Beiträge von pony82

    Drinnen oder im abgesicherten Garten macht er alles mit, aber er ist schlau genug zu unterscheiden, ob er gesichert ist oder nicht. Heute war ich mit einer Frau laufen auf einer Strecke auf der ich in ableinen kann, weil es in der Stadt ein Grünstreifen ist, auf beiden Seiten mit Zäunen von Schrebergärten begrenzt. Also kein Wild und keine Jäger. Er hat aufs Wort gehört. Ich hab mich mit ihr unterhalten und ganz kurz nicht auf ihn geachtet und er ist losgedüst. Zum Glück geht der Weg nicht lange und er hat dann wohl umgedreht und kam zurück gepest. Wäre es ein freies Feld oder Wald gewesen wäre er halt weiter gerannt.

    Auf eingezäunten Freiläufflächen rennt er übrigens nicht. Da läuft er den Zaun ab und sucht akribisch nach einer Fluchtmöglichkeit.

    So, und jetzt beschreibe mir das Training mal mit einem Hund der sich draußen nicht für Fressen, Spielzeug oder Mäuse jagen interessiert, weil er rennen möchte.
    Pina bietet dir wirklich eine riesen Menge an Alternativen an, aber wenn sich der Hund einfach nur für Rennen interessiert dann kannste dich mit den Methoden auf den Kopf stellen. Bei meiner Aussie Mix Hündin klappt das übrigens alles super. Vor allem der Ball an der Schnur, weil es den sonst auch nicht gibt.

    Zitat

    In vielen Gemeinden ist das Trainieren mit einem Sprühhalsband laut dem Paragraph 11 verboten.
    Trainer, die damit arbeiten, können ihre Lizenz verlieren und dürfen mit Strafen rechnen.
    Das wird schon seinen Grund haben ;)

    Einem Hund, der ernsthaft jagt, muss man natürlich auch nicht mit Keksen kommen. Aber mit Dingen wie diesem unsäglichen Halsband eben auch nicht.
    Meine Hündin ist ebenfalls eine extreme Jägerin und würde mir eins husten, wenn ich ihr sagen würde: "Hier, nimm das Stück Käse und lass dafür die Rehe in Ruhe."
    Da heißt das Stichwort "Umweltbelohnung" bzw. "angemessenes Jagen". Ich glaube, das wurde hier schon angesprochen.

    Wie sagt man so schön? - "Training mit Köpfchen - und nicht mit Knöpfchen!" :gut:
    Ist natürlich anstrengender und aufwendiger. Für den Halter. Nicht für den Hund.

    Wie ich schon geschrieben habe interessiert sich mein Hund auch nicht für angemessenes Jagen. Du hast einen Border Collie mit starkem Jagdtrieb. Ich habe hier wie gesagt auch noch eine Hütehündin mit sehr starkem Jagdtrieb. Ich finde die beiden nicht annähernd zu vergleichen. Für die würde ich das Halsband auch nicht in Erwägung ziehen. Die ist umlenkbar. Das ist einfach gar kein Vergleich. Trotzdem muss ich auch bei der Hündin immer am Ball bleiben und daran arbeiten. Aber der Unterschied ist, man kann bei ihr daran arbeiten..

    Jago interessiert sich nicht wirklich fürs Jagen an für sich. Wir haben sämtliche Ersatzhandlungen durch. Apportieren macht er nur mit Futterbeutel wenn ich ihn wirklich sonst hungern lasse, Fährtenarbeit und Mantrailing interessieren ihn 0 und nicht die Bohne. Er will rennen, rennen, rennen.
    Das einzige was ihn jemals mit mir zusammen begeistert hat war ziehen am Fahrrad. Da war er glücklich und super aufmerksam. Aber er ist jetzt 10 Jahre alt und hat nur 11 kg und außerdem bin ich ab Januar alleinerziehende Mutter. Die Zeit des Ziehens ist vorbei und war eh schon immer sehr eingeschränkt, da es in Deutschland, auch wenn ich immer über das Wetter jammere, zum ziehen nunmal doch das halbe Jahr zu warm ist.

