Beiträge von Lucy_Lou

    Ich möchte zusätzlich zum gesagten noch kurz anmerken, dass ich das Verhalten so wild nicht finde. Immerhin ist sie es gewohnt (von ihren Geschwistern), dass immer irgendjemand Zeit für ein wildes Spiel hat... Heißt nicht, dass du auch immer allzeit parat stehen sollst, nur als Denkanstoß :D . Auch weiß dein Hund sicher noch nicht wirklich was Nein heißt. Aufquietschen + Spielabbruch ist zumindest nach meiner Erfahrung am hilfreichsten. Ignorieren würde ich Wadebeißen sicher nicht, aber drastische Maßnahmen sind da wohl auch nicht nötig. Ist eben ein Welpe, der sich auch wie einer benimmt :p


    Sachen, die sie nicht ankauen soll, wegräumen und Alternativen bieten.

    Da könntest du auch sagen, Sitz oder Platz ist Bettelei, der Hund tut es in Erwartung von Lob (oder eben weil er sonst getadelt wird). Ich stimme dir zu, jeder muss seinen Erziehungsstil finden. Nur den Punkt kann ich so nicht stehen lassen. Meine Hund gucken nicht, um zu betteln, sondern weil sie es als Teil von "Fuß" gelernt haben. Weil ich genau das bestätigt habe. Sie senken ihren Hintern zu Boden, weil sie es für das Kommando "Sitz" so gelernt haben. Es ist das gleiche.


    Den Punkt mit dem hibbelig bei Futter kenne ich bei meiner Hündin aber auch. Sie ist extrem verfressen und kann sich angesichts von Futter auch nicht mehr konzentrieren. Da wäre es auch absolut kontraproduktiv, ihr zum Beibringen von Kommandos Futter vor die Nase zu halten...

    Hm, ich weiß nicht... Man kann auch Futter werfen (als Belohnung weg vom Menschen) und meine Hündin würde nie ein geworfenes Spielzeug als so tolle Belohnung ansehen wie Futter. Klassisch als schnelle Belohnung mit Futter (-Versprechen): Clicker.


    Ich würd es halt immer vom Hund abhängig machen, was der als Belohnung sieht und ihm keine "Belohnung" aufzwingen wollen. Aber wenn es bei euch klappt, berichte mal. Interessieren würde es mich auf jeden Fall.


    Ich hatte früher eine Hündin, die hat alles für ihren Ball getan, Futter war ihr da schnuppe. Bei Lucy nun ist es umgekehrt. Bei meinem Rüden zählt die Abwechslung...
    Ich verstehe immer noch nicht, warum man dem Hund ein Belohnungssystem aufzwingen sollte. Spielzeug ist nach meiner Erfahrung jedenfalls nicht "schneller" als Futter.

    Erstmal: warum willst du deinen Hund unbedingt über Spielzeug motivieren, wenn sie lieber Leckerlie nimmt??? Und wo ist der riesen Unterschied, ob sie Futter aus dem Dummy oder aus deiner Hand bekommt?


    Zu deiner Frage: meine Hündin mag Zerrspiele und findet den Dummy toll. Zu motivieren ist sie aber vor allem über Futter. Da nimmt sie alternativ auch gerne den Futterdummy. Mit dem zerrt sie aber nicht oder sonstiges, den bringt sie mir sehr achtsam und es geht ihr nur ums Futter, dass sie dafür daraus von mir bekommt. Ich glaube, sie würde mich für verrückt erklären, wenn ich damit zerren und rumhampeln würde. Mit jedem anderen Dummy liebt sie dagegen Zerrspiele... Wenn es deinem Hund tatsächlich ums Futter geht, denke ich daher nicht unbedingt, dass sie sich auf Spiele mit dem Futter (-Dummy) einlässt. Das Unterscheiden können sehe ich dabei nicht als Problem, nur die Endmotivation.


    Mein Rüde ist über Futter nur bedingt zu motivieren, da finde ich meine Hündin sehr viel einfacher im Alltag ;) . Über einen verfressenen Hund würde ich mich in der Beziehung jedenfalls nach meinen Erfahrungen nicht mehr aufregen...

    Zitat

    Ich finde dieses "anhimmeln" (in meinen Augen Bettelei nach Spielzeug/Leckerlie) albern und habe mich daher auf was alltagstaugliches beschränkt. Dabei gibts kein 'in der Gegend rumgucken', kein Schnüffeln, kein Pinkeln, NICHTS. Tempiwechsel werden augenblicklich angenommen.


    Ja, du hast recht, was soll man im Alltag mit einem Hund, der jeden Laternenpfahl umrennt, weil er nur seinen Besitzer anschaut.


