Beiträge von Lucy_Lou

    Nachtrag:


    Was bei Grisu auch auffällt ist, dass er erst denkt und dann handelt. Überhaupt gerne durch nachdenken zur Lösung kommt, weniger durch ausprobieren. Ein Beispiel: ich habe den Futterdummy an einer Leine befestigt und so auf einen Ast gelegt, dass die Hunde zwar an die Leine kamen, nicht aber an den Dummy. Grisu ging hin, betrachtete das ganze, umrundete den Baum, überlegte wieder, stellte sich dann probeweise auf die Hinterbeine und blieb schließlich recht frustriert sitzen. Lucy dagegen sprang unermüdlich unter dem Dummy auf und ab, in der Annahme, dass das irgendwann wohl helfen würde. Dabei kam sie auch an die Leine, wodurch der Dummy schließlich runter fiel. Grisu, der das beobachtet hatte, kam nun auch an den Dummy, indem er gegen die Leine sprang. Bezeichnenderweise ist Grisu dann aber sehr schnell dazu übergegangen, an der Leine zu ziehen, statt dagegen zu springen.


    Das beschreibt ihn allgemein recht gut: er denkt sehr viel und steht sich dabei manchmal selbst im Weg. Er ist sehr aufmerksam, beobachtet genau und zieht seine Schlüsse. Er wird deutlich schneller ungeduldig und frustriert, als Lucy, wenn er die Lösung nicht schnell findet.
    Allgemein lernt er schnell und gerne und generalisiert auch deutlich besser, als Lucy.

    Zitat

    Lucy_Lou: Warum hast du denn einen Aussie?


    Ich kann ja mal versuchen, zu schreiben, was mir an Grisu gefällt. Heißt natürlich nicht, dass alle Aussies so sind oder dass du nicht völlig andere Dinge an einem Aussie schätzen würdest ;)


    - er reagiert sehr feinfühlig auf mich und meine Stimmungen. Mit einem "Bollerkopf" könnte ich sicherlich weniger anfangen


    - auf Spaziergängen bin ich für ihn das spannendste. Er hat einen engen Radius und findet Zusammenarbeit mit mir deutlich interessanter als schnüffeln, andere Hunde... Das ist z.B. ein Punkt, bei dem ich schon öfter von anderen gehört habe, sie fänden es nervig, wenn der Hund so an einem "klebt". Liegt aber vermutlich auch an einem selbst, ob man dem Hund vermittelt, jetzt passiert eh nix spannendes bei mir oder tatsächlich relativ viel mit ihm macht auf dem Spaziergang.


    - er hat Wachtrieb, vor allem im Dunkeln, ist dabei aber sehr gut händelbar, da er in seinen Reaktionen sehr an mir orientiert ist


    - seine Redseligkeit stört mich nicht :D


    - er ist sehr sensibel. Ein schiefer Blick reicht, damit er sich getadelt fühlt. Ich werde sehr ungern "deutlich"


    - er akzeptiert Führung und auch Regeln sehr schnell, testet nicht immer wieder aufs Neue


    - er ist agil, begeisterungsfähig, sportlich, sehr leicht zur Zusammenarbeit zu motivieren


    - dennoch denkt er mit, ist relativ unbestechlich, arbeitet weniger für Futter (wie Lucy :roll: ), sondern mag die Zusammenarbeit an sich. Dafür tut er halt auch nicht alles für eine Belohnung, sondern möchte einen Sinn in der "Arbeit" sehen


    - er will sich für sein "Rudel" einbringen, übernimmt gerne Aufgaben (fällt vor allem im Vergleich zu Lucy auf, die da doch deutlich "egozentrischer" veranlagt ist :p )


    - kontrollierbarer Jagdtrieb


    - Fremden gegenüber reserviert, aber eher desinteressiert, als mißtrauisch


    - durchaus fordernd, kein "langweiliger" allzu angepasster Mitläufertyp


    Anstrengend kann es sein, dass er in vielen Situationen denkt, irgendjemand sollte sich jetzt kümmern und wenn ich das nicht wirklich souverän tue (oder selbst der Auslöser bin, z.B. weil ich einen schlechten Tag habe oder selbst unsicher bin in dem Moment), übernimmt er es und geht dann im Zweifelsfall auch nach vorne. Das ist dann die Kehrseite von "der Hund bringt sich gerne ein/übernimmt gerne Aufgaben" und "reagiert sehr sensibel auf mich" ;)


    Sport, bei dem er überdrehen könnte, betreibe ich nicht

    Zitat


    Was habt ihr denn für Rassen und welche würdet ihr für den Hundesport empfehlen?


    Wieso wollen mir eigentlich alle von dem Aussie abraten?


