Beiträge von Laurentide

    Gehört jetzt vermutlich nicht ganz hier hin, aber ich wollte jetzt keinen extra Thread aufmachen...

    Es wurde hier ja auch schon einige Male über den Nova Scotia Duck Tolling Retriever diskutiert. Ich wollte mir jetzt einfach mal Ahnentafeln von Zuchthunden in Deutschland ansehen, um einfach mal selbst zu schauen, wie es da nun mit Inzucht aussieht (als Laie in dem Bereich). Bin dann der Einfachheit halber beim DRC hängen geblieben und ihren Deckrüden/Zuchhündinnen Listen, wo eben auch die Ahnentafeln einfach einsehbar sind.
    Da ist mir dann schnell ins Auge gestochen, dass bei den Zuchthunden, bei Ahnen ab der 4. Generation "keine Daten vorhanden" vorkommt, nach der 4. Generation wird das immer häufiger und ab der 10 Generation steht fast immer nur, dass keine Daten vorliegen. Das macht die Sache mit dem Inzuchtkoeffizient (den man dort automatisch per Generationenangabe berechnen kann) wieder ziemlich undurchsichtig und unmöglich richtig zu berechnen.
    Was ist denn der Grund dieser fehlenden Angaben? Liegt das nur am Verein dem die Infos fehlen, gibt es zur 'Ahnenforschung' beim NSDTR vielleicht eine bessere Datenbank?

    Die vollständigste Datenbank für die Toller ist http://www.k9data.com/. Allerdings ist das eine private Initiative der Züchter und nicht an einen bestimmten Verein gekoppelt. Die Daten sind daher offizielll "ohne Gewähr", stimmen aber soweit. Wenn man sich für einen bestimmten Hund interessiert kann man das dann ja nochmal über den entsprechenden Verein verifizieren.

    Recht umfangreich ist auch die Datenbank des schwedischen Tollervereins. Schweden hat weltweit die größte Tollerpopulation: http://www.rasdata.nu/tollare/htmlhund/htmlhund.htm

    Die DRC-Datenbank baut sich aus den Ahnentafeln auf. Wenn ich einen Hund importiere, schicke ich seine Ahnentafel an den DRC und er wird in die Datenbank aufgenommen. In der Ahnentafel stehen in der Regel 3 Generationen, daher gibt es dort eben oft nach ein paar Generationen ein "unbekannt".

    Die Links verstehe ich nicht, das sind doch beides FCI-Zuchten. Warum steht das nur bei dem "schlimmen" Hund dabei, bzw. was willst du damit sagen?

    Mein erster Hund zog als Welpe ein, als ich mein Staatsexamensjahr hatte. Anschließende Jobperspektive unbekannt, als Tierarzt war aber zu erwarten, dass man irgendwo auch mit Hund unterkommt. Mir wurde auch fast ausschließlich abgeraten, aber ich war ein Jahr lang zu Hause, Welpe lag unterm Tisch und hat gepennt, alle paar Monate mal eine Prüfung, was will man mehr. Ging super. Und einen Job mit Hund im Büro habe ich auch bekommen :-)
    Beim zweiten Welpen habe ich noch eine Schippe drauf gelegt. Luca zog wenige Monate vor der Geburt meiner Tochter ein, den ersten Hund hatte ich natürlich auch noch und unser Hausbau stand im nächsten Jahr auch noch an. Hunde und Kind ging total super. Hausbau und Kind ist dagegen eine Katastrophe, aber wir habens auch überstanden :smile: .

    Was ist ein Händler?Züchter und Tierheim - klar, aber Händler? Wann ist man das? Sind das Vermehrer?

    Ein Händler ist normalerweise jemand der gewerbsmäßig ankauft und wieder verkauft. Er hat also keine Muttertiere, sondern handelt durch.
    Vermehrer fallen vermutlich in die Kategorie "Züchter" wenn sie wie auch immer angemeldet sind.
    Verrücktes Gesetz, wie kommt man darauf, dass jemand der mit dem Tier sein Geld verdient (Händler, gewerbsmäßiger Züchter) tierschutzrechtlich besser ist als eine Privatperson, die ein einzelnes, in aller Regel geliebtes Tier abgibt.
    Bei Hund, Katze und Heimtieren könnte man ja echt übers verschenken nachdenken, aber ein Pferd hat ja schon einen ordentlichen finanziellen Wert, das verschenkt man nicht so leicht.

    Der Amtsarzt IST der Amtsverterinär. Das ist doch das gleiche - der ist in jedem Fall Tierarzt.

