Beiträge von Lucy_Lou

    Mit Bracken wie auch dem Beagle sehe ich ein kleines Problem was deine Ambitionen bzgl. Begleithundprüfung oder auch Agility angeht. Ja, Beagle sind oft mit Futter zu bestechen, aber eigentlich haben die die Nase permanent am Boden, sind sehr eigenständig und wollen jagen, Spuren nachgehen... Eine Bracke wirst du in wildreichem Gebiet höchstens nach sehr viel Training ableinen können, sie wurden für die eigenständige Jagd gezüchtet. Und das tun sie auch.

    Springer Spaniel könnte ich mir schon eher vorstellen. Die haben zwar auch viel Jagdtrieb, sind aber meist leichter lenkbar und leichter zur Zusammenarbeit zu motivieren. Die Spaniel, die ich kenne, sind sehr fröhliche, freundliche, fast immer gut gelaunte und begeisterungsfähige Hunde. Sportlich defenitiv.

    Bullmastiff, hm, der scheint mir in deine Aufzählung nicht so sehr rein zu passen?! Die sind sicher nichts für Agility, Radfahren und Co. Dafür sehr nervenstark, aber mit Wachtrieb.

    Entlebucher finde ich toll :smile: Die haben aber viel Pfeffer, viel Willen, eigene Ideen einzubringen, sind eher "harte" Hunde, teils auch mit einigem Aggressionspotential gegenüber Neuem und auch gegenüber anderen Hunden. Hofhunde, dort sehr arbeitssame Allrounder und Beschützer, aber eher nicht für die abwechslungsreichen und engen Bedingungen einer Großstadt geschaffen.

    Mir würde sonst noch einfallen: Weißer Schweizer Schäferhund, Spanischer Wasserhund, Nova Scottia Duck Tolling Retriever oder ein Kurzhaarcollie.

    Klar ist es ein Unterschied, ob da Wild ist oder ein Ball. Aber ich hatte schon den Eindruck, Impulskontrolltraining auch ohne Wild hat uns damals weiter gebracht. Also Reizangel (z.B. aus dem hetzen heraus ins Platz) oder den Hund beim hinterher rennen des Balles wieder abrufen (viel schwieriger, als reines warten bis zum durchstarten) und dann ganz allgemein so etwas wie: Lieblingshundefreund taucht auf, Hundi möchte hinstürmen, muss sich aber noch kurz auf den Besitzer konzentrieren ("fragen"). Wobei es vermutlich auch von der Stärke des Jagdtriebes abhängt, wie gut das funktioniert.

    Die Sache mit dem Stein finde ich ganz gut. Klar wird der Hund irgendwann mitbekommen, der Mensch wirft da was. Dennoch wird er desensibilisiert und immer bekommt er es ja auch nicht mit, ob der Mensch nun geworfen hat oder nicht. Ich persönlich würde aber eine Schleppleine dran tun, wenn es sein könnte, dass der Hund durchstartet. Er soll ja keinen Erfolg mehr damit haben, oder?

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    Und mit AJT meine ich, dass man den Hund immer wieder in eine Situation geraten lässt (bzw. eher gesagt diese einkalkuliert), in der er zum jagen ansetzt und eben Mittel und Wege lernt, ihn dann dabei innehalten zu lassen. In einer funktionierenden Mensch-Hund-Beziehung sollte er aber eben gar nicht erst zum jagen ansetzen, sofern sein Mensch ihm kein Kommando dazu gibt.

    Hast du schon mal erlebt, dass ein ranghoher Hund einem anderen das jagen verbietet? Hat das überhaupt schon mal jemand erlebt :???:

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    Wie ist das in der Dynamik wild lebender Hunderudel oder naher Verwandter/ Vorfahren unseres heutigen Haushundes? Gehen da auch Individuen getrennt von dem Rudel auf die Jagd? Soweit ich weiß nicht. Ausnahmen bilden Straßenhunde, die eher Einzelgängerdasein leben, weil sich das für sie persönlich als am günstigsten heraus gestellt hat (sie ernähren sich in der Regel von Abfällen - hierbei brauchen sie keine Hilfe und andere Hunde wären ausschließlich Konkurrenten). Diese Situation ist aber nicht mit der unserer Haushunde vergleichbar, denn diese leben nunmal in einer Gemeinschaft (d.h. eher so wie Wolfsrudel). Würde es ein Individuum eines intakten Rudels darüber hinaus wagen, jagen zu gehen, obwohl der Rudelführer ihm signalisiert, dass das gerade unerwünscht ist? Ich glaube irgendwie nicht.

    Hunde sind quasi nicht mehr in der Lage, im Rudel zu jagen. Ja, als "Meute", aber nicht mit "absprechen", Aufgabenteilung. Hunde sind keine Wölfe. Menschen können einem sehr jagdtriebigen Hund entweder beibringen, dir fällt der Himmel auf den Kopf, wenn du unerlaubt durchstartest oder ihm beibringen (und das ist letztlich Konditionierung), mit mir hast du deutlich mehr Erfolg. Letzteres steht und fällt sehr stark mit den Gegebenheiten/Erfolgen/Möglichkeiten/Absicherung, die der Hund so im Rahmen der Jagd erfährt.
    "Wilde" Hunde leben von kleinen Beutetieren und in erster Linie von Abfällen. Da schlingt jeder runter, was er kriegen kann, koordinierte Jagd ist nicht.
    Der domestizierte Hund, der in Menschenobhut lebt, ist zu verschiedenen Zwecken gezüchtet worden und bringt entsprechende Anlagen mit. Jagen um zu überleben muss er nicht mehr. Dennoch schlingen viele Hunde "Müll" runter oder jagen und fressen Mäuse. Das war lange, auch nach der Domestikation, ihre Nahrung.
    Bindung oder Respekt würde ich da überhaupt nicht reininterpretieren. Sehr viel mehr die jeweiligen Anlagen, die Erfahrungen und die Erziehung.

