Meine Hündin würde mir ohne weiteren Anreiz noch heute keinen Ball bringen, mit 3,5 Jahren . Wenn du einen Hund hast, der das Hetzen liebt, wird er irgendwann selbst feststellen, dass er nur in den Genuss kommt, wenn er dir den Ball vorher bringt. Ich persönlich ziehe es allerdings vor, etwas differenzierter mit einem Ball zu spielen, Sucharbeit und Grundgehorsam, das "Gemeinsame" in den Mittelpunkt zu stellen, nicht das Hetzen...
Beiträge von Lucy_Lou
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Na, eine Spielaufforderung wird das eher nicht sein. Er hat nur gelernt, dass es ziemlich doof ist, wenn du an ihn ran kommst, denn dann nimmst du ihm das leckere Fressen ja weg...
sarplaninac hat ja schon einen Vorschlag gemacht. Ich sehe dabei allerdings die Gefahr, dass der Hund sich trotzdem bedient, wenn er ohne Leine ist. Alternativ kannst du langsam ein Nein aufbauen. Anfangs hält du das Futter in der Hand, dem Hund vor die Schnauze. Will er dran, sagst du Nein und schließt die Hand. Dann machst du nichts mehr, während dein Hund deine Faust bearbeitet. Sobald er einen Moment inne hält und dich ansieht, sagst du "Nimm's" und gibst es ihm. Das übst du mehrmals täglich, wobei da kein System drin sein sollte: du hälst dem Hund zweimal Futter hin ohne Nein und er darf es sofort fressen, beim dritten Mal kommt dann das Nein, dann wieder einmal ohne Nein, dann zweimal nein, dann dreimal ohne Nein.... Es geht ja darum, dass der Hund auf Nein reagiert, nicht darum, dass er nichts mehr ohne Aufforderung aus deiner Hand nimmt. Wenn dein Hund sicher auf das "Nein" hin dich sofort anschaut, kannst du zur nächsten Stufe übergehen: du legst das Futter vor dir auf den Boden. Statt der Faust, stellst du den Fuß drauf, falls es nötig ist. Wenn der erste Schritt gut trainiert wurde, kann es sein, dass du nicht mehr absichern musst. Hier machst du es jetzt so: sobald der Hund auf das Nein hört (vom Futter ablässt und dich anschaut), gibt es Futter aus deiner Hand, nicht das vom Boden. Das übst du, wie den ersten Schritt. Dann langsam steigern, bis es auch beim Futter finden draußen klappt. Ziel ist: Hund hört dein "Nein" und orientiert sich sofort in deine Richtung. Hilfreich sind besonders tolle Leckerlie für diese Situation.
Als Alternative: du legst supertolles Futter aus (in der Wohnung zuerst), leinst den Hund an und näherst dich dem Futter, so dass der Hund gerade eben nicht dran kommt. Dann wartest du, bis der Hund dich verzweifelt anschaut. In dem Moment sagst du Sitz, gehst zum Futter (Hund sollte nach wie vor nicht dran können...), nimmst das Futter in die Hand, begutachtest es, sagst "Fein" (oder was auch immer) und gibst es dem Hund. Das übst du erst in der Wohnung, dann draußen, bis dein Hund sich automatisch setzt, wenn er was tolles findet. Du begutachtest es immer (auch wenn es mal eklig ist...) und falls der Hund dieses "Futter" nicht darf, gibst du ihm was anderes.
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Die Schleppleine gehört zum Training. Der Hund soll sich seinem Menschen anschließen,
also von sich aus bei ihm bleibenIst das nicht ein Widerspruch in sich? Du zwingst den Hund dadurch doch dazu, bei dir zu bleiben, wo schließt er sich den "von sich aus" an? Er lernt, es ist unerwünscht, sich weiter zu entfernen, er lernt also aufmerksamer auf den Radius zu achten. Und wenn man das lange genug übt, klappt es auch ohne Leine. Aber ich kann da nix freiwilliges am Aufbau des Ganzen erkennen
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Vielleicht macht es Sinn, dass hier tatsächlich nur die Leute antworten, die nach Anne Krüger arbeiten?! Eventuell ist diese 10-Meter Sache Teil der Methode?
