Beiträge von Lucy_Lou

    Habe auch zwei:


    heute im Wald kam ein älteres Pärchen auf uns zu, Lucy und Grisu liefen frei:


    Mann: Hunde müssen ja auch mal ohne Leine laufen


    ich: :???: (mir schien seine Aussage sehr kryptisch, ich habe Lucy und Grisu aber vorsichtshalber an meine Seite beordert, falls es negativ gemeint war)


    er: ja, unser Hund damals hat den Sonntagsspaziergang im Wald auch immer gemocht


    ich: :schauen: (mir fiel immer noch kein passender Gesprächsbeitrag ein)


    er: vor allem wenn man keinen Garten hat


    ich: äh, ja... (er muss mich für leicht zurück geblieben gehalten haben, aber beendete sein Gespräch dann zumindest. Irgendwie habe ich es nicht über mich gebracht, ihm zu erklären, dass meine Hunde trotz Garten jeden Tag ohne Leine durch den Wald laufen...)



    Vor einiger Zeit in der Stadt: ich war mit Lucy unterwegs und uns kam ein Hund entgegen, der sich mächtig aufregte, als er Lucy sah. Lucy blieb die Ruhe selbst und hat nur mich angesehen, als wir an dem Hund vorbei gegangen sind *stolzbin*. Zur Belohnung gab es ein Leckerlie.


    Passantin: Ja, da geht es wohl nicht anders


    ich: :???:


    Passantin: Das ist doch ein Mischling, oder? Ohne Futter kommt man da ja nicht weit


    ich: :skeptisch:




    Ich merke hier gerade, ich muss an meiner Kommunikation arbeiten :lol:

    Na, die Frage ist ja, ob es einem wichtig ist, in der jeweiligen Sportart ganz vorne bei Tunieren dabei zu sein oder ob es einem mehr um den Spaß und die gemeinsame Arbeit mit dem Hund geht.


    Zu deinen Wesenswünschen fällt mir spontan der Golden Retriever ein. Beim Jagdtrieb muss man schauen und haaren kann der auch ordentlich, aber ansonsten finde ich ihn sehr passend.


    Eventuell auch ein Eurasier. Recht robust vom Wesen her, agil und gut motivierbar, aber sicher kein Hochleistungssportler und mit einem recht eigenen Kopf. Ich kenne auch nur zwei persönlich: die sind gelassene, freundliche Familienhunde mit kaum Jagdtrieb. Auf etwas Wachtrieb würde ich mich da aber schon einstellen.


    Einen Sheltie fänd ich auch nicht so verkehrt. Vor allem, wenn der Hund was aktiver sein soll und du im Hundesport was mehr erreichen willst.


    Oder vielleicht ein Tibet Terrier (ist eigentlich kein Terrier)?


    Ein Berner Sennenhund kann auch ein wunderbarer, gelassener Familienhund sein. Mit der richtigen Motivation und ohne Höchstleistungen zu erwarten, könnt ihr sicher auch Obedience machen. Aber Berner sind schon sehr ruhig, ohne großen Arbeitsdrang. Meine Hündin ist ein Berner Mix und sobald die Temperaturen draußen auf über 18 Grad steigen, ist mit ihr nichts mehr anzufangen...

    Ich habe tatsächlich das Glück, dass unser Grundstück von Wald und Wiesen umgeben ist. Meist sind trotzdem auch die Pinkelrunden so um die 15 Minuten: ich schaue nach unseren Kaninchen/Schafen, die Hunde toben, wir gehen doch noch ein Stück länger durch den Wald... Aber gerade die erste und die letzte Runde des Tages dauert ab und an nur 1-2 Minuten, so dass die Hunde sich halt lösen können.

    Hütehunde sind allgemein eher sensibel mit niedriger Reizschwelle. Ich kann vor allem speziell zum Aussie etwas sagen, mit Sheltie und Langhaar-Collie kenne ich mich weniger aus.
    Der Aussie hat auf jeden Fall eine sehr niedrige Reizschwelle und reagiert sehr sensibel auf seine Umwelt. So sind einige Aussies auch nicht die verträglichsten mit anderen Hunden, da sie leicht zum überreagieren neigen oder negative Erfahrungen sehr nachwirken. Man muss sie im Welpen-/Junghundehalter möglichst positiv an die verschiedenen Umweltreize heran führen, damit sie später nicht unsicher reagieren. Fremden Menschen gegenüber sind Aussies meist sehr reserviert. Auch der Jagdtrieb ist oft stark ausgeprägt. Mein Aussie verliert vor allem 2x im Jahr sehr viel Fell, haaren tut er aber das ganze Jahr über etwas. Alles im Allem meiner Meinung nach nicht unbedingt das, was dir vorschwebt.


