Beiträge von Laurentide

    Sorry :ops: - habe Standardzucht und Standardlinie synonym verwendet wie bei uns üblich. Nach deutschem Gebrauch meinte ich natürlich immer Standardlinien. Da gehören die jagdlich gezogenen Hunde grösstenteils auch dazu. Dass ein aus reinen Standardlinien gemäss dem Rassestandard gezogener Hund in D nicht als Standardzucht bezeichnet werden darf, nur weil seine Standarzucht-Eltern zusätzlich eine Arbeitsprüfung haben, ist mir tatsächlich entgangen (und kann ich ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen, aber das tut mix zur Sache).

    Ist ja auch verwirrend und ich finde es auch nicht unbedingt nötig. Wenn man sich beispielsweise meinen Laurin anschaut, der ist "aus Standardzucht", weil seine Mutter keine Arbeitsprüfung hat (der Vater aber schon). Selber ist er "tauglich für jagdliche Leistungszucht", weil er die BLP und JEPs + leb. Ente hat, von seinen Welpen ist ein Wurf "aus jagdlicher Leistungszucht", weil die Hündin eben auch die erforderliche Prüfung hat, der andere Wurf aus dem mein Luca kommt, ist aber wieder "aus Standardzucht", weil die Hündin keine Prüfung hat ... nächstes Jahr mache ich dann mit Luca die BLP und dann ist er wieder "tauglich für jagdliche Leistungszucht" und das Chaos ist perfekt :ugly:
    Diese Zuchtformen ändern sich von Generation zu Generation, bzw. sogar von Wurf zu Wurf (weil für Leistungszucht eben beide Elterntiere eine Prüfung brauchen) und sagen daher meiner Meinung nach nicht viel aus. Man will eben jagdlich geführte Hunde irgendwie herausheben. Vielleicht bildet sich daraus auf Dauer eine Art "deutsche Jagdlinie" heraus, bisher sehe ich das aber nicht.
    Die Linientrennung (Arbeitslinie vs. Standardlinie) gibts beim Toller ja zum Glück nicht, beim Labrador dagegen sind die Unterschiede enorm und der Hund bleibt ein Leben lang Arbeitslinie Prüfungen hin oder her, daher ist die Unterscheidung irgendwie sinnvoller und für Hundeinteressenten auch das interessantere.
    Schaut man aber in der Datenbank des DRC steht da nicht aus welcher Linie der Hund kommt (oft sind es ja auch irgendwelche Mischlinien und es ist strittig ob das jetzt als Arbeitslinie zählt oder nicht), aber ob der Hund tauglich für jagdliche Leistungszucht ist, das steht immer beim Zuchthund dabei. Ist ja auch unstrittig, entweder er hat die Prüfung oder eben nicht. Und wer neu in die Retrievermaterie einsteigt, verwechselt dann eben Arbeitslinie mit Leistungszucht und ist völlig verwirrt ... alle Klarheiten beseitigt? Wenn man das so aufschreibt, sieht es plötzlich noch verwirrender aus als es eigentlich ist :ugly:


    Für wen lohnt es sich denn eine Arbeitslinie zu holen? Also ab wieviel Beschäftigung macht das Sinn?

    Ich teile da Anjas Meinung, AL gehören zu Leuten die wirklich ernsthaft Dummyarbeit betreiben möchten (und die gehen dann in aller Regel auch auf Prüfungen). In Jägerhänden kenne ich auch eher SL als AL, bei der Jagd ist das hohe Tempo und diese ichwillichwillichwill-Haltung ja eher von Nachteil.

    Zitat von Lenilen

    Der Labrador wurde/wird ja gebraucht, um das abgeschossene Tier zum Jäger zu bringen. So wie ich das verstanden habe, soll ein Labrador keine Tiere selbstständig jagen und töten (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege!).

    kommt drauf an was man unter "selbsständig jagen" versteht. Ein Retriever ist nicht mal ne halbe Stunde weg, wie beispielsweise ein Dt. Wachtelhund. Aber er soll natürlich selbstständig arbeiten. Häufig ist der Hund bei der Jagd ausser Sicht (z.B: Schilf) oder es ist dunkel und man sieht sowieso nichts. Hat man dann einen "Frager" der sich jeden Meter bestätigen lässt, kann man die Ente auch gleich selber suchen. Extrem führige Hunde, wie sie bei den AL-Labradoren vorkommen, empfinde ich daher eher als ideale Sporthunde denn als ideale Jagdhunde.
    Selbstständig töten sollte er eigentlich schon, ist für die Ente oder das Kanin auch nicht schön noch halblebig sonstwie weit apportiert zu werden. Und ich bekomme ehrlich gesagt auch lieber eine tote Ente in die Hand als eine halblebige. Fehlende Wildschärfe ist aber ein (zunehmendes?) Problem bei den Retrievern.


