Beiträge von Anayu

    Naja du musst bedenken dass das Ankersignal einen Hund auch richtig hochpusht. Daher sollte man es echt nicht zu oft üben und vor allem den Hund danach auch wieder runter fahren. Bei uns hat es genau einmal gereicht das Signal zu üben, danach waren das beim pfeifen Duracellhäschen auf Speed :lol:

    Also braucht es auch einfach keine zig Wiederholungen.

    Hmm…

    Ich habe von meiner Trainerin damals das „kegeln“ kennen gelernt. Ein Hetzspiel, bei dem man halt Kekse abwechselnd und möglichst weit vor und hinter sich wirft, so dass der Hund viel Strecke macht.

    Das nutze ich dann gerne als die ultimative Belohnung für den Rückruf bzw. auch auf das Anker-Signal.

    Also manchmal „kegel“ ich, manchmal schmeiße ich auch nur einen Keks.

    Das Kegeln pusht natürlich auch extrem, deswegen war der Trainerin auch wichtig, dass ich das Spiel anschließend auch langsamer auslaufen lassen. Es gibt dann ein Ende-Signal und dann noch 2-3 Kekse nur in eine Richtung und weniger weit.

    Ich nutze das aber auf dem Spaziergang gar nicht so selten. So 1-2x habe ich es eigentlich schon alleine deshalb genutzt, weil ich damit dann auch wirklich Jagdverhalten unterbrechen musste.

    Ich werde deinen Rat aber versuchen zu beherzigen. Es nicht übertreiben und vor allem auf die nötige Entspannung anschließend achten.

    Und noch mehr Wert auf das „warten“ legen.

    Naja er zögert beim Umorientierungssignal und das ist völlig okay. Das dienst ja nur dazu ihn ansprechbar zu machen und das funktioniert auch weil ich seine Aufmerksamkeit ja trotzdem bekomme. Auf das Ankersignal kommt er direkt.

    Ne das Ankersignal übt man am Anfang so 2 mal die Woche, aber dann nur alle paar Wochen einmal. Den normalen Rückruf nutze ich eher weniger. Ich mache viel mit "warte", "schau" usw.

    Ah ok. Habs mir nochmal angeschaut, stimmt schon. Und ich habe es auch so gelernt, dass das UO eben nur bedeutet, Aufmerksamkeit auf mich. Manchmal kommt der Hund sofort, manchmal schaut er mich an und manchmal bekommt man erstmal nur ein Ohr :D

    Aber ich hatte erwartet, dass man das Anker-Signal öfter nutzt, also eher ein oder zwei Mal pro großem Spaziergang mindestens zum Üben und dann halt, wenn es gebraucht wird und da habe ich das Gefühl, das ist fast noch öfter…

    Mit „warte“ habe ich auch schon angefangen. Damit stoppe ich sie auch gerne, wenn sie mal Spuren verfolgt oder in Wald oder Feld verschwinden möchte, das klappt meist schon recht gut.

    Ich glaub du meinst mit dem zweiten Hund den Hund mit dem ich das AJT mache xD

    Der erste (der ohne Leine) hatte nie wirkliches Jagdinteresse, erst seit der zweite da ist. Trotzdem läuft der zu 99% frei weil er sich abrufen lässt. Wo siehst du dass es nicht klappt? Die Leine ist bei ihm immer noch dran weil er andere Baustellen hat weswegen er wohl nie wirklich ohne Leine laufen kann (stellt Menschen aus Unsicherheit)

    Äh, ja, scheinbar :D

    Ich hatte jetzt irgendwie da rein interpretiert, dass du das nur mit einem Hund machst, weils bei dem anderen hoffnungslos ist und er eh an der Leine bleibt :D

    Im 2. Teil vom Video zögert er ja schon kurz, obgleich er dann doch abdreht und dann auch schnell kommt. Das hat mich zusädazu veranlasst zu glauben, dass es bei ihm noch nicht so sitzt.

    Wie oft übst du Rückruf und Ankersignal etwa beim Gassi? Gar nicht sooo intensiv?

    Du kannst dir ja gern mal mein Video angucken. Der erste Abschnitt war noch Aufbau (man kann den Hund auch von jemandem festhalten lassen wenn zu unsicher) und der zweite Abschnitt ist schon wo ich sicher war das er auch kommt. Da kommt zuerst das Umlenkungssignal und dann das Ankersignal. Wie du siehst dreht er daraufhin ohne nachzudenken ab. Und mit diesem Hund war am Anfang kein normaler Spaziergang möglich, weil er sich mit jedm Reiz abgeschossen hat.

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    Eine Alukatze ist Katzennassfutter in der Aluschale.

    Ja, so kenne ich das auch.

    Allerdings habe ich halt nur die 20m Schleppleine und nur ganz selten wen, der mit mir Gassi geht.

    Ich werde nun den Anker wieder öfter nutzen, aber vor allem auch den Rückruf samt Anker hochwertiger belohnen.

