Beiträge von Lucy_Lou

    Ich frage mich gerade, warum muss der Hund denn länger als 4 Stunden einhalten? Oder ist es so ein großer Aufwand (von der Wohnsituation her), mit dem Hund mal eben raus zu gehen, dass er sich lösen kann? Natürlich kann man dem Hund viel antrainieren, aber ich glaube, so alle 4 Stunden gehe ich tagsüber auch auf Klo. Ich würde es meinem Hund nicht antun wollen, sonstwie lang einhalten zu müssen, bloß weil er es gezwungenermaßen kann.

    Bei Lucy hatte ich auch arg zu kämpfen, was vor allem an meiner Inkonsequenz lag. Bei Grisu habe ich von Anfang an vermieden, ihm beizubringen, an der Leine zu ziehen und er läuft richtig gut an der Leine, quasi von Anfang an (er ist jetzt 6 Monate alt).
    Ich habe mir selbst vor allem klar gemacht, dass ich jedesmal, wenn ich dem ziehen nachgebe, den Hund belohne. Also Hund riecht/sieht etwas interessantes, will hin und zieht. Kommt er dadurch ans Ziel, hätte ich ihm genauso gut fürs ziehen ein Leckerlie geben... Dazu habe ich bei Lucy die Erfahrung gemacht, dass Richtungswechsel sowohl sie als auch mich sehr frustriert und Baum spielen hat uns auch nicht weiter gebracht. Was ich bei ihr (und auch bei Grisu) schließlich gemacht habe: sofort loben, wenn die Leine einen Moment nicht stramm ist, Leckerlie fürs aufmerksam neben mir gehen. Wenn Hund zieht: ansprechen, an meine Seite rufen, angekündigte (!) Richtungswechsel und Tempowechsel. Zur größten Not erstmal andere Übungen machen, sobald Hund aufmerksam ist, geht es weiter. Und eben das wichtigste: sich keinen Millimeter in die Richtung bewegen, in die der Hund zieht. So haben meine beiden gelernt, ziehen bringt keinerlei Vorteile, sehr wohl aber, ordentlich mit zu laufen.

    Aber das Geld für den Kong hast du als Alternative zu Kauzeugs schnell wieder raus, diese Kausnacks kosten ein halbes Vermögen, finde ich.


    Kannst du die 8 Stunden Arbeitszeit denn nicht ein wenig auseinander ziehen? Also statt nur ab und zu Pinkelpause einen längeren Spaziergang zwischendrin machen? Bei Grisu kann ich mir auch nur sehr schwer vorstellen, dass er 8 Stunden am Stück tagsüber ruhig sein könnte :???: .


    Was ich mache, wenn ich wenig Zeit für die Hundis hab:


    - Futter nicht aus dem Napf, sondern im Garten verteilen und suchen lassen oder die Bröckchen einzeln in Papier knüllen und Hundis auspacken lassen oder schnellste Variante: Futter in der ganzen Wohnung verstecken und suchen lassen. Geht in der Form natürlich nur mit Trockenfutter. Alternativ halt den Kong. Oder Futter in leere Plastikflasche/Gießkanne (quasi als Snackball, oder eben gleich den nehmen).


    - Suchspiele machen: Spielzeug, Geldstücke (Zielobjektsuche), Post-Its in der Wohnung verstecken, Hunde suchen lassen. Da sind beide auch recht schnell platt


    - draußen erst toben (Zerrspiele, Ball holen oder sie toben miteinander), dann konzentriert arbeiten (Unterordnung, Agility, longieren, Dummy...). Da sind sie dann nach 30 Minuten genauso platt, wie nach 1,5 Stunden nur spazieren gehen.


    So habe ich dann mit wenig zeitlichem Aufwand zwei Hunde, die die restliche Zeit in der Wohnung friedlich verschlafen :^^:

    Ich sehe auch den Unterschied wie Cerridwen. Wenn der Hund sitzt statt steht, bleibt er auch bei größerer Ablenkung eher wo er ist. Nochmal "stärker" ist das liegen, zumindest bei meinen beiden.
    Bei meinen Hunden ist es so, dass Grisu wesentlich lieber sitzt als sich zu legen, gerade wenn was aufregendes in der Nähe ist oder wenn wir z.B. beim Einkaufsbummel irgendwo stehen bleiben. Bei Lucy ist es so, dass sie nicht freiwillig stehen bleiben würde, wenn sie sich auch setzen oder noch besser legen kann. Faules Stück :^^: . Längere Zeit sitzen mag sie aber nicht und das verlange ich auch nicht. Soll sie auf einer Stelle bleiben, wird sie abgelegt (bzw. legt sich von selbst hin).