    Da ich mit meinen Hunden eine Therapieweiterbildung gemacht habe hatte ich zu einigen Trainern Kontakt. Alle arbeiten jedoch ohne aversive Methoden, was ich generell auch super finde. Sie haben jedoch auch gesehen, dass Jago quasi nie ohne Leine laufen kann außer, wenn ich über Futterentzug arbeite. Dies versuche ich schon eine Weile mit sehr sehr kleinen Fortschritten. Darüber komme ich aber nicht zu einem freilaufenden Hund, sondern dazu, dass ich den Hund halt an bestimmten Stellen auslasten kann. Sein Leben verbringt er trotzdem an der Leine, wenn ich reiten gehe oder mit meinen Reittherapien mache muss er zuhause bleiben und sich langweilen während Zora mit darf. Die hat übrigens auch mega Jagdtrieb, aber die will wirklich Tiere jagen und das finde ich 10000 mal leichter zu bearbeiten als dieses einfach rennen. Bei ihr hab ich ein Superspielzeug aufgebaut und hatte das Problem nach wenigen Monaten (fast) erledigt.

    Jago frisst draußen übrigens auch nix tolles. Also auch Pansen oder Schinkenwurst oder Leberwurst wird oft verschmäht.

    Ich finde ja auch eine interessante Frage, was ungerechter für das Tier ist. Ein gut ausgeführter Strafimpuls oder ein permanenter Futterentzug.

    Ich bekomme vieles mit Hunden und Pferden nicht so gut hin wie ich möchte, aber mein Timing ist sehr gut. Das wurde mir schon sehr häufig bestätigt während der Weiterbildung und auch sonst von Hunden und Pferdemenschen.

    Ich stehe dem Sprayhalsband absolut kritisch gegenüber, sonst hätte ich es schon seid Jahren ausprobiert, aber es würde mich einfach doch interessieren, ob ich meinem Hund so mehr Freiheit verschaffen könnte.

    Zitat


    naja, wir trainieren auch schon gut 1 Jahr, sind in der Hundeschule, hatten mehrere Einzeltrainer etc.
    Und eine andere userin versucht es schon seit 9 Jahren.
    Da kann man wirklich nicht von faul reden !
    Noch habe ich Geduld zum SL-Training, aber ich hatte auch schon ein paar Mal den Gedanken an ein HB.
    Und mitleidslos bin ich bestimmt nicht, aber manchmal etwas mürbe. Und dann kommen so Gedanken wie: wäre es für den Hund nicht besser/freier/hundgerechter wenn er nicht immer an der Leine wäre ?

    So, und jetzt können die supertollen, nur positiv arbeitenden Hundehalter mich faule Socke, die kein Mitleid kennt zerfleischen

    Ich bin die Userin, die seid 9 Jahren mit ihrem Hund an der Problematik arbeitet und die auch einige Nachrichten per PN von Leuten bekommmen hat, die sich nicht getraut haben mir hier öffentlich zu schreiben, dass sie mit dem Halsband arbeiten. Außerdem kenne ich 2 Podenco Besitzer, die mit dem Halsband ihre Podencos zum Reiten mitnehmen können.
    Mn wird übrigens angefeindet, wie man es macht. Wenn ich versuche meinen Hund über Futterbeutel und Handfütterung vom wegrennen (unser Problem ist nicht da gezielte jagen sondern dass Hund sich in Trance rennt) abzuhalten bin ich eine Tierquälerin, weil dem Hund sein Futter entzogen wird, wenn ich nichts mache bin ich eine Tierquälerin, weil der arme Hund immer an der Leine ist.... :gott:

    Superbelohnung zieht bei ihm überhaupt nicht. Hund hört wie ne eins, bis er in diesen Trancezustand verfällt, dafür braucht er keine Tiere und keine Spur. Abrufen von der Reizangel, kein Thema, im sagen, dass die Nachbarskatze nicht gejagt wird, kein Thema... rennende Hasen und Katzen im Vollspeed, da geht er ehrlich gesagt noch hinterher wenn er kann. Aber das ist nicht unser Thema. Es gibt hier durchaus Gegenden, die so wildarm sind, das kein Hase unseren Weg kreuzt. Er rennt aber trotzdem, einfach des Rennens wegen.

    Ich finde es toll, dass man hier immer als faul beschimpft wird, wenn man irgendwann einfach so verzweifelt ist, dass man gerne etwas anderes versuchen würde, um dem Hund mehr Freiheit zu verschaffen.

    Mein Hund bellt auch am Zaun. Daran arbeite ich mit Rückruf und Futterbeutel (klappt super). Wenn ich zu faul wäre dann hätte ich schon seid 9 Jahren ein Sprühalsband und würde ihn Sprühen wenn er wegläuft, wenn er bellt, wenn er was frisst was er nicht soll. Darum geht es aber gar nicht. Es geht um eine Unterbrechung dieses Trancezustands damit er mich wieder hört.

    Auch wenn leider niemand etwas dazu schreibt kommt hier der aktuelle Stand.

