Beiträge von Laurentide

    Schönes Video hast du da gemacht ... und deine Hunde gefallen mir richtig gut.
    Aber kann es sein, dass du in Sachen Fährte, Schleppe und Freiverlorenensuche doch so einiges durcheinander bringst?

    Ich will dir deinen Thread nicht kaputt machen, aber da hier ja doch so einige mitlesen und nachmachen wollen...
    - Eine Fährte besteht aus Schweiß und wird (bzw. sollte) daher nur in der Jagdhundeausbildung gearbeitet werden
    - Eine Schleppe ist die Spur, die ein Schleppdummy hinterlässt (wie im Video). Eine Schleppe simuliert die jagdliche Situation, dass man einen Hasen schießt und dieser nicht direkt im Feuer bleibt sondern noch eine gewisse Strecke läuft. Hier soll der Hund sich mit der Nase an der Schleppspur entlangarbeiten. Der Hund sollte hier logischerweise nicht zuschauen, sonst erfasst er ja mit den Augen schon wohin die Reise geht und setzt seine Nase nicht richtig ein.
    - Eine Freiverlorenensuche entsteht, wenn ich Dummys möglichst ohne eine Spur zu hinterlassen in ein Suchengebiet werfe, dies simuliert bei der Jagd die Situation, dass der Hund keine Spur aufnehmen kann. Z.B. bei Fasanen etc. die ja von oben kommen und somit keine Spur hinterlassen. Hier soll der Hund im Training auch nicht zuschauen und das Gelände anschließend mit der Nase systematisch und zügig durchsuchen.
    - Wenn der Hund zuschaut muss er immer die Fallstelle mit den Augen erfassen und sich merken ("Markieren"), denn das Ziel jeder Dummyarbeit ist ja, das Dummy schnellstmöglich wieder reinzubringen.

    Du willst ja 2 verschiedene Dinge von deinem Hund. Zum Einen, dass er sich die beiden Fallstellen merkt (Markieren) und zum Anderen, dass er die Dummys in der von dir vorgegebenen Reihenfolge bringt. Das würde ich getrennt üben, sonst gibt es leicht Chaos.

    Die Markierfähigkeit würde ich trainieren indem ich entweder die Entfernung oder die Schwierigkeit des Geländes ganz langsam steigere. Es ist beispielsweise viel einfacher sich eine Markierung über 60m zu merken, die direkt an einen Baum gefallen ist, als eine Markierung auf 60 m, die mitten auf eine große Wiese gefallen ist, denn hier fehlt ein Bezugspunkt. Schwieriger wird es auch, wenn man sich nach dem Fallen des Dummys noch bewegt und er Hund somit aus einer anderen Perspektive arbeiten muss.

    Bei der Vorgabe der Reihenfolge würde ich auf einer großen Wiese anfangen, den Hund neben mir absitzen lassen und dann in nicht allzuweiter Entfernung (vielleicht 30m) ein Dummy vor mir auslegen, dann zum Hund zurück gehen, den Hund um 180° drehen und wieder in 30 Meter Entfernung ein Dummy auslegen. So hat der Hund dann ein Dummy genau vor sich und eines genau hinter sich. Wenn ich ihn nun nach Vorne schicke ist die Versuchung das Falsche (also hinten liegende Dummy) zu holen sehr gering. Wenn das gut klappt, verringert man den Winkel, bis man irgendwann die sogenannte "Uhr" arbeiten kann. D.h. es liegen 4 Dummys im 90° Winkel um einen rum (also vorne, rechts, hinten und links). Die arbeitet man in beliebiger Reihenfolge ab. Wenn das auch klappt, kann man sich so auf 45° vorarbeiten. Klappt das auch, kann man langsam die Entfernungen erhöhen, die Geländeschwierigkeit steigern oder das Ganze als Einweisen arbeiten.

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    Ich finde es sehr schade, dass bei uns in der Nähe kein (ich nenn es jetzt mal) professionelles Dummytraining angeboten wird. So mit Traineranleitung und dem Ganzen drumherum. Dazu hätte ich richtig Lust, das Ganze "ernster" mit Hund zu betreiben. Außerdem würde dann jemand hinter mir stehen, und mir sagen, wann ich etwas falsch mache und was ich verbessern kann.


    Aus welcher Gegend kommst du denn?

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    Japanischer Spitz :)
    Ist das von Rasse zu Rasse unterschiedlich?


    Ja, ich finde schon, dass das eine Rolle spielt. Hat man eine Rasse mit einer großen genetischen Basis, dann kann man sich den Luxus leisten auch auf "kleinere" Fehler zu selektieren. Hat man dagegen eine Rasse mit nur wenigen Individuen und vielleicht noch weniger genetisch unterschiedlichen Linien, dann kann es einer Rasse das Genick brechen, wenn man zu Beginn zu viele Hunde aus der Zucht ausschließt. Denn mit jedem ausgeschlossenen Hund grenzt man die genetische Vielfalt weiter ein.
    Und PL-1 finde ich persönlich jetzt nicht so ein Drama.

