Beiträge von Laurentide

    Ausschlaggebend ist eine korrekte Deckzeitpunktbestimmung und die Fertilität von Rüde und Hündin. Wenn die Elterntiere also nicht dafür bekannt sind, dass es nicht klappt und ein vernünftiger Progesterontest gemacht (und auch beachtet wurde), dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es kappt, ziemlich hoch.

    Wenn du es mit deinen Fragen ernst meinst, dann sag den Termin morgen gleich ab. Kein Mensch kann in einer Nacht abchecken, welche gesundheitlichen Risiken es bei dem Wurf geben könnte.
    Um was für einen Retriever geht es denn überhaupt? Golden?


    Schau dir die HD und ED- Ergebnisse der Eltern, Grosseltern und der bereits vorhandenen Würfe beider Elterntiere an.
    Wurden regelmässig Augenuntersuchungen gemacht? Gab es in der Linie Epilepsie? Was ist das Zuchtziel bei dem Wurf, warum hat der Züchter sich genau für diesen Rüden entschieden? In welchem Verein wird gezüchet und warum?
    Haben die Elterntiere einen Wesenstest und rassetypische Arbeitsprüfungen?


    Das wären mal so die ersten Fragen die ich mir bei der Suche nach einem Welpen stellen würde.

    Weder der Verbot des ERG noch der dauerhaften Boxenhaltung steht wörtlich in irgendeinem Gesetz. Zu beidem gibt es aber ausreichend rechtliche Handhabe und entsprechende Urteile:


    Zum ERG:
    §1 TierSchG: Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.
    § 3 Nr.11TierSchG: Es ist verboten, ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.


    Dass der ERG den Sachverhalt des § 3 erfüllt hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden.



    Zur längerfristigen Unterbringung in der Box:


    §2 TierSchG:
    Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss 1. das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend ... verhaltensgerecht unterbringen, 2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden.


    Da die Mindestmaße für Hunde in Zwinger je nach Größe 6, 8 oder 10m² betragen, kann man analog folgern, dass ein Hund diese Fläche auch bei einer anderweitigen Unterbringung (in der Wohnung, im Auto oder wo auch immer) braucht. Eine Box erfüllt diese Anforderung nicht und ist daher zur dauerhaften Unterbringung also außerhalb des Transports zur Unterbringung ungeeignet. Auch die Tatsache, dass ein Welpe nicht stubenrein ist oder ein Hund sonst die Wohnung demoliert oder mein Rüde sonst meine Hündin deckt, sind keine Gründe für eine dauerhafte Unterbringung in einer Box. Wenn ich mir einen Hund anschaffe, muss ich mit solchen Problemen rechnen und sie anderweitig lösen.
    Die große Frage bei der Box ist blos immer, ab welchem Zeitraum kann man von "dauerhaft" sprechen. In diesem Urteil wurde die Haltung eines Hundes für 2 x 3 Stunden pro Tag mit einem Spaziergang zwischendurch als unzulässig eingestuft.
    Soweit ich weiß, wurde das Thema noch nie durch alle Instanzen geklagt, insofern ist die Lage beim ERG natürlich sicherer.


    Da das ERG Schmerzen auslöst (also eine körperliche Empfindung), die Unterbringung in der Box dagegen Leiden (also eine seelische Empfindung), wird das ERG von fast allen Menschen als schlimmer eingestuft. Einfach weil man als Mensch den Schmerz viel besser nachempfinden kann. Leiden kennt dagegen kaum einer aus persönlicher Erfahrung (außer vielleicht ein Straftäter in Einzelhaft). Ich selber will mich da nicht ausnehmen, denke das ist einfach menschlich und man muss das Leiden mehr mit seinem theoretischen Wissen erfassen, als dass man es konkret nachfühlen kann.

    Scheint wohl jeder Hund individuell zu reagieren.
    Ich musste meinen Laurin mit 8 Jahren kastrieren lassen. Spaziergehzeiten und Futtermenge hatte ich erstmal alles beim alten belassen und er hat sofort angefangen zuzunehmen. Musste die Futtermenge dann deutlich reduzieren. Seine tägliche Bewegung ist auch zurück gegangen, er rennt nicht mehr so viel, sondern geht mehr oder weniger in meinem Tempo. Da helfen dann nur mehr Kilometer laufen oder Fahrrad fahren.