    Ich habe das Training zuletzt leider etwas schleifen lassen (müssen).

    Was ist mit dem zweiten Hund? Hat es einen bestimmten Grund, dass es da nicht so klappt?

    Äh, ich habe da nichts verstanden, mir wurde davon berichtet.

    Ich selbst würde sowas ohnehin nicht benutzen.

    Aber vermutlich lag es bei den Berichten dann in der Tat an der falschen Umsetzung bzw. dem massiv falschen Timing, das macht durchaus Sinn, so weit hatte ich damals einfach nicht nachgedacht.

    Ich glaub halt auch dass du einfach mit einem aversiven Abbruch bei einem Husky nicht weiter kommst.

    Es geht darum den Hund draußen überhaupt erstmal ansprechbar zu machen und zwar nicht erst wenn er Wild vor der Nase hat. Ich arbeite ja nach dem Prinzip Erregungswellen, Umorientierungssignal und Ankersignal. Für das Ankersignal ist es halt wichtig das richtig viel Action drinnen ist und die Belohnung lange anhält damit der Adrenalinpegel möglichst hoch ist. Dann kannst du dieses Signal auch in sehr schwierigen Situationen benutzen weil der Hund durch das Signal den gleichen Hormoncocktail ausschüttet wie wenn er dem Reh hinterher rennen würde.

    Bei uns sieht das Signal so aus dass ich möglichst viel Distanz zwischen mir und den Hunden bringe, damit sie richtig lange und schnell laufen müssen bevor sie bei mir ankommen. Dann gibt es entweder eine Alukatze oder z.B. Frikadellen die ich immer wieder von links nach rechts werfe.

    Sowas übt man eben ab und zu damit es im Notfall für den Hund gar kein überlegen gibt was er tun soll. Du musst auch nicht 24 Stunden am Tag Frikadellen mit dir rum tragen, sondern eben nur ab und zu zum üben was richtig tolles dabei haben.

    Aber wichtig ist wie gesagt der ganze Unterbau aus Impulskontrolle, Erregungswellen Aufbau, normaler Abruf, Ansprechbarkeit usw.

    Das Gefühl, mit einem Abbruch da nicht weiterzukommen habe ich halt auch.

    Bzw. scheue ich mich auch etwas davor, weil ich nichts kaputt machen möchte. Ich habe einfach mega Schiss, dass der Hund dann eben gar nicht mehr kooperieren möchte und ich glaube, dass die Rasse oder auch einfach der Charakter beim Anti-Jagd-Training eben doch auch eine Rolle spielt.

    Was du so beschreibst, kenne ich auch schon. Anker-Signal und in dem Zusammenhang auch doppelter Rückruf sind mir ein Begriff und hat auch meine Trainerin damals zu dem Thema empfohlen.

    Ich gebe zu, ich hätte nicht erwartet, dass das doch so mächtig sein kann

    Und ich gebe zu, dass ich das Training zuletzt auch etwas vernachlässigt habe.

    Das Ankern schreibe ich mir mal wieder auf die Liste und werde nun doch auch mal auf hochwertigere Belohnung zusätzlich zurückgreifen.

    Allgemeine Ansprechbarkeit, Impulskontrolle etc. ist ohnehin klar.

    Aber was ist eine Alukatze?

    "Gerhorsam ist, wenn der Hund etwas macht, obwohl er lieber was ganz anderes tun würde"

    Diese Aussage hat etwas wahres und darin stecken für mich folgende Möglichkeiten (ganz grob)

    1. ich steigere die Motivation so hoch, dass sie höher ist, als die Motivation zum jagen

    2. ich halte den Hund mittels Zwang (und das kann schon die Einschränkung durch die Leine) davon ab, zu tun, was er jetzt lieber tun würde

    Ja, das stimmt, das trifft es ziemlich gut.

    Ich denke, ich muss noch herausfinden, welche Belohnung die Motivation bei Hope am besten steigert, um den Fuß da noch besser reinzubekommen.

    Du hast ja letztens noch erklärt, dass ihr nun einen Abbruch konditioniert habt.

    Ich habe auch mal darüber nachgedacht, muss aber sagen, dass ich von Hunden hörte, die trotz damals genutzten Stromhalsbändern einfach weiter liefen, weil selbst der Schmerzreiz den Reiz zu Hetzen nicht durchbrechen konnte.

    Und ich habe tatsächlich Angst, dass ich für einen zuverlässigen Abbruch enorm viel „Gewalt“ aufwenden müsste bei einem so stark jagdlich motivierten Hund.

    Es geht nicht darum bei der Belohnung aufzurüsten, sondern dem Hund das Grundprinzip von Gehorsam zu vermitteln. ;)

    Ja gut, das ist jetzt nicht so aussagekräftig für mich.

    Was ich so lese, bauen die meisten das so auf wie ich und/oder nutzen noch ein mehr oder wenig stark aversiv aufgebautes Abbruchsignal.

