Beiträge von Snaedis

    Woher willst du wissen, ob ein Hund es tatsächlich als qual empfindet, keine Zähne zu haben? kennst du einen?

    Und wie schon mehrmals geschrieben: ich kenne keinen Chinesen der tatsächlich gar keine Zähne hat. Und Nackis mit wenigen Zähnen, sind meistens älteren Semesters, wo entweder die Züchter noch nicht darauf geachtet haben, oder eben die Fortschritte noch nicht so weit waren...


    LG Anna

    Beim Thema 'geringere Lebenserwartung' ist doch eher die Frage: warum ist diese geringer? Sterben Hunde der Rasse durchschnittlich mit 10Jahren an einem mehr oder minder natürlichen Tod, oder leiden sie davor an Krebs, Gelenkerkrankungen, Herzbeschwerden,...?
    Genauso wie die Rassen die älter werden: werden diese recht gesund älter, oder leiden dort die Rassen auch ewig lang an verschiedenen Erkrankungen?

    Ich finde, man kann die verschiedenen 'Defizite' größtenteils nicht objektiv gegeneinander abwägen.
    Viele Rassen haben Probleme, aber wer mag darüber urteilen, welches Defizit am Schwersten wiegt?
    Rassen, bei denen der Großteil mit deutlich unter 10Jahren an einer Herzerkrankung sterben?
    Rassen, bei denen die meisten Hunde früher oder später Krebs bekommen?
    Rassen, bei denen Epilepsie deutlich öfter vorkommt als im Durchschnitt?
    Rassen, bei denen das fehlen bestimmter Zähne Rassemerkmal ist?
    Rassen, bei denen fehlende Zähne eine 'Begleiterscheinung' sind?
    Rassen, die ohne Fellpflege durch den Menschen nicht/kaum überleben könnten?
    Rassen, bei denen Atemprobleme weit verbreitet sind?
    Rassen, bei denen Hauterkrankungen häufig vorkommen?
    Rassen, die durch ein oder mehrere Merkmale in der Kommunikation eingeschränkt sind?
    Rassen, die durch ein oder mehrere Merkmale in der Bewegung eingeschränkt sind?
    Rassen, welche zu Arthrose, Gelenkserkrankungen (tlw. schon in jungen Jahren) neigen?
    Rassen, welche einen starken Trieb haben, den sie aber nie/fast nie in unserer Gesellschaft ausleben dürfen?
    Rassen, welche zur Selbstständigkeit gezüchtet wurden, und nun dazu gezwungen werden mit dem Menschen zu arbeiten?
    Rassen, welche hohe/niedrige Temperaturen nicht vertragen?

    etc...

    LG Anna

    Bei den Nackis wurde aber zuchttechnisch nicht darauf hingearbeitet, dass Zähne fehlen. Nein, es wird ja sogar erfolgreich dagegen gezüchtet. Auch OHNE das es irgendwo festgeschrieben ist! Genauso machen immer mehr Züchter einen Herzultraschall, obwohl dieser nicht vorgeschrieben ist (und Herzerkrankungen sehr selten vorkommen. Es sind wohl nur 1-2Linien betroffen, und auch da sind diese eher selten.) Ich find es eher traurig, dass man alles vorschreiben muss. Klar gibt es "Züchter" die sich einen Teufel drum scheren, aber solche Züchter gibt es quer durch alle Rassen und Tierarten hinweg...


    Funny Fact: Beim Lundehund ist es tatsächlich gern gesehen, dass die Prämolaren (keine Eingrenzung, also darf auch der P4 fehlen) fehlen, damit sie die Federn des Papageientauchers, zu deren jagt sie ursprünglich gezüchtet wurden, nicht verletzen. http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/265g05-en.pdf


    LG Anna

    Ich glaub ja, dass manche "Defizite/Veränderungen" einfach in der Gesellschaft akzeptiert sind, weil diese entweder viele Rassen oder sehr bekannte Rassen haben - da ist es egal, dass der Makel zu (gesundheitlichen) Problemen führen kann. Während andere Makel bei nur wenigen/seltenen Rassen vorkommen oder eher unbekannt sind, als schlimmer empfunden werden.

