Nur etwas Hütehunden: gerade die sollten vor allem auch Ruhe lernen. Ich sehe den Unterschied bei meinen Beiden: Berner-Mix Lucy hat als Welpe überall ausruhen und abschalten können. Aussie Grisu hätte weiter gemacht, bis er tot umfällt, solange irgend etwas halbwegs interessantes in der Umgebung ist. Er konnte definitiv nicht selbst einschätzen, wann es zuviel war. Auch muss gerade ein Hütehund über Kopfarbeit ausgelastet werden. Über reine Bewegung (spazieren, Bällchen hinterher jagen) wird er nie wirklich müde/ausgelastet, sondern dreht eher noch mehr hoch. Nach 30 Minuten Kopfarbeit ist Grisu erstmal platt, nach 3 Stunden spazieren und toben fragt er mich, was wir als nächstes machen. Daher: man sollte sich schon sehr genau überlegen, wie man einen aktiven Junghund "auslastet" und was das Ergebnis dieser Auslastung ist.
Beiträge von Lucy_Lou
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Der Hund bekommt niemals die Möglichkeit das Kommando zu ignorieren ohne das was passiert (Schmerzen).
Ja, das ist der Punkt: geht es nur so? Bei der erwähnten Diskussion kam das Beispiel: ein Service-Hund darf sich ja nicht aussuchen können, ob er den Schlüssel für den Rolli-Fahrer nun aufhebt oder nicht... Wird denn tatsächlich auch im Bereich Rettungshunde/Sevice-Hunde bevorzugt über Zwang aufgebaut? Was wäre z.B. mit positiv aufbauen und Zwang kommt erst, wenn man merkt, es geht nicht anders? Oder macht man es damit dem Hund nur unnötig schwer? Darf man tatsächlich keinerlei Spielzeug oder Leckerlie verwenden wenn man auf Gehorsam aus ist?
Die oben genannten Beispiele würden ja als negative Bestärkung gelten (etwas Schlechtes entfernen), oder? Ist es denn gesichert, dass diese Form des Lernens am effektivsten ist? Oder dass positive Bestärkung am ineffektivsten ist? Kann ein Hund nicht zuverlässig hören, wenn er über positive Bestärkung erzogen wurde? Was ist dann anders? Lernen ist ja eng an Emotionen gekoppelt. Angst/Schmerz bleibt schnell und effektiv haften. Positive Gefühle nicht so sehr?
ZitatDie Frage ist doch, Lucy_Lou: was willst du.
Das beschriebene ist eine für mich völlig fremde Welt. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich darauf einlassen will. Es ist nicht so, dass meine Hund nie Ärger bekommen. Aber dann geht es um Dinge, die sie nie wieder tun dürfen, nicht um Dinge, die sie tun sollen. Und erst recht nicht um Auslastung und Zusammenarbeit, wie z.B. Apportieren. Ich weiß einfach nicht, ob ich mich auf das Seminar einlassen könnte. Und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob ich in der Richtung was dazu lernen will. Andererseits ist es ganz sicher nicht verkehrt, Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten und es muss ja auch nicht schlecht sein, nur weil ich es (noch) nicht begreifen kann.
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Schließen sich wirklicher Gehorsam und rein positiver Aufbau einer Übung aus? Solche Aussagen kenne ich bislang vor allem bei „Gebrauchshunden“, Jagdhunden vor allem, aber auch aus dem VPG-Bereich. Das Argument ist wohl, der Hund denkt die Wahl zu haben: nehme ich nu das Leckerlie/Spielzeug und tu was ich soll, oder ist mir was anderes wichtiger… Im Jagdbereich habe ich am häufigsten gelesen: spätestens nach einem langen Tag, wenn er einen Fuchs apportieren soll, macht der Hund dann nicht mehr mit… Oder bei jagdbegeisterten Familien-Hunden: Leckerlie ist nie wichtiger als Wild.
Was mich zu dieser Frage bringt: war jemand schon bei Anne Krüger („Die Schäferin“) und kann ein wenig berichten, ob sich die Teilnahme an einem Seminar lohnt? Ich wusste bis vor kurzem kaum etwas über sie (tolle Arbeit mit Hunden/Schafen/Pferden, Erziehung ganz ohne Leckerlie/Spiel, ihre Hunde sind ganz auf sie fixiert und reagieren auf den kleinsten Wink). Es ist sicher toll anzusehen, sie und ihre Hunde arbeiten zu sehen. Dies hier ist nicht gegen sie oder ihre Methoden gerichtet, die ich eh nicht beurteilen kann, da ich es nie selbst miterlebt habeAber: nach dem was ich von Seminar-Teilnehmern gehört habe ist das Prinzip folgendes: man erzeugt eine „Disharmonie“ wenn Hund nicht wie gewünscht reagiert; alles wird gut, wenn Hund dann den richtigen Weg einschlägt. Beispiel: um dem Hund apportieren (aufnehmen + halten) beizubringen, fixiert man ihn im Platz und zieht an einem Vorderbein, um einen „Schnappreflex“ auszulösen. Durch das Nehmen des Apportel wird die negative Einwirkung aufgehoben. Oder: Hund zieht an der Leine (= er verweigert die Kommunikation): man klatscht mit einer Leine oder mit einer Gerte vor ihn auf den Boden, so dass er in Zukunft aufmerksam läuft und dieses Unangenehme nicht mehr passiert. Auch von Tritten auf die Pfoten und Schlägen auf die Schnauze war die Rede. Ich muss dazu sagen, der Berichterstatter war begeistert vom Erfolg (und der Kommunikation), mir hat sich der Magen umgedreht. Ein anderer Anwesender meinte dann, „ja sie bildet halt Arbeitshunde aus, unter anderem Service-Hunde, die müssen funktionieren. Sie arbeitet über Gehorsam, nicht über Leckerlie…“ Deshalb meine obige Frage: Gehorsam und „positiver“ Aufbau schließen sich aus??