    Nein, nicht abraten :smile: . Aber ich habe das Gefühl, im Moment will die halbe Welt einen Aussie... Ich finde die Rasse toll, habe selber einen ;) . Ich konnte aus deinem Text nur nicht heraus lesen, warum ein Aussie (ein Hütehund), außer dass es ein sportlicher Hund sein soll. Ich denke, ein Stück weit muss man auch der Typ für eine bestimmte Richtung Hunderasse sein. Für manche geht nichts über Terrier, andere finden Retriever toll oder können eben besonders gut mit dem Wesen von Hütehunden... Sportlich sind sie alle... Ein Nova Scottia Duck Tolling Retriever z.B. dürfte im Agility tendentiell fast besser sein, als ein Aussie (ohne dir jetzt diese Rasse aufschwatzen zu wollen).


    Sehr geeignet für Agility/Obedience wäre z.B. der Kleinpudel :smile: . Einen Border Terrier könnte ich mir auch gut vorstellen. Wenn es ein kleiner Hütehund sein soll, vielleicht auch ein Berger des Pyrénées. Ansonsten z.B. Parson Russell Terrier, Springer Spaniel, Kromfohrländer, Manchester Terrier, Papillon...


    Da ist dann eben die Frage, was außer Sportlichkeit und Freude an der Zusammenarbeit mit seinem Menschen schätzt man am Hund?

    Zitat

    Lucy_Lou


    Also warum der Aussie: Ich hab mich erkundigt was es so für Sporthunde gibt, da hab natürlich auch den Schelti entdeckt, natürlich auch oft auf Turnieren gesehen. Aber ich bin ehrlich. Sie gefallen mir nicht. Und der Border Collie ist finde ich zu verrückt, aber wahrscheinlich auch ähnlich dem Aussie und so bin ich auf den Aussie gekommen.
    Warum also nicht einen Aussie?!


    Wenn du auf erwachsene Aussies in der Notvermittlung schaust, steht da oft etwas in der Richtung:


    Toll motivierbar, liebt die Zusammenarbeit, gut erzogen… aber


    Ich schaffe es nicht, genug Führung zu übernehmen
    der Hund hat zu viel Schutztrieb
    er ist ein Angstbeller
    er agiert nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“
    er ist ängstlich, geht dabei nach vorne
    er reagiert sehr unsicher auf Kinder
    er reagiert sehr unsicher Fremden gegenüber
    er ist sehr sensibel


    Die Richtung meinte ich. Die niedrige Reizschwelle, der Schutztrieb, das leicht hochpushen, das sehr sensibele reagieren auf ihren Menschen, auch und gerade, wenn dieser selbst etwas unsicher ist in der Situation. Und eben die Bereitschaft, dabei im Zweifelsfall nach vorn zu gehen. Gerade das sensibele, sehr am Menschen orientierte Wesen kann auch nach hinten los gehen, wobei ich damit nicht sagen will, dass das bei dir zum Problem wird. Man muss es nur wissen und wollen.
    Du suchst ja einen "Arbeitshund", schau da gut auf die Elterntiere, bisherige Nachzuchten :smile: . Und gerade im ersten Lebensjahr würde ich sehr schauen, dass der Hund Ruhe lernt, eine gute Umweltgewöhnung, dass er sich auf seinen Menschen verlassen kann... Nichts, was ihn hochpusht.


    Im übrigen sehe ich es wie Cörki ;)

    Mir war es egal. Mein Mann wollte bei seinem ersten eigenen Hund (Lucy) eine Hündin, da er dachte, die sind netter :D . Also bekam er seine Hündin.


    Bei Grisu war es so, dass wir uns für die Züchterin entschieden hatten und dann bei der Geburt feststand: es sind nur Rüden zu vergeben. Da war es im vorhinein aber die Frage: Rüde und Hündin ist vielleicht verträglicher versus: beim Einzug eines Rüden gibt es Probleme bei Lucys Läufigkeit. So im Nachhinein würde ich sagen, da gibt es bei der 2-Hund-Geschlechterkonstellation doch noch eine Menge mehr zu beachten :roll:


    Mittlerweile mit den beiden kann ich nicht sagen, was mir lieber ist. Die Unterschiede im Verhalten bei ihnen kann ich nicht am Geschlecht festmachen. Und auch mein Mann weiß nun: Rüden sind nicht schlimmer :p . Beim nächsten hund ist damit alles offen :smile:

    Es ist nicht akut, schwebt aber im Hinterkopf ;)


    Ich bin ja eigentlich mehr Fan großer Rassen, sehe aber im Alltag doch mittlerweile einige Vorteile mit einem Kleinhund. An größeren Rassen fällt mir da spontan so einiges ein, was ich sehr interessant finde, aber bei Kleinhunden… Da ist bislang keine Rasse, bei der ich das Gefühl habe: ja das wäre es! Wobei man hier in der Gegend auch kaum die Möglichkeit hat, viele verschiedene Rassen live zu erleben. Mal ein Dackel, mal ein Jack Russell, höchstens dann noch ein Sheltie


    Im Moment würde ich sagen, ich schau wenn im TH, ob da was passendes dabei ist. Aber falls es ein Rassehund würde: Ich würde mich freuen, wenn ihr vielleicht Anregungen dazu habt :smile:


    Was ich biete:


    etwa 3 Stunden abwechslungsreicher Spaziergang pro Tag + Pipi-Runden und nach Belieben Garten-Nutzung


    keine Treppen zu laufen


    Spiele, Übungen, Nasenarbeit, Dummy-Arbeit, Longieren, Obedience... je nach Vorlieben des Hundes. Allgemein bevorzuge ich ruhige, konzentrierte Zusammenarbeit, weniger reinen „Bewegungssport“. Hundesport im Verein/Leistungssport ist nicht angedacht.


