Heute haben wir erstmals mit 4 Dummies gearbeitet. Große Wiese, relativ hohes Gras. Ich habe die Dummies in 4 verschiedene Richtungen geworfen, dann Lucy in eine Richtung suchen geschickt, danach Grisu in eine zweite u.s.w. Grisu ist anfangs abgewichen, er dachte sich wohl, an den Dummy dort drüben könnte er sich besser erinnern. Also zurück gerufen und neu eingewiesen. Ansonsten hat es gut geklappt. War auch deutlich mehr Sucharbeit für die Hunde, als nur mit 2 Dummies (so vollgepackt gehe ich sonst nicht spazieren). Der Hund konzentriert sich ja vor allem auf den zuletzt geworfenen, da wird der Vorherige gerne mal vergessen. Sicher eine gute Übung, um das Merken von Fallstellen zu fördern.
Ganz ähnlich, aber leichter: ein Dummy wird links ab vom Weg geworfen, dann ein Dummy rechts ab vom Weg. Der Hund muss den zuerst geworfenen auch zuerst holen. Wird schwieriger, wenn man nach dem Wurf des ersten Dummies erst noch ein Stück weiter geht oder den zweiten Dummy besonders interessant macht.
und noch was einfacher: Dummy werfen, dann ein Stück mit dem Hund weiter laufen, eventuell ein paar Übungen machen, vielleicht kurze Futtersuchspiele, dann irgendwann zurück suchen schicken.
Oder den Dummie am Anfang des Spaziergangs werfen, erst auf dem Rückweg darf Hund suchen. Wird natürlich auch mit der Anzahl der Dummies immer schwieriger
Was wir auch üben: schicken zur Leine, von dort zum Dummie. Hier mal mit einer Pylone, statt der Leine:
Meine hunde sind selten hibbelig, daher weiß ich nicht, wie hilfreich meine Antwort sein kann.
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sie hibbelt dabei so übel rum, daß sie vor lauter aufregung manchmal das gesamte repertoire abspult, so nach dem motto, irgendwas davon wird schon stimmen, hauptsache ich krieg das leckerli.
Das macht Lucy auch ab und an. Ich habe den Eindruck, sie ist dann so auf die Belohnung fixiert, dass sie das Kommando überhaupt nicht mehr wahrnimmt. Wenn man das Kommando dann wiederholt, muss der Hund auch nicht konzentrierter werden. Irgendwann bekommt er es dann doch mal mit und es folgt die Belohnung. Lernen tut er so nicht, dass er erst denken und dann handeln soll. Ich persönlich handhabe es so, dass ich mich sofort wegdrehe, wenn Lucy damit anfängt. Ich wende ihr den Rücken zu und behandle sie wie Luft. Normalerweise ist sie so nach ein paar Sekunden wieder ansprechbar und bekommt dann eine neue Chance. Das allerdings wirklich erst, wenn sie aufmerksam und ruhig ist. Ist sie dazu nicht in der Lage, wird die komplette Übungseinheit abgebrochen. Wirkt bei Lucy gut, weil sie prinzipiell sehr gerne weiter machen und sich Futter verdienen will.
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mittlerweile kommt das kommando einmal, dann warte ich bis zu 10 sekunden. wenn sie bis dahin das kommando nicht ausgeführt hat, kommt es nochmal, bis sie es ausführt. das ganze mit sehr ruhiger stimme und ohne viel gestik (außer fürs kommando selbst), weil sie sehr schnell aufdreht mit hutschigutschistimme.
Ich würde bei bekannten Kommandos überhaupt nicht wiederholen. Entweder sie kommt noch drauf oder das wars, keine neue Chance, keine Belohnung.
