Beiträge von UnserCarlos

    Carlos gehorcht im Moment einfach prima! Und er derzeitig immer abrufbar.


    Aber was ich einfach nur klasse finde, ist seine Freude am Arbeiten. Auf dem Hundeplatz hat er jetzt immer Augenkontakt zu mir und reagiert auf das kleinste Zeichen. Jetzt haben wir Agility angefangen und er hat wirklich ein Mordsspaß. Voller Vertrauen geht er über jedes unbekannte Gerät und freut sich, wenn er einen Lob bekommt.


    Zuhause ist er ein wahrer Kuschelhund geworden. Also: zur Zeit ist er ein Traum in Pelz! Gott, ich hab den Lütten echt lieb!!

    Diese Geschichten kommen hier immer mal wieder vor. Es wird ein Welpi angeschafft, weil sie ach so süß sind von einer Rasse über die sie sich nicht informiert haben. Hier in der Gegend sind es Appenzeller. Viele sind einfach dem Glauben, dass dies kleine Berner sind. Und wenn man sie nicht fordert, stellen sie Blödsinn an. Mit dem Resultat, dass viele Appijunghunde nun in Pflegestellen sitzen. :muede:


    Es ist zum Teil ja nicht mehr ein Lebewesen, sondern ein Objekt, dass man mit Geld kauft. Und es ist doch soooooooooooo schön einen Hund zu haben.... Die Arbeit, die so ein Tierchen macht, wird geflissentlich vergessen. :headbash: Es ist doch ein Computer, den man die Kommandos einprogrammieren kann und dann hat man einen perfekten Hund. :hust:


    Ich muss auch gestehen, dass ich an manchen Tagen mit meinem Dicken echt überfordert war - immerhin ist er auch mein erster Hund. Aber ich habe mich zum Teil von ihm leiten lassen, er hat mir schon gezeigt was er braucht. Ich musste aber lernen, mich auf ihn einzulassen. Nun ist er 14 Monate und er macht sich prächtig - auch wenn es immer wieder Momente gibt, an denen ich ihn an die Wand tackern würde! :gott:

    Liebe TS,


    du bist jetzt in einer ganz schön schwierigen Situation. Du hast dir einen Hund aus einer anderen Familie geholt und dieser Hund ist auch noch verdammt jung. Dein Wauz ist geistig noch lange nicht ausgereift- auch wenn der Körper schon so erwachsen vorkommt. Stell dir doch mal vor, du würdest plötzlich aus deinem Umfeld herausgerissen werden, bist plötzlich bei einer wildfremden Personen und musst plötzlich deren Regeln befolgen. Die eigentliche Bezugsperson ist nicht mehr da und du bekommst auch noch mit, dass deine neue Familie dich einfach nur haben will, wenn du funktionierst. Mann! Das ist eine extreme Stresssituation! :verzweifelt: Wie würdest du dich denn bitte schön fühlen?


    Bei einem Welpen kann es einige Wochen dauern, bis diese sich an ihre neue Familie gewöhnt haben. Erst dann fängt eine Beziehungsbildung an. Ich denke nicht, dass sich das bei deinem Hund groß unterscheidet... Eher das Gegenteil: sie hat ja schon Beziehungen gebildet (die jetzt nicht mehr existieren).


    Mein Tipp: Lass ihr erst einmal die ZEit, sich an ihr neues Leben zu gewöhnen. Mach mit ihr tolle Sachen wie Spielen, etc., damit sie sich mit dir anfreunden kann. Geh mit ihr in die Hundeschule. Und erst wenn du diese Sachen hast, kannst du anfangen, deinen Wauz in dein Leben (mit Pferden, etc) zu integrieren. Aber gut Ding will Weile haben! Und du musst dich davon verabschieden, dass der Hund von Anfang an sofort funktioniert! Sie ist doch keine MAschine! Und was würdest du denn bitte sagen, wenn plötzlich einer käme und dir Vorschriften machen wollte? Du würdest es doch auch nicht machen, mmh? :gott:

    So, jetzt melde ich mich mal zu Wort. ICH HABE CARLOS KASTRIEREN LASSEN! Und ja, ich weiß, was ich mir mit einem Rüden ins Haus holte. Und ja, ich wollte das Carlos intakt blieb. ABER: Carlos wurde hypersexuell. Er war im grundsätzlichen immer sehr frühreif und mit seinen 6 Monaten nicht mehr so welpenhaft wie seine Altersgenossen. Dann fing er allerdings an, sich für Hündinnen zu interessieren. Erst war es ganz nett und er war noch ansprechbar. Mit sieben Monaten hatte ich allerdings ein heulendes Elend: Carlos hat nächtelang durchgeheult, weil er zu den Hündinnen wollte (und die sind hier allesamt kastriert weil Tierschutzhunde), hat nichts mehr gefressen, wurde aggressiv gegenüber anderen Rüden und hing mir schreiend an der Leine, wenn er Hündinnen sah. Er hatte ständig Entzündungen an der Vorhaut, war fast inkontinent weil er nur noch am markieren war und lief nur noch mit herausgefahrenen Penis herum. Er war gestresst ohne Ende. Ich habe mit ihm in der HuSchu alleine trainiert - ohne Erfolge. Ich habe mit einem Rüdenspezialisten gesprochen - der hatte Carlos als hoffnungslosen Fall eingestuft. Ich habe mit einer TÄ gesprochen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hat (Die Gute kastriert eigentlich keine Rüden), die mir geraten hat, ihn so schnell als möglich zu kastrieren. Kurz vor Weihnachten war es dann soweit - wir haben ihn kastrieren lassen mit knapp 9 Monaten.


