Beiträge von Laurentide

    Okay, danke, das wusste ich nicht.Aber wird das auch praktiziert? Ein paar mal wurde hier im Thread schon bemängelt, das Champion-Rüden häufig überproportional viele Nachkommen haben und so trotz allem nur ein kleiner Teil des genetischen Materials einer Population in eine Rasse einfließt.


    Zumindest gibt es viele Rassen die einen mehr oder weniger hohen Inzuchtskoeffizienten haben.

    Klar wird das gemacht. Züchter reisen zum Decken durch die ganze Welt und Zuchthunde werden von überall her zugekauft und hier eingesetzt.
    Beispielsweise bei den Tollern im letzten Jahr ... wir hatten 17 Würfe aus 16 Rüden. Von den Rüden waren 7 VDH-gezogen und 9 aus dem Ausland (4x Kanada, 2x USA, je 1x Finland, Schweden, Niederlande).
    Von den 9 ausländischen Rüden waren 4 als Welpe nach Deutschland importiert worden und 5x sind die Züchter zum Decken ins Ausland gefahren bzw. geflogen.


    Aber das Problem, dass bestimmte beliebte Rüden häufig genommen werden, gibt es natürlich trotzdem. Gerade so ein Importhund ist da prädestiniert. Wenn der Hund aus Australien kommt sind alle voller Bewunderung der muss super sein, auch wenn er nur drei Beine hat und Angstbeißer ist ... ne das ist jetzt natürlich überspitzt, aber manchmal fragt man sich schon wie ein Hund zu seinem Ruf kommt.

    Oh, okay... ich dachte, es gäbe immer eine Grenze.
    Kommt vermutlich auch immer auf die Rasse an, bei manchen gibt's vermutlich einfach nicht soviel "Auswahl", denn nicht jeder hat ja auch Lust auf Ausstellungen usw... .

    Eine Deckbegrenzung dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein. Ich finde ein Limit aber auch begrüßenswert. Frau Dr. Eichelberg hat das auf unserer letzten Züchterversammlung so schön auf den Punkt gebracht "Niemand will einen popular sir, aber jeder will Welpen von diesem tollen Rüden". Es ist halt immer hart für irgendwelche höheren Ziele zurück zu stecken. Da sehe ich auch die Rüdenhalter in der Pflicht, aber es ist halt schwer nein zu sagen.
    Was die Kosten angeht hat man es als Rüdenhalter schon besser, als ein Züchter. Wenn man bei den Tollern nur die Mindestanforderungen für die ZZL macht, dann hat man so ca. 1000€ Ausgaben (bei freiwilligen Gentests, Austellungen oder zusätzlichen Arbeitsprüfungen natürlich dementsprechend mehr). Und das ist dann auch das Maximum was ich als "Verlust" hätte, wenn der Rüde nicht genommen wird, es sei denn man rechnet Kaufpreis und evt. Importkosten des Hundes noch zu den Zuchtausgaben, wär jetzt aber meiner Meinung nach überzogen. Bei einer Hündin ist das finanzielle Risiko durch Kaiserschnitt, leer bleiben, kranke Welpen etc. ja viel unkalkulierbarer.
    Was mir in den bisherigen Auflistungen zum Preis noch gefehlt hat... Man fährt ja in aller Regel nicht nur zum Decken zum Rüden, sondern schaut ihn sich vorher auch an (möglicherweise auch mehrere Rüden). Insofern muss man die Fahrt- und Übernachtungskosten da in aller Regel zweimal ansetzen.

    Dass sich Welpenpreise nach den Titeln der Elterntiere richten oder da ein extremer Run drauf ist, kenne ich von den Tollern auch nicht. Wenn ich mir beispielsweise meinen Laurin anschaue, der hat immerhin einige Titel (Internationaler Schönheitschampion mit Arbeitsprüfung, VDH-Champion, Dt.-Champion) und einige Arbeitsprüfungen (BHP, JEPs, BLP, leb. Ente, Tolling Prüfung), aber das war überwiegend mein Privatvergnügen. Die Decktaxe war durchschnittlich und die Welpenpreise auch. Die Welpenkäufer hat das nicht interessiert, denke viele wussten das gar nicht so im Einzelnen. Übermäßig angefragt wurde er auch nicht ... passt halt auch nur zu bestimmten Hündinnen. Er hat seine ZZL 2013 bekommen, hatte dann 2013 keinen Wurf, 2014 zwei Würfe, 2015 einen Wurf, 2016 keinen Wurf, 2017 vermutlich nochmal zwei Würfe und dann nehme ich ihn von der Liste. Dazu noch 2 Anfragen, die ich abgelehnt hatte und eine wo Züchter und ich gemeinsam zu dem Schluss gekommen waren, dass das nicht passt.
    Bei anderen Rassen mag das vielleicht anders sein, aber ich kenne den Zusammenhang zwischen Showerfolgen und Zucht überhaupt nicht.