    Collies kenne ich als bedeutend ruhiger, sanfter, aber eher noch sensibler als es der Aussie ist. Die Collies, die ich kenne, freuen sich zwar auch nicht unbedingt überschwenglich über fremde Menschen, reagieren aber eher auf eine freundliche Art zurückhaltend.

    Ich habe zufällig eben einen Ausschnitt aus „verstehen sie Spaß“ gesehen: Menschen wurden über Lockvogel Rütter per Fernseher angeleitet bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen, dem Hund als „Vorbild“. Sie kamen also mit ihrem Problemhund zu Rütter und diese Bildschirmanleitung wurde als Teil der Therapie vorgestellt. Z.B. sollte der Mensch Sitz/Platz machen, wenn der Bildschirm dies so wollte. Einige Menschen haben das mit gemacht, ohne in Frage zu stellen, andere haben bis zu einem gewissen Grad mit gemacht, einer hat sich grundsätzlich geweigert. Was mir vor allem durch den Kopf ging: und so einen „Unsinn“ verlangen wir auch vom Hund, ohne dass der versteht, warum eigentlich. Ist ein Hund zum gehorchen geboren? Liegt es in seiner Natur, Dinge zu tun, die „Alpha“ will, nur weil Alpha dies will? Hat ein „gut untergeordneter“ Hund keinen Willen, keine Vorlieben und Abneigungen, keine Müdigkeit, keine Unsicherheit, keinen schlechten Tag zu haben?


    Mir ist es schon öfter aufgefallen: der Hund wirkt überfordert, müde oder unsicher, Hundebesitzer fühlt sich aber eher noch angestachelt: klappt doch sonst immer, warum hört der nun nicht… Z.B. ein Hundetreffen, Hunde toben und spielen etwa 3 Stunden lang. Anschließend wird vom Platz gegangen, einer der Hunde zieht dabei. Besitzer fühlt sich wohl in seiner Kompetenz in Frage gestellt, erklärt, das klappt sonst super und läuft Leineruckend einige Runden, bis Hund es mit macht. Geht ja auch nicht, dass er mit dieser Unverfrorenheit durchkommt…


    Der Mensch ist doch eigentlich derjenige, der Verstand-gesteuert sein sollte. Der trotz Müdigkeit, Überforderung, Unsicherheit dank seines Verstandes „korrekt“ reagiert… Oder? Menschen dürfen aber Launen haben, einen Charakter, einen Willen, etwas mögen oder nicht mögen. Hunde, die doch eigentlich noch mehr nach momentanen Gefühlen und Bedürfnissen handeln, dürfen dies aber nicht? Sie sollen funktionieren wie Maschinen? Verlangt man dies eigentlich irgendeinem Tier außer dem Hund ab?


    Mir ging ähnliches schon öfter durch den Kopf, wenn ich einige Fragen/Probleme im Forum lese. Der Hund hat zu hören, sonst hat man ein Problem. Zeigt der Hund dieses und jenes eigenständige Verhalten oder stellt er in Frage, möchte er uneingeladen Streicheleinheiten, zieht er das Sofa seiner Decke vor, findet er es wichtiger, zu schnüffeln als Männchen zu machen, plündert er den Mülleimer, findet er andere Hunde interessanter als seinen wütende Geräusche von sich gebenden Menschen oder schmeißt er sich nicht begeistert auf den nassen Boden, wenn Mensch Platz sagt, hat man ein Problem… oder?

    Ich habe einen Aussie und einiges kommt mir schon bekannt vor. Vor allem das Zusammenspiel aus eigenem Willen (nö, das ist langweilig und wozu überhaupt, noch nicht einmal eine geistige Herausforderung...) und großer Sensibilität (waaaas, du bist sauer??? So schlimm war das?? Bitte nicht mehr böse sein (aber auch nicht dieses bescheuerte, langweilige Kommando wiederholen...)).