    Nein, der Amtsarzt ist ein Humanmediziner und arbeitet auf dem Gesundheitsamt. Der Amtstierarzt ist ein Tierarzt und arbeitet auf dem Veterinäramt. Das ist ein Unterschied und der Amtsarzt macht überhaupt keinen Sinn, es sei denn der Nachbar soll dort seine Bißverletzung zeigen.
    Zu dem Fall kann man echt gar nichts sagen, das wird so unterschiedlich gehandhabt. Bei einer Schürfwunde würde ich da jetzt erstmal nicht das Schlimmste befürchten, kann mir gut vorstellen, dass das eingestellt wird. War der Nachbar denn beim Arzt und hat sich behandeln lassen? Falls nicht stehen deine Karten ganz gut, denn dann kann die Verletzung allzu schlimm nicht gewesen sein und das wird auch die Behörde erkennen.

    Meine Hunde haben heut in einer echt gefährlichen Situation ein bombenfestes Sitz gezeigt. Ich bin ihnen so dankbar, das glaubt ihr gar nicht.
    Wir liefen gerade in der Dämmerung auf einem Feldweg die letzte Rund spazieren, links Wald rechts eine meterhohe Tujahecke, die einen Bauernhof umgrenzt. Ein paar hundert Meter hinter uns liegt ein kleiner Waldspielplatz, der manchmal von Jugendlichen als Treffpunkt genommen wird, den man vom Weg aus aber nicht sehen kann. Und plötzlich sind hinter uns aufgeblendete Scheinwerfer, megalaute Musik und drei Autos rasen den Feldweg runter, von hinten auf uns zu. Ich rette mich mit Kinderwagen in die Einfahrt von dem Bauernhof, brülle die Hunde ran und lasse sie gerade noch absitzen. Die Autos sind vielleicht noch 5 Meter weg und diesen Moment sucht sich eine Bauernhofkatze aus (vermutlich durch die Autos oder die Hunde irritiert) um direkt an uns vorbei aus der Einfahrt über den Feldweg in den gegenüberliegenden Wald zu rasen. Die Katze hat es vor dem ersten Auto gerade noch geschafft, wäre einer meiner Hunde hinterher gegangen, wäre des wohl seine letzte Tat gewesen.
    Dem Himmel sei dank, dass die Beiden sitzen geblieben sind.

    Ich schrieb "in Sachen Qualzucht". Daraus ergibt sich doch logischerweise, dass gemeint ist die Käufer von Möpsen, die Züchter von Möpsen, die Vereine in denen Möpse gezüchtet werden, die Verbände in denen Mopszuchtvereine Mitglied sind, die Dissidenz die Möpse züchtet, der Gesetzgeber der Mopszucht toleriert, der Dogforumler der hier zwar schimpft damit aber die Nase des Mopse nicht einen Millimeter länger macht.
    (*ersetze Mops durch jede andere Rasse bei der sich bezüglich Qualzuchtmerkmalen zu wenig bewegt).
    Weiß gar nicht wie man das jetzt mißverstehen konnte. Natürlich hat der Käufer eines spanischen Straßenhundes nichts mit Mopszucht zu tun, genauswenig wie der Züchter eines Labradors???

    Und zum Gesetzgeber, klar muss ein Gesetz allgemein gehalten werden, aber wie vorher schonmal geschrieben, wieviel einfacher wäre es, wenn ein Zuchttier keine Qualzuchtmerkmale aufweisen darf, statt dass man "erwarten kann, dass die Nachzucht Qualzuchtmerkmale aufweisen wird".
    Um das mal auf ein vorhandes Beispiel runter zu brechen. Ein Hund mit mittlerer oder schwerer HD darf nicht in die Zucht. Das ist einfach, der Hund wird untersucht und bekommt seine ZZL oder eben nicht. Würde man jetzt wie bei den Qualzuchten sagen, der Hund darf nicht in die Zucht, wenn zu erwarten ist, dass die Nachkommen auch HD haben werden, wie viel komplizierter wäre das. Wie will ich nachweisen, dass diese imaginären, noch nicht geborenen Welpen an HD erkranken werden. Da finden sich tausend Gründe warum der Zuchthund zwar HD hat, aber das ganz bestimmt nicht vererbt (einige davon sicherlich sogar korrekterweise, aber man öffnet eben Tür und Tor). Möglichweise nimmt man mit der "harten Regel" einen Hund unnötig aus der Zucht, aber mit der schwammigen Regelung lässt man einfach gleich alle drin.

