, zum bellen provozieren und das dann clickern oder mit Signal belegen.

    Nutz mal die Suchfunktion zum Thema Beisshemmung.


    Nur soviel: dein Welpe zeigt völlig normales Welpenverhalten, ist definitiv in dieser Situation nicht dominant und ihr braucht Geduld und Konsequenz :^^: