Beiträge von Fullani

    Wir hatten heute morgen eine ziemlich typische Fremdhunde Begegnung: durchaus freundliche aber sehr interessierte Bernersennenhündin kam zielstrebig auf uns zu, kein Mensch in Sicht.

    Ich hab also erst den Mexx hingeschickt, der ist ja im großen und ganzen sehr nett. Es wurde sich hallo gesagt und dann kam Mexx wieder zu mir. Hatte ich nicht anders erwartet. In solchen Situationen bin ich froh, dass Mexx eigentlich zu 90% so souverän und freundlich - gelassen ist (die restlichen 10% sind pubertäre Terrier oder kleine weiße Wuschels. Da fragt er sich wohl heute noch, warum die seine Luft atmen dürfen).

    So und dann wollte die Hündin auch die Felia kennen lernen, ich also möglichst ruhig die Begegnung zugelassen. Die Hündin war zum Glück eine coole Socke, aber ich musste Felia schon klar machen, dass die andere auch auf der Wiese atmen darf. Danach machte Felia ihrerseits deutlich, dass an ihrem Popo nichts und niemand zu schnüffeln hat und wir zogen weiter. Alles in allem unaufgeregt und unspektakulär.
    Aber Felia wäre es deutlich lieber gewesen wenn a) erst gar kein anderer Hund zu uns gekommen wäre und b) hätte sie die andere Hündin liebend gerne nicht nur auf Abstand gehalten, sondern verjagt.

    Hätte ich einfach ohne einzugreifen beide Hunde auf die Hündin los gelassen, wäre es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so gut abgelaufen. Und den Gedanken, mit der Hündin zu spielen, würde Felia wohl völlig entgeistert als absurd abtun.

    Das ist für mich durchaus verträglich aber ebenfalls mit Management Bedarf und auch nicht unbedingt mit jedem Hund. Sehr dynamische oder aufdringliche Hunde sind schwierig. Wäre da eine erwachsene Hündin gekommen, die sich juvenil anbiedernd in Felias Mundwinkel gehängt hätte, ja gute Nacht, die wäre nachhaltig verdroschen worden.

    Hmm das mit dem Jagdtrieb...klar kann ein Aussie den haben, wie nahezu JEDER Hund, ergo Beutegreifer.
    Auch bei Felia muss ich da ein Auge drauf haben, die interessiert sich für Spur und natürlich geht sie auch auf Sicht.
    Aber ich finde tendenziell ist das beim Aussie durch die gute Trainierbarkeit nicht so sehr DAS große Problem.
    Im Vergleich zu fast allen Jagdhunden, Nordischen, Terriern usw ist der Jagdtrieb definitiv händelbar. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

    Das Thema Verträglichkeit finde ich da "akuter". Aber das wurde ja schon gut von @Brizo beschrieben :bindafür:

    Schwierig. Die sind echt so unterschiedlich.

    Ich finde noch, die meisten Aussies sind Kontrollettis oder Fräulein
    Rottenmeiers.
    Sie verzeihen meistens Fehler beim Halter eher weniger und nehmen ihre Aufgaben (bzw das, was sie als solche definieren) sehr ernst.
    Sie sind oft sehr sensibel was die Stimmung des Halters angeht.

    Aussies gelten ja allgemein als tendenziell eher kläffig bzw laut, aber ich muss sagen, dass die groooosse Mehrheit der Aussies die ich kenne, erstaunlich ruhig ist.
    Inklusive meiner Hunde.
    Laut sind maximal zwei der Aussies, die ich persönlich kennne.

    Meine Hündin hatte über 28 kg als ich sie bekommen habe und war ne Tonne auf Stelzen :lol:
    Die hat inzwischen mMn Idealgewicht erreicht und das liegt bei ihr bei 18,5 kg. Sie hat 52cm, ist also doch relativ groß.

    Mein Mexx ist klein mit seinen gerade mal 50 cm, sein Idealgewicht war bei 18- 19 kg kg... inzwischen hat er 20kg, was aber auch noch in Ordnung ist. Ein alter Mann muss ja auch kein Hunger Hering sein =)

    Die meisten Aussie Hündinnen die ich kenne, liegen mehr oder weniger knapp unter 20 kg.

    Nun... ich muss sagen, dass ich weder Tut Nixe, noch unverträgliche Hunde "problematisch" finde.

    Ich finde lediglich Halter problematisch, die der Meinung sind ihr Hund sei das Maß aller Dinge, die keinerlei Rücksicht nehmen und deren Hunde nicht unter Kontrolle sind (oder gar nicht erst im Einflussbereich, sondern 2 km weiter den Weg rauf).

    Denn dann können sowohl Tut Nixe, als auch unverträgliche Hunde eine Gefahr für sich und Dritte darstellen und Halter anderer Hunde und / oder andere Hunde selbst in Stress versetzen.

    Sei es weil ein Angsthund angesichts eines freundlichen Tutnixes panisch wird, der Halter stolpert und der Hund auf die Straße rennt.
    Sei es weil eine Hündin läufig ist. Weil ein Hund verletzt ist.
    Oder auch einfach nur, weil der andere Hund und der Halter kein Interesse an einer Kontaktaufnahme haben.

    Der Grund ist schlicht egal.

    JEDER Hund, der nicht im Einflussbereich ist oder ohne Rücksicht auf Verluste einfach auf alles und jeden zurennen darf, bringt andere unter Umständen in unschöne Situationen.

