Beiträge von Lucy_Lou

    Zitat


    Was hat es denn neben den Nachteilen (Zeit, Kosten, Erziehung, Bindung...) für Vorteile, wie macht sich dass bei deinen bemerkbar?


    Erste Voraussetzung ist natürlich, dass die Hunde sich gut verstehen.


    Ich berichte da mal von uns: Hunde verstehen sich prima, spielen viel, Lucy ist der unangefochtene Boss, Grisu ordnet sich "seiner" Hündin gerne unter und will ihr gefallen.


    Die Problemstellen bei uns (die von dir genannten Problemstellen empfinde ich eher nicht als solche):


    - Lucy ist ein Vielfraß... Es ist kein Problem, Leckerlie zu geben oder Suchspiele zu machen oder so, sie wird nicht aggressiv. Aber ich muss getrennt füttern, damit Lucy ihr Futter nicht in ungefähr 2 Sekunden inhaliert... Das war vor Grisus Einzug deutlich besser.


    - Lucy war Anfangs seeehr hibbelig, wenn ich mit Grisu geübt habe und sie musste zuschauen. Erst recht, wenn sie genau wusste, worauf ich hinaus will und Grisu sich mit der Lösung schwer getan hat. Mit beiden entspannt parallel arbeiten zu können hat Monate Training bedeutet.


    - Lucy bellt deutlich mehr seit Grisus Einzug, sie war vorher quasi stumm, Grisu dagegen ist sehr redseelig. Ist nicht wirklich ein Problem, aber man sollte schon bedenken, was ein Hund sich so alles vom anderen abschauen kann.


    - Lucy hat kaum Interesse an fremden Hunden, Grisu umso mehr. Anfangs war es sehr schwierig Grisu mit einem fremden Hund spielen zu lassen, da Lucy ihn verteidigen wollte. Hätte ich nicht mit gerechnet, da Lucy normalerweise jedem Konflikt aus dem Weg geht und anderen Hunden gegenüber neutral bis beschwichtigend reagiert. Nun, für Grisu ist sie da wohl über ihren Schatten gesprungen :/



    Vorteile:


    - beide spielen und kuscheln sehr viel miteinander


    - ich hatte bei vielen Dingen (alleine bleiben, im Auto mit fahren, neue Situationen, laute Geräusche, Wild etc.) eine perfekt reagierende Hündin, an der sich Grisu auch anstandslos orientiert hat. Hat vieles einfacher gemacht, als bei Lucy damals


    - mittlerweile lässt Lucy bei Hundebegegnungen Grisu machen und hat so einen Puffer zum fremden Hund, da Grisu den völlig für sich einnimmt ;)


    - Grisu hat einen ziemlichen Dickkopf, aber wenn er nicht hören mag, Lucy tut es. Und ansehen, wie sie ganz toll belohnt wird, da hört er lieber :p

    Meine Erfahrung ist, reinreden bringt rein gar nichts! Was geht: freundlich ein Gespräch anfangen, darüber dann eigene Erlebnisse mit dem Hund schildern, nicht belehrend, sondern eher nach dem Motto, so schief gehen kann das, so und so haben wir es dann wieder einigermaßen hinbekommen. Kann ja ausgedacht sein, Hauptsache, man regt zum nachdenken an.
    Was ich z.B. auch hasse ist, wenn jemand seinen Hund ohne jeden Kommunikationsversuch an der Leine irgendwo hin reißt, weil z.B. ein Auto kommt oder so. Da mache ich dann überdeutlich Kommunikation mit meinen Hunden und hoffe, der Gegenüber bekommt mit, es geht auch anders...

    Zitat

    huhu,
    die arme maus :(


    Habe ich auch gerade gedacht :no:


    Ich würde es erstmal auch unabhängig vom Fuß fördern, dass sie von sich aus anbietet. Z.B.: clickern!!! oder sie spontan für etwas loben, kann schnüffeln sein, auf einer Höhe mit dir laufen, Buddeln, Vorderpfoten irgendwo drauf stellen etc. Ohne jede Aufforderung von dir, sondern etwas, was sie von sich aus in entspannter Situation zeigt. Oder kleine Geschicklichkeitsaufgaben, Suchspiele... Hauptsache, sie gewinnt Selbstvertrauen und traut sich, etwas von sich aus zu machen.