    Zitat von Lenilen

    Zudem Frage ich mich, wie oft denn gejagt wird? Also wie oft ist ein wirklicher Jagdhund im Einsatz? Ich kann mir nicht
    vorstellen das die 7 Tage die Woche für mehrere Stunden unterwegs sind.
    Die Arbeitslinie ist mir einfach "sympathischer". So wie ich das verstanden habe, sind diese Hunde etwas ernster (für einen Labi) und nicht ganz so dusselig süss. Aber eigentlich brauche ich ja gar keine Arbeitslinie und mir wurde hier auch in einem anderen Thread erklärt, das ein Hund aus Standardlinie "reicht"...klar, ich bin ja kein Jäger. Aber im besten Fall ist der Hund doch auch beim Jäger Familienhund.
    Durcheinander, ich hoffe man versteht was ich meine |)

    Im Herbst und Winter wird gejagt. Im Frühling und Sommer wird der Hund ausgebildet und ist in Deutschland meist Familienhund, im Ausland häufig leicht durchgeknallter Zwingerhund bis die Saison wieder losgeht.

    Die Verwirrung kann ich nachvollziehen.
    Ich bin jetzt auch verwirrt und besitze selbst einen Golden Retriever, von dem ich dachte, er wäre aus der AL.
    Jetzt würde ich auf Standardzucht tippen, aber er hat Vorfahren aus FT. Mh.

    Kann es sein, dass dein Hund vom GRC ist? Der GRC ist nicht Mitglied im JGHV und richtet daher auch keine Jagdprüfungen aus. Dementsprechend betreibt der GRC auch nur Standardzucht und keine jagdliche Leistungszucht.

    ich bin jetzt auch verwirrt:


    wie ist der AL-Labbi denn vergleichbar zu anderen Rassen?


    Mir wurde nämlich ein AL-Labbi empfohlen für den Hundesport weil mir Bordercollie, Ausie, Herder, Mali und Co. zu "hibbelig" sind. Der Standard aber vom Körperbau her zu schwer für den THS. Wenn ich aber hier so lese frage ich mich, ob der AL-Labi tatsächlich ruhiger ist als z.B. ein Herder?

    Rassen miteinander zu vergleichen finde ich immer schwer. Der AL-Labrador kommt dem Border schon näher als ein SL-Labrador, aber vergleichbar finde ich es nicht, sind ja doch zwei völlig verschiedene Rassen. So viele AL kenne ich auch nicht, aber was man auf Prüfungen so sieht, empfinde ich sie als sehr ernsthaft bei der Apportierarbeit, aber eher hibbelig und sensibel im Umgang. Ich will jetzt nicht sagen "wesensschwach", aber diese Unerschütterlichkeit vieler SL-Labradore haben sie nicht.
    Wie wäre mit 'nem Toller ;)

    AL-Labrador definiert sich nicht über eine vorhandene Arbeitsprüfung, sondern über die FT-Titel der Ahnen.

    Genau das hab ich doch geschrieben :ka:

    Zitat von Laurentide

    Arbeitslinie (erkennbar an den FT-Titeln in der Abstammung)

    Zitat von naijra

    Alles andere ist Standardzucht, ob mit oder ohne minimale oder maximale Arbeitsprüfungen oder jagdliche Verwendung! Keinenfalls disqualifiziert eine vorhandene Arbeitsprüfung einen Hund für die Standardzucht! Standardzucht bedeutet nur, dass die Hunde gemäss dem geltenden Rassestandard gezüchtet werden, egal, ob sie nur schön oder auch leistungsfähig sind.

    Nein, es ist eben keine Standardzucht, sondern eine Standardlinie. Dieses "Zuchtformgedöns" ist ja ein fast ausschließlich deutsches Phänomen, im Ausland gibts Arbeitslinie und Standardlinie und fertig. Um mal die ZO der Labrador Retriever zu zitieren:


    §8 Zuchtarten
    (1) Der DRC betreibt eine Standardzucht und
    eine jagdliche Leistungszucht. Die Ahnentafeln
    für Standardzucht und jagdliche
    Leistungszucht werden farblich unterschieden
    und als solche gekennzeichnet.
    Welpen aus Standardzucht und jagdlicher
    Leistungszucht werden als solche in das
    Zuchtbuch eingetragen.
    (2) Für jagdliche Leistungszucht muss für
    beide Elterntiere mindestens eine der in
    der vom DRC anerkannten und genehmigten
    Liste aufgeführten jagdlichen Prüfungen
    nachgewiesen werden.
    (3) Für die “spezielle jagdliche Leistungszucht”
    muss für beide Elterntiere sowie
    für alle Großeltern mindestens eine der in
    der vom DRC anerkannten und genehmigten
    Liste aufgeführten jagdlichen Prüfungen
    nachgewiesen werden.
    (4) Alle Zuchten, die nicht unter diese Kriterien
    fallen, gelten als Standardzucht.