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Lucy sieht, glaube ich, kaum etwas anders, denn als Spiel. Sie ist ein unglaublich unernsthafter Hund... Kein Wachtrieb, kein Wille sich um irgendwas zu kümmern, kaum Beutetrieb, ein Genusshund: verfressen, verspielt, wenn es ernster wird, zieht sie sich zurück... Sie muss sich halt an die Regeln halten, aber ich bin mir sicher, letztlich ist alles rund ums apportieren Spiel für sie.
Grisu dagegen nimmt Aufgaben allgemein sehr viel ernster. Er arbeitet auch ums arbeiten willen, übernimmt gerne Aufgaben, setzt sich vehement für "sein Rudel" ein. Gerade das apportieren sieht er dennoch als Spiel, denke ich. Ich baue es völlig ohne Zwang auf und ich denke, er sieht da auch keinen tieferen Sinn drin. Es macht ihm Spaß, er ist mit Einsatz dabei, aber es ist nicht "überlebenswichtig", nichts ernstes.Vielleicht verstehe ich aber auch deine Definition von Spiel und Arbeit falsch?!
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das passt schon mal.
mal eine frage, warum wurde sie eingeschläfert?eine ganz traurige Geschichte. Meine Mutter war völlig überfordert, aber auch nicht wirklich gewillt, an Lunas zahlreichen Problemen zu arbeiten. Ich konnte sie nicht aufnehmen, da Luna und Lucy sich nicht verstanden. Ich hätte, wenn ich gewusst hätte, meine Mutter gibt sie ins Tierheim... Es war kurz nach Silvester vor 2 Jahren: Luna völlig fertig durch die Knallerei schnappt nach einem Pflegekind meiner Mutter. Meine Mutter gibt sie daraufhin endgültig auf und gibt sie ins Tierheim. Nur wenige Tage später wurde sie vermittelt. Ich kam aus meinem Winterurlaub zurück, erfuhr davon und nahm Kontakt zu dem Tierheim auf. Man sagte mir, im neuen Zuhause hätte sie gebissen, daraufhin hat die Tierheimleiterin beschlossen, sie einzuschläfern. Mir ist bis heute nicht klar, wie ein Hund mit Lunas Vorgeschichte so schnell vermittelt werden konnte. Es hätte mehr Besuche, mehr Hinweise seitens des Tierheims geben müssen. Auch war Luna eine extrem unsichere Hündin. Sie wird völlig überfordert und verängstigt gewesen sein, als sie zuschnappte im neuen Zuhause und dann eingeschläfert wurde. Sie war die Schwester meiner Lucy... Ich habe damals versucht, ein neuen Zuhause für sie zu finden, am dogforum ging es vorbei, hier sind Hundevermittlungen unerwünscht. Ich mache mir immer noch Vorwürfe, es nicht irgendwie selbst probiert zu haben mit ihr. Sie war eine tolle Hündin, nur extrem unsicher und ohne souveräne Führung.
Ich weiß mittlerweile abgesehen von Lucy von 3 weiteren Geschwistern, die ebenfalls zu nervösem, unsicheren Verhalten neigen. 2 Geschwister sind verschollen. Sie kommt aus dem Oberbergischen in NRW, wenn du dich da angesprochen fühlst?
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@semper: Luna wäre jetzt 3,5 Jahre (wäre sie nicht eingeschläfert worden), als Geschwister passt dein Hund wohl nicht!? Ich habe keine Ahnung, wo einige gelandet sind, deshalb frage ich. Die ganze Familie hat ein Problem im Sozialverhalten...
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ist jetzt nicht wirklich hilfreich, aber die ehemalige Hündin meiner Mutter sah deinem Avatar-Bild sehr ähnlich und war genau so mit anderen Hunden. Was ist er für ein Mix?