    Und ich bereue es gar nicht. Eher das Gegenteil. Carlos ist jetzt ein souveräner Rüde geworden, der das Interesse an dem weiblich Geschlecht verloren hat, aber ansonsten noch ganz der Alte ist. Er ist noch aktiver als früher, hat mehr Spaß an der Bewegung und sieht immer noch aus wie ein potenter Rüde. Er kommt mit allem und jeden klar und ist nicht mehr gestresst. Und er ist auch ganz normal in der Pubertät gekommen. :gott:


    Kurz: Bis auf das sich das krankhafte Interesse an den Hündinnen gelegt hat, ist Carlos immer noch der Alte. Er wurde nicht leichtführiger oder verfressener. Die Erziehung muss trotz allem stattfinden. Und er hat immer noch seine Rüden, die er nicht mag. Und er möchte auch seine Grenzen innerhalb der Hund - Hund - Beziehung austesten.


    Aber ich würde nicht alle Rüden einfach so kastrieren lassen, wenn sie zeitweise in Stress geraten. Aber wenn es zu einem krankhaften Stress wird, verurteile ich keine Kastration

    Dankeschön für eure Antworten.


    Ich habe heute mit meiner Trainerin gesprochen. Was sie sagte, war eine Mischung aus euren Antworten. Er ist ja noch ein junger Hund und kann Stress noch nicht verarbeiten. Manche Situationen - zum Beispiel eine Veränderung der Abläufe- kann einen Hund noch Tage später stressen.


    lotuselise: der Bericht ist sehr interessant. Beizeiten muss ich mir den Bericht über konditionierte Entspannung komplett durchgehen. Das würde mir auch bei der Arbeit helfen, wenn er nicht zur Ruhe kommt. :???:


    Meine Trainerin meinte auch, ich sollte ihn wenn er zieht auf Feldwegen einfach umdrehen und stehen lassen oder wenn wir an einer Hauptstraße sind ihm den Rücken zudrehen und ihn mit der Hand abblocken. Wenn er ruhig ist, dann weitergehen... Ohne Leckerchen..


    Aber das Entspannungssignal finde ich echt klasse. Was könnte ich denn dann als Kommando nehmen? Pause?


    Zuhause ist mein Wuffel ja komplett entspannt und kommt gut runter. Er kann gut ZEiten ab, wo wenig passiert und freut sich über Zeiten, an denen es spannend ist. Er ist an sich kein nervöser Hund, hat nur manchmal genau diese 5 Minuten. Ich denke, das Wochenprogramm ist schon ganz passend - sonst würde er mir doch mehr flippen oder nervös werden, oder?

    Guten Morgen ihr da draußen!


    Ich habe mit meinem Dicken ein kleines Sörgchen: er fängt wieder an in seine Leine zu beißen, daran wie wild zu turnen, zu zerren und zu knurren. Und zwar immer dann, wenn wir etwas tolles gemacht haben, er im Freilauf war und ich ihn an der Leine nehme, wenn ich vom Training komme, wenn wir starten wollen, wenn wir in Kontakt mit fremden Menschen waren (Begrüßen ohne Carlos zu beachten)... Immer dann, wenn etwas spannendes gemacht wird. Er hat es eine Weile nicht mehr gemacht (ungefähr zwischen 7. und 9. Monat hat er das schonmal gemacht) und jetzt fängt es wieder an. Nun ist er 14 Monate alt und ist wesentlich kräftiger geworden. :muede:


    Ich reagiere meist ruhig auf die Situation: ich nehme ihn zu mir, nehme mit einem KOmmando die Leine aus dem Maul und nehme ihn kurz an die Leine. Er muss nicht Bei Fuß laufen, aber er soll ruhig bei mir laufen. Dabei wird auch nicht geschnuppert oder ähnliches - erst soll er sich abregen. Dann gehts meist wieder. Aber zur Zeit passiert es jedes Mal, wenn ich mit ihm raus gehe.