    Ja, Schlappohren sind mehr oder minder "natürlich/ungewollt" mit entstanden. Wie sehr ist immer die Frage. Bei der Zuchtauslese wurde die Optik sicher nie 100% ausgeschlossen. Das ist menschlich sicher nicht möglich. Wer weiß, ob einem nicht schon von Welpenbeinen an der Welpe mit den minimal schrägen Ohren unbewusst süßer und netter vorkam, als seine Geschwister mit den normalen Stehohren? Und so wurde der Welpe unbewusst von klein auf anders behandelt, als seine Geschwister. Und sei es nur, dass er öfter ein nettes Wort zu hören bekam, ihm irgendwie ein tick mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde... Und wenn dann noch die Gene für Schlappobrigkeit und Nettigkeit irgendwie von einander beeinflusst werden....
    Als 'natürlich' kann ich Schlappohren trotzdem nicht werten. Schlappohren können einfach, durch die schlechtere Belüftung, eher zu Problemen führen als Stehohren. Das Argument, dass das Verletzungsrisiko, und das Risiko, dass Dreck hineinfällt, geringer sei, mag ich nicht glauben. Denn dann hätten sich auch bei in Erdhöhlen lebenden Wildtieren Schlappohren durchgesetzt ...

    Für mich ist Schlappohrkeit aber kein 'Qualzuchtmerkmal'. Als Besitzer ist man sich dieser Problematik bewusst, und kann ggf. entsprechende Maßnahmen ergreifen. Trotzdem ist es einfach ein Merkmal, welches in der Bevölkerung als normal akzeptiert ist. Viele wissen auch gar nicht, dass dieses Merkmal Probleme verursachen kann.

    LG Anna

    wüsste man bei einem Wurf aus zwei behaarten, welche die Nacktheit in sich tragen nicht, welcher der behaarten Welpen reinerbig behaart sind und welche das Nackt-Gen in sich tragen.

    Was ist damit?
    vgl.ucdavis.edu/services/HairlessnessinTerriers.php
    Die UC Davis ist doch sonst eigentlich ganz seriös...

    Danke! Das wusst ich wirklich noch nicht, dass inzwischen das Gen testbar ist.


    Ob man einen HairyHairless scheren 'muss', darüber scheiden sich auch in den Nackthundekreisen die Meinungen. Ich weiß nicht, ob ich es machen würde... ich würde mir wahrscheinlich nicht mal einen so stark behaarten, aber genetisch nackten Welpen kaufen, da ich nicht denke, dass das Zuchtziel der Rasse sein sollte... Wobei man aber trotzdem sagen muss, dass die Akzeptanz von stärker behaarten Hunden auch zu einer Verbesserung des Zahnstatuses beigetragen hat (im Umkehrschluss kann man aber nicht sagen "desto haariger der Hund, desto besser die Zähne")...

    Zitat

    Ich persönlich finde es schon paradox, dass sich die Frage der eingeschränkten Lebensqualität bei einigen Hunden stellt, obwohl ganz offensichtlich ist, dass einzelne Körperteile züchterisch so beeinflusst wurden dass ein Nachteil entsteht, deformiert sind oder eben ganz fehlen.Der einzige Grund ist ja wie so oft das Aussehen.Und das ist ja so lange kein Thema (wie bordy schon schrieb), solange es für ein Tier keine Nachteile hat.

    Aber das würde schon bei Schlappohren anfangen: Schlappohren können prinzipiell mehr Probleme machen als Stehohren (nicht umsonst kommen bei Wildtieren nur Stehohren vor (mir fällt jedenfalls kein schlappohriges Wildtier ein)).
    Sowohl langes als auch kurzes Fell schränken den Hund ein. Sei es dass die Körpersprache verändert wird, oder das der Schutz vor niedrigen/hohen Temperaturen nicht mehr genügend gegeben ist ... das könnte man noch ewig, mit fast jedem Merkmal fortführen....

