Zitat
Die Respektler arbeiten, so wie ich dass verstanden hab, vorrangig via additiver Strafe und negativer Bestärkung, die Belohner "lassen" ihren Hund sich selbst operant erziehen, ohne additive Strafe bzw. Androhung derer.
Ich verstehe nicht, dass sich so an der Strafe/negative Beeinflussung aufgehangen wird. Ich denke, in vielen Fällen ist das nicht der Knackpunkt, warum ein Hund sich an seinem Menschen orientiert. Ein Beispiel (ohne mich damit als "R" bezeichnen zu wollen, vor diesem Thread hier hätte ich mich viel eher einen "K" genannt
Grisu hatte mal eine Phase, da hat er lautstark alles mögliche gemeldet, vor allem auch nachts. Ich dachte mir, er für sich wird einen Grund haben. Ob das nun allgemeine Unsicherheit ist oder dass er denkt, die Stelle des Wachpostens ist bei uns noch frei...? Ich habe ihm weder verboten zu melden, noch habe ich umgelenkt oder mittels Futter, Spiel... eingewirkt. Stattdessen bin ich nachts jedesmal aufgestanden, wenn er gemeldet hat, habe einen Blick in den Flur geworfen, bin zurück, habe ruhig "alles ok" gesagt und bin wieder ins Bett. Das habe ich vielleicht drei mal gemacht, dann hat ein "ok" ohne gucken gereicht, wenig später kam dann in ähnlichen Situationen nur noch ein fragender Blick in meine Richtung. Das würde ich z.B. nicht als Konditionierung ansehen (das Verständnis dafür, was ich mit "alles ok" meine, natürlich schon), sondern auf das Wesen des Hundes eingehen. Mit Lucy ist es im Moment ähnlich. Ohne "Kscht", ohne Strafe, ohne Abbruchsignal in welcher Form auch immer, kann ich sie über den "R"-Weg sehr viel entspannter und sicherer an anderen Hunden vorbei bringen. Oder noch so ein Punkt: Ruhe kommunizieren geht ganz wunderbar ohne Spielzeug, Futter, Lob und ohne Strafe, Ksch oder was auch immer.
Und wie Murmelchen (?) schrieb: Respekt ist keine Einbahnstraße, man muss auch dem Hund Respekt zollen. Man kann nicht mehr verlangen, als man selber gibt. Es geht ja nicht darum, den Hund kleinzuhalten, sondern ihn so kompetent zu führen (aus Sicht des Hundes), dass dieser sich freiwillig und gerne der Führung seines Menschen anvertraut.