    Ansonsten "disqualifiziert für die Standardzucht" ist ja auch mal eine interessante Sichtweise. Meist sagt man ja er qualifiziert sich für die jagdliche Leistungszucht.

    Wenn es eine Standardlinie aus Standardzucht sein soll, fiele dann aber der DRC weg. Da haben alle Hunde eine Arbeitsprüfung gemacht, bevor sie in die Zucht gehen.

    Also den Wesenstest kann man ja nur schwerlich als Arbeitsprüfung ansehen und einige Zuchthunde im DRC haben ja nicht mehr. Ausserdem befähigen viele Arbeitsprüfungen (BHP, Dummy A/ F,/O, JP/R und JEPs ohne leb. Ente) nicht zur jagdlichen Leistungszucht. Trotz dieser Arbeitsprüfungen ist es also ganz normale Standardzucht welcher Linie auch immer.
    Habe die Labradore gerade mal überflogen, etwa die Hälfte der Hündinnen und ein Drittel der Rüden sind tauglich für die Standardzucht.
    Man kann im DRC also gut einen Hund aus Standardzucht kaufen.

    Da hab ich mich wohl nicht klar ausgedrückt. Natürlich gibt es Unterschiede in den Linien und dass eine AL ein anderes Kaliber als eine Standardzucht ist, sollte auch klar sein. Ich meinte damit eigentlich nur, dass auch Standardlabbis ordentlich arbeiten können, wenn man sie nur richtig fördert.

    Auch eine AL kann Standardzucht sein! Wie soll die arme TE da durchblicken, wenn die Begriffe dauernd durcheinander geworfen werden :ka: Um es zu wiederholen
    Es gibt einmal die Linien:
    Arbeitslinie (erkennbar an den FT-Titeln in der Abstammung) und Standardlinie (keine FT-Hunde in der Abstammung). Die Linien beziehen sich also auf die weitere Vergangenheit, hier gibt es auch alle möglichen Mischformen.


    Dann gibt die unterschiedlichen Zuchtformen:
    Standardzucht: Einer oder beide Elternteile haben keine Arbeitsprüfung, nur Dummyprüfungen oder an Jagdprüfungen max. ne JP/R
    Jagdliche Leistungszucht: Beide Elterntiere haben eine BLP oder höherwertige Jagdprüfung
    Spezielle Jagdliche Leistungszucht: Beide Elterntiere und alle vier Großelterntiere haben eine BLP oder höherwertige Arbeitsprüfung.


    Die Zuchtformen beziehen sich also max. auf die letzten beiden Generationen.




    Ein Hund aus Standardlinie kann also jagdliche Leistungszucht sein und ein Hund aus Arbeitslinie Standardzucht. Umgekehrt natürlich genauso.



    Bei den genannten Plänen würde ich auch zu einer Standardlinie in Standardzucht raten. Auch da muss es ja keine Tonne auf Pfoten sein. Kaufen würde ich einen Labrador in Deutschland übrigens nur im DRC oder LCD.

    soweit ich weiss gilt der AmBully (noch) nicht als Listenhund. da es sogar im Münchener Umland "Züchter" davon gibt...

    Der Amercian Bully gilt überhaupt nicht als Rassehund, sieht er aus wie ein Am. Staff. ist er ein Am. Staff. ohne Papiere. Sieht er ein bisschen aus wie ein Am.Staff. ist er eben ein Am.Stafff.-Mix, was die Sache nicht besser macht. So wird es zumindest hier in BW gehandhabt.
    Wenn ich das hier richtig verstehe, kann man alle "Bulldog breeds" als American Bully registrieren. Früher waren da noch die einzelnen Rassen aufgelistet und Am. Staff. und Pibull-Terrier waren dabei.

