ZitatErst jetzt in der etwas extremeren Situation hab ich gemerkt das ich da viel falsch gemacht hab.
Was war denn die "extreme" Situation? Oder meinst du nur die Ablenkung, die vielen Hunde? War das euer erstes Mal in der Hundeschule?
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Neues Benutzerkonto erstellenZitatErst jetzt in der etwas extremeren Situation hab ich gemerkt das ich da viel falsch gemacht hab.
Was war denn die "extreme" Situation? Oder meinst du nur die Ablenkung, die vielen Hunde? War das euer erstes Mal in der Hundeschule?
Was ist sie denn für eine Rasse/Mischung?
Wie sehen deine Suchspiele aus? Ist sie für alles zu begeistern, hauptsache, es passiert was? Oder hat sie Vorlieben? Wie alt ist sie? Wie lange geht ihr spazieren?
Wie sieht denn euer Tagesablauf aus? Was genau macht ihr mit euerm Hund?
Bei einem Hund, der tatsächlich "hyperaktiv" ist, würde ich auf ruhige Spiele setzen, Impulskontrolle, konzentriertes arbeiten... Aber beschreib doch erst mal: woran machst du es fest, dass dein Hund sich langweilt, was habt ihr konkret ausprobiert?
Ich denke, Hunde teilen es da eher ein, wie Kinder: der Mensch beschützt mich, wenn es mal brenzlig wird, der Mensch weiß immer genau, was er will und setzt das auch durch, der Mensch ist ein toller Spielkumpel, der Mensch lässt sich um den Finger wickeln, der Mensch ist toll zum kuscheln...
Wenn du etwas meinst wie: der Hund orientiert sich in kritischen Situationen an diesem Menschen, hört besonders gut auf ihn... Das wäre dann wohl derjenige, der die beste Führungspersönlichkeit abgibt (berechenbar, souverän...), der Sozialpartner im Alltag ist, verständlich kommuniziert mit dem Hund... Hunde schauen sicher auch, wer übernimmt in kritischen Situationen. Angenommen die ganze Familie geht spazieren, ein "Ungeheuer" taucht auf, welches Familientmitglied übernimmt das und sorgt für Schutz? Oder Dinge wie: wer agiert viel, wer reagiert mehr im Familiengefüge. Ich denke, Hunde haben da schon ein gutes Gespür für, auch wenn sie in den Situationen nicht direkt betroffen sind.
Ob jemals ein gemeinsamer Freilauf möglich ist, kann dir keiner versprechen. Ich habe auch Kaninchen und eine Hündin, die Kaninchen liebend gerne jagt. Sie akzeptiert, dass die Kaninchen im Freilauf in Ruhe gelassen werden, sind die Kaninchen aber mal mit in der Wohnung, würde ich Lucy keine Sekunde mit ihnen alleine lassen. Gerade bei einem so jungen Hund sehe ich aber durchaus Chancen, dass der diese(s) spezielle Kaninchen als "Hausgenosse" ansieht und nicht als Jagdobjekt. Gibt ja auch massig Hunde, die draußen jeder Katze hinterher gehen, mit der Wohnungskatze im Haushalt aber friedlich zusammen leben.
Ich würde da aber durchaus rigoroser werden, wenn der Hund zu sehr aufdreht. Ich denke, die Gefahr, dass der Hund das Kaninchen tötet, weil er es als Beute ansieht oder zu wild spielt ist ungleich höher als die, dass er das Kaninchen tötet, weil er es "blöd" findet. Ich würde da entsprechend deutliches Feedback geben (bzw. tue das), welches Verhalten ok ist und welches nicht. Von anderen Hunden bekommt er ja genauso Bescheid, wenn er zu wild wird oder zu aufdringlich, ohne dass er diese Hunde dann hinterher "hasst".
Zitat
Nein Mücke, der Jagdtrieb ist ein angeborener Instinkt. Denn kann man nicht aberziehen, nur brechen. Das wäre, als wenn du dein Leben lang auf allen 4ren gehen müßtest, weil die Decke zu niedrig ist.