    Z.B. macht Grisu eher garnichts, als dass er munter drauflos probiert, wenn er nicht exakt weiß, was ich von ihm will. Das war für mich auch eine Umstellung, da Lucy da völlig anders ist. Er denkt dann nach, wird ungeduldig/frustriert, wenn er nicht drauf kommt und erst recht, wenn ich ebenfalls ungeduldig/frustriert werde. Er hat so überhaupt keinen Sinn für simples Wiederholen von Grundkommandos. Lucy würde 100 x hintereinander mit Begeisterung Sitz-Platz-Wechsel ausführen und darauf hoffen, dass es dann eben beim 101 x ein Leckerlie dafür gibt, Grisu zeigt mir spätestens nach dem 3. x einen Vogel...


    Was hilft: Denkaufgaben, gemeinsame Herausforderungen, Grundgehorsam in größere, spannendere Spiele einbauen. Und genießen, dass der Hund mitdenkt, statt nur simpel jedes Kommando zu befolgen. Ist ein tolles Gefühl, wenn man erstmal eine gemeinsame Basis gefunden hat und beide Seiten Spaß an der Arbeit haben.

    Lucy (66cm, 33 kg) liebt kleine Hunde, größere sind ihr eher suspekt... Grisu dagegen scheint seine körperliche Überlegenheit Kleinhunden gegenüber teils zu genießen und auszunutzen :/ .
    Ich habe den Eindruck, beide nehmen auf ihre Weise Kleinhunde nicht ganz ernst.
    Bei zwei Hunden im gleichen Haushalt sieht es aber sicher nochmal ganz anders aus. Da hätte ich eventuell Angst um den Kleinhund bei sehr wilden Spielen, gerade wenn der große Hund eher ein Grobmotoriker ist. Ansonsten werden die zwei sich wohl aufeinander einstellen.


    Was heißt denn "sehr dominant"? Denkst du, dein Hund akzeptiert überhaupt einen Zweithund im gleichen Haushalt? Denkst du, er freut sich über einen Zweithund?

    Eher reserviert oder sehr freundlich Fremden gegenüber? Wachtrieb? Darf er mitteilsam sein oder ist bellen sehr unerwünscht? Jagdtrieb? Wie lange plant ihr für den täglichen Spaziergang ein? Seid ihr sehr streng/konsequent oder sucht ihr eher einen Hund, der auch bei nachgiebiger Führung wenig in Frage stellt? Wie sensibel darf der Hund sein? Eher hohe oder niedrige Reizschwelle?

    Ich glaube, viele Menschen, die die von dir angesprochenen Dinge benutzen, tun dies aus Unwissenheit. Irgendein "Hundekenner" empfielt es so und siehe da, man sieht einen "Fortschritt". Es ist also nicht zur Machtausübung gemeint, sondern eigentlich gut gemeint, um dem Hund die (wie man denkt fehlende) "nötige Rangordnung" zu vermitteln oder ihn im Alltag überhaupt händeln zu können.


    Es ist schon eine gute Frage. Wenn man Berichte sieht, dass Hunde an Zäune gekettet in einigen Ländern ihr Leben als lebendes Kuhgatter fristen, das sehe ich als reine Willkür und Machtmißbrauch des Menschen. Aber was ist z.B. mit dem Fall: Hund ist nicht zimperlich erzogen worden, lebt außerhalb der Arbeit im Zwinger, die meiste Zeit des Tages arbeitet er aber am Vieh (ein mir bekannter Hütehund). Trotz dass er als Nutztier angesehen wird, hat er es meiner Meinung nach besser, als viele andere Hütehunde, die nur mit Leckerlie erzogen werden, den Tag über verpennen und Abends mit Bällchen holen ausgelastet werden. Trotz dass diesen Hunden nie "Gewalt" angetan wurde.


    Machtmißbrauch ist für mich, wenn man wider besseren Wissens dem Hund keine artgerechte Haltung und Auslastung ermöglicht, weil es bequemer ist oder der Hund als reines Statussymbol herhalten soll. Auch, wenn ein Hund genutzt wird, um tatsächlich mal Macht ausüben zu können oder Launen abreagieren zu können.
    Bei Hunden als Nutztiere komme ich immer ins grübeln. Vieles ginge sicher "einfühlsamer" in der Ausbildung, aber immerhin hat der Hund letztlich eine Aufgabe, in der er aufblüht. Ich setze dabei voraus, dass der Hund nicht dafür gebrochen wird, sondern "Spaß" dran hat und es nur ums in-die-richtigen-Bahnen-lenken geht.
    Machtmißbrauch wäre es für mich dagegen, den Hund zu etwas zu zwingen, was ihm überhaupt nicht liegt, rein zur Befriedigung des Egos des Halters. Dann kann auch Agility sein.