    Du meinst aber, warum man generell das Kommando beibringt?
    Bei Grisu nutze ich es, wenn uns andere Hunde entgegen kommen, zu denen er keinen Kontakt haben darf (z.B. weil diese angeleint sind oder ähnliches). Grisu würde sich in der Situation bislang keinesfalls hinlegen und ruhig stehen bleiben schonmal garnicht (er ist 6 Monate alt: spiiieleeen!!!). Mit Sitz klappt es dagegen recht gut.


    Auch soll er mal die BH machen, da ich Hundesport mit ihm machen möchte, dafür braucht er Sitz. Mit Lucy mache ich Ralley-Obedience, dafür braucht sie ebenfalls Sitz.


    Solange man den Hund nicht sonst wie lange sitzen lässt, leidet der Hund da sicher nicht drunter. Er sitzt ja oft genug ganz von selbst, würde er bestimmt nicht, wenn es ihm so unangenehm wäre...

    Zitat

    Kommt ganz darauf an in welchen Situationen der Hund aus welchem Grund bellt.
    Soll heissen, ein Hund der ständig kläfft um Aufmerksamkeit zu erlangen wird von mir ganz anders behandelt, als ein Hund, der aus Unsicherheit bellt!


    Dem kann ich mich nur anschließen!


    Grisu ist so ein Exemplar, das sehr oft einen Grund zum bellen findet. Im Spiel oder um zu melden/warnen oder weil ihm etwas nicht passt oder weil er sich freut oder aus Unsicherheit ("Boah, hast du das gesehen Frauchen, was ist daaas :shocked: "). Letzteres ist vom warnen z.B. dadurch zu unterscheiden, dass die Körperhaltung (und Lefzen) bei Unsicherheit eher rückwärts gerichtet ist, bei offensivem "verschwinde hier, das ist mein Weg/Grundstück oder "du kannst mich mal, verschwinde" eher vorwärts. Habe ich erst durch Grisu drauf achten gelernt, Lucy bellt so gut wie nicht und ist im Zweifelsfall immer unsicher.


    Die Grisu-Bellarten:


    Anfangs hat er gemeldet, wenn sich jemand dem Grundstück genähert hat oder in der Nähe ein Hund gebellt hat. Da hat er meiner Meinung nach einfach geschaut, ob das so ok ist, ob "die anderen" das so dürfen. Da war er ein Welpe. Das hat er dadurch sein gelassen, dass Lucy und ich überhaupt nicht darauf reagiert haben, bzw. Lucy überglücklich auf Fremde reagiert, die unser Grundstück betreten :irre: . Grisu freut sich mittlerweile fast genauso, Aktivitäten direkt neben unserm Grundstück ignoriert er. Eingegriffen habe ich bei seinem bellen nie. Ich habe möglichst unbeteiligt getan oder bin kurz in die Richtung gegangen, habe geschaut und dann zu ihm gesagt: Alles ok.


    Ähnliches Nachts: da hat er anfangs auch öfter bei Geräuschen angeschlagen: ich habe mich aus dem Bett gequält, einen Blick in den Flur geworfen, "Alles ok" gesagt, und mich wieder schlafen gelegt. Nach ein paar Wochen waren diese Situationen gegessen.


    Dann bellt er im Spiel, das ist ok für mich. Stört es einen anderen Hund, zeigt der es Grisu, und sei es nur dadurch, dass er zu spielen aufhört.


    Wenn wir irgendwo spazieren sind, wo wir fast nie jemandem begegnen (was hier fast überall der Fall ist), kann es je nach Situation sein, dass Grisu Spaziergänger anbellt, wenn sie ins Blickfeld kommen. Da hat geholfen, sofort reagieren (möglichst bevor er bellt), wenn Menschen in Sicht kommen: Grisu ranrufen, mit Leckerlie vollstopfen oder mit Spielzeug ablenken. Das hat länger gedauert, aber er hat jetzt schon seit einigen Wochen keine Passanten mehr angebellt (Grisu ist jetzt 6,5 Monate alt).


