ZitatDas man die Gefühlslage in einer unangenehmen Situation ändern kann, das hatte ich (und andere) ja schon geschrieben gehabt Anayu :)
Ich bezog mich jetzt in deinem zitierten Absatz nur auf eine vorangegangene Aussage das man die sichtbare Gefühlslage (Fell aufstellen etc.) nicht durch Abbruch (oder Strafe, wenn du es lieber so ausdrücken willst) unterbinden kann. War also ne Bestätigung auf vorangegangenes. Aber das man eben bestimmtes schon abbrechen kann und man damit nicht unbedingt den Eindruck/das Gefühl des Hundes in der Situation verschlechtert. Man muss halt nur das richtige Maß wissen
Dann habe ich das etwas missverstanden
ZitatUnd es gibt durchaus Gene die du nicht beeinflussen kannst. Nimm doch mal den Jagdtrieb. Einem passionierten Jäger kannst du meines Erachtens nicht zum kompletten Desinteresse am Wild erziehen. Das er nicht hinterer geht, nicht stellt, bewusst jammert und der gleichen ja, aber eben ganz raus bekommt man das nicht. Und so ist es auch mit anderen Trieben. So seh ich das.
Ok, so gesehen hast du natürlich recht. Komplettes Desinterrese wird man da wohl nie erreichen, sondern eher, wie du schreibst, letzteres. Da bin ich dann doch mit dir einer Meinung.
Aber gerade wenn es um Artgenosseaggression oder auch Aggression gegenüber Menschen geht, sind Hunde ja eher nicht darauf gezüchtet, solche Aggressionen zu zeigen. Ein gewisses Potenzial, ja, aber dieses übersteigerte, was man dann bei den "Red-Zone-Hunden" vielleicht auch hat, liegt in meinen Augen weniger an den Genen, als mehr am Umgang mit dem Hund.
ZitatWieso muss ich überhaupt die Gefühle eines Hundes ändern? Es gibt Hunde, die mögen keine Artgenossen. Warum also soll ich dem monatelang verklickern (pun not intended) dass andere Hunde doch toll sind, Kekse bedeuten etc. Ich kann ihm doch das Gefühl "andere Hunde sind doof" lassen, er muss ja nicht zwingend Kontakt haben. Aber er muss eben lernen, dass er die anderen Hunde trotz doof-finden nicht einfach mal so tackern darf oder schlimmeres. Man kann nicht aus jedem Hund einen Labrador machen, der nunmal eher selten aggressiv auf Artgenossen reagiert und ich glaube, manche Hündinnen kriegt man im Leben nicht dazu, sich zu lieben, nur weil man versucht die Emotionen beim Anblick der Feindin zu ändern, indem man das was tolles hinzufügt.
Hmm...wieso denn nicht? Mein Großer mag keine Artgenossen. Jetzt kann man sagen, dass ich dann eben Pech habe, nie einen Zweithund haben kann und nie in Hundegruppen laufen gehe, weil mein Hund das nicht möchte und dabei Stress hat.
Es geht mir dabei auch nicht darum, dass er nun durch die PV lernen soll, dass alle Hunde toll sind und er alle freundlich begrüßen und mit ihnen spielen muss. Ich nehme ihm durch die PV seinen Stress und seine unangenehmen Gefühle und er kann inzwischen eben in bestimmten Hundegruppen und auf Messen mit Hundekontakten umgehen und sich trotzdem entspannen.
Sicher hätte ich ihn nun weiter jedes Mal deckeln können, wenn er aus 10 Metern anfängt zu pöbeln, aber bei uns führte das eben zur rückgerichteten Aggression. Also fing ich mit der PV an und fahre damit seither gut.
Ich bin aber durchaus bewusst, dass auch die PV sicher ihre Grenzen hat. Zwei Erzfeinde wird man sicher kaum wieder so zusammen bringen, dass sie einander lieben, aber vielleicht eben doch, dass sie ruhig aneinander vorbeigehen können, weil sie eben nicht mehr diesen ganz extremen Stress haben, wenn sie den Erzfeind nur erahnen.
Ein weiteres Beispiel dafür: Mein Großer hasst Katzen und ich bin mir sicher, dass er bei einer Katze seinen Angriff durchziehen würde, würde er sie erwischen. Ich würde ihm nie zumuten, mit einer Katze zusammen leben zu müssen und besuche auch Niemanden mit ihm, nur um das zu therapieren. Trotzdem möchte ich auf der Straße einen entspannten Hund, der nicht jedes Mal auf 180 ist, wenn er eine Katze nur riecht.
Seit ich auch hier mit der PV arbeite, kann man ein Hund eben doch an katzen vorbei gehen, ohne sie direkt fressen zu wollen. Von wirklich entspannt ist er hier aber noch weit entfernt, was aber auch daran liegt, dass wir das nur selten wirklich üben können.
ZitatAlso ich ändere mit der positiven Verstärkung nicht die Gefühle meiner Hunde, nur die Stimmung in einer Situation.
Das ist für mich irgendwie das Gleiche. Stimmung, Gefühl, eben die Emotion, die der Hund gerade in der Situation emfpindet.