Mal ein paar Dinge, die mir so spontan einfallen, um Ruhe zu üben:
erfordert sehr viel Konzentration und Selbstbeherrschung: Man lässt den Hund sitzen und legt das Spielzeug oder Futter 10 Meter weiter auf den Boden. Zur Not wird Hund halt festgebunden. Nun läuft man mit dem angeleinten Hund auf das Objekt der Begierde zu. Wann immer die Leine dabei straff wird, dreht man kommentarlos um und geht zurück zum Ausgangspunkt. Nur wenn das Ziel mit lockerer Leine erreicht wird, darf der Hund es haben.
den Unterschied zwischen Action und Ruhe lernen: Man rennt im Zick-Zack über die Wiese, schlägt Haken und motiviert den Hund zum mit rennen. Falls nötig, nimmt man ein Spielzeug des Hundes dazu. Irgendwann erstarrt man plötzlich zur Salzsäule und wartet, bis der Hund ebenfalls völlig ruhig ist. Jedes springen, kläffen, rennen ignoriert man völlig. Sobald der Hund ebenfalls ruhig steht und gespannt guckt, geht es weiter. Wenn der Hund Spaß daran hat, kann man nun kleine Übungen vorgeben. Sobald der Hund ruhig ist, gibt es ein Kommando, Sitz z.B., erst dann geht es weiter. Wie lange dauert es, bis der Hund sich automatisch hinsetzt, wenn man aus vollem Lauf stehen bleibt? Eine weitere Abwandlung ist, dass der Hund kurz sitzen bleiben muss, während man selbst bereits los rennt. Auf einen Ruf hin, darf er dann hinterher stürmen.
Damit Kommandos zügiger ausgeführt werden: Man gibt z.B. ein Sitz-Kommando und sobald der Hund sitzt, fliegt Futter. Hat der Hund es gefunden und schaut seinen Menschen an, kommt das nächste Kommando. So kann man spielerisch üben, dass die Kommandos auch auf Distanz und zügig ausgeführt werden. Der Hund wird dabei zu nichts gezwungen, aber je schneller er die richtige Position einnimmt (z.B. indem er nicht erst zu seinem Menschen läuft), umso schneller kommt er ans Futter. Zur Impulskontrolle: Das Kommando wird gegeben, Futter geworfen, aber der Hund muss bis zum Auflösungskommando sitzen/liegen/stehen bleiben. Ein weiterer Schritt ist, das Auflösungskommando erst zu geben, wenn der Hund seinen Menschen anschaut. Neben der Konzentration auf den Menschen hat dies den weiteren Vorteil, dass der Hund die Stelle, an der das Futter gelandet ist, aus den Augen lassen muss. Die Nasenarbeit ist eine tolle zusätzliche Auslastung
Thema Nasenarbeit: das erfordert viel Ruhe und konzentriertes Arbeiten. Vielleicht kannst du dich mal in Richtung Zielobjektsuche oder Fährten informieren. Oder einfache Nasen- und Suchspiele mit Futter, Spielzeug oder Dummy
Bodenarbeit: google mal danach. Das ist Konzentration und Ruhe in Reinform. Vielleicht hilft auch longieren, um etwas mehr Ruhe und Ordnung ins Training zu bekommen.
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selbst ein sitz an der leine muß spätestens alle 5-10 sekunden wiederholt werden. leckerchen als belohnung für 5 sekunden sitzen sieht sie als aufforderung zum aufstehen. natürlich kriegt sie das leckerli dann erst, wenn sie wieder sitzt, aber sie steht immer erst auf vorher.
Hund steht auf, Kommando wird wiederholt, es gibt eine Belohnung. Nette Verhaltenskette. Vielleicht denkt der Hund, nur so gibt es wieder Futter? Probiere es mal in kürzeren Abständen: nach 1 Sekunde belohnen, dann nach 3 Sekunden, dann nach 2 Sekunden etc. In jedem Fall immer, bevor der Hund von selbst aufsteht. wenn du dir einiger maßen sicher bist, der Hund bleibt 5 Sekunden sitzen, belohnst du am Anfang variabel in Zeitabständen zwischen 1 und 5 Sekunden.
