Hallo,
schön, dass Du so schnell die positive Nebenwirkung von einem Leben mit Hund erfährst :-) Ich glaube, Du hast Dir mit dem Hund einen Wunsch erfüllt, der ohnehin da war, und nun erkennst Du, wie gut er Deiner Seele und Deiner Gesundheit tut! Und so ist es. Ich glaube nicht, das die TS gemeint hat, dass sich Leute Hunde anschaffen sollen, um schwere psychische Probleme zu lösen, wie es hier einige so extrem auffassen ;-)
Ich kann da auch zwei positive Beispiele erzählen. Zum einen mein Vater: Mein Vater war immer leicht depressiv, hat dann Tage rumgesessen, gegrübelt, war traurig, zum anderen war er oft krank und hatte sich eigentlich schon aufgegeben. Dann lief einer Freundin von mir ein Hund zu, ca. 7 Monate alt damals und ein kniehoher, lebensfroher Mischling. Sie wollte ihn ins Tierheim bringen, wenn ihn keiner nehmen wollte. Also nahm ich ihn erstmal mit und stellte ihn meinen Eltern vor - meine Ma wollte immer schon einen Hund, sie waren damals beide bereits Rentner und so hätte es ja sein können, dass... tja, der Kleine kam, sah und siegte. Er dürfte bleiben (und zum Glück meldete sich auch niemand, der ihn vermisst hätte, puh), nun lebt er schon 14 Jahre bei meinen Eltern und mein Vater ist aufgeblüht, lacht, depressive Phasen kennt er kaum noch - außer, wenn der Dicke krank ist... Ich würde sagen, der Dicke hat meinem Vater viele glückliche Jahre geschenkt und er selbst hat auch ein glückliches, zufriedenes Leben :-) Ich hoffe, er bleibt noch lange bei uns - leider hat er altersbedingt schon einige Wehwehchen, muss Tabletten nehmen und vor einigen Monaten war es schonmal sehr, sehr ernst. Aber wir wollen nichts herbeireden, im Moment geht es ihm altersgerecht gut.
Dann ich: Ich bin jemand, der der Harmonie zuliebe, kaum nein sagen kann, mich immer hinten anstelle und meine eigenen Bedürfnisse leider oft aus dem Blick verliere. Wütend konnte ich nicht werden, aber in mir sah es vielleicht anders aus, das hatte ich mir aber soweit aberzogen, dass ich nichtmal Wut empfinden konnte. Schwer zu beschreiben, aber das ist nicht gut, nicht gesund und es führt immer dazu, dass man für andere funktioniert, aber sich selbst vergisst und irgendwie nicht richtig lebendig ist. Nun ja, da stolperte ich plötzlich bei der Suche nach etwas anderem über einen Wurf Welpen, bumm, es war um mich geschehen. Nie in meinem Leben hatte ich zuvor sowas ungeplantes, emotionales getan. Ich nahm den kleinen Herzensbrecher sofort mit :-) (keine Sorge, ich war und bin sicher, dass ich für ihn sorgen kann und er nicht allein sein muss) tja, auweia, was er an Emotionen bei mir wieder geweckt hat, unfassbar. Ich lernte konsequent zu sein - musste ich ja zwangsläufig, wie denn sonst dem Kleinen Grenzen zeigen, Sicherheit geben usw -, ich konnte nach und nach "nein" sagen und auf mich achten. Erst innen dann auch außen zu anderen Menschen. Mittlerweile kann ich auch Wut empfinden und sie zeigen, auch Freude ist wieder richtige Freude - ich lache wieder und lächel nicht nur. Ich habe wieder Höhen und Tiefen - keine Nulllinie. Ein positiver Nebeneffekt, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hatte!!!
Wenn mir früher Leute erzählt haben, der Hund spürt, wie es einem geht und reagiert darauf, er "redet" mit einem usw. habe ich das als Quatsch abgetan, jetzt weiß ich, dass es tatsächlich so ist. Sie lesen in uns und gehen tatsächlich darauf ein, genauso versuchen sie uns klarzumachen, was sie wollen. Es ist ein echtes Miteinander, eine Partnerschaft.
ui, jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben...
Viele liebe Grüße & allen viel Freude mit ihren Partnern :-)