Es ist wirklich schön, mal von anderen jagdlich überaus interessierten Hunden zu lesen. Damit man nicht immer im Wald Kommentare hören muss wie: Naja, das ist reine Erziehungssache, einen Hund vom Jagen abzuhalten. Oder: Wenn Dein Hund eine Maus fängt, indem er innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde mit allen vier Pfoten gleichzeitig ins Gebüsch springt, dann muss die Maus krank gewesen sein.
Meine Süße kommt aus Rumänien und hat sich in ihrem ersten Lebensjahr durchs Jagen miternährt (neben Müll...). Dadurch ist das Jagen existenziell gewesen, was es fast unmöglich macht, es händelbar zu machen. Ich nehme bei Wildgefahr die 10m-Schleppleine, und wir üben mit Jackpot...im letzten Jahr ist es mir 3 mal gelungen, sie bei Eichhorn-Alarm mit der Stimme zu bremsen (NEIN...WAAARTE...das gab dann den Jaaaaackpooott)....aber eben nur dreimal...! Reizangel findet sie super, leider hat sie eine inoperable Beinverletzung und darf nicht so viel rennen, schon gar nicht im Kreis. Apportieren klappt manchmal zu Hause, draussen eher nicht - fällt aber wegen des Beines eh aus. Immerhin frisst sie die Mäuse nicht mehr, sondern lässt sie leicht angewidert fallen.
Ich denke, die Kombi Pfiff, Jackpott, Quietschetier mit Klickern ist echt ne gute Idee...mit Klickern habe ich auch den Durchbruch damals in der Verständigung erreicht, war echt ein Aha-Effekt.
Ich habe auch Suchspiele und Aufmerksamkeitsspiele eingebaut: Namen rufen, wenn sie guckt, Keks mit viel Gedöns wegwerfen... am Besten runde Kekse, die noch kullern, dann kommt der Jagdtrieb durch, und sie darf jagen, wenn ich es ihr erlaube. Oder sitzen lassen, Keks verstecken, suchen lassen. Und schon beim Ohrenwackeln Richtung Eichhörnchen "denk nicht mal dran" (nach dem Motto: ich habs gesehen!). Trotzdem werde ich sie immer an die Schleppleine nehmen, wenn Jagdgefahr besteht, und mittlerweile kann ich damit auch leben. Mein Hündchen läuft ohne SL auch nicht mehr rum als mit, insofern denke ich, dass es für sie jetzt auch nicht die große Einschränkung ist. Dieser Hund ist so wunderbar...soll sie doch jagen!
Liebe Grüße
Jenny mit Lina
Beiträge von LinaBambina
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Hurraaa - eben war ich mit meiner Maus im Wald, ohne Leine -o.k., momentan gibts ja auch nix zu jagen...-, und sie ist total brav mitgelaufen, ist gekommen, wenn ich sie gerufen hab, und...sie hat sich an mir orientiert. Ich glaube, diese Freude verstehen nur Straßenhund-Besitzer! Nun ist es einzig und allein der Jagdtrieb....wenn 'die Luft rein ist', darf sie frei laufen.
!!!:
Viele Grüße! -
Oh ja, das mit dem Spielen kenne ich auch...am Anfang hat sich Lina überhaupt nicht dafür interessiert. Nun kriegt sie manchmal ihre 5 Minuten, wo sie sogar einen Ball oder Stock zurückbringt und damit spielt wie ein Welpe. Das macht so eine Freude! Es tut auch gut zu hören, dass es auch bei anderen Straßenhunden lange dauert, bis eine Bindung da ist. Als sie mich nach nem 3/4 Jahr zum ersten Mal bei einem Spaziergang so von unten angeguckt hat, hätte ich heulen können vor Glück!!
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Hallo!
Wie schön, von anderen Straßenhund-Besitzern zu lesen!
Meine Lina kommt aus Rumänien. Sie ist jetzt seit 3 Jahren bei uns, war ca 1 Jahr alt als sie zu uns kam. Von Anfang an war sie so wunderbar, eine Seele von Hund. Zuerst hatte sie Angst, das Haus zu betreten, aber irgendwie war es okay, wenn wir dabei waren. Sie hat sich auf der Straße eine Beinverletzung zugezogen, ein falsch verheilter Bruch, und alle Untersuchungen in der TiHo hat sie total brav über sich ergehen lassen (leider ist die Verletzung inoparabel)- und orthopädische Untersuchungen sind echt nicht ohne! Unseren Tierarzt liebt sie über alles, egal, was er tut. Menschen und vor allem Kinder sind das Tollste, bei anderen Hunden muss sie erstmal gucken und bei Bedarf ein bischen mädchenhaft rumziocken! Nur ihr Jagdtrieb und ihre große Autonomie draußen waren etwas schwierig. Ich übe jeden Tag, habe aber leider keine eingezäunte Wiese, darum kann ich nur im Wald an der langen Schleppleine üben. Das klappt schon gut, aber vielleicht bin ich auch Perfektionist, denn ich habe das Gefühl, sie kommt dann 100%ig, wenn nix anderes spannender ist - sonst vielleicht 75 %ig...! Morgen nehm ich das Quietschehuhn mit, vielleicht hilft das. Aber heute hat mein Mann sie einfach mal frei laufen lassen (ohne mich , wäre 1000 Tode gestorben) - und siehe da...all das Üben hat sich gelohnt, sie hat genauso gut gehört wie der ultrabrave Labrador, der mit Freunden mitgekommen ist. Ich bin soo stolz. Nun muss wahrscheinlich nur noch ICH den Mut haben, sie laufen zu lassen (wenn kein Wild in der Nähe ist!).
Sie ist so vertrauensvoll und verschmust zu uns, und sie hat auch schnell gelernt, dass ein Anstupser mit der Pfote in Verbindung mit einem seelenvollen Blick fast jeden Menschen dazu bringt, sie zu streicheln...!
Viele Grüße!!