    Ich würde warten, bis es mit dem ersten Hund richtig gut klappt. Das kann in einem halben Jahr soweit sein, muss aber nicht. Was ich als enorm hilfreich empfunden habe: Lucy läuft gut an der Leine, Lucy ist jederzeit (klopfaufHolz :D ) abrufbar und in kritischen Situationen kann ich sie ablegen oder Kommando geben, hinter mir zu bleiben, bzw. in Fußposition, und mich so ganz auf Grisu konzentrieren. Das wären die Dinge, die ich mir sehr nervenaufreibend vorstelle, wenn es bei beiden nicht so wirklich klappt.

    Was spricht gegen eine Schleppleine beim Welpen? Und was spricht dagegen, zumindest den richtigen Umgang zu erklären. Ich muss zugeben, ich hatte für Grisu und Lucy als Welpe keine Schleppleine, aber ich wohne hier auch recht ländlich. Jenachdem wo man wohnt, ist es doch besser, den Welpen an Schleppleine laufen zu lassen, als dem Jogger zwischen die Beine, 2 Minuten danach das Kind im Buggy abschlecken, die Enten zum spielen auffordern und dann fröhlich dem leider unverträglichen Hund an der Leine zwischen die Zähne. Und perfekt abrufbar in jeder Situation dürften die wenigsten Welpen sein, auch nicht mit Superleckerlie. Da kann man mit Schleppleine schön üben, und der Hund hat mehr Freiheit.


    Ich verstehe, dass man ganz gezielt Schleppleinentraining als Antijagdtraining oder was auch immer durchdacht aufbauen will. Aber man kann eine lange Leine auch rein zur Absicherung nehmen, ohne sich zukünftiges Training "kaputt" zu machen...

    Was oft ein Hindernis ist: der Hund wird vom Menschen beim Menschen belohnt. Für den Hund macht es also Sinn, erst zu dir zu kommen und dort zu hören, so ist er gleich in praktischer Nähe der Belohnung ;) . Da hilft es, auf Distanz zu belohnen. Z.B. Ball hinter (!) den Hund werfen, sobald er sitzt/liegt. Falls der Hund Ballspiel toll findet, wird er versuchen, schnell in die richtige Position zu kommen, da der Ball hinter ihm landet, wird er auch wenig Anreiz haben, sich auf dich zu zu bewegen. Bei meiner Hündin habe ich es über Leckerlie gemacht: Kommando Sitz/Platz/Steh, sobald ausgeführt, Leckerlie geworfen. Korrektur gab es nicht, wenn sie erst zu mir kam, sie hat selbst gemerkt, das Leckerlie fliegt schneller, wenn sie an Ort und Stelle ausführt.


    Andere Möglichkeiten: Du kannst z.B. Kommando Platz geben, dich 10 Meter entfernen, dann Sitz sagen und umgekehrt. Die meisten Hunde führen es so an Ort und Stelle aus und verknüpfen mit etwas Glück, dass das Kommando allgemein auf Distanz ausgeführt werden kann... Oder Hund an Schleppleine, Leine einmal um einen Baum rum, sich entfernen, so dass Hund zwischen dir und Baum ist, aber nicht näher an dich ran kann. Oder anbinden. Longieren kann auch helfen, Kommandos auf Distanz zu festigen. Oder: wenn Hund sich auf dich zu bewegt, selbst im gleichen Tempo rückwärts gehen, also Distanz halten, bis Hund auf das Kommando reagiert. Oder abstoppen: deutlich über Körpersprache (ausgestreckte Hand, Schritt nach vorn), verlangsamt der Hund, nochmal Kommando wiederholen. Und generell viele Übungen machen, die ruhiges Warten auch auf Distanz vom Hund erfordern. Dann Kommando nicht durch abrufen auflösen, sondern beim Hund.


    :winken:


    Wie beschäftigst du deinen Hund bei Spaziergängen? Wie hast du das Hier-Kommando aufgebaut?

    Klar, wenn der Hund es überhaupt nicht mag, zwinge ich auch nicht.