    Gestern habe ich es tagsüber erfolglos versucht mit dem Training ein Stück in der Straße weiter zu kommen. Als ich es nachts dann noch einmal versucht habe hat er mitgemacht am Ende der Straße. Sogar als sein Erzfeind, der Husky, vorbei gelaufen ist hat er nur kurz geknurrt und dann lieber mit mir Futterbeutel gespielt. Sobald ich jedoch einen Schritt in den Park gemacht habe waren nur noch die Büsche interessant und Beutel und ich abgeschrieben.

    Wir waren heute auf einem eingezäunten Hundeplatz. Es sind ständig Hunde draußen vorbei gelaufen und auch Jogger, Spaziergänger ect.

    Jago ist immer bellend zum Zaun, kam jedoch sofort wenn ich ihn gerufen habe und hat sich dann mit dem Futterbeutel bespaßen lassen.
    Ich kapiere das nicht so ganz, da die Ablenkung heute 100 mal höher war als in dem Park bei uns vor der Türe.

    Also mir würde es wenn auch darum gehen, dass mein Hund mich "hört". Denn solange er in meiner Reichweite ist hört er ja sehr gut. Das Problem ist ja, dass er sich in einen Trance Zustand rennt. Da möchte ich ihn rausholen. Am Alternativverhalten (Verschiedene Variationen mit dem Futterbeutel, von Apportieren bis hin zur Reizangel) arbeiten wir ja schon. Er lässt sich auch problemlos an der Reizangel abrufen. Eben nur nicht, wenn er sich in diese Trance Zustände rennt. Und das kann eben von 0 auf 100 passieren, wenn ich abgelenkt bin. Und seien wir mal ganz ehrlich, mit einem Neugeborenen werde ich sehr oft mal abgelenkt sein.

    In meinem PN Fach häufen sich grade die Nachrichten von Leuten, die mir raten ein Sprühhalsband zu verwenden oder sogar mit Strom zu arbeiten (letzteres steht total außer Frage).

    Zum Teil kommen die "Tips" nicht von Leuten, die hier mit lesen, sondern in verschiedenen Antijagd Threads. Das zeigt
    1. dass es wohl doch Hunde gibt die man mit Ferntrainern korrigieren kann
    2. dass sich niemand traut in einem Hundeforum zuzugeben, dass er mit Ferntrainern arbeitet.


    Es wurde mir ja, wie schon geschrieben, auch schon von zwei Hundebesitzern empfohlen, die jagende Tierschutzhunde damit am Pferd frei mitnehmen können.

    Ich werde mir übrigens nicht im nächtsbesten Shop ein Sprühhalsband bestellen. Aber ich gebe zu, dass ich es schon gerne mal ausprobieren würde, wie Hund darauf reagiert. Jedoch gekoppelt mit Pfeifentraining und Futterbeutel.
    Mein Hund könnte so viel mehr Lebensqualität haben....

    Zitat

    Ja. Und gerade weil dem Jagen so wichtig ist, ist Futter nicht Motivator genug. Futter weglassen schon 3x nicht. Nicht, dass ich es nicht versucht hätte ;)

    Naja, lang ists her und ich muss sagen, dass sich meine Sicht auf die Dinge da ganz schön verändert hat. Zuverlässig Futter zu bekommen ist in meinem Hause ein "Grundrecht" geworden. Da kann der Hund sich draußen noch so doof benehmen, aber Futter gibt's.
    Alles andere fällt für mich so ein bisschen in die Sparte "erpresste Kooperationsbereitschaft", sofern die Rechnung überhaupt aufgeht.
    Und gerade bei argen Jagdhunden ist mir so ein "erpressen" ne zu unsichere Kiste. Zumindest aus meiner laienhaften Erfahrung raus. Entweder ich hab nen funktionierenden Motivator gefunden...oder halt nicht. Die Konsequenz daraus ist, dass ich Dinge, die nicht Topmotivator sind, als nicht sehr verlässlich einstufen würde.

    Unser Ruede beschließt, dann einfach gar nicht zu fressen, während meine Hündin total ueberdreht, mir entweder an den Hacken hängt oder stöbern geht.
    Empfand ich durch die Bank weg als eher kontraproduktiv.

    Ok, und wie hast du es dann mit deinem Hund in den Griff bekommen? Ist eine sehr ensthafte Frage, da ich vor dem selben Problem stehe.
    Meine Hündin konnte ich mit einem Superspielzeug umlenken. Mein Rüde interessiert sich für nix, nix, nix außer Rennen. Daher versuche ich es auch über Futtererpressung, da hier ein Baby ins Haus steht und ich dann auch nicht mehr Stunden mit ihm Fahrrad fahren kann oder ausreiten (an der Leine).