Beiträge von Lucy_Lou

    Ich habe gerade mal was ausprobiert :D . Ist nicht so wahnsinnig komplex, aber mir ist nichts besseres eingefallen...

    Ich habe ein kleines Stofftier genommen, auf den Boden gelegt und Grisu dazu gerufen. Hab dann "pass auf" gesagt und das Stofftier auf einen Stuhl gelegt. Im selben Moment "Fein!!!" gesagt (mich quasi selbst gelobt :p ). Das noch 2 x wiederholt, dann Stofftier vor Grisu gelegt und "ok" gesagt (heißt bei uns: werde aktiv). Und er hat tatsäch das Stofftier genommen und auf den Stuhl gelegt :schockiert: . So wirklich damit gerechnet habe ich ja nicht... Aber es hat geklappt :D

    Bei Lucy habe ich nach ungefähr 20 Versuchen aufgegeben :roll: . Vielleicht ist es wirklich eine Talent-Frage beim Hund...

    Ich wüsste hier in der Gegend auch nichts eingezäuntes und auch keine "Hundewiese"... Frag doch mal bei Hundeschulen- oder Vereinen nach.
    Oder du müsstest tatsächlich eine eigene Wiese pachten. Ist ja nicht teuer, nur muss man erst mal was finden...

    Für die Junghunde wäre eine Schleppleine für den Übergang vielleicht ganz gut?! Sind das denn auch Jagdhundrassen?

    Ich finde es auch bemerkenswert, wie unterschiedlich das nachahmen ausgeprägt ist. Wenn ich beispielsweise den Futter-Dummy an einer kniffligen Stelle ablege, so dass der Hund überlegen und rumprobieren muss, wie er dran kommt, muss ich zuerst Grisu zum Dummy schicken. Tu ich das nicht, beobachtet er bei Lucy, wie es geht und macht es dann einfach genau so. Wobei ich das schon bemerkenswert finde: er sieht ja auch Lucys Fehlversuche. Aber anstatt zu denken, das ist Teil des großen Ganzen, was letztlich zielführend war, erkennt er, das war nicht Teil des Lösungsweges, sondern nur genau ein bestimmtes Verhalten war zielführend.
    Oder was ich auch recht bemerkenswert finde: Grisu ist irgendwo am schnüffeln, dreht sich zu uns um und sieht, dass Lucy gerade ein Leckerchen fürs Sitz machen auf einem Baumstumpf bekommen hat. Falls er gerade Bock hat ( :p ), sucht er sich daraufhin den nächsten Baumstumpf (also nicht Lucys) und setzt sich drauf. Das ist doch schon eine ordentliche Differenzierungsleistung.

    Lucy dagegen macht Grisu nichts nach. Ich habe mich schon öfter gefragt, woran das liegt. Ist sie zu "dumm"? Oder liegt es daran, dass Grisu als Welpe zu Lucy dazu kam und so von klein auf gelernt hat, nachmachen lohnt sich? Oder traut Lucy Grisu einfach keine vernünftigen Lösungswege zu :hust: ?

    Aussie Grisu hat in dem Alter auch sehr sensibel und teils unsicher auf Umweltreize reagiert, durchaus auch mal gebellt. Lucy hatte das in dem Alter längst nicht so extrem. Mittlerweile ist Grisu aber sehr gelassen bezüglich Umweltreizen. Und auf fremde Menschen reagiert er nur noch angespannt, wenn die sich extrem merkwürdig verhalten (z.B. plötzlich aus einem Gebüsch vor ihm springen :roll: ). Ansonsten reagiert desinteressiert.

    Ich denke, dieser Ablauf ängstlicher Hund --> "Schutztrieb" ist oft auch das Resultat fehlender Führung durch den Menschen. Wenn dem Hund sonst niemand "hilft", Sicherheit vermittelt, ihn am Umweltreize gewöhnt etc., muss er sich ja irgendwann selbst helfen. Und ein Aussie bringt ja durchaus die Anlagen mit, auch nach vorne zu gehen, je nach Situation.

    Das Buch "Die einzigartige Intelligenz von Hunden" von Alwin Schönberger ist da z.B. ganz interessant. Da sind aktuelle Forschungsergebnisse zusammen gefasst, auch zum Thema Nachahmungslernen. Ein Experiment ist z.B. : Spielzeug liegt hinter einem Zaun, Hunde müssen um den Zaun herum laufen, um dran zu kommen. Versuchen sie es alleine, dauert es oft lange. Geht dagegen ein Mensch den Weg vor den Augen des Hundes ab zum Spielzeug, macht es der Hund, der ihm dabei zugesehen hat, dann hinterher genau so. Die Hunde sind dabei sogar dann in der Regel den Weg des Menschen gegangen, wenn sie bereits vorher an einer Lücke im Zaun vorbei kamen. Gab dann noch einen ähnlichen Versuch, bei dem Mensch auf einen Hebel drückte, um ein Spielzeug in einer Box frei zu geben. Hunde, die dies beobachten durften, haben entsprechend auch als erstes am Hebel rum probiert.

    Das Beispiel mit dem unsicheren Hund oben, da denke ich wie souma: es geht darum, dem Hund zu vermitteln, Mensch schätzt die Situation ein, kümmert sich und hat sie im Griff.