    Gut dann wären es Rassen, deren Erbkrankheiten wenig verbreitet sind oder nicht körperlich einschränkend. Golden, Labrador sind also raus

    Die Frage ist halt immer wie wenig ist "wenig". Wenn ich mir den hier genannten Golden im letzten Auswertungsjahr anschaue, dann sind die Hund mit HD im nicht-zuchttauglichen Bereich bei 2% und für ED bei 5,7%. Natürlich ist jeder kranke Hund einer zu viel, aber ob die Zahlen jetzt wirklich besser wären, wenn ich beispielsweise 1000 willkürlich ausgewählte Tierschutzhunde nehme, wage ich zu bezweifeln. Insofern sehe ich in diese Hinsicht kein "Qualzuchtmerkmal".

    Ein Hund ohne Tasthaare ist wie ein Mensch ohne Gefühl in den Fingerkuppen. Natürlich kommt er damit zurecht, würde der Mensch ja auch. Trotzdem ist er beeinträchtigt ... und das nur wegen unnötiger Schönheitsvorstellungen.
    Abgesehen davon gehören Tasthaare zum Tastorgan und fallen dadurch unter das Amputationsverbot nach dem Tierschutzgesetz. Googelt mal "Clippen" beim Pferd, da gibt's diverse Literatur.

    Zu Border und Aussie kann ich nichts konkretes sagen, dafür kenne ich zu wenige und die nur oberflächlich. Aber ein paar Infos zum Toller kann ich wohl geben :smile:


    Zunächst mal zum Thema Gesichtsausdruck und "Unlust". Im Rassestandard steht, dass der Toller in Ruhe einen etwas traurigen Gesichtsausdruck hat. Schau mal in unserem Photothread, ich finde schon, dass man diesen Wechsel von "etwas traurig" in der Ruhe zum "totalen Wahnsinn" bei der Arbeit in den Augen erkennt.
    Zum Thema Ruhe: Der Toller soll einen "An-/Aus-Schalter" haben, also in Ruhe ganz entspannt und unauffällig sein, dann aber in sekundenschnelle zum "voll da sein" in der Arbeit wechseln. Das hat also nichts mit Unlust zu tun, sondern mit Ruhe und Unauffälligkeit.
    Als Therapiehunde sind Toller nicht so geeignet, weil sie sich von Fremden oft ungern anfassen lassen. Wenn der Hund nur mit seinem Besitzer zusammenarbeiten soll, kann ich mir das schon vorstellen.
    Toller sind in aller Regel auch interessierte, fröhliche Hunde, die man überall hin mitnehmen kann, ohne dass sie zum Nervenwrack werden oder total rumspinnen. Dass man einen Toller nicht mit zur Siegerehrung nehmen kann, ist für mich nahezu unvorstellbar, keine Ahnung was das für Exemplare waren.
    Der Kuschelfaktor ist beim Toller sehr unterschiedlich, da würde ich nicht unbedingt drauf wetten. Ich hab einen, der das überhaupt nicht ab kann und einen der gerne mal zum kuscheln kommt, dann aber auch wieder in seinen Korb abzieht. So in dem Rahmen erlebe ich die meisten Toller.


    Wo ich aber nochmal deutlich drauf hinweisen will, der Toller ist eine hochspezialisierte Jagdhunderasse, der wirklich noch was arbeiten will. Dabei geht Qualität vor Quantität, also einmal in der Woche ein wirklich anspruchsvolles Training und den Rest der Woche Ruhe ist sicherlich der richtige Weg. Jeden Tag auf dem Spaziergang irgendwas einbauen, kann einen Toller zum total nervigen Junkie machen, der einem nicht von der Seite weicht.
    Auch Dummytraining ist nicht gleich Dummytraining. Ich hab schon oft erlebt, dass Leute fest davon überzeugt waren, dass sie Dummyarbeit machen, wenn man sich das dann anschaut entpuppt sich das Ganze als mal drei Dummys verstecken und eins werfen auf dem Spaziergang. Sowas lastet einen Toller nicht aus und wenn er sich langweilt, wird er kreativ und/oder bockig :smile:
    Außerdem kann man Dummytraining meiner Meinung nach schlecht alleine machen, da der Hund bei der Suche und beim Einweisen das Auslegen nicht sehen sollte und bei den Markierungen braucht man auch einen oder mehrere Werfer, damit das Ganze Sinn macht. Eine Gruppe wäre dafür wirklich empfehlenswert. Ich lebe zur Zeit in der Dummy-Walachei und komme echt an meine Grenzen was das Training angeht, das ist total schade.
    Schau dir doch beim DRC mal eine Dummygruppe an in der ein Toller dabei ist.