    Ich denke in Sachen Qualzucht haben sich bisher weder Käufer noch Züchter, Vereine, Verbände, Dissidenz, Gesetzgeber noch Dogforumler mit Ruhm bekleckert. Jeder weiß wie schief es läuft, aber keiner setzt was um (ich zugegebenermaßen auch nicht, mir tun diese Hunde leid, aber großes Interesse habe ich nicht an ihnen und haben wollte ich keinen geschenkt).
    Bei den Käufern, Züchtern und Vereinen darf man meiner Meinung nach auch nicht übersehen, dass das ja alles keine Übermenschen sind, sondern ganz normale Leute, die eben einen Mops kaufen oder züchten möchten, weil Ihnen diese Hunde gut gefallen. Dass also ausgerechnet die Menschen etwas ändern können bzw. müssen, die diese Art von Hund ja eben gerne haben wollen, zeigt doch dass das nichts werden kann. Natürlich will jeder von denen einen gesunden Hund, aber es will eben auch jeder einen Mops.
    Das wäre ja so als sollten sich ausgerechnet die Raucher endlich mal dafür einsetzen, dass Rauchen verboten wird. Auch wenn sie alle wissen, dass es ungesund ist, müssten sie sich vordergründig erstmal gegen ihre eigenen Interessen stellen und das klappt nunmal nicht und ist irgendwie auch menschlich.
    Insofern sehe ich immernoch den Gesetzgeber in erster Linie in der Pflicht.

    Man kann nicht ein "Extra-Hundeschutzgesetz" schaffen.
    Hunde sind auch "nur" Tiere, wie alle anderen auch. (Vorm Gesetz)
    Wenn man jetzt alle Qualzuchten hoch besteuern würde, würden ganze Wirtschaftszweige wegbrechen (Legehennen-Betriebe, Rindermast.....), entsprechend die Arbeitslosigkeit in ländlichen Gebieten stark ansteigen, eine Landflucht eintreten, Wohnraum in den Städten knapp und entsprechend teuer werden.
    Außerdem Nahrungsmittel tierischer Herkunft (auch die im Hunde-/ Katzenfutter!) würden unbezahlbar werden

    .....

    Die Vorstellung, dass der Staat sich zur Aufgabe macht, für Hunde alles zu verbessern, alle anderen Tierarten aber außen vor zu lassen ist ein wenig kurz gedacht.
    Denn nur weil Hunde für UNS was besonderes sind, ist das für die große Mehrheit der Menschen nicht so.
    Deswegen kann der Staat den Hundeschutz nicht höher bewerten als den übrigen Tierschutz.

    Beim übrigen Tierschutz muss und kann eben jeder vor seiner eigenen Tür kehren, wenn er was verbessern will.

    im Tierschutzgesesetz und den Folgeverordnungen wird schon mit zweierlei Maß gemessen. Wenn man sich z.B. die Flächenvorgaben anschaut, da darf man auf 6 Quadratmetern 1 Dackel halten, 2 Mastbullen oder 8 Mastschweine. Das lässt sich wissenschaftlich nicht begründen, der Hund hat einfach einen besseren Stand.
    Und auch die Gemeinden dürfen besteuern wie sie lustig sind, siehe "Kampfhundesteuer" oder wir haben eine Gemeinde der der Dobermannn nicht gefällt, der wird fast 10mal so hich besteuert wie andere Hubderassen obwohl er auf keiner Liste steht. Eine Qualzuchtsteuer wäre echt mal was, wird blos keiner umsetzen.

    Und um nochmal auf den Qualzuchtparagraph zu kommen, wie viel einfacher wäre es, wenn Hunde mit Qualzuchtmerkmalen nicht zur Zucht eingesetzt werden dürften, statt diesen verqueren Umweg zu gehen, dass die Nachkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit Qualzuchtmerkmale haben werden. Das ist doch viel schwieriger zu beweisen.

    Ich denke auch, dass ihr das mit einem Welpen gut hinbekommen könntet.
    Bei mir ist der erste Welpe während meiner Staatsexamenszeit eingezogen und der zweite als ich in Mutterschutz gegangen bin. Beides Zeitpunkte wo der eine oder andere hyperventilieren könnte, aber es hat immer super geklappt. Man muss sich halt auf den Welpen einlassen und für den Notfall einen Plan B haben, aber das klingt bei euch ja schon durchdacht.

    Bei dem zweiten Punkt wäre ich vorsichtig, wenn das keine professionelle Hundetagesstätte ist, dann haben die bestimmt keine Versicherung für sowas und die Hundehalterhaftpflicht greift nicht, wenn man den Hund in Pflege gibt und der Geschädigte zu dem Zeitpunkt die Aufsicht über den Hund hatte. Da ist ne Bekannte von mir mal ziemlich böse reingefallen.
    Aber so ein Welpe ist ja auch nicht Godzilla und wenn mal ein Schuh oder im schlimmsten Fall ein Möbelstück dran glauben musste, dann kann man das ja meist auch irgendwie ersetzen.