Ok, ich bin einer der bösen Pharmamanager. Aber ich bin auch Biologe, Vater und Tierhalter.
Ich habe mich vor allem aus meinen letzten beiden Eigenschaften motiviert intensiv mit der Impfproblematik auseinandergesetzt und das Wissen aus den ersten beiden Aspekten waren mir dabei hiflreich.
Ein wenig epidemiologisches und Statistikwissen habe ich mir zusätzlich anfeeignet.
Mein Fazit ist: Impfen ist unentbehrlich. Zwar ist die Sinnhaftigkeit jeder einzelnen Impfung abzuwägen, doch gibt es gerade bei den hochansteckenden Krankheiten mit schlechten Prognosen sehr viel mehr Gründe zu impfen als nicht und das selbst, wenn das Risisko signifikanter Nebenwirkungen deutlich höher wäre, als es realiter ist.
Die Impfverweigerer fahren nur deshalb mit ihrer Strategie so scheinbar gut, weil sie auf dem Schutzwall der geimpften balancieren und ihr Anteil zum Glück nicht hoch genug ist, um diesen zu durchbrechen.
Ist letztlich auch eine Art von Sozialparasitismus und es gibt eine kritische Obergrenze für die Population der ungeimpften, die Epidemien wahrscheinlicher werden lässt.
Den Vortrag habe ich mir nur zum Teil angehört. "Unseriös" ist eine sanfte, wohlwollende Kritikäusserung.
Die gute Rhetorik der Dame und eine gesunde wissenschaftliche Grundlage ihrer teils abstrusen Schlussfolgerungen macht es Laien allerdings wahrscheinlch ziemlich schwer, einen objektiven Standpunkt zu finden.
Aber hier redet immerhin jemand, der zB schlicht und einfach die Existenz von Polioviren leugnet.
Impfnebenwirkungen dramatisiert sie, aber zur aktiven Masernansteckung ruft sie engagiert auf, obwohl sie sicher die Statistik der Masernkomplikationen kennt..
Allein das sagt einiges zu Einstellung und Sachkompetenz.
Viele Grüße
Ingo