Noch ein paar Neuigkeiten, vielleicht interessiert es ja jemanden
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Ich hatte oben auf der Seite geschrieben, dass ich mir bei Lucy nicht vorstellen kann, dass sie verträglicher ist, alleine dadurch, dass ich sie hinter mir laufen lassen. Ich habe es nun ein paar mal gewagt, nicht einzugreifen, sondern sie lediglich hinter mich zu schicken (auch unangeleint). Sie war dabei jedes mal vorher schon recht entspannt, sonst hätte ich es noch nicht gewagt. Dennoch: es klappt. Sie lässt ein beschnuppern im vorbei laufen zu, einmal ist sie sogar stehen geblieben und hat selbst die Nase ausgestreckt
Ich habe auch staffys Tipp in die Tat umgesetzt und ihr ein übergroßes (Würge-) Halsband gekauft. Nein, das direkt war nicht ihr Tipp. Normalerweise läuft Lucy „nackig“ mit Moxon-Leine, falls das nötig ist. Das sorgt dann dafür, dass ich früh genug (…) abrufe , es gibt ein Anleinritual, ein eingreifen, ein wichtig-machen der Situation, wenn es noch überhaupt nicht nötig wäre. Nun ist Lucy ein paar cm zu klein, um sie locker am HB oder Geschirr führen zu können. Deshalb das übergroße Halsband. Es stört sie nicht beim laufen (ist ja dann auch ganz offen), sie verliert es nicht, dennoch habe ich etwa 20cm Führstrick zu Verfügung, wenn ich ihn brauche. Meine Sorge, dass Lucy durch das halten angespannter wird, da eingeschränkter in ihrer Bewegung, war unbegründet. Im Gegenteil, sie entspannt sogar, wenn ich sie dann doch halten muss (oder das denke). Ich bin dadurch aber in der Lage, das alles viel selbstverständlicher und mehr nebenbei zu machen und auch später einzugreifen.
Ich weiß, vieles was ich beschreibe, sind letztendlich Hilfsmittel für mich. Ich muss sicherer werden, dann wird es auch Lucy.
Ich schrieb ja auch hier im Thread, dass ich mich bei uns hier schwerer tue, wenn nur ab und an mal ein Hund auftaucht, als in belebter Umgebung. Das ist auch schon viel besser geworden.
Zitat
Ich habe das Problem, mich entscheiden zu müssen: meist ist es so, wenn ich Lucy anleine oder auch nur Beide sichtbar unter Kommando stelle, kommt die Nachfrage, ob Kontakt erwünscht ist. Hm, ja… Schwierig, darauf eine Antwort zu geben…
. Das mache ich nicht mehr. In den meisten Situationen ist es mir so was von egal geworden, ob der andere Hund angeleint ist oder nicht. Ausnahmen gibt es natürlich, wenn der andere Hund extrem aufdringlich oder aggressiv ist. Aber das ist ja in den seltensten Fällen so. Es liegt auch an Grisu: er kommt kaum noch auf die Idee, einen anderen Hund selbsttätig zu begrüßen (und bei ihm habe ich eigentlich nicht wirklich was geändert oder auch nur ändern wollen). Er fragt mehr, ist deutlich entspannter, an mir orientierter… So lasse ich Grisu laufen, schicke Lucy zur Not hinter mich und wir kommen an den meisten Hunden gut vorbei. Heute z.B. tauchte direkt vor uns ein Boxer auf, als wir vom Wasser (Talsperre) zurück zum Weg gingen. Grisu schaute mich an, Lucy blieb stehen und harrte der Dinge… Früher hätte ich gerufen, abgedreht, nach Futter gekramt. Heute habe ich lediglich Lucy einen Wink gegeben, bei mir zu bleiben und bin weiter zum Weg. Boxer stand 2 Meter weiter und schaute nur... Ich habe mich ja lange daran aufgehangen, dass ich es einfach nicht hinbekomme (schon in Gedanken und entsprechende Situationen daher meide), andere Hunde deutlich wegzuschicken. So langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, dass dies oft nicht nötig ist. Es ist das Auftreten, kleine Gesten, man braucht keine riesen Kampfansage dem anderen Hund gegenüber zu machen (jedenfalls in den allermeisten Fällen). Lucy wusste das vorher schon. Ich schrieb ja schon mal (hier?), dass ich mit Lucy und Grisu auf einer Hundewiese unterwegs war und sich fast kein Hund Lucy genähert hat. Obwohl sie nicht „ausfallend“ geworden ist und zig Hunde frei liefen und miteinander am spielen waren.
Na ja, wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns, aber im Moment fühle ich mich doch gut damit
Mir fallen auch immer mehr Situationen wie diese hier auf:
Zitat
Gestern in Hagen waren wir anfangs im Stadtpark, sind von einem Nebenweg auf den Hauptweg zu. Ich habe die Hunde hinter mir gehen lassen, da ich ja nicht wusste, was sich da auf dem Hauptweg gerade so tummelt. Da tauchte auch tatsächlich in dem Moment ein frei laufender Hund auf, sah uns, bellte auf und ab springend. Besitzer erklärte, der hat Angst, weil ihre größer sind. Meine standen entspannt hinter mir.
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Früher habe ich mir das gar nicht so bewusst gemacht. Da ist ein Hund, der offensichtlich völlig überfordert mit der Situation ist und sein Mensch steht da und tut nichts, lässt den Hund völlig im Regen stehen. Muss ja nicht so sein, wie in dem Fall mit dem ängstlichen Hund. Heute kam uns ein Mann mit Kleinhund an der Flexi entgegen. Kleinhund sah uns, stürmte ein paar Meter mit Bürste auf uns zu, stoppte ab, wirkte leicht unsicher, bellte dann. Sein Mensch hinten dran hätte sich in dem Moment auch auf dem Mond befinden können, hätte für den Kleinhund keinen Unterschied gemacht. Oder noch ein Beispiel: ein Hund reagierte den kompletten Spaziergang kaum auf seine Besitzerin, fegte durchs Weizenfeld, verschwand kurz im Wald, agierte völlig selbständig. Ab und an mal kam ein Ruf, ein Nein, was Hund nach Belieben befolgte oder nicht. Aber Hund machte ja nichts schlimmes, war „nur“ verspielt und aufgeregt. Dann tauchte ein Fasan auf und Hund im Zick-Zack-Kurs immer fröhlich hinterher. Und Besitzerin perplex, das macht er doch sonst nicht. Und ich dachte, wenn der Hund die ganzen „kleinen“ Dinge nach Gutdünken macht, kann man kaum erwarten, dass es bei größeren Dingen dann klappt, nur weil sie Mensch dann doch mal wirklich wichtig sind. Das sind alles so Situationen, die mir früher kaum aufgefallen wären…
Ich bemühe mich nun jedenfalls, besser für unser kleines Rudel zu sorgen, so dass meine beiden sich auf mich verlassen können und sich an mir orientieren 