    Die Frage hat sich mir durch die Entwicklung im Canis-Thread gestellt ( https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…=asc&&start=600) .

    Was war der Grund, warum ihr euch ursprünglich hier angemeldet habt und warum hat es euch hier gehalten?

    Ich habe mich ursprünglich in einem Hundeforum angemeldet, da meine Junghündin Artgenossen relativ uninteressant bis doof fand. Und mir in der Hundeschule geraten wurde: hab ein paar mehr Kontakte (ist hier in der Gegend nicht so einfach).

    Was mich sehr früh fasziniert hat war, dass andere sich mit ähnlichen Problemen rum schlugen, und vor allem die Vielfalt an Ansätzen. Bei mir hat es bewirkt, dass ich sehr vieles lockerer gesehen habe, nicht mehr so extreme Ansprüche an mich oder die Hunde hatte und gelernt habe, es gibt viele Wege, die zum Ziel führen. Ich persönlich habe mich auch nie in eine Richtung gedrängt gefühlt oder meinte, Ansprüchen gerecht werden zu müssen, die im Forum propagiert werden.

    Mittlerweile sind es vor allem die Diskussionen, die verschiedenen Einstellungen und Erfahrungswerte, die ich gerne lese. Als "Erziehungsratgeber" habe ich das Forum nie wirklich gesehen.

    Mit welchen Erwartungen seid ihr hier aufgeschlagen, was hat es bewirkt, warum seid ihr heute noch hier?

    Zitat

    Wenn wir mit dem Hund raus waren (Brustgeschirr) und ihm das Brustgeschirr ausziehen möchten stürzt er sich sofort beschützend über sein Brustgeschirr und rührt sich (wirklich ewig !) nicht von der Stelle und beschützt es.

    Während er es noch an hat? Ist das abnehmen an sich das Problem? Ich meine: reagiert er gleich "beschützend, wenn er es noch an hat und wenn er es bereits ausgezogen bekommen hat?

    Wie läuft das denn ab? Ihr packt das Geschirr an und im selben Moment lässt er sich fallen und knurrt? Und was macht ihr dann genau? Was macht er denn draußen, wenn ihr ihn da am Geschirr haltet?

    Wie hat das Problem denn angefangen? Meine Vermutung wäre, so aus der Ferne, am Anfang stand eine winzig kleine blöde Verknüpfung. Z.B. das Geschirr ausziehen hat ihm Schmerzen bereitet (große Rassen habe ja schon mal Gelenkschmerzen beim wachsen, da kann ein Bein falsch abwinkeln durchaus bereits schmerzhaft sein). Oder es ist irgendwas parallel passiert, was und ihn "beunruhigt" hat. Vielleicht habt ihr beim ersten mal zurück gezuckt, vielleicht aber auch geschimpft?! Und das hat sich dann langsam aufgeschaukelt (seine Reaktion und eure im Wechselspiel) und mit der Zeit ritualisiert.

    Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren und er veteidigt wirklich :???: ? Neigt er denn allgemein dazu, Dinge zu horten und zu verteidigen? Seine Decke, Spielzeug, Knochen... Was ist, wenn ihr ihm z.B. ohne Spaziergang das Halsband neben seine Decke legt. Verteidigt er das dann auch?

    Dann ist es die Erwartungshaltung und Vorerfahrung? Ich bin ja mit Hunden aufgewachsen, habe dann mit 11 Jahren meine eigene Hündin bekommen. Und unglaublich viel falsch gemacht. Als Lucy dann nach Aichas Tod einzog, wollte ich alles 100%ig richtig/besser machen, war aber in vielem sehr fest gefahren. Und die Hundeschule, in der ich war, war extrem einseitig nur auf Futter fokussiert in der Erziehung. Lucy war ein halbes Jahr alt, als ich ich mich hier (bzw. in Foren) angemeldet habe und für mich war es ein Augen-Öffner. Für die Vielfalt, die Möglichkeiten. Gründe für das Verhalten von Hunden... Für mich war es eher befreiend, da ich vieles so sehr viel lockerer sehen konnte.

    Aber ich dachte nie bei einer propagierten Methode: so muss das jetzt sein, das muss jetzt passen. Vielmehr erfuhr ich: es gibt viele Wege, viele Mensch-Hund-Beziehungen, viele Hunde-Typen und man muss schauen, was passt da eigentlich für mich?

    Ich finde es auch gerade schwer zu verstehen :???: . Es ist doch ein Austausch hier, keine 1:1 Anleitung. Dass sich einige so extrem davon verunsichern lassen :???: . Ich persönlich kann von mir behaupten, meinem Bauchgefühl hat das Forum geholfen. Durch die Vielfalt sehe ich vieles nicht mehr so verbissen, kann auch mal Fünfe gerade sein lassen und meinen Hunden mehr Hund-sein zugestehen. Ich beobachte mehr und schaue mehr, wie reagieren die Hunde denn nun genau auf mich und das, was ich gerade kommuniziere. Ich finde die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen ungemein spannend. Wenn ich merke, da passen meine Hunde oder ich nicht rein, so what?

    Aber es fällt schon auf, dass es gerade die "Canis-Fraktion" ist, die da Probleme sieht... woran liegt das?