    Antrainieren ist schwierig. Wichtig ist, dass der Hund weiß, der Mensch reagiert prinzipiell auf seine Signale. Z.B. Hund zeigt, dass er raus muss, indem er einen kurzen Blick zur Tür wirft. Oder indem er sich einen Moment suchend umschaut. Oder indem er seinen Menschen kurz ansieht. Grisu z.B. hat angezeigt, indem er von seiner Decke aus die Terassentür am anderen Ende des Zimmers angeschaut hat. Da muss man erst mal drauf kommen... Viele Hunde zeigen recht subtil an. Aber wenn der Hund merkt, wenn ich anzeige, dann lässt mein Mensch mich raus, dann lernt er, er kann seinen Menschen dahingehend beeinflussen, rausgelassen zu werden. Reagiert der Mensch dann mal nicht auf das Minimalzeichen des Hundes, ist die Wahrscheinlichkeit halbwegs groß, dass der Hund deutlicher wird. Der Hund weiß ja, eigentlich reagiert der Mensch. Hat man den Hund soweit, kann man ihn nur noch nach deutlichem Anzeigen raus lassen, wenn man es denn gerne so hätte. Aber das Problem ist ja dann so oder so gelöst ;) .

    Richtig beibringen, wüsste nicht wie :???: . Aber irgendwas zeigt doch fast jeder Hund, wenn er dringend muss und wenn es nur leichte Unruhe ist

    Ich würde davon ausgehen, dass sie Jagdtrieb hat, und wie andere schon schrieben, es vor allem Unsicherheit war, dass sie so angepasst reagiert im Moment und scheinbar bloß nicht (negativ) auffallen will. Ihr wisst nun aber, theoretisch kann sie die Grundkommandos, ist leinenführig und kann Wild ignorieren. Da werdet ihr sie vermutlich bei Zeiten dran erinnern müssen ;) .
    Aber es zeigt ja auch, es kann klappen und ganz unerfahren seid ihr ja nicht :smile: . Mit dem Meerschweinchen würde ich persönlich die Hündin mindestens einige Wochen nie alleine in einem Raum lassen, auch nicht, wenn das Meerschwein im Käfig ist. Das dürfte genau die richtige Größe für eine Zwischenmahlzeit für einen Husky-Mix haben. Aber es kann klappen. Meine Hündin würde draußen auch nicht zögern, mit Kleintieren kurzen Prozess zu machen und sie als Futter zu verwerten, dennoch akzeptiert sie, dass unsere Kaninchen tabu sind (quasi Frauchens Mahlzeit :p ).

    Traut ihr euch denn zu, ihr da konsequent Grenzen zu setzen und am Jagdtrieb zu arbeiten, wenn nötig? Ihr seid ja auch mit einem Terrier klar gekommen :roll: .

    Ich wüsste nicht, warum ein Hund, der ein Jahr alt ist und Familienleben kaum kennt, sich besser integrieren sollte, im Gegenteil. Es ist enorm wichtig, was ein Hund im ersten Lebensjahr kennen lernt, Straßenverkehr, der Staubsauger, Kinder (!), der Fernseh-Krimi... Und Hunde sind wirklich anpassungsfähig und im Grunde Opportunistisch: sie wird schnell merken, dass sie nun zu euch gehört und das gut so ist.

    Rangordnung klingt so starr... Ich denke schon, dass Hunde ein gutes Gespür für Hierarchien und Kompetenzen haben und als sozial lebende Tiere auch wissen wollen, wo ihr Platz im Gefüge ist. Das verhindert ja letztlich auch Auseinandersetzungen, wenn nicht bei jeder Kleinigkeit neu ausgefochten werden muss, wer sich denn nun was erlauben darf.

    Aber ich würde es eher mit einer Familie vergleichen oder einer kleinen Firma vielleicht. Da gibt es diejenigen, deren Wort wichtiger genommen wird, diejenigen, denen man in Stress-Situationen vertraut, weil sie einen kühlen Kopf bewahren, diejenigen, denen man (in gewissen Bereichen) mehr Kompetenz zutraut. Aber zum einen ist kaum jemand perfekt und zum anderen hat fast jeder seine Nische, in der er wirklich gut ist. Das meine ich mit "zu starr". Und auch wirklich tolle Eltern/ein toller Chef, kann kaum verhindern, dass es nicht doch mal Kabbeleien oder Eifersucht gibt und sowohl Kinder als auch Angestellte neigen ja doch etwas dazu, auch ihr eigenes "Wohl" im Hinterkopf zu haben, zu versuchen, ihre Wünsche durchzusetzen. Sorry, ich glaube es ist noch zu früh, um zu formulieren, was ich sagen möchte...

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    Nur warum sieht man das heute dann so extrem anders?. Trotz der erforschten Nachteile?
    LG
    das Schnauzermädel

    Das ist wohl der Punkt. Sprech doch mal einen x-beliebigen HH auf der Straße zum Thema Vorteile und Nachteile der Kastration an. Was denkst du, wie viele meinen, die Kastration hätte 0 Nachteile, würden aber zu einem ruhigeren, gehorsameren, besser zu händelnden und verträglichen Hund führen und Nachwuchssorgen ist man oben drauf auch noch los. Das scheint mir die "Allgemeinbildung" zu sein. Wer ursprünglich für diese "Weisheiten" verantwortlich war :???: ?