    Charakterlich müssten auch enorme Veränderungen vorgenommen werden: Viele Charaktereigenschaften/Triebe wurden und werden züchterisch beeinflusst. Ob der Hund davon immer einen Vorteil hat?
    Es werden wissentlich Tiere gezüchtet, die nahezu nie ihren/ihre Trieb(e) ausleben dürfen...Ist nicht auch das eine Qual für den Hund?
    Ist ein Hund nicht auch gequält, wenn diesem abgezüchtet wurde auf körperliche "Stopp-Signale" zu hören? Die Schmerz und/oder Erschöpfung ignorieren, um ihre Aufgabe zu Ende zu bringen? Ihrem Körper damit Schade zufügen?
    Ist ein Hund gequält, wenn er charakterlich nicht mehr dazu in der Lage ist ohne Mensch zu überleben?
    Oder ist ein Hund gequält, der alleine überleben könnte, aber mit dem Menschen zusammen leben und kooperieren muss?<

    Ich hab manchmal den Eindruck, dass man fast jede Rasse als Qualzucht definieren kann. Man muss nur das Merkmal/Defizit/Veränderung finden, welches den Hund in irgendeiner Weise einschränkt/anders macht...

    LG Anna

    @Lakasha


    Irgendwie seid ihr euch hier auch nicht wirklich einig. Beim einen lutscht der Hund eher sein Kauzeug , dann muss er halt bissl mehr aufdrücken beim kauen, beim nächsten heissts "naja Knochen sind halt ein Thema " und im nächsten Beitrag ist das alles dann gaaaarkein Problem und die Hunde können ja alles , was ein Hund mit normalem Gebiss auch kann und alle die sich irgendwie fragen wo denn jetzt der Konkrete Vorteil für den Hund liegt, auf seine Zähne zu verzichten weil sich sein Halter einen Haarlosen Hund einbildet, sind natürlich total doof und gemein.

    Da sieht man, dass du nicht richtig gelesen hast: Lisa meinte, in einem Beitrag, das Picasso "rum lutscht", allerdings hat sie das relativiert, da Picasso Kausachen "nur" länger einweicht, als ihre anderen Hunde (was vielleicht sogar schon ein Vorteil von fehlender Zähne ist: Speiseröhre und Magen werden geschont, da nur gut eingweichtes Kauzeug, und kein hartes geschluckt wird :ugly: )
    Und von "gar kein Problem" hat glaub ich, keiner GENERELL geschrieben! Es gibt einige Nackis (selbst sehr zahnlose), welche nach Aussage ihrer Halter in der Lage sind Knochen zu knacken und keine Probleme haben. Ebenso gibt es Nackis, die mehr oder minder starke Probleme haben und kaum Knabbern oder gar Knochen knacken. Beides sind extreme, und ich denke, dass die meisten Nacksi im Mittelfeld liegen.
    Puck fehlen wie gesagt die meisten Prämolaren und ich denk auch der ein oder andere Molar, aber er hat weder Probleme mit frischen Hühnerbeinen, noch mit Ochsenschwanzknöcheln oder Kauzeug. Ja er brauch länger, als andere Hunde, hat sich aber erst 1x am Zahnfleisch verletzt...

    Warum soll das fehlen von Zähnen den einen Vorteil bringen? Es gibt eine Rasse (war es der Lundehund?), da wird Wert auf fehlende Zähne gelegt, damit er die Beute beim Tragen nicht verletzt... Für den Hund hat auch das keine Vorteil, nur für den Menschen.
    Aber ich (meine ganz eigene persönliche Meinung) finde, dass kein Hund einen gravierenden Nachteil hat, wenn ihm einzelne Zähne fehlen. Und gerade beim CCD findet man überwiegend Nackis mit recht vielen Zähnen. Puck stammt zb aus osteuropäischen Linien, und dort sind die Zuchtvorschriften noch lachser als bei uns. Und trotzdem hat Puck ein recht gutes Gebiss - abgesehen von den fehlenden Prämolaren eben.