    Und zum Schluss noch die Frage, aus welcher Ecke kommst du denn? Tollerleute sind fast alle sehr offen, da kannst du dir bestimmt mal einen ansehen.

    Wenn diese Mischlinge dann dem VDH unterliegen müssen für diese zwangsläufig auch die gleichen Bedingungen zum Schutz der Hündin usw. gelten.(Das ober Mal ganz davon abgesehen was die VDH davon halten würde und das es im derzeitigen Zustand der VDH nicht durchsetzbar wäre, aber eben rein hypothetisch)

    Also das Toller-Einkreuzungsprojekt war in seiner ganzen Konzeption mehr als fragwürdig und ist trotzdem vom VDH genehmigt worden. Es ist also nicht so, dass derartige Projekte beim "derzeitigen Zustand des VDH" nicht durchsetzbar wären.

    Genau das, was Du gerade erlebst, macht die reine Stammbaumrecherche so unzuverlässig. Der beste und gewissenhafteste Züchter kann keine genauen Angaben machen, wenn diese Informationen einfach fehlen.

    Die Informationen fehlen nicht. Aber Züchten ist eben etwas mehr als mal 5 Minuten Google bemühen. Züchter kennen die unterschiedlichen Datenbanken, die Vereine und häufig auch die Züchter und die Hunde selbst, die in der Ahnentafel stehen.
    Einmal im Jahr pilgert die ganze Tollerszene Europas nach Schweden auf die Spezialen. Dort trifft man Züchter aus aller Welt, kann sich hunderte von Tollern ansehen, Kontakte knüpfen, Infos aufschnappen und ist wieder ein bisschen schlauer.
    Das "echte Leben" ist durchs Internet nicht zu ersetzen, auch nicht in Sachen Hundezucht.


    Ich frag mich langsam wieviele Leute, die in diesem Thread schreiben eigentlich selbst züchten oder sich wenigstens intensiv damit beschäftigt haben. Man liest wirklich die merkwürdigsten Sachen.

    Gehört jetzt vermutlich nicht ganz hier hin, aber ich wollte jetzt keinen extra Thread aufmachen...


    Es wurde hier ja auch schon einige Male über den Nova Scotia Duck Tolling Retriever diskutiert. Ich wollte mir jetzt einfach mal Ahnentafeln von Zuchthunden in Deutschland ansehen, um einfach mal selbst zu schauen, wie es da nun mit Inzucht aussieht (als Laie in dem Bereich). Bin dann der Einfachheit halber beim DRC hängen geblieben und ihren Deckrüden/Zuchhündinnen Listen, wo eben auch die Ahnentafeln einfach einsehbar sind.
    Da ist mir dann schnell ins Auge gestochen, dass bei den Zuchthunden, bei Ahnen ab der 4. Generation "keine Daten vorhanden" vorkommt, nach der 4. Generation wird das immer häufiger und ab der 10 Generation steht fast immer nur, dass keine Daten vorliegen. Das macht die Sache mit dem Inzuchtkoeffizient (den man dort automatisch per Generationenangabe berechnen kann) wieder ziemlich undurchsichtig und unmöglich richtig zu berechnen.
    Was ist denn der Grund dieser fehlenden Angaben? Liegt das nur am Verein dem die Infos fehlen, gibt es zur 'Ahnenforschung' beim NSDTR vielleicht eine bessere Datenbank?

    Die vollständigste Datenbank für die Toller ist http://www.k9data.com/. Allerdings ist das eine private Initiative der Züchter und nicht an einen bestimmten Verein gekoppelt. Die Daten sind daher offizielll "ohne Gewähr", stimmen aber soweit. Wenn man sich für einen bestimmten Hund interessiert kann man das dann ja nochmal über den entsprechenden Verein verifizieren.


    Recht umfangreich ist auch die Datenbank des schwedischen Tollervereins. Schweden hat weltweit die größte Tollerpopulation: http://www.rasdata.nu/tollare/htmlhund/htmlhund.htm


    Die DRC-Datenbank baut sich aus den Ahnentafeln auf. Wenn ich einen Hund importiere, schicke ich seine Ahnentafel an den DRC und er wird in die Datenbank aufgenommen. In der Ahnentafel stehen in der Regel 3 Generationen, daher gibt es dort eben oft nach ein paar Generationen ein "unbekannt".