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Ich finde die Frage interessant.
Wenn ein Hund über Spiel nicht zu belohnen ist, heißt das ja auch, er hat keine Freude an einem Spiel, oder? Ich beschäftige mich sehr gerne mit meinen Hunden und natürlich möchte ich, dass meine Hunde Spaß daran haben und nicht nur mitmachen, weil ich sie dann streichel oder verbal lobe. Man hört es ja oft, der Hund soll es für mich machen, aber gerade bei Übungen außerhalb des Grundgehorsams, fände ich das traurig. Wenn der Hund aber Spaß an bestimmten Spielen hat, kann man die natürlich auch nutzen, um darin eingebettet weniger geliebte Kommandos zu üben oder eben als Belohnung. Jeder Hund muss doch irgendwelche Interessen haben
. Naja, das schreibt hier die Besitzerin eines Aussies und eines Berner-Collie Mixes. Bei Herdenschutzhunden, Windhunden... mag das anders aussehen.
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Bei den meisten Menschen, die an einen Jack Russell denken, habe ich ein weniger gutes Gefühl, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass es bei dir passt. Was du nicht mit aufgezählt hast, deshalb erwähne ich es mal, ist der starke Jagdtrieb. Aber ich habe schon den Eindruck, du weißt ganz gut, was da auf dich zu kommt.
Tagesstätte würde ich persönlich eher nicht nutzen, vor allem bei einem jungen Hund. außer ich bin wirklich 100% überzeugt von den Menschen dort. Es läuft schneller was schief, als einem lieb ist. Und ein mindestens ebenso kritisches Alter, wie die Welpenzeit, ist die Pubertät. Da können Unverträglichkeiten zum eigenen Geschlecht auftreten, der Jagdtrieb wird entdeckt, der Hund wird deutlich selbständiger und schaut, ob er nicht seine eigenen Vorstellungen durchsetzen kann. Ich persönlich würde den Hund eher bei Verwandten lassen oder von zuverlässigen, dir gut bekannten Hundesittern ausführen lassen. Ein erwachsener Hund wird das ertragen können, die 7 Stunden alleine sein, wenn er in der Mitte der Zeit eine Stunde raus kommt.
Hunde haben ihre Blase meist mit etwa 4 Monaten einigermaßen im Griff, länger einhalten (also zumindest 3-5 Stunden) können sie ab etwa 6 Monaten. Auch um den Dreh werden die Schlaf-Wach-Phasen länger. Ein Welpe pennt eine Stunde, tobt 20 Minuten, pennt eine Stunde... Je älter der Hund wird, umso mehr kann man Schlaf- und Wachphasen "bündeln".
Wenn du einen Welpen holst, ist der kaum 4 Monate alt, bis du entweder die Hauptverantwortung von Erziehung und Sozialisation an die Tagesstätte abgibst oder ihn über mehrere Stunden alleine lassen müsstest. Beides fände ich nicht ideal. Erzogen bekommst du ihn bis dahin keinesfalls. Ich würde daher eher zu einem erwachsenen Hund raten. Das Problem ist, das die meisten Jack Russell im Tierschutz vorher in einem denkbar ungeeigneten Zuhause gewesen dürften (einen Kleinhund gibt man meist nicht wegen Lapalien ab) und dementsprechend kannst du bei der Erziehung vermutlich bei Null anfangen und musst unter Umständen Fehler der Vorbesitzer wieder ausbügeln. Mein Tipp wäre daher, dass du ins Tierheim gehst, bis zum Sommer mit verschiedenen Hunden Gassi gehst und so deinen erwachsenen Traumhund findest, egal welcher Rasse
Zu deinem Spazier-Problem: ich wage zu bezweifeln, dass sich ein Jack Russell Welpe freiwillig tragen lässt, wenn so viel interessantes um ihn herum passiert
. Welpen können ihre Kräfte nicht einschätzen und gerade Welpen aktiver Rassen laufen, bis sie umfallen.