    Kastration, na ja, das ist ein Thema für sich. Aber sich darüber Gedanken zu machen, empfinde ich schon eher als Luxus bezüglich der Hundehaltung. Da sieht man, was für einen Stellenwert der Hund für viele Menschen in Deutschland (und anderen reichen Ländern) hat.

    ein Update :^^:


    Mir ist folgendes klar geworden: Wenn ich Lucy bei Hundebegegnungen per Kommando in meiner Nähe halte und mit ihr einen Bogen laufe, wird sie mit der Zeit immer entspannter. Meist höre ich dann aber nach einiger Zeit wieder damit auf, lasse es quasi schleifen (denke mir, ist doch alles gut, klappt doch prima...). In der Folgezeit kommt Lucy dann bei Hundebegnungen oft von sich aus an meine Seite und bleibt entspannt. Mein Fehler war es in der Vergangenheit immer wieder, dass ich mir immer irgendwann dachte: sie ist jetzt so entspannt und der Hund der uns da entgegen kommt ist so ruhig und freundlich, da lässt du jetzt einfach mal Kontakt zu. Und egal wie freundlich der andere Hund dann ist, ich habe hinterher wieder Tage/Wochen damit zu kämpfen, dass Lucy sich nicht schon beim Anblick eines weit entfernten Hundes anspannt. In mir ist da dieses Teufelchen, dass mir immer wieder zuflüstert: Lucy muss doch irgendwann auffallen, dass auch große Hunde ganz nett sind... Je kleiner der Hund, desto entspannter und interessierter ist Lucy (so grob jedenfalls). Da sie eben nicht generell keinen Kontakt zu anderen Hunden will, dachte ich mir, da muss es doch Wege geben, dass sie auch größere Hunde nicht so schlimm findet...
    Ich habe nun aber beschlossen, mich vorerst einfach damit abfinden, dass sie den Kontakt eben nicht will. Und wenn ich möchte, dass sie entspannt bleibt und mir vertraut, muss ich sie eben abschirmen und Kontakt verhindern. Und dann ist sie ja entspannt, egal was der andere Hund so anstellt.


    Auch hat Grisu sich um den Zeitpunkt herum gerne mal auf Pöbeleien anderer Hunde eingelassen, wobei Lucy ganz entspannt blieb. Ich kam etwas ins grübeln, worüber ich mich bei ihr eigentlich aufrege :???:


    Ich habe nun konsequent darauf geachtet, was sie in dem Moment will. Blieb sie entspannt, habe ich keinerlei Einfluss genommen, sie durfte denn halt hin, ohne dass ich sie mit klopfendem Herzen versucht habe zu "beruhigen". So hatten wir hatten einige wirklich nette Begegnungen in letzter Zeit. Ich habe gelernt, ihr mehr zu vertrauen. Sie scheint da überhaupt nicht sprunghaft zu sein: entweder sie findet den anderen Hund auf Anhieb sympathisch, oder eben nicht.


    Wann immer sie nicht interessiert oder unsicher wirkt, schirme ich sie ab und tue alles, um jeden Kontakt zu dem anderen Hund abzuwenden. So ist sie allgemein auch wieder deutlich entspannter geworden. Ich habe auch angefangen, ihr ein Leckerlie zu geben (meist vergesse ich den Clicker leider oder habe ihn dann im richtigen Moment nicht in der Hand) in dem Moment, in dem der andere Hund auftaucht. Ich versuche also, positiv zu verknüpfen.


    Gestern waren wir auf der Conformation Show (Aussie-Ausstellung) in Königswinter und Lucy war inmitten der vielen anderen Hunde nach kurzer Zeit die Ruhe selbst :D . Anfangs etwas unsicher, ich habe sie abgeschirmt und Leckerlie verteilt und nach kurzer Zeit war es in Ordnung für sie. Selbst, wenn andere Kontakt aufgenommen haben :^^: . Sie hat sogar 3 Hunde von sich aus beschnüffelt, darunter ein Junghund, denen sie sonst eher skeptisch gegenüber steht .


    Es ist immer noch nicht so, dass sie allgemein Kontakt zu fremden Hunden haben will, aber so langsam reagiert sie doch neutraler und ab und an auch bei nicht Zwerg-Hunden interessiert-positiv. Ich darf es nur nicht wieder schleifen lassen und hoffe, dass wir erstmal von negativ-Erlebnissen mit anderen Hunden verschont bleiben.