Mitr persönlich würde es aber auch so gehen: schirmt jemand seinen Hund ab oder hält ihn eng bei sich, würde ich zumindest in Erwägung ziehen, dass das einen Grund hat... Wenn jemand völlig unbeschwert mit Hund im Baumarkt unterwegs ist, sind meine Gefühle auch automatischer positiver bei dem anblick. Also vorausgesetzt, der Hund benimmt sich dennoch soweit Meiner Erfahrung nach können Hunde unterscheiden lernn, wer Kontakt möchte. Meine Lucy ist groß, kräftig, schwarz und liebt alle Menschen. Mit ihr im Baumarkt sieht es halt so aus, dass sie fröhlich mit läuft und versucht Blickkontakt aufzunehmen. Hat was von Flirt-Versuchen . Spricht ein Mensch sie daraufhin an, darf sie gerne drauf zu gehen. Außer ich merk halt, der Mensch will eigentlich doch nicht. Aber das merkt Lucy mittlerweile auch selber. Gerade weil Lucy so groß ist und das Äußere vielleicht erst mal abschreckt, finde ich es wichtig, dass sie freundlich wahrgenommen wird. Und es kommt bei ihr tatsächlich häufiger vor, dass sie gerade in solchen Situationen (viele Menschen auf einem Haufen), ohne Nachfragen durch geknuddelt wird. Mich freut das
Lucy hat mal ein Kind gelegt . Ich sah nur den Vater (kam mit Firmenwagen, ist Elektriker und sollte bei uns was machen, kennen wir aber auch privat). War auf unserem Grundstück, Lucy durfte also begrüßen flitzen. Leider stand dann da plötzlich sein kleiner Sohn und Lucy ist voll reingebrettert :/ . Na ja, Kind am weinen, Vater sah es Gott sei Dank nicht so schlimm... Sie findet Kinder klasse, war aber lange extrem stürmisch. Ist jetzt schon etwa 2 Jahre her, mittlerweile ist sie da etwas erwachsener und gesetzter... Die frühere Hündin einer Freundin ist mal einen steilen Hang hoch und kam nicht mehr runter. Beim Versuch, ihr zu helfen, fiel ein Stein auf meinen Kopf, Platzwunde, musste genäht werden... Lucy ist beim Spielen extrem stürmisch, aber ich kenn sie ja. Ins Schwanken gekommen bin ich dennoch einige Male, auch Kratzer gab es da schon... Grisu sucht gerne Schutz bei Frauchen, wenn Lucy (oder ein anderer Hund) zu heftig spielen. Das sieht dann so aus: Grisu rast auf mich zu, kurz vorm erreichen dreht er sich um die eigene Achse (um die "Feinde" wieder im Blick zu haben...) und knallt gegen meine Beine...
Warum: Eigentlich sollte es zu dem Zeitpunkt überhaupt kein Hund werden. Meine Hündin war etwa 1 Jahr tot, ich habe es unheimlich vermisst, mit einem Hund zusammen zuleben... Die Besitzerin der Hündin ist eine Freundin meiner Mutter. Ein paar Welpen wurden direkt nach der Geburt getötet, bei den anderen hieß es: entweder man findet schleunigst ein Zuhause oder das war es auch für diese... Wir (also mein Mann und ich) haben da erst mal nur zur Überlebenssicherung Interesse bekundet. Ich war mitten im Studium, oft den ganzen Tag außer Haus, mein Mann am arbeiten und auch nicht da. Ich habe mich lange geweigert, die Welpen zu besuchen. Dann lange Gespräche geführt mit meiner Mutter und meinem Mann... Schließlich fanden wir eine Lösung. Ausgesucht habe ich Lucy nicht, das war die Tochter des Bauern. Sie hätte es nicht besser treffen können . Vor allem, wenn man bedenkt, wie sich ihre Geschwister entwickelt haben...
Grisu:
Rasse: Australian Shepherd
Woher: Züchter mit Papieren
Warum: es sollte eine aktive Rasse sein, die mitdenkt und auch mal in Frage stellt, fordernd, sensibel, begeisterungsfähig, kontrollierbarer Jagdtrieb, mittelgroß und mit der grobmotorischen Lucy kompatibel. Mein Mann wollte den Aussie, ich hätte eher andere Rassen bevorzugt. Aber Grisu ist klasse. Die Probleme, die ich befürchtet hatte, kamen nicht Welpe vom Züchter, da ich unbedingt einen Welpen wollte und, nach den Erfahrungen mit Lucys Familie, aus guter Aufzucht und mit in etwa vorhersehebarer Entwicklung. Ich habe auch einige Monate nach einem passenden Züchter gesucht.