    Und das ist einfach mega nervig und für mich ein absolutes No Go.

    Es gibt schon highlights..
    Mexx hatte Herbst letzten Jahres eine riesige (!) Glasfaser Schiene. Um die Schiene anzupassen, musste er in Narkose gelegt werden.
    Anschließend ganz kurz zum pieseln auf die Wiese an der Straße vorm Haus.
    Kam ein anderer Aussie auf mich mit bedröppeltem und beschienten Mexx und die Felia zu. Als ich die Dame gebeten habe anzuleinen kam von ihr - nichts.
    Ich hab es nochmal lauter wiederholt, da meinte sie nur, ja sie kann ihn nicht mehr rufen wenn er andere Hunde sieht. Wohlgemerkt lief der Hund ungesichert an einer befahrenen Straße im Wohngebiet !
    Tja ich hab Felia hingeschickt und den anderen Hund harsch vertrieben, da hat sich die HH aufgeregt, wie gemein das sei, ihr rüde wolle doch nur hallo sagen....ich habe der Dame erklärt, dass mein Hund verletzt, krank, und alt ist, zudem heute in Narkose war.
    Und ihre Antwort? "Hätten Sie dem mal vernünftiges Sozialverhalten beigebracht, dann könnten die sich auch beschnuppern!"

    Ist ewig her, aber diese Ignoranz, dieses mangelnde Verständnis hat mich damals echt umgehauen - zudem war ich eh besorgt um Mexx und dann sowas.
    Und die Schiene war beim besten Willen NICHT zu übersehen:

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    Solche Leute nehmen dann auf unverletzte Hunde ja erst recht keine Rücksicht.
    Und sowas erlebe ich leider doch schon recht oft. Keine Ahnung, ich würde mir wünschen es wäre anders, alle wären entspannt, Friede Freude, aber so ist MEINE Realität zumindest leider nicht.

    Die meisten Zufalls Begegnungen sind gekennzeichnet von Stress und den daraus resultierenden Lösungsstrategien, sei es "spiiiiielein" oder mobben, manchmal sieht man auch "schöne" jagdsequenzen oder einfach komplett verunsicherte Hunde.

    Keine Ahnung, ich für mich habe das Kapitel ja beendet. Ja ich hatte auch entspannte Fremdhunde Kontakte, aber die paar "ja guten Tag schnüffel" Begegnungen sind es mir nicht wert, viele stressige Situationen zu riskieren.
    Dann lieber nur noch untereinander und Freunde =)

    wir haben auch keinen Fremdhunde Kontakt. Gassi mit Freunden ist kein Problem, aber frontal und ungebremst auf uns zukommende Tutnixe werden von meiner Hündin verprügelt. Die legt sehr viel Wert auf Höflichkeit und einen gewissen Abstand.
    Mein Rüde ist an sich harmlos, aber hat null bock auf die meisten fremde Hunde. das ist mehr Stress als sonst was. Besonders seit er Rückenschmerzen hat, da lass ich gar keine unkontrollierten Hunde mehr an ihn ran.

    Und angeleinter Kontakt geht gar nicht. Wenn die Hunde so eingeschränkt in Kommunikation usw sind durch dieses kurze Stück Band werden meine 2 sehr unhöflich wenn einer schnuppern kommen möchte.

    Keine Ahnung, vielleicht würde ich das alles anders sehen, wenn ich andere Hunde hätte. Aber mit meinen zwei Pappnasen ist das "mal schnüffeln lassen" eine ganz schlechte Idee....
    Als ich den Labrador meines Ex Freundes dabei hatte, war ich da auch entspannter. Der Hund war so ein Schaf. Der wäre niemals auf mobben und verprügeln gekommen.
    Aber so - nein danke, zur Sicherheit meiner und fremder Hunde.

    Ist interessant, dass auf Sicht für viele Hunde funktioniert. Ich habe ja nur mit meinen die Erfahrung gemacht, dass es nicht geklappt hat, aber ich hatte ja auch davor geschrieben, dass es auf den Hundetyp ankommt. Für meine eh tendenziell übermotivierten Hütehunde war es halt echt gar nicht der richtige Weg.

    Aber es gibt ja so viele Möglichkeiten. Und das ist gerade das wichtige - nie Schema F in den Himmel loben und alles andere ausblenden, weil so einfach ists nicht =)

    Also bei uns war es eben so, dass Mexx am Start ins kläffen verfallen ist und schnell Frust geschoben hat, wenn er niemanden gesehen hat (auch hier: "wäff wäff"). Nach einer Weile hat er sich auch dauernd geschüttelt, was auch klar für Stress spricht (was ich damals so noch gar nicht wahr genommen habe - dachte, es liegt am Geschirr, Zug o.ä.- und es erst nach einer Weile erkannte).
    Ich will ja auch keine Einsätze absolvieren, aber bin dennoch sehr für einen Aufbau, als hätte man solche Ambitionen, weil ein sauberes und möglichst stressfreies Arbeiten auch für den Hund am besten ist.

    Aber das will ich nur allgemein erzählen, ohne irgendwen anzusprechen, ist ja auch bei jedem Hund anders, jeder Trainer baut anders auf und viele Wege führen nach Rom. Ich wollte nur mal meine Erfahrungen schildern, nach drei verschiedenen Trainern, wovon eine grottenschlecht, eine Lala mit Tendenz zu schlecht und eine im großen und ganzen gut war.