    Bettelei aber, wie meinst du das? Für mich ist ansehen erst einmal Aufmerksamkeit. Mein Hund kann dadurch besser auf mich achten, meine Blicke, kleine Zeichen... Und irgendwie musst du deinem Hund ja auch beigebracht haben, nur geradeaus zu schauen (dich anschauen, nach links oder rechts schauen darf er ja alles nicht). Es ist kein natürliches Verhalten für einen Hund, neben jemandem zu laufen, ohne links/rechts oder zu diesem jemanden zu gucken. Kein Hund würde das von einem anderen Hund erwarten oder verlangen. Man muss es dem Hund also bei bringen. Das heißt, man sorgt dafür, dass er sich schlecht fühlt, wenn er etwas anderes tut (Leinenruck, tadeln etc.) oder sorgt dafür, dass er sich gut fühlt, wenn er das gewünschte tut (freundliche Stimme, streicheln, Leckerlie, Spiel). Auf irgendeine Weise musst du es dem Hund ja beigebracht haben. Dem Hund ist es letztlich wurscht, ob er stur geraudeaus starrt oder seinen Besitzer anschaut. Er tut in dem Moment, was ihm beigebracht wird.


    Aber ich sehe es auch so, bei vielen Kommandos kann man sich über Sinn oder Unsinn streiten, auch, wie "artgerecht" diese sind, im Sinne von: kommen solche Verhaltensweisen im natürlichen Hundeverhalten vor? Fußgehen, korrekter Vorsitz, "Tricks" etc. gehören sicher nicht dazu. Meine Hunde zeigen vieles, was sie tun, weil sie auf Lob hoffen, in welcher Form auch immer oder eben die negativen Konsequenzen vermeiden wollen. Dummy, Fährte, Such- und Zerrspiele sind, unterschiedlich gewichtet, für meine beiden Selbstzweck. Daneben z.B. Kontaktliegen oder draußen nicht den Anschluss verlieren. Gibt bestimmt noch mehr. Der Rest ist beigebracht. Ich mache mir schon Gedanken, was ist hundgerecht?! Ist nicht immer einfach...
    Ansonsten (an Dingen, die eben nötig sind in der Menschenwelt) schaue ich neben der Alltagstauglichkeit (und ich habe ja auch ein "Alltags-Fuß", nur unter anderem Kommando), was liegt dem Hund, was macht ihm Spaß, was lastet ihn aus. Und Lucy macht "Fuß" Spaß, sie macht es auch unter starker Ablenkung und blendet tatsächlich alles andere aus. Und ja, sie hofft auf ein Lob dabei. Wie gesagt, was außer positiver oder negativer Konsequenzen sollte sie sonst motivieren? Sie hat gelernt, es ist eine klasse Sache, also tut sie es. Und nur weil ein Hund etwas freudig tut und auf Lob hofft heißt das ja nicht, dass er im Ernstfall nicht auch hören würde, oder?

    Wie alt ist Shila denn? Gibt es auch Hunde, die sie mag? Spielt das Geschlecht des anderen Hundes eine Rolle oder wie sich der andere Hund nähert (stürmisch, fixierend, ruhig...?) Ist ein Unterschied, ob Freilauf oder an der Leine? Hat dein Hund mal schlechte Erfahrungen gemacht? Spielt sie gerne mit anderen Hunden oder wirkt sie allgemein eher genervt?


    Es ist auf Entfernung schwer zu sagen, ob dein Hund unsicher ist oder gerne andere nieder macht oder ungebührliches Verhalten anderer Hunde maßregelt.

    Zitat


    Für mich ist 'Fuß' (übrigens ohne Blickkontakt, "lediglich" volle Konzentration) quasi die Königsdisziplin, so es denn wirklich immer und überall funktioniert. Sei es in Menschenmassen, an anderen Hunden vorbei oder mitten durch das Unterholz im Wald, wo es soo toll riecht...oder oder oder, eben immer, nicht nur spaßeshalber.


    Ich glaube, es ist eigentlich nur eine Definitionsfrage. Was du da schreibst: was ist da der Unterschied zur Leinenführigkeit? Ich erwarte an der kurzen Leine, dass meine Hunde bei egal welcher Ablenkung an meiner Seite bleiben. Ohne Leine ist es das Kommando "bei mir": bleib an meiner Seite, was auch passiert, aber schau ruhig in der Gegend rum... Fuß ist etwas anderes für mich mich, aber es versteht jeder anders. Ist ja auch jedem selbst überlassen. Vielleicht meinen wir auch das gleiche, nur ich nutze Fuß nicht im Alltag, außer, um es auch unter Ablenkung zu üben. Fuß heißt für mich anhimmeln und jede kleinste Bewegung mit machen. Auch wenn ich rückwärts laufe, mich auf der Stelle links rum im Kreis drehe oder abrupt vom rennen in schleichen übergehe. Es ist für mich eine Konzentrations- und Koordinationsübung. Mit genug Übung klappt es auch bei jeder Ablenkung, wie eben z.B. Sitz. Wie gesagt, in meinem Verständnis nicht für den Alltag gedacht. Und so verstanden und aufgebaut kann ein Hund durchaus perfekt Fuß gehen, ohne Kommando aber wie ein Wilder an der Leine zerren. Klar, wenn ein Hund bei Ablenkung überhaupt nicht mehr auf seinen Besitzer achtet, klappt weder noch.
    Ich habe auch keine Ahnung, wie der Thread-Ersteller Fuß nutzen will. Es gibt da ja auch kein richtig oder falsch.