Ist es denn so, bei Behinderten-Begleithunden (Service-Hunden) oder Rettungshunden, dass ohne Spiel und Leckerlie gearbeitet wird, damit die Hunde wirklich ihren Job tun? Mir geht das nicht mehr aus dem Kopf, ich war richtig geschockt (vielleicht leb ich ja auch hinterm Mond auf einer rosaroten Wolke??) Ich hätte es so nicht erwartet.Noch einmal zur Klärung: Frau Krüger und ihre Hunde scheinen ein richtig tolles Team zu sein, dies will ich hier nicht nieder machen. Das Prinzip ist (wie ich es heraus gehört habe): der Hund wird gewarnt (knurren) und hat dann die Chance alternatives Verhalten zu zeigen. „Strafe“ gibt es für mangelnde „Kommunikationsbereitschaft“. Der Hund lernt so auf immer feinere Signale zu reagieren, stärkere Einwirkung wird unnötig. Und funktionieren tut es allemal
Da bislang alle, die an einem Seminar bei ihr teilgenommen haben restlos begeistert waren (und diese auch keine ständig geprügelten und sonst wie unterwürfigen Hunde zu haben scheinen), würde es mich ja fast reizen, es mir mal anzusehen. Obwohl sich andererseits alles in mir dagegen sträubt…
Das sind jetzt hier eigentlich zwei Themen: 1. lohnt sich ein Seminar bei ihr? 2. Geht es wirklich nicht ohne Zwang, bei Arbeitshunden?
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Wie reagiert dein Hund denn draußen? Ist sie sehr aktiv und neugierig oder eher ängstlich? Beides kann aus unterschiedlichen Gründen dazu führen, dass sie es vorzieht, drinnen zu pieseln. Wo soll sie sich draußen lösen? Habt ihr einen Garten?
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Ahso?! Mein Kommando fürs in die Hand geben ist "Gib her". Auf Dummy-Seiten habe ich vor allem "Aus" als Kommando (-vorschlag)gelesen, war bei mir nur schon anders besetzt. Dass es da ein vorgeschriebenes Kommando gibt, habe ich noch nicht gehört.
Kommen sollte der Hund eigentlich von sich aus, sobald er den Dummy gefunden hat, ohne eigenes Kommando. Falls mein Hund das "vergisst" nehme ich ebenfalls "Gib her".
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Ich verstehe die Frage nicht
Geht es darum, dass sie zum Dummy läuft, ihn die aber nicht wieder bringt?
Wie baust du das Training denn auf?
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Bei Grisu steht ein Ohr mehr als das andere :^^: . Das rechte steht ab und an auch mal ganz:
Als Welpe/Junghund hatte er mehr Schlappohren. So mit etwa 6 Monaten fingen die Ohren dann an, sich ein wenig aufzurichten (na ja, das eine Ohr zumindest
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Schleppleine war anstrengender für mich. Grisu hat 99% der Zeit eh nix davon gemerkt...
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Aber sie ist schon recht clever, aber es ist ja auch ein Mudi-Mix und wo Mudi drinsteckt da steckt auch beißende Intelligenz und tolle Stimmbäönder drin
So ein Intelligenz- und Stimmbandwunder habe ich mit meinem Aussie auch
Inklusive, dass er sehr viel in Frage stellt, da er doch sehr kreativ ist und seine eigenen Ideen und Einstellungen zu meinen Kommandos auch gerne umsetzen möchte...Er ist jetzt 14 Monate und seit kurzem wirklich zuverlässig abrufbar
. Gerade andere (scheinbar) spielbereite Hunde (aber auch Kinder) waren da doch eine größere Baustelle.
Was wann genau geklappt hat, hm
. Ist ja alles ausbaufähig... So die Grundlagen: was heißt was bei Grundkommandos, das ging recht fix. Die Zuverlässigkeit bei großer Ablenkung war da eher das Problem... Bei anderen Dingen hat er mit etwa 6-8 Monaten in Frage gestellt, ob das denn wirklich so sein muss...
Was er sehr früh konnte (und ich sehr gefördert und gefordert habe): ruhiges warten, wenn ich mit Lucy übe, Grundlagen der Dummy-Arbeit, bei Wildsichtung zu Frauchen laufen.
Länger gedauert hat Platz auf Distanz, bzw. auf jedem Untergrund und auch bei Ablenkung. Und eben das Abrufen bei Sichtung anderer (spielender) Hunde...
Lucy hat für vieles länger gebraucht, war aber trotzdem wesentlich einfacher zu erziehen. Einfach, weil sie mich immer wichtiger fand als alles andere (außer weggeworfenen Würstchen etc...) und weil sie nie etwas in Frage stellt. Und weil sie eine wesentlich höhere Reizschwelle hat und überhaupt das allermeiste in ihrer Umgebung schlicht ignoriert... Da machts dann auch nichts, wenn das verstehen der Feinheiten eines Kommandos was länger dauert, der Alltag ist so oder so unkompliziert :^^:
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Seit wann macht er das denn? Schon von Welpe an? Hat er regelmäßig Hundekontakte? Ist er nur an der Leine? Wohnt ihr sehr ländlich, sind die Begegnungen also eher selten? Wie ist denn allgemein sein Grundgehorsam? Bellt er erst ab einer gewissen Distanz oder auch wenn der andere 1km entfernt auftaucht? Bellt er jeden Menschen/Hund an? Wie ist seine Körperhaltung dabei? Rutenhaltung, Nackenfell z.B? zieht er in die Richtung, in die er bellt? Habt ihr ihn von Welpe an?