    Als ich damals vor 3 Jahren meinen Welpen abgeholt hatte, hatte ich als Ziel einen Hund mit gutem Grundgehorsam und einer soliden Ausbildung im Dummybereich, die es uns ermöglicht auch mal ein paar Workingtests im A und F-Bereich zu laufen. Außerdem wollte ich ihn gerne hin und wieder ausstellen und je nachdem wie er sich entwickelt auch eine Zuchtzulassung.

    Erreicht haben wir für den Grundgehorsam einen Hundeführerschein, Begleithundeprüfung des DRC und des VDH. Im Dummybereich können wir 3 mal durchgefallen (1x Einsprungen und 2x Fiepsen) vorweisen :muede2: Danach habe ich es aufgegeben auf Prüfungen zu laufen, wir machen Dummyarbeit nur noch für uns. Stattdessen habe ich über den Hund zur Jagd gefunden und habe im April meine Jägerprüfung. Dannach ist für Laurin auf jedenfall die Brauchbarkeit und BLP für 2013 geplant und danach der jagdliche Einsatz.
    Auf Ausstellungen waren wir dagegen erfolgreicher und können einen Dt. Champion (VDH) und einen Dt. Champion (DRC) verbuchen.
    Die Zuchtzulassung scheitert bisher an der Arbeitsprüfung, mit der jagdlichen Brauchbarkeit könnte ich sie dann beantragen. Ob ich es mache, bin ich mir noch nicht so sicher.

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    Den Hund würde ich nicht auf den Schoß nehmen, sondern im Fußraum des Beifahrers nehmen und dann streicheln und hinunterbeugen. Ist zwar tierisch unbequem aber viel sicherer für den Hund im Falle eines Unfalls oder auch nur, wenn mal stark gebremst wird.


    Wenn das Auto einen Airbag beim Beifahrer hat, kann es da unten aber ganz schön gefährlich werden.

    Laurin konnte ab etwa 6 Monaten für 4-5 Stunden alleine bleiben.

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    Danke Teresa,

    Das hört sich schon mal nach einem guten Plan an. Wie hast du eine Korrektur auf Entfernung vorgenommen, wenn er nicht ins Sitz gegangen ist?


    Ich hatte das Sitz auf Entfernung vorher schon unabhängig von der Pfeife geübt, einfach in dem ich die Distanz übers Jahr ganz langsam immer größer gemacht habe.
    Im Zusammenhang mit der Pfeife ist es mir dann nie passiert, dass er sich auf das Sichtzeichen "Sitz" nicht gesetzt hat. Wenn er sich auf die Pfeife nicht gesetzt hat, dann habe ich mit dem Sichtzeichen für "Sitz" korrigiert.

    Laurin war allerdings auch recht einfach, weil er ein totaler Ballfetischist ist. Er hatte schon nach dem zweiten Pfeifen gecheckt, dass da jetzt gleich irgendwo ein Ball fliegt und dann geht er in so eine Lauerstellung (Kopf tief, Hintern tief und absprungbereit). Aus der Haltung war es dann zum Sitz sowieso nur noch ein kleiner Schritt.

    Ich kenne auch einige Retrieverführer, die auf den Pfiff ein "Stop-Steh" konditioniert haben. Dann muss man sich halt sicher sein, dass der Hund auch an Ort und Stelle stehen bleibt. Im Sitz ist die Position ja schon etwas "stabiler".

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    Hallo, Wie baue ich ein Stop mit anschließendem einweisen richtig auf?

    Stop habe ich mit Futter und Ball trainiert. Dazu habe ich mir eine reizarme Umgebung gesucht (Wiese/Parkplatz oder sowas) und den Hund einfach frei laufen lassen. Wenn er gerade auf nichts besonderes konzentriert war und mit Blick von mir weg stand, habe ich gepfiffen (einfacher langer Pfiff). Einfach, weil er wissen will, was das war, dreht der Hund sich dann garantiert zu dir um. Dann habe ich sofort einen Ball oder was großes Fressbares über den Hund drüber geworfen. Wichtig ist, dass man immer hinter den Hund wirft, damit er nicht lernt beim Pfiff in Richtung Hundeführer zu kommen um sich seinen Ball schneller abzuholen.
    Wenn der Hund die Verbindung Pfiff -Ball hat, habe ich angefangen erst zu Pfeifen, dann mit Sicht- oder Wortzeichen das "Sitz" zu fordern und erst danach ist der Ball geflogen. Irgendwann hatte ich dann Pfiff - Sitz ohne dass ein weiteres Sitz-Kommando nötig war. Dann habe ich angefangen auch unter größerer Ablenkung zu pfeifen und irgendwann auch beim Voranschicken.
    Der Schritt vom Stop zum seitlichen Einweisen, wenn der Hund beide Kommandos einzeln beherrscht, ging bei uns dann von ganz alleine.