    Ja, bis Fuß in jeder Alltagssituation sitzt, das dauert... Es erfordert ja auch sehr viel Konzentration vom Hund, er muss sich ganz auf seinen HF konzentrieren, die Umgebung quasi ausblenden. Aber ich finde schon, man kann Fuß auch parallel zur Leinenführigkeit aufbauen. Warum nicht? Letztlich ist es ein Kommando, wie jedes andere. Man kann ja auch Sitz parallel zur Leinenführigkeit aufbauen, mal als blödes Beispiel.


    Ich habe zwei Aufbauvarianten durch:


    mit Lucy: nie Ambitionen gehabt, korrektes Fuß aufzubauen, es war letztlich Nebenprodukt des Leinenführigkeitstrainings und die Tatsache, dass es ihr Spaß macht. Bei ihr habe ich, egal ob mit oder ohne Leine, jedes neben mir laufen belohnt (auf Spaziergängen), wenn sie es von sich aus (!) angeboten hat. So hat sie es immer mal wieder gezeigt, um ein Leckerlie zu bekommen. Mit der Zeit habe ich dann nur noch belohnt, wenn sie auf richtiger Höhe eng am Bein lief. Erst danach habe ich mit Kommando, Tempowechsel, engen Wendungen und Grundstellung angefangen. Lucy hat so Fußlaufen lieben gelernt. Bis zum Einnehmen der Grundposition aus jeder Lebenslange und "am Bein kleben" bei jeder Bewegung meinerseits, hat es so aber gut 12 Monate gedauert.


    bei Grisu: von Anfang an an Begleithundprüfung gedacht und versucht es durchdacht aufzubauen. Angefangen habe ich damit, die Grundstellung zu üben. Als er die (nach einigen Wochen jeden Tag ein wenig üben) aus jeder Position einnehmen konnte, habe ich mit einem Schritt angefangen: nach vorne oder zur Seite und wieder Kommando Fuß, so dass er nachkommt und Grundstellung einnimmt. Hat nicht lange gedauert und er ist von selbst den Schritt mitgegangen ohne neues Kommando. Als Alternative kann man den Hund auch mit Futter oder Spielzeug "mitziehen". Wenn das gut klappt, mehrere Schritte machen.


    Gibt auch Leute, die Clickern die Grundstellung und das korrekte laufen. Auch ein Trick: TroFu dem Hund "zu spucken", so schaut er schön, auch wenn man ihn nicht ansieht. Zumindest die Theorie ist so, gezielt spucken ist so eine Sache... es geht auf jeden Fall auch anders ;) . Leckerlie in der linken Hand halten, wenn man es dem Hund zeigt. Sonst läuft der Hund meist schräg, da er sich nach rechts zum Leckerlie ausrichtet. Und wichtigster Tip: viel Spaß und Geduld :D

    Meine kennen auch "richtiges" Fuß und eben Leinenführigkeit. Zur Leinenführigkeit hat staffy ja den Thread schon genannt.
    Ich verstehe ehrlich gesagt die Frage auch nicht ganz... Das Kommando "Fuß" setzt du nur für "richtiges" Fuß ein, für die Leinenführigkeit braucht es ja eigentlich kein Kommando. "Fuß" erstmal in ablenkungsfreier Umgebung aufbauen. Wenn du das wirklich schön aufbauen möchtest, dauert das auch einige Zeit. Die Frage ist, wo willst du es letztlich einsetzen? Für den Alltag finde ich es eher ungeeignet. Es sind eben 2 völlig verschiedene Sachen, Fuß und Leinenführigkeit, auch für den Hund. Verwirren wirst du ihn da nicht, falls das deine Sorge ist :???:

    Hast du mal probiert, sie auf verschiedenenen Seiten laufen zu lassen? Wie ist es denn, wenn du ein "bei mir" Kommando gibst im Freilauf, würden sie sich auf einer Seite einordnen oder auf verschiedenen Seiten?
    Tempowechsel und fröhliches auf die Hunde einquatschen hilft bei mir auch. Gerade, um die Stimmung zu heben. Oder kleine Spiele, wie z.B. Seitenwechsel hinter dem Rücken oder auf Kommando anschauen.
    Müssen deine denn längere Zeit an der Leine laufen? Ich verstehe dein Problem, ich wollte genau dies vermeiden und habe alles daran gesetzt, das Leinelaufen für die Hunde toll zu gestalten. Wobei ich halt auch den Vorteil habe, dass sie höchst selten mal an der Leine sind...


    Was für Unsicherheiten sind es denn bei Emma? Wenn Lucy unsicher auf einen anderen Hund reagiert, werfe ich ihr Leckerlie, sie sucht, frisst und ist glücklich. Geht auch an der Leine. Oder gemeinsame fröhliche Annäherung an den "Feind" oder Sitz, loslaufen oder sonstige Übungen (fröhlich und abwechslungsreich), bis "Feind" vorüber ist.