    Aber nur als Beispiel: wie geschrieben, meine Hündin liebt es zu suchen (in hohem Gras, in Schnee, in Unterholz oder sonstigem wenig gut einsehbaren Gelände) oder zu überlegen, wie komme ich nun an die und die Stelle (Steinbruch runter, am Zaun vorbei, auf die Mauer etc.). Das könnte ich ihr nicht bieten (oder nur stark eingeschränkt), wenn sie nicht vorher das Zurückbringen gelernt hätte. Ich habe keine Lust, täglich neue Dummies zu kaufen ;)


    Auch bei meinem Rüden: er hetzt hinterher, dann bringt er Stolz die Beute und wir zergeln sie zusammen "tot". Aber erstmal musste er lernen, so macht es viel mehr Spaß, als nur hin zu laufen und das wars dann. Ich möchte ja auch mit meinem Hund gemeinsam etwas machen

    Erstmal schauen, was dein Hund toll findet. Liebt er z.B. Zerrspiele muss er die Erfahrung machen, die gibt es nur, wenn er das Tau zu dir zurück bringt. Z.B. du ignorierst ihn mit dem Spielzeug, kommt er zu dir, gibt es Zerrspiel. Kommt er nicht, sondern lässt es irgendwann fallen und verliert das Interesse, später nochmal probieren: kurzen Zerrspiel, dann werfen und ignorieren.
    Liebt er es hinterher zu rennen, das gleiche, nur mit erneut werfen.


    Meine Hunde haben es über Futter-Belohnung gelernt: Erstmal nur mit dem Dummy vor der Nase wedeln, interessant machen, bis sie es in den Fang nehmen. Dann "Gib her" oder was auch immer sagen, sofort Leckerlie. Das eine Weile, bis sie verknüpft hatten, Leckerlie gibt es dann, wenn Dummy in meiner Hand landet. Nach einiger Zeit habe ich dann den Dummy vor mich auf den Boden gelegt, sie haben ihm aufgehoben und mir in die Hand gegeben: Leckerlie. Dabei Kommando fürs aufnehmen, halten und hergeben eingeführt. Dann erst langsam auf weitere Entfernung. Mittlerweile ist es so, dass meine Hündin Such- und Denkaufgaben mit dem Dummy liebt, mein Rüde dagegen mehr das zergeln und hinterher rennen schätzt.


    Wie gesagt, wenn dein Hund das Spiel an sich mag, kannst du es sicher auch darüber aufbauen und belohnen, dass das Spiel weiter geht. Wichtig dann nur, den Hund völlig (!) ignorieren, solange er sich nicht an deine Spielregeln hält.

    Früher hieß es, man kann einen Hund ab 12 Monaten trainieren. Da sah die Ausbildung aber teils auch noch etwas anders aus... Ich vermute, dass der Trainer darauf abzielt und sagt, mit den richtigen Methoden gehts auch mit 12 Wochen. Mit den richtigen Methoden geht es aber genauso gut mit 8 Wochen und früher, dem Hund zu vermitteln, dass der Besitzer interessant ist und es sinnvoll ist und Spaß macht, mit ihm zusammen zu arbeiten. Ich entdecke auf der Homepage erstmal nichts, was mich persönlich veranlassen würde, dort zur Grunderziehung meines Hundes hin zu gehen.


    Was dort aber steht: der Junghund soll viel kennen lernen. Frag doch mal, auf was sich das Training bezieht: ist es Kommandos lernen und sich für den Hund interessant machen, erstmal ohne Ablenkung (sicher sinnvoll) oder wird auch Umweltgewöhnung eingebaut? Dem Trainer scheint Umweltgewöhnung ja auch wichtig zu sein, wie zu lesen ist. Nur hat dies erstmal nichts mit Grundkommandos lernen zu tun. Ich werde aus der Homepage nicht ganz schlau, auch steht nichts über die Methoden drin.


    Schau es dir an, du und dein Hund müssen sich wohl fühlen. Hinterfrage auch, ein guter Trainer wird es zu schätzen wissen, wenn man nachfragt.
    Der Trainer kann toll sein für euch, muss es aber nicht.