Aberziehen sicher nicht. Aber angenommen, der Hund müsste sich über die Jagd ernähren, der würde ganz fix lernen, wann sich das hinterher jagen lohnt und wann nicht. Er würde lernen, sich zu kontrollieren und zu beherrschen, wenn es angebracht ist. Ebenso muss jeder jagdlich eingesetzte Hund lernen, wann er was jagen darf und wann eben nicht. Ebenso kann man viele Hunde mit gewissem Jagdtrieb durchaus so erziehen, dass sie eben nicht hinterher sprinten, wenn sie im Freilauf ein Reh oder ein Kaninchen sehen. Ohne den Hund zu brechen. Und bei einem Vorstehhund kann man das sicherlich in den meisten Fällen mit entsprechendem Training erreichen, da dieser nicht fürs eigenständige Hetzen und packen gezüchtet wurde.
doch noch was peinliches mit Grisu
Grisu (Aussie) hatte als Junghund schlechte Erfahrungen mit Weidezäunen und in Folge dessen Angst vor Weidetieren... Dies zur Vorgeschichte. Das Folgende ereignete sich, als Grisu etwa 6 Monate alt war:
Wir kamen an einem Bauernhof vorbei, direkt hinter dem Gebäude eine Schafweide mit 6 Schafen, zwischen Weg und Weide etwa 10 Meter Grünstreifen. Grisu guckte zu den Schafen, ich sage: "Schau mal, ganz tolle Schafe" (jaaaa, ich führe immer sehr intelligente Monologe mit meinen Hunden...). Und Grisu lief tatsächlich ein paar Schritte in die Richtung, überhaupt nicht ängstlich . Ich happy, Bauer, der aus dem Fenster guckte, leider nicht... "Nehmen sie sofort den Hund an die Leine!!!". Ich muss zugeben, ich war baff, gerade noch im Freudentaumel, so schnell muss man erst mal umschalten können. Dementsprechend intelligent meine Antwort: "das ist ein Hütehund, der tut nix!". Im Nachhinein fast lustig
. Leider fand Grisu in dem Moment den Bauer interessanter als die Schafe und lief ein paar Meter in seine Richtung. Das war zu viel für die Schafe, die bis dahin nur ruhig da standen und nun in Panik flüchteten. Ungefähr das habe ich dann auch getan... Grisu gerufen, der kam auch brav, und beschlossen den Hof in näherer Zukunft doch lieber zu meiden...
Lucy: was wirklich Schlimmes eigentlich noch nicht. Oder ich habe es verdrängt
Richtig peinlich war: Junghund Lucy an der Talsperre im Matsch am toben, wir stehen oben auf dem Weg und rufen, Lucy wetzt auf uns zu, an uns vorbei und einem wildfremden Pärchen auf der Parkbank auf den Schoß... Und sie war damals schon deutlich über Schoßhundgröße und saudreckig...
Bei Grisu: definitiv das Schlimmste (und peinlichste) als er meinte, jeden Hund attackieren zu müssen, den ich streichel . Da hätt ich ihn erwürgen können...!!
Zum Nichts fressen draußen gibt es verschiedene Möglichkeiten, hier mal 3 Vorschläge (ursprünglich war der Text auf einen Welpen gemünzt
Man nimmt ein Futter-Stück in die Hand und hält es dem Hund vor die Schnauze. Will er dran, sagt man „Nein“ und schließt die Hand. Dann wartet man ruhig ab, während der Hund die Faust bearbeitet. Sobald er einen Moment inne hält und verzweifelt seinen Besitzer anschaut, sagt man "Nimm's" und gibt es ihm. Das übt man mehrmals täglich, wobei da kein System drin sein sollte: man hält dem Hund zweimal Futter hin ohne „Nein“ zu sagen und er darf es sofort fressen, beim dritten Mal kommt dann das „Nein“, dann wieder einmal ohne „Nein“, dann zweimal „Nein“, dann dreimal ohne „Nein“.... Es geht ja darum, dass der Hund auf „Nein“ reagiert, nicht darum, dass er nichts mehr ohne Aufforderung aus der Hand nimmt. Das Ziel ist, dass der Hund auf das „Nein“ hin sofort ablässt und aufmerksam seinen Besitzer anschaut. Wenn das der Fall ist, kann man zur nächsten Stufe übergehen: man legt das Futter vor sich auf den Boden. Statt der Faust, stellt man den Fuß drauf, falls es nötig ist. Wenn der erste Schritt gut trainiert wurde, kann es sein, dass man schon nicht mehr absichern muss. Hier macht man es jetzt so: sobald der Hund auf das „Nein“ hört (vom Futter ablässt und seinen Besitzer anschaut), gibt es Belohnungs-Futter aus der Hand, nicht das vom Boden. Das übt man, wie den ersten Schritt. Dann langsam steigern, bis es auch beim zufälligen Futter finden draußen klappt. Ziel ist: Hund hört das "Nein" und orientiert sich sofort in die Richtung des Besitzers. Das Nein lässt sich dann auch ausweiten, auf andere Situationen, in denen der Hund etwas tut, was er nicht tun soll.