Warum darf man am Anfang nicht belohnen? Ich würde sofort belohnen, wenn der Hund das richtige Verhalten zeigt. Z.B. du läufst "durch" den Hund, daraufhin liegt seine Konzentration bei dir (er ist ja gezwungen, dich wahrzunehmen, vielleicht macht er auch ein paar Schritte neben dir her?!): genau das würde ich schon belohnen. wie soll der Hund sonst verstehen, worum es eigentlich geht? So ist es doch nur Stress für ihn, wenn er nicht versteht, wie er es besser machen kann?!
Ja, denke ich mir auch. Allerdings kommt es bei mir auch drauf an. Z.B. Kommando "Weiter" heißt, beweg dich langsam mal wieder in die Richtung, in die ich unterwegs bin. Wie der Hund das genau auslegt, ist mir ziemlich egal. Oder wenn ich "Warte" sage, soll er halt so in etwa an Ort und Stelle bleiben... Aber prinzipiell haben meine Hunde zu hören. Wenn es mir letztlich egal ist, ob sie es tun oder doch was besseres zu tun haben, kann ich mir das Kommando doch auch sparen
Wobei ich mir schon überlege, ob das Geben eines Kommandos Sinn macht. Ist der Hund sehr aufgedreht oder abgelenkt, versuche ich erst mal Zugang zu finden und die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
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das erste mal ruf ich normal das zweite mal strenger und beim dritten mal fliegen ihr die discs entgegen oder ich hole sie wos mal einen klapps an der seite gibt...
bringt man dem Hund so nicht bei, dass freundlich gesprochene Kommandos nicht wirklich ernst gemeint sind? Erst wenn die Stimme lauter/Strenger wird, "muss" gehört werden?
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wenn er nicht hört , wird der ton erst strenger, dann versuche ich mit namen oder so die aufmerksamkeit auf mich zu lenken und wenn er dann immer noch nicht reagiert wird er angeleint
Was tut ihr, wenn Hund nicht aufs erste Kommando hört?
Ich würde ja gerne eine Umfrage draus machen, bin aber kein Club-Mitglied… Vielleicht mag ja trotzdem jemand antworten, was er in welcher Situation anwendet.
Wiederholt ihr das Kommando? Wenn ja, tut ihr das strenger/lauter?
Oder „stört“ ihr in dem Fall: knurrt, bedrängt ihr den Hund, um ihn daran zu erinnern, dass er mitarbeiten sollte?
Oder setzt ihr das Kommando durch, körperlich?
Oder denkt ihr, der Hund war wohl abgelenkt und versucht erst mal, seine Aufmerksamkeit zu bekommen, bevor ihr das Kommando erneut gebt?
Oder denkt ihr, der Hund hat es wohl nicht verstanden, war überfordert, die Ablenkung zu groß, die Motivation zu niedrig und arbeitet daran, dass ihr selbst beim nächsten mal verständlicher seid oder der Hund motivierter ist?
Oder straft ihr, wenn das erste Kommando nicht befolgt wird (Leinenruck, ignorieren, Klapps, Klappergegenstand werfen, anleinen…)
Oder nehmt ihr an, dass euer Hund euch nicht genug zutraut und deshalb in dem Moment eigene Lösungswege geht? Oder vielleicht „dominant“ ist?
Habt ihr den Eindruck, eure Methode ist Erfolg versprechend? Das beste für euern Hund?
Oder seid ihr noch auf der Suche nach Verbesserungen?
Jupp, Ansätze sind hier alle schon vielfach beschrieben und den Stein der Weisen habe ich da auch nicht... Meine Beiden haben fast keine natürliche Apportierneigung, auch kaum Beutetrieb, da muss man das was tiefer in die Trickkiste greifen. Auf der anderen Seite hat man halt auch weniger Probleme damit, dass der Hund überdreht oder sein eigenes Spiel draus macht.
Ich würde es immer von meinem persönlichen Endziel abhängig machen, aber auch davon, was der Hund mitbringt. Wenn der Hund gerne Dinge durch die Gegend trägt, wird das gelobt, bewegt er sich damit in meine Nähe: Jackpot. Hat der Hund Beutetrieb würde ich es eher machen, wie oben im Post beschrieben. Dem Hund zeigen, ich bin noch interessanter und die Beute verschwindet dadurch nicht. Bringt der Hund beides nicht mit oder ist vor allem Ruhe und konzentrierte Mitarbeit gefordert, der Aufbau "von hinten".