    Ich bin auch der Meinung, dass das Konstrukt "Zuchtmiete" durchaus seine Berechtigung hat. Ein großes Problem bei der Hundezucht im Vergleich zur Nutztierzucht, ist die Tatsache, dass geschätzte 95% der Selektion schon im Alter von 8 Wochen stattfindet. Nämlich allein durch die Tatsache, welcher Welpe zu einem Züchter/Deckrüdenbesitzer kommt und welcher nicht. Wenn der Hund dann mal 2 Jahre alt ist, werden nur noch die allergrößten Katastrophen rausgesiebt, die die Zuchtzulassung nicht schaffen. So kommen in der Regel nur maximal 1-2 Hunde (oder auch mal keiner) aus einem Wurf wieder in die Zucht und das sind leider nicht die besten, sondern die mit den entsprechenden Besitzern. Über die Zuchtmiete kann man den Kreis der Zuchttiere da recht einfach erweitern und ich kenne das auch nur so, dass die Hündin den Züchter samt Haus sehr gut kennt und nicht einfach in der Läufigkeit dort abgegeben wird.
    So eine Variante wie @Cattlefan sie beschreibt, geht zumindest im DRC aber nicht. Da muss der Wurf in der abgenommenen Zuchtstätte zur Welt kommen, der Züchter kann den Wurf also nicht bei den Besitzern der Hündin aufziehen.


    Zu der Diskussion einige Seiten vorher, dass es zu viele Regelungen gäbe und das die Züchter verschreckt ... ich wüsste nicht so wirklich was aus unserer Zucht- und Zwingerordnung ich nicht sowieso machen würde. Die 50m² Außenauslauf sind vielleicht sehr ordentlich bemessen, aber sonst?

    Muss ich jetzt auf die Ausstellung tatsächlich einen Kontoauszug meiner Bank mitnehmen, wo die Überweisung drauf steht? Haben die vor Ort dann wirklich keine Info, ob man bezahlt hat oder nicht :???:

    Ich nehme immer einen Kontoausdruck mit, seit ich wegen der Zahlung einmal total in Stress bekommen bin. Da stand ich auf der Hinfahrt 14 km im Stau und kam 3 Stunden später als geplant an. Wie ich auf den Platz komme sehe ich, dass meine Klasse in den Ring geht. Ich rase also zur Meldestelle und die wollten mir meine Startnummer nicht geben, weil ich nicht bezahlt hätte. War dann ne ewige Diskussion und zu guter letzt musste ich garantieren, dass ich die 60€ Strafgeld zahle. Zum Glück durfte ich dann noch in den Ring un mein ungebürsteter halb verschlafener Hund an der normalen Spaziergehleine wurde sogar noch BOS, aber so einen Ärger will ich nicht nochmal haben. Es hat dann den halben Tag gedauert, bis festgestellt wurde, dass sehr frühe Überweisungen wohl versehentlich nicht auf den Listen standen.
    Heutzutage könnte man sowas vielleicht auch mit dem Handy nachweisen, aber sicher ist sicher.

    Ich würde die Sache auch aussitzen und mir einfach einen anderen Tierarzt suchen. Da wird vermutlich nichts mehr kommen.
    Interessant wäre noch aus welchem Bundesland du kommt, die Hundeverordnungen sind da ja sehr unterschiedlich. In Baden-Württemberg beispielsweise gibt es gar keinen Wesenstest für solche Fälle. Hier haben wir nur den routinemäßigen Wesenstest für Am.Staff, Pitbull Terrier und Bullterrier.

    Der Text befasst sich nur mit dem Thema Aufzucht und nicht mit dem Thema Zucht. Ich finde solche Texte immer eher kontraproduktiv, weil sie im Umkehrschluss implizieren, wenn die Aufzucht gut ist, ist es eine gute Zucht und genau das stimmt eben nicht. Auch viele Upswürfe oder geplante papierlose Würfe werden liebevoll und sorgfältig großgezogen, trotzdem ist es keine Zucht sondern Vermehrung.
    Zucht bedeutet Selektion auf bestimmte Eigenschaften in den Bereichen Gesundheit, Wesen, Arbeitsleistung und Aussehen. Zucht findet daher vor dem Deckakt statt durch die Auswahl der Zuchttiere und der Verpaarung. Dass die Aufzucht hinterher auch passen muss, ist klar. Zustände wie oben beschrieben dürftenaber, zumindest in Deutschland, wohl eher die Ausnahme sein.
    Und zum Eigengangspost, vielleicht geht es nur mir so, aber wenn ich das Wort "kerngesund" höre, assoziiere ich sofort "das ist ein Vermehrerhund". Ein Zuchthund ist HD B, ED 0, PRA freiect.. Dieses "kerngesund" klingt sowas von nach "der war eben nicht oft beim Tierarzt und wurde mal durchgecheckt". Ich krieg immer die Motten bei dem Wort :verzweifelt: .
    Hast du die Gesundheitsergebnisse dieser "kerngesunden" Hunde denn gesehen?
    Zum Ausgangspost wurde ja schon alles relevante gesagt. Bei unseren Tollern darf eine Hündin nur im Alter von 2 - 8 Jahren belegt werden und dabei max. 4 Würfe aufziehen. Innerhalb von 24 Monaten sind dabei max. 2 Würfe möglich. Insofern wage ich zu behaupten, dass Zuchthunde, im Gegensatz zu Vermehererhunden, vor Ausbeutung geschützt sind.