    Danke an @Wildfarben, die das ganze mit den Zähnen nochmal wissenschaftlicher untermauert hat.


    LG Anna

    "fast keine Zähne im Maul" hat heute fast keine Chinesen mehr! DAS ist inzwischen eher die Ausnahme als die Regel! Jedenfalls bei denen, die in den letzten Jahren gezogen wurden. Bei Hunden die noch aus einer älteren Generation stammen, ist das Problem noch verbreiteter. Klar, vor 10 Jahren oder so war das Problem noch nicht so im Blick der Züchter gestanden. Das hat sich in den letzten Jahren geändert und ich persönlich kenne keinen Chinesen gänzlich ohne Zähne (und ich hab sicher um die 100 Chinesen schon getroffen), Ich kenn ein paar mit wenig Zähnen, und ich kenne sehr viele, denen nur einzelne Zähne vorne fehlen, dann mehr oder minder viele Prämolaren (hier sind oft noch größere Lücken) und einzelne Molaren.

    Ihr mögt das als "Schönreden" empfinden, aber fehlende Zähne mit Atemnot zu vergleichen lässt für mich schon tief Blicken...
    ICH argumentiere nicht mit "aber andere Rassen haben das Defizit auch", und sobald das jemand von Nackthundeseite aus macht, wird ihm dieses vorgeworfen. Aber andersrum ist es ok? :dagegen:

    LG Anna


    Edit: da ich nun zur Arbeit muss, klink ich mich erstmal aus der Diskussion aus...

    ähhhh.... es kommt doch auch auf die Menge der 'fehlenden Zähne' an. Puck hat sich nur 1x seit er hier ist am Zahnfleisch verletzt beim Kauen.
    Zunge hängt bei ihm nie raus...
    Zudem hängt bei den wenigsten die Zunge dauerhaft raus, wenn sie 'nur' fehlende Zähne haben. Die meisten bewegen nämlich die Zunge, und befeuchten sie somit regelmäßig. Wirklich Probleme mit der Zunge hat nur ein mir bekannter Nacki, und der hat eine Kieferfehlstellung - dem würde auch mit allen Zähnen im Maul die Zunge raus hängen.
    Und nein, damit mein ich natürlich nicht, dass es ok ist, wenn die Zunge raus hängt! Aber es ist nicht so ein weit verbreitetes Problem, wie hier dargestellt.
    Und ich wiederhole mich gerne nochmal: ja, fehlende Zähne können Probleme verursachen aber a) nicht so starke, wie hier scheinbar oft angenommen und b) wird zuchttechnisch stark daran gearbeitet und es wurden schon große Fortschritte erzielt.

    Ich kann nur sagen, dass kein mir bekannter Chinese durch die fehlenden Zähne so stark in seiner Lebensqualität eingeschränkt ist, als das ich ihn als Qualzucht bezeichnen würde. Abgesehen von dem Hund mit der Kieferfehlstellung (der aber erwiesenermaßen aus einer unseriösen sucht stammt)

    LG Anna

    Ja, Hunde sind Schlingfresser und kauen eigentlich nicht. Sieht man ja auch an den Backenzähne: diese sind recht spitz und haben keine Kaufläche. Die Backenzähne dienen eher zum Zerbrechen von Knochen und zum Abnagen...
    Im Speichel ist (soweit ich weiß) auch keine/kaum Verdauungsenzyme. Er dient nur als "Gleitmittel".
    Puck hat das aber auch noch nicht gehört und kaut gerne sein Futter - trotz fehlender Zähne problemlos...

    LG Anna