    Der Hund müsste selten alleine bleiben



    Was ich mir vorstelle:


    - Also klein, bis etwa 6 Kilo, im Notfall auch im Flugzeug in der Passagier-Kabine zu transportieren. Relativ positives Image, "Begleithund", der als ständiger Begleiter auch von der Umwelt wenig in Frage gestellt wird.


    - Fell gerne möglichst wetterfest, aber sonst bekommt er im Notfall halt einen Mantel an. Aber schon am liebsten ein Hund, der auch bei Dauerregen oder Minusgraden gerne spazieren geht. Nicht extrem pflegeintensiv, der Hund soll über Wiesen und durchs Unterholz toben dürfen, ohne dass ich dabei überlege, wie viele Stunden es wohl dauert, den ganzen Prüll wieder aus dem Fell zu bekommen. Aber sonst keine Einschränkung: gerne mittellanges Fell mit Unterwolle oder auch Kurzhaar oder Rauhaar


    - Insgesamt körperlich möglichst „robust“, agil, bewegungs- und arbeitsfreudig


    - Keine körperlichen Merkmale, die den Hund beeinträchtigen, wie z.B. extrem platte Schnauzen.


    - kontrollierbarer Jagdtrieb! Wobei ich gerne bereit bin, daran zu arbeiten


    - Fremden gegenüber freundlich bis reserviert. Wachtrieb ok, aber kein Muss.


    - ein eher weicher, sensibeler Hund.


    - darf bellfreudig sein, bellen stört nicht.


    - Verhalten anderen Hunden gegenüber ist relativ egal, wir treffen hier eh kaum mal auf fremde Hunde.


    - mittlere Reizschwelle.


    - kein starker will to please nötig, aber gut motivierbar, gerne zur Zusammenarbeit bereit. Eher stark am Menschen orientiert.


    Am liebsten ein vielseitig motivierbarer "Clown", kein ernsthafter Arbeitshund, der eine ganz bestimmte Art der Auslastung will.



    Und was mich so zweifeln lässt:


    Terrier sind mir oft zu aufbrausend, zu „größenwahnsinnig“, dazu passt „eher weich und sensibel“ vermutlich auch nicht unbedingt. Auf der anderen Seite mag ich ihre Aufgewecktheit, ihre Charakterstärke, ihr Mitdenken, ihre Robustheit, ihre Agilität und Begeisterungsfähigkeit… Am meisten schreckt mich da die Kombination aus starkem Jagdtrieb und starker Eigenständigkeit. Und der Punkt, dass ich nicht weiß, inwiefern ein recht eigenständiger Hund, der immer wieder in Frage stellt und sich mit einem Stirnrunzeln noch längst nicht „bestraft“ fühlt, überhaupt zu mir passt…


    Rauhaardackel finde ich auch sehr sympathisch, sehe die „Nachteile“ aber ähnlich wie bei Terriern.


    Großpudel finde ich klasse, sowohl vom Wesen her, als auch optisch. Aber gerade deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass es wenn Pudel, dann ein Klein-/Zwergpudel wird…


    Shelties sind da zur Zeit recht weit oben auf der Liste, auch wenn sie mich optisch überhaupt nicht ansprechen :roll: . Shelties sind mir auch schon fast zu sensibel und "angepasst".


    Viele Begleithundrassen haben entweder platte Schnauzen oder extrem langes Fell oder sind sehr zart oder sie haben keinen Pfeffer im Hintern. Um es mal platt auszudrücken :p


    Kennt jemand von euch Papillons? Sehe ich Rauhaardackel und Terrier zu schwarz? Was fällt euch da ein, woran ich noch überhaupt nicht gedacht habe?

    Wie wäre es denn alternativ mit einem Sheltie? Zumindest im Agility sind die doch im Vergleich zu Aussies deutlich erfolgreicher ;)


    Was reizt dich denn am Aussie, außer dass du einen sportlichen Hund möchtest?

    Vielleicht ist es manchmal sogar besser, nicht zu wissen, was für Rassen drin sind. Würde die Frau nicht von einem Shiba ausgehen, vielleicht wäre sie dann nicht selbstverständlich davon ausgegangen: ist eh nicht ableinbar etc. .


    Ich spreche mich selbst davon aber auch nicht frei. Man rechnet mit gewissen Charakterzügen bei den verschiedenen Rassen. Man geht so von bestimmten Grundannahmen aus, was der Hund mitbringt, was er braucht, was es für Probleme geben könnte... Manchmal frage ich mich schon, entstehen manche Probleme nicht erst durch das, was der Halter erwartet?