Eine andere Möglichkeit ist, dem Hund beizubringen, nie ohne Erlaubnis zu fressen. Das beginnt mit dem Fressen im Napf. Man fordert auch vom Welpen immer erst ein Kommando, z.B. Sitz, ein, erst dann darf er fressen. Zu Anfang ist eine Leine als Hilfsmittel hilfreich: man nähert sich mit dem angeleinten Welpen dem Napf, woraufhin der Welpe versuchen wird, ganz zum Futter zu kommen. Man selbst bleibt so weit entfernt vom Napf stehen, dass der Welpe trotz allen Ziehens und Zerrens und in die Leine springen nicht näher als etwa 20cm an den Napf heran kommt. Nun braucht es Geduld. Der Hund muss selber merken, dass er absolut nichts ausrichten kann. Wenn der Welpe ratlos aufgibt und einen Blick Richtung seines Menschen wirft, fordert man ruhig ein Sitz ein, danach kommt die Freigabe. Das Wichtigste bei der ersten Durchführung dieser Übung ist tatsächlich die Geduld. Wenn der Welpe einmal alles probieren konnte, sich also sicher ist, er hat keine andere Wahl, als sich an seinen Menschen zu wenden, ist es beim nächsten mal kaum noch ein Problem. Der Welpe muss in dem Fall selbst zu dem Schluss kommen, dass dies die einzige Möglichkeit ist. Entsprechend sollte man weder die Aufmerksamkeit des Hundes, noch das Sitz erzwingen. Wenn der Hund nach einigen Übungseinheiten sicher und ohne Hilfestellung absitzt und auf die Freigabe wartet, kann man die Übung auf anderes Futter ausdehnen, z.B. einen Kauknochen. Auch hier nähert man sich anfangs mit Leine, meist wird der Welpe aber schnell verstehen, dass die Übung die gleiche ist, wie mit dem Napf. Klappt es mit dem Knochen, kann man es dann auch z.B. mit Käse oder Fleischwurst probieren. Wichtig ist es, das Futter vor der Freigabe kurz zu begutachten, eventuell dazu auch in die Hand zu nehmen. Der Hund soll so verknüpfen, dass es nichts Schlimmes ist (im Sinne von „Mein Mensch nimmt mir mein Futter weg“), sondern dass es im positiven Sinne dazu gehört, dass sein Mensch sich dem Futter nähert und es begutachtet, denn direkt im Anschluss bekommt der Hund es ja. Erst wenn das alles in der Wohnung gut klappt, fängt man an, draußen zu üben. Praktisch ist es, Köder auszulegen, die der Hund dann „zufällig“ findet. Man selbst ist gewappnet und nähert sich natürlich auch mit einem angeleinten Hund. Das Ziel ist auch hier, dass der Hund sich selbsttätig, ohne Kommando, vor jedem „Futter“ hinsetzt und fragend seinen Menschen anschaut. Sein Mensch begutachtet es und gibt entweder das Futter frei oder Ersatzfutter aus der Hand. Das Ersatzfutter kann man mit der Zeit ausschleichen, es ist am Anfang aber ungemein hilfreich, als zusätzliche Motivation.
