Zitat
Ingo, solch ein Wort - dann noch zitiert - ruft Emotionen auf den Plan. Und es ist deshalb ungerechtfertigt, weil wohl die wenigsten Impfgegner sich auf den Lorbeeren der Anderen ausruhen wollen und sagen: ooooch, ich brauch nicht impfen - machen die anderen ja für mich. Die haben, wenn seriös, andere Gründe. Deshalb ist dieser Ausdruck nicht gerechtfertigt.
Gut, dass Du das erklärst - Schlecht, es so zu nennen.
Abgesehen davon streiten sich selbst echte Experten (nicht die Dame, welche von XTina zitiert wurde) darum, welche Impfung nun Sinn macht. Besonders Grippe ist da vorn dran.
Um sinnvoll diskutieren zu können, sollte man so polarisierende Begriffe einfach weglassen.
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Ich sag nur nochmal kurz was dazu, denn langsam wirds off topic:
Auch ich darf eine Meinung haben, die auch subjektive Anteile enthält und auchich darf die in einem öffentlichen Forum äussern, sofern ich nicht grob ausfällig werde. Polarisierende Äusserungen sindnicht qua ipso verboten.
Grob ausfällig bin ich meiner Meinung nach nicht geworden und wenn doch, soll halt ein Moderator das löschen.
Dass einzelne Impfungen diskussionwürdig sind, steht ausser Frage. Ich habe auch oben versucht, so zu formulieren, dass sich das gesagte nicht auf generell alle Impfungen bezieht.
Du sprichst speziell die Grippeimpfung an. Das ist ein ganz besonderer Speziallfall und daher ein schlechtes Beispiel für allgemeine Überlegungen. Bei der Grippeimpfung gibt es ein unauslöschbares Grunddilemma: Die Viren verändern sich rasch und vorherzusagen, welcher Stamm sich im nächsten Jahr durchsetzen würde ist zwar keine Lotterie, aber eben auch nicht mit 100% iger Sicherheit machbar. Dementsprechend schwankt der Grippeschutz durch die Impfung von Jahr zu Jahr zwischen 0 und über 80%.
Es gibt dazu eine interessante sehr umfassende ziemlich unabhängige Metaanalyse, die für mich sehr gut belegt, dass die Impfung generell auch aus statistischer Sicht dennoch Sinn macht:
Efficacy and effectiveness of influenza vaccines: a systematic review and meta-analysis
Prof Michael T Osterholm PhD,Nicholas S Kelley PhD,Prof Alfred Sommer MD,Edward A Belongia MD
The Lancet Infectious Diseases - 1 January 2012 ( Vol. 12, Issue 1, Pages 36-44 )
Der zweite Part des Dilemmas ist folgender: Letztlich gibt es eine signifikante Population (alten, immuneingeschränkten....) von Mitbürgern, für die eine Influenzainfektion ein großes lebensbedrohendes Risiko darstellt. Diese Personen profitieren im Falle einer hochwirksamen Vakkzine vor allem von der eigenen Impfung, im Falle einer mittelwirksamen Vakkzine aber auch in hohem Masse von einem hohen Durchimpfungsgrad der Bevölkerung, der direkt mit ihrem Infektinsrisiko korrelliert.
Hier kommt also die soziale Verantwortung wieder mit ins Spiel.
Als kleine Anekdote: Ich lag selber einige Tage mit bis zu 42° Fieber anlässlich einer Schweinegrippeinfektion im Krankenhaus. Hätte ich meine ältere Verwandtschaft angesteckt, hätte das für den einen oder andern noch deutlich fataler ausgehen können.
Aber ich glaube, das ganze driftet langsam zu sehr vom Thema ab.
Viele Grüße
Ingo