    Wegen der Listenhundproblematik würde mich interessieren wo die Threadstarterin wohnt.
    Denn je nachdem ist die Vermehrung dieser Hunde nicht erlaubt. :/

    Im Profil steht BW.
    Da ist die "Zucht" von Listenhunden zwar nur erlaubt, wenn die Elterntiere ihre Verhaltensprüfung bestanden haben, aber die Kontrollen und Ahndungen sind gering. Denke nicht, dass man da mit dem Welpen Schwierigkeiten bekommen wird, aber er muss 2x zum Test und hat lebenslang Leinenpflicht.
    Wenn das auf dem Avatarfoto die Mutterhündin ist, hätte ich aber ziemlich Sorge, was Skeletterkrankungen angeht. Gruselige Beine ...


    Aber warum die Sache mit dem Auto jetzt so ein Thema ist, verstehe ich nicht. Wir haben auch alle kein Auto und einen Hund. Im Freundeskreis gibt es auch einige mit Hund, aber ohne Auto. Das ist doch kein Ding der Unmöglichkeit.

    Wenn man gar kein Auto hat, ist aber auch das ganze Leben anders ausgelegt. Dann macht man Unternehmungen eben nur so, wie es mit denn öffentlichen Verkehrsmitteln oder fußläufig möglich ist.
    Wenn man aber ein Auto in der Garage stehen hat, dann wird es auch benutzt. Wenn man dann irgendwohin zu Besuch fährt, ist die Familie mit dem Auto unterwegs und die TE samt Hund fährt mit der Bahn hinterher? Oder wie soll man sich das vorstellen? Das wird doch in kürzester Zeit dazu führen, dass der Hund eben allein zu Hause bleibt, bzw. bei längeren Reisen bei einem Sitter/Tierpension etc. Klar bringt einen Hund das nicht um, wenn er mal in Pflege gegeben wird oder mal einige Stunden alleine ist, aber wenn das nicht die Ausnahme ist, sondern jedesmal vorkommt, wenn man mit dem Auto weg ist, dann finde ich es schon fragwürdig.

    Ganz ehrlich, ich würde mir einen Hund nur um des Hundes Willen anschaffen. Also wenn man wirklich Spaß dran hat ihn auszubilden, sich mit ihm zu beschäftigen etc. Nur als Überwindung des "inneren Schweinehundes" um mehr rauszukommen kann das nicht gut gehen.
    Ein Hund bedeutet schon Umstände im Leben. Er haart, bringt Dreck rein, macht mal was kaputt, kotzt einem nachts vors Bett, erschwert den Urlaub, kann dazu führen, dass ihr die nächsten 15 Jahre Silvester daheim verbringen müsst, weil der Hund panisch ist, wird im unpassensten Moment krank etc. etc. wenn einem der Hund viel Freude macht, steht man da drüber, aber wenn man den Hund gar nicht wirklich wollte, dann wird einen das belasten.
    Zur "Rasse" ... der American Bully ist nicht anerkannt und wird in den meisten Bundesländern einfach aufgrund seines Aussehens als Listenhund bzw. Listenhund-Mix eingestuft mit den entsprechenden Auflagen. Oft sind American Bullys ja auch einfach umdeklarierte Am.Staffs.


    Zu den Ängsten deines Mannes, ob ein Hund was kaputt macht, hängt vom Hund, seiner Erziehung und seiner Beschäftigung ab. Meine Beiden haben so gut wie nichts kaputt gemacht, kenne aber genug bei denen das anders war. Drauf verlassen würde ich mich nicht, dass alles heile bleibt ... wichtige Sachen daher hochstellen oder wegsperren (wie beim Kind ja auch).
    Was das Auto angeht ... habt ihr denn 2 Autos wenn dein Mann den Hund in seinem nicht haben will? Wenn man den Hund auf jeder Autofahrt nicht mitnehmen kann, kann ich mir nicht vorstellen wie das gut gehn soll. Bleibt der dann immer allein zu Haus - Im Urlaub, bei Besuchen, bei Ausflügen???
    Zum Thema "ich mach alles alleine", es gibt bestimmt Leute, die das schaffen, aber ich stelle es mir schwierig vor. Bei uns sind es auch "meine Hunde" aber es gibt immer wieder Tage wo ich froh bin, dass mein Mann einspringt ... wenn ich auf ner Fortbildung bin, wenn ich mal krank im Bett liege, wenn ich Besuch habe und was es da sonst noch alles gibt. Im Herbst wurde hier nach einem Vergewaltiger und Mörder gefahndet, da bin ich nachts nicht mehr gern mit den Hunden raus und war froh, dass mein Mann die letzte Runde übernommen hat. Wenn der andere total gegen den Hund ist und dann da immer auf Ablehnung stößt, stelle ich mir das schwierig vor.


    Zusammenfassend würde ich euch vom Hund abraten nach dem was du im ersten Beitrag geschrieben hast.