    Ist er überfordert? Gestresst? Es ist ja eine Übersprungshandlung... :hilfe:


    Hier ist übrigens sein Wochenplan:
    Montags: Morgens muss ich später anfangen zu arbeiten, also mache ich eine große Runde von 1 bis 1,5 Stunden. Danach ist er 7 Stunden allein, nutzt die Zeit aber und schläft. Nachmittags macht er dann eine relativ große Runde mit dem Herrchen (ca. eine Stunde) Abends, wenn ich wiederkomme, wird nur gekuschelt.


    Dienstags: Morgens 30 Minuten nach draußen mit einem kleinen Spielchen. Dann muss ich bis Mittag arbeiten. Nachmittags gehts zum Training (1 Stunde) - hier steht zwar ein bißchen UO auf dem Plan, aber es ist wichtiger, dass die Hunde zusammen Toben. Danach wird nur entspannt.


    Mittwoch: Morgens eine große Runde (1 Stunde) oder Fahrradfahren. Dann muss ich wieder arbeiten. NAchmittags eine Runde mit Herrchen (ca. eine Stunde). Abends wird nicht viel gemacht.


    Donnerstag: Morgens 30 Minuten raus. Wieder bis Mittags arbeiten. Nachmittags habe ich mit ihm eine Stunde Intensives Training - UO unter Ablenkung. Auch eine Stunde.


    Freitag: Morgens 30 Minuten raus. 4 Stunden arbeiten, dann hole ich Carlos ab und er kommt für ein zwei Stunden mit zur Arbeit. Hier trainiere ich mit ihm die Arbeit mit Patienten. Danach machen wir einen Ausflug in den Wald oder so zum Austoben. Manchmal auch mit seinen Hundekollegen.


    Samstag: Ausschlafen. Eine Runde (je nach Wetter groß oder klein) und nachmittags gehts eine Stunde zum Agilitytraining.


    Sonntag: Ausschlafen, alles gaaaaanz in Ruhe machen. Danach machen wir meist einen Ausflug. Hundi kann ganz ohne Zwang schnuppern, laufen, etc.


    Bei den meisten Spaziergängen sind Spieleinlagen oder Futtersuchen integriert. Ist das zuviel???

    Hallo ihr Lieben!


    Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken, wie der geeignete Therapiehund sein muss?! ISt es ein Wauz, der sich alles gefallen lässt oder ist es einer, der auch ganz klar seine Meinung vertritt? Ist ein Hund, der sich vollkommen auf die Entscheidung seines Führers verlässt oder ist es ein Hund, der selbstständig arbeitet? Ist der geeignete Hund lieb und ruhig, oder ist er zum Teil ungehorsam und temperamentvoller? Geht er zu ALLEN Menschen hin oder beobachtet er erst den Patienten?


    Ich stelle mir die Fragen, da ich finde das Carlos super mit Menschen zusammenarbeitet - auf seine eigene Art und Weise. Er ist nicht der typische Therapiehund und würde diese komischen Tests nie bestehen. Er hat seinen eigenen Kopf, lässt sich nicht von allen etwas sagen und ist erst zurückhaltend und bellt, wenn er protestiert. Nichts desto trotz hat er die Gabe, besonders schüchterne Kinder Mut zu machen oder aufdringliche und nervöse Menschen ruhig zu bekommen. Er würde aber niemals in ein Bett springen und sich die ganze Zeit durchknuddeln lassen. Ich habe mir überlegt, dass ich mit meinen Dicken aktiv arbeite. Die Patienten haben dann die Aufgabe, Carlos zu überzeugen, dass er ihnen vertrauen kann. Und mit ein bisschen Überzeugungsarbeit seitens der Patienten und Aufbau des Selbstbewusstseins, folgt Carlos den Menschen gerne und macht alles. Er ist das, was ich als aktiven Therapiehund definiere.


    Kann also ein Therapiehund anders sein als die vielen stilisierten lebenden Kuscheltiere, die im Endeffekt nach ein paar Jahren total am Boden sind?! Was meint ihr dazu?

    @liquid sky: nö, draußen pinkelt er entweder in der Hocke oder halt mit erhobenen Beinchen.


    Wir wohnen ja unter einem Dach, da kann ich es nicht verhindern, dass er auch unten in die Küche kommt.


    Oh Mann, ich verstehe meinen Hund nicht. Vielleicht ist es auch nur eine Macke. Auf jeden Fall werde ich meiner Schwiegermutti eine Runde Essigreiniger spendieren. Mal schauen, ob sich etwas anderes findet. Vielleicht verwechselt er einfach die Küche mit dem Garten?? Mmh...

    Ansonsten in keiner anderen Situation. Ich nehme ihn ja auch mit ins Seniorenheim - und da müffelts ja auch manchmal. Aber da macht er gar nichts. Auch nicht wenn er sich übermäßig freut, gestresst ist, etc. Normalerweise geht er immer auf eine Rasenfläche zum Pinkeln.


    Wir können vorher eine große Runde gemacht haben - da passiert es dann in kleineren Rahmen, aber es passiert. ICh werde aus dem Hundekind nicht schlau...