    Er bellt auch Hunde an, die hinter Gartenzäunen bellen (Hunde, denen wir auf Spaziergängen begegnen nicht, die findet er toll und will spielen oder weicht aus, wenn diese bellen/knurren). Heute hatte ich da ein erstes Erfolgserlebnis: Hund fängt hinter Zaun an zu bellen und statt wie ein Flummi auf und ab zu hüpfen und zurück zu bellen, hat er nur kurz gestutzt und kam dann zu mir, ein Leckerlie abholen :D .


    Dann bellt er noch, wenn ihm etwas nicht passt. Z.B. heute: Wir hatten den Dummy dabei und zur Zeit übe ich, wenn beide Hunde mit sind, dass beide ruhig sitzen bleiben, während ich den Dummy verstecke oder werfe und einer von beiden darf dann holen. Erst durfte Lucy den Dummy holen, dann er, danach sagte ich wieder Sitz zu beiden und er guckt mich an, als wollte er sagen: Ach, jetzt ist doch bestimmt wieder Lucy an der Reihe, wozu also setzen :motz: . Ich habe ihn böse angeschaut, er maulte (bellte) noch etwas und setzte sich dann... Ich sollte also für ihn weniger vorhersehbar üben... er darf jetzt nur noch jeden 3.-5. Dummy holen :p

    Schau mal hier: http://bergische-hundeschule-katja.de/cms/index.php?id=1. Das ist eine Hundeschule in Wipperfürth, müsste eigentlich noch in deinem Radius liegen. Die Besitzer der Hundeschule züchten selbst Shelties, daher könnte es vielleicht was für dich sein. Agility wird dort auch angeboten. Wie die Welpengruppe ist, weiß ich aber nicht.


    Ich bin in 51709 Marienheide: http://www.hundeschule-prinz.de/. Gefällt mir sehr gut, dort wird aber nicht nach Größe getrennt. Die Gruppen sind aber klein und es wird geschaut, dass niemand gemobbt wird. Auch in Marienheide: http://www.ghsv-wildbahn-ev.homepage.t-online.de/. Ist ein Verein, aber um an der Welpengruppe teil zu nehmen, musst du nicht eintreten. Der Verein an sich ist auch empfehlenswert, wie die Welpengruppe ist, weiß ich aber leider nicht.


    Das ist mir mit Lucy auch schon passiert. Lucy findet Kinder tatsächlich großartig, aber die meisten Menschen mit Kindern gehen eher einen Bogen um sie (groß und schwarz). Und eine Nachbarin von mir meinte kurz nach Lucys Einzug, da war sie noch ein Welpe: "ah, sie haben sich einen Schutzhund geholt. Ist der denn schon scharf?" Ich: "nein, sie soll nicht das Grundstück bewachen, sie ist außerdem ganz lieb", Nachbarin: "Aber da ist doch Schäferhund drin!"


    Als Grisu (Australien Shepherd) etwa 3 Monate alt war, war ich mit ihm im Baumarkt. Mädel im Gundschulalter: "Oh, ein Berner Sennen-Welpe!", ihre Mutter: "Nein, das ist doch Bernhardiner" :???:

    Ich kann mich Gangster nur anschließen!


    Noch ein Tip: wenn du deinen Hund wieder und wieder rufst und irgendwann kommt er mal und wird dann gelobt, lernt er: gerufen werden ist eine Art Hintergrundgeräusch, aber eventuell, wenn es sonst nix interessantes mehr gibt, geh ich trotzdem mal zu Frauchen. In dem Alter ist es völlig normal, dass dein Welpe die Umwelt furchtbar interessant findet, noch nicht zuverlässig hört, sich nicht lange konzentrieren kann und sich von allem möglichen ablenken lässt. Was du tun kannst: mach dich furchtbar interessant (quietschige Stimme, Spielzeug, spiel den Clown, "finde" was interessantes auf dem Boden etc.). Wenn dein Hund dann auf dem Weg zu dir ist (und wirklich erst dann!), ruf ihn. So verbindet er, dass dein rufen immer mit seinem Herkommen verbunden ist und es sich außerdem für ihn lohnt. Rufe möglichst nie, wenn du dir nicht sehr sicher bist, dass dein Hund auch wirklich kommt. Zur Not, wenn interessant machen nicht hilft, kommentarlos hingehen und anleinen.