    Es fällt mir einfach schwer, da einen wirklichen Anknüpfpunkt zu finden. Theoretisch müsste ich jegliches Verhalten in die Richtung unterbinden.

    Dann dürfte der Hund aber auf dem Spaziergang eigentlich nur noch neben mir her latschen und das möchte ich ja auch nicht.

    Das Problem ist einfach die Ansprechbarkeit.

    Und mein Hund ist leider sehr schnell nicht mehr ansprechbar. Klar arbeite ich daran und es wird auch besser, aber es passiert halt oft genug.

    Gehorsam würde also voraussetzen, dass mein Hund dann nicht mehr seine Andprechbarkeit einbüßt und das finde ich schwierig zu trainieren und vor allem ist das langwierig.

    Ich bin ja auch Halter zweier Nordischer Hunde. Früher hab ich das auch immer gesagt, dass es ja für diese Hunde nichts spannender gibt als Wild selbst. Nun mache ich seit einem Jahr intensiv mit einem AJT und es funktioniert. Und zwar deswegen weil man mit vielen kleinen Puzzleteilen arbeitet und der Hund später gar nicht mehr groß überlegt wenn er den Pfiff hört. Das heißt es muss gar nichts sein was höher wertig ist, aber etwas dass seinen Bedürfnissen entspricht.

    Und für den Hund ist es viel Stressfreier wenn er nicht einfach losknallt und nicht weiß wie er sich danach wieder runter fahren kann. Allein das ist ein riesen Pluspunkt fürs Training, egal ob man darauf hin arbeitet den Hund mal ohne Leine laufen lassen zu können.

    Was genau machst du denn? Was nutzt du für Belohnungen?

    Ich arbeite ja mit dem Clicker und belohne auch sehr unterschiedlich.

    Sowohl Kekse aus der Hand als auch Kekse hetzen oder suchen, eine Spur mal verfolgen oder weiter beobachten, wenn anderes nicht möglich ist.

    Spielzeug jeder Art interessiert sie so gut wie gar nicht.

    Im Moment ist es schwierig, weil sie die Kekse plötzlich nicht mehr so gerne mag.

    Ich könnte mal ein Rennspiel mit mir versuchen.

    Und ich könnte mit deutlich besser Belohnung (Bockwurst, Leberwurst) versuchen zu arbeiten.

    Beides habe ich bisher nicht gemacht, da ich das Gefühl hatte, dass unsere Fortschritte ganz ok waren. Aber durch den Umzug stagniert es jetzt und sie lässt sich deutlich schwieriger belohnen als zuvor…

    Natürlich fände ich entspannten Freilauf als Ziel echt super.

    Entspannter Freilauf hieße für mich: Hund läuft frei, nimmt Reize wahr, fährt aber nicht hoch, orientiert sich an mir, lässt sich jederzeit stoppen oder zurück rufen.

    Erreicht habe ich das bei meinem älteren Hund und das auch ziemlich zügig. Der ist halt nicht so jagdlich motiviert. Der kann überall frei laufen, steht gut im Gehorsam und lässt sich auch vom Hetzen einer Katze oder eines Kaninchens problemlos abrufen, wenn ich zu langsam war.

    Der rennt aber auch nicht scannend durch die Welt, sondern geht entspannt Gassi und reagiert auf viele Reize völlig automatisiert mit Rückorientierung.

    Meine Hündin ist aber völlig anders.

    Bei ihr ist Freilauf jetzt noch nicht möglich und ich glaube auch, dass er bei ihr nie so werden wird, wie er bei meinem Ersthund ist.

    Ich müsste ziemlich sicher immer zu 100% aufmerksam sein und ich bin ehrlich: auch für mich sollte der Spaziergang entspannend sein.

    Da sichere ich sie doch lieber ab. Klar arbeite ich daran, dass sie schneller runter fährt, dass sie länger vorsteht, dass sie Grenzen respektiert, dass sie sich wieder abwenden kann und ansprechbar bleibt.

    Es ist aber schwierig, wenn der Hund den Reiz als deutlich spannender empfindet als das beste Futter oder Spielzeug.

    Wenn die Belohnung eben sein muss, dass sie schauen darf oder mal ein Stück weit eine Spur verfolgen darf.

    Die Rasse würde ich eigentlich auch nicht als Ausrede nehmen wollen, aber ich komme nicht umhin zu erkennen, dass es doch deutlich weniger Nordische gibt, die ohne Leine laufen können als Schäferhunde oder Hütehunde oder andere Rassen.

    Und ich glaube nicht, dass alle Besitzer von Nordischen einfach nur zu unfähig oder zu uninteressiert sind, ihre Hunde dahingehend ausbilden oder dass sie ihre Hunde nicht Anlagen entsprechend auslasten.

    An der Kooperationsbereitschaft liegt es bestimmt auch nicht, denn die ist sicher vorhanden. Sonst könnte man ja nun wirklich keinen ZHS machen.