Dann gibt es noch den Fuchskackealarmschrei (wobei ich nicht weiß, ob es dafür bei deinem Hund nicht schon zu spät ist). Sobald der Welpe draußen „Futter“ findet, z.B. Fuchskacke, stürmt man selbst mit viel Getöse auf dieses zu, als handelte es sich um unseren entsetzlichen Erzfeind. Ziel ist dabei nicht der Hund, sondern z.B. das weggeworfene Brötchen oder das Aas. Der Welpe wird dennoch einen Satz zur Seite machen und mit Staunen beobachten, wie furchtbar sein Mensch schimpfend und stampfend um das Objekt herum wütet. Wenn der Welpe selbst von seinem Menschen noch nicht grob gestraft wurde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er sich einigermaßen neugierig nähert. Nun wird er gestreichelt und freundlich gelobt und man setzt den Weg fort. War man überzeugend genug, wird der Welpe beim nächsten Pferdeapfel vorsorglich Schutz suchend zu seinem Menschen laufen. Vor allem, wenn sein Mensch andeutet, dass es sich wieder um so etwas Furchtbares handelt. Die Methode steht und fällt mit dem Vertrauen, das der Welpe in seinen Menschen hat. Wenn der Welpe befürchtet, der Mensch lässt seinen Ärger auch an ihm aus, schafft man nur einen verängstigten Welpen und sonst nichts.
Man kann dem Hund natürlich auch beibringen, dass es großen Ärger gibt, wenn er unerlaubt etwas vom Boden frisst. Das Problem bei diesem Vorgehen ist, dass man den Hund zu Anfang immer „in Reichweite“ haben muss, damit er sich nicht entzieht und mit der Beute flüchtet. Ansätze hier sind z.B. ein strenges Pfui, verbunden damit, dem Hund das Unerlaubte wieder aus der Schnauze zu klauben. Die Gefahr ist aber immer da, dass der Hund schnell versucht, das Fressen doch noch runter zu schlingen oder flüchtet, wenn er mal die Gelegenheit dazu hat. Auf Distanz kann man mit Klapperdosen oder Wurfketten neben (!) den Hund werfen. Bei sehr schreckhaften oder sensiblen Hunden ist Letzteres aber ohne durchdachte Konditionierung nicht zu empfehlen. Die Gefahr besteht, dass der Hund draußen generell schreckhafter wird oder auf bestimmte Geräusche gar panisch reagiert. Auch die Problematik einer Fehlverknüpfung ist immer gegeben. Guckt der Hund z.B. im falschen Moment auf, zu einem vorbei radelnden Kind, kann er den Schrecken auch mit diesem verknüpfen, statt mit dem Pferdeapfel.
Du könntest z.B. alle anderen Spielzeuge wegpacken, ab und mal den (Futter-) Dummy rausholen. Wenn sie eh gerne Dinge durch die Gegend trägt und der Dummy das einzige Spielzeug ist, ist die Chance groß, dass dein Hund ihn irgendwann auch kurz in die Schnauze nimmt. In dem Moment, in dem er ihn aufnimmt: Party + Futter aus dem Beutel. Wie du den Hund zum aufnehmen bekommst, ist vom Hund abhängig. Clickern funktioniert meist gut, oder du bindest den Dummy an ein Seil und bewegst ihn daran oder du spielst selber freudig mit dem Dummy und hältst ihn deinem Hund ab und an mal hin und schaust, ob er drauf beißt.
Werfen und hoffen, dass der Hund von selbst drauf kommt, ihn dir zu bringen, würde ich nicht.
Wenn dein hund eh ständig was in die Schnauze nimmt, kannst du es auch darüber machen: wann immer dein Hund etwas aufnimmt: zeitgleich Wort (was immer du nehmen willst) + Party + Belohnung.
Wenn du ruhiges Arbeiten willst und keinen Zwang ausüben willst, geht es mit Clicker (oder Markerwort) aber oft am besten.
Erster Schritt wäre, dein Hund lernt, die Belohnung gibt es für das in den Fang nehmen. Wenn das sitzt, kannst du daran arbeiten, es dir in die Hand geben zu lassen und langsam Entfernung einbauen.
Zitat
Ich bin nicht wirklich kreativ und so langsam gehen mir auch die Wörter aus
Klingt ja süß... Was hast du denn schon so alles durch, um deinen Hund zu rufen
Ich rufe wenig ab, aber wenn ist es ein Pfiff oder ein freudig geschmettertes "Komm Heeer"