Der Titel sagt es. Es häuft sich in letzter Zeit und so scheint sich das Verhalten zu festigen.
Vorweg: Menschen gegenüber (auch Fremden oder Kleinkindern) verteidigt er nichts, die sieht er wohl nicht als Konkurrent. Auch mit Lucy gibt es keine Probleme.
Er ist verträglich mit allen Hunden, auch mit anderen Rüden, ist bei Begegnungen mit fremden Hunden freundlich und selbstbewusst, will am liebsten spielen. Er akzeptiert es aber ohne murren, wenn der andere Hund dies nicht will und geht Streit (pöbelnden Hunden) aus dem Weg.
Zum Problem: zu verteidigende Ressourcen sind Futter, Lucy und Frauchen/Herrchen. Beispiele:
- Hütewettbewerb mit Ständen und Show-Programm, auch ein Stand mit Futterproben ist dabei. Die verfressene Lucy traut sich nicht, aus dem Napf zu fressen (wer weiß, was sonstige anwesende Hunde davon halten), Grisu bewacht zähnefletschend den Napf (unabhängig von Lucy). Meine Reaktion: strenges „Nein“ und weg vom Napf.
- fremder Rüde zeigt Interesse an Lucy. Grisu beobachtet es eine Weile, dann fängt Lucy an mit dem Rüden zu spielen, Grisu stürzt sich auf ihn… Nix passiert, viel Getöse halt. Meine Reaktion: schnelles Entfernen (Lucy kam eh mit mir mit), Grisu rufen, er ließ ab und kam. Bei einer späteren Begegnung hat er friedlich mit dem Hund gespielt.
Dies ist auch allgemein so: es geht Grisu nur um die momentane Situation, in anderen Situationen oder sobald „die Ressource“ nicht mehr in Gefahr ist, versteht er sich wieder blendend mit dem jeweiligen Hund.
Und dies hier ist mein Hauptproblem, bzw. ich weiß nicht, wie ich besser hätte reagieren sollen: ein Hundetreffen, ich habe einen fremden Hund gestreichelt. Grisu drängte sich dazwischen. Ich habe Grisu weggeschickt, er soll ja nicht entscheiden dürfen, wen ich streichele. Er zieht sich zurück, nach vielleicht 20 Sekunden kommt er wieder, diesmal zeigt er Zähne. Von mir kam eine deutlichere Zurechtweisung, er ging daraufhin ein paar Meter weg, legte sich und beobachtete. Ich muss zugeben, ich ging in dem Moment nach dem Motto vor: jetzt erst recht und habe den fremden Hund weiter geknuddelt. Irgendwann ging der fremde Hund von mir weg, da stürzte Grisu sich auf ihn. Im Nachhinein ist mir auch klar, dass ich diese Reaktion herauf geschworen habe… Aber wie hätte ich besser reagieren sollen?
Ich muss sagen, für mich ist Eifersucht und Ressourcenverteidigung das gleiche und damit bei Hund und Mensch gleich. Es gehört ja nun wahrlich kein hoher Intellekt zu diesem Gefühl… Insofern kann ich sein Vorgehen durchaus verstehen. Andererseits schwebt da dieses „der Hund nimmt dich nicht ernst und übernimmt das Ruder“ im Hinterkopf (jaaa, die „veraltete“ Rudeltheorie). Tatsächlich habe ich aber nicht den Eindruck, dass Grisu mich großartig in Frage stellt. Gerade im Moment wirkt er eher unterwürfig und extrem gefallsüchtig…Wir haben ansonsten zur Zeit auch keinerlei Baustellen
edit: ich weiß nicht, ob dies ein allgemeiner Charakterzug sein kann, aber er war auch beim Züchter der einzige Welpe, der sein Futter den anderen Welpen gegenüber (und selbst der Mutter gegenüber) verteidigt hat.