    Hallo,


    ich kann auch gut verstehen, dass du voller Eifer am üben bist. Ich selbst habe mir bei Grisu im Vorfeld auch wieder massig Gedanken gemacht. Aber es kommt doch sehr auf den Hund an und auch darauf, was man später mit ihm machen möchte. Da Lucy in einigen Dingen sehr unsicher ist, stand für mich bei Grisu gute Umweltsicherheit und gutes Sozialverhalten mit anderen Hunden im Vordergrund. Allerdings ist Grisu ganz anders als Lucy, von Natur aus sehr selbstsicher und wenig schreckhaft. Vor allem andere Hunde findet er toll. Also übe ich mit ihm jetzt nicht, andere Hunde zu mögen, sondern, dass er erst nach Kommando hin laufen darf… Das fiel bei Lucy weg, hätte sie eh nie freiwillig gemacht…
    Dann war Lucy ein sehr ruhiger Welpe/Junghund, da bestand die Kunst darin, sie für Spiele und Übungen zu begeistern, Angst vor „Überdrehung“ musste ich bei ihr nicht haben. Grisu nun muss im Gegenteil Ruhe lernen und dass Übungen konzentriert ausgeführt werden, er ist eher hibbelig und wird schnell ungeduldig (Lucy ist die Geduld in Person). Dafür läuft Grisu wesentlich schöner an der Leine, als Lucy in dem Alter. Das musste ich dann also mit Lucy mehr üben.
    Worauf ich hinaus will, Hunde sind so unterschiedlich, da ist es schwer zusagen, was wann am besten geübt werden sollte. Oder was überhaupt geübt werden muss.


    Was mir sehr wichtig ist, ist dass meine Hunde Freude daran haben, mit mir etwas zu machen. Also auf mich achten, mit mir spielen/üben ganz toll finden, bestenfalls auch unter starker Ablenkung. Auch schaue ich, dass ich Kommandos möglichst in Spiele verpackt übe, so dass es keine langweilige „Pflichtübung“ für die Hunde ist. Z.B. das sitzen bleiben bis ich das Kommando auflöse: Hund sitzt, ich werfe ein Leckerli/verstecke den Dummy oder in der Wohnung ein Post-It oder Spielzeug, bleibt der Hund brav sitzen, darf er auf Kommando suchen.
    Oder nehmen wir Kommando Sitz: es ist ja etwas völlig anderes, ob der Hund das unmittelbar vor dir macht, eventuell unterstützt durch Handzeichen/Leckerli oder ob er das auf 20 Meter Entfernung nur auf dein Wort hin macht und dort auch so lange sitzen bleibt, bis du das Kommando wieder auflöst. Egal bei welcher Ablenkung und was du in der Zeit so machst. Das heißt, wenn du sagst, dein Hund kann Sitz, ist das Kommando bei euch bestimmt noch ausbaufähig. Du kannst langsam üben, dass er selbst das Kommando nicht auflösen darf, sondern du. Dann dass er sitzen bleibt, während du ein paar Schritte weg gehst, als Steigerung ihn umrundest. Oder dass er sich auf Kommando setzt, während du platt auf dem Boden liegst. Oder dass er sich setzt nur auf Stimme oder nur auf Handzeichen hin. Oder dass er es auch mitten in der Innenstadt oder beim Anblick von Hundefreunden macht. Alleine um das langsam aufzubauen und zu steigern, kannst du ein paar Monate rechnen. Wenn das wirklich gut sitzt, käme dann Sitz auf Distanz, bzw. aus der Bewegung hinzu.


    Und ähnliches gilt natürlich auch für viele andere Kommandos. Da hat man mit wenigen Kommandos doch sehr viel zu üben…


    Ich finde die Seite spass-mit-hund.de toll. Da sind ganz viele Spiele mit Hunden beschrieben, auch schon für Welpen geeignet.
    Grisu ist jetzt 6 Monate alt. Suchspiele, Unterscheidungsspiele (z.B. Geruchsidentifikation: welchen Tannenzapfen unter mehreren habe ich in der Hand gehalten?), Dummy oder Anfänge von Distanzkontrolle (longieren, um Bäume/Pylonen herum schicken, zu einem Gegenstand hinschicken und dort ablegen lassen etc.) finde ich persönlich nützlich und Junghund-geeignet. In all das kann man auch gut die Grundkommandos einbauen.



    Was ihr sicherlich jetzt schon üben könnt, ist Nein und Aus.