Ich kann manche Argumente in dieser Diskussion nicht nachvollziehen. Ein Rüde der nicht züchten darf/soll, braucht doch kein "Sexualleben". Das ist menschliches Denken. Hunde genießen keinen Flirt, Schmetterlinge im Bauch und träumen von der süßen Blonden! Sexualität heißt für Hunde ausschließlich, Welpen machen. Dem Rüden fehlt nichts, im Gegenteil, wenn ihm mangels Testosteron der Gedanke an Paarung aus dem Kopf gerät.
Sexualleben heißt nicht alles berammeln was nicht bei drei auf den Bäumen ist!!!! Für mich heißt das einfach trotz Hormonen klaren Kopf zu behalten. Und ob dus glaubst oder nicht, in freier Wildbahn kommt auch nicht jeder intakte Rüde zum Zug. Die müssen lernen damit zu leben und das finde ich wichtig. Das ist möglich - da muss man nicht direkt alles rausoperieren.
Ich würde es auch gar nicht schlimm finden, wenn mein Hund in einem Rudel einen rangniedrigen Platz einnimmt (sei es in Mehrhundehaltung oder einer Gassigruppe). Der Hund macht sich darüber ohnehin keine Gedanken. Wichtig ist doch, dass der Hund zufrieden lebt und ein bisschen auch, dass der Besitzer nicht ständig in Alarmbereitschaft sein muss, damit es nicht zu Stress mit anderen Hundehaltern kommt.
Okay, wenn es für deinen Hund keinen Stress bedeutet niedergemacht zu werden (was halt passieren kann, das weiß man vorher nicht). Und wenn es für deinen Hund kein Stress ist, dass sich alle Hormone "verschieben" es neue Wechselwirkungen gibt und wenn eine OP für deinen Hund auch kein Stress ist... Okay!
Ich hab keinen Stress mit anderen Hundehaltern...
Aber gut sollte es soweit kommen nehme ich Milo die Beine ab - dann kann er nicht mehr hinlaufen.
Mein Hund ist trotz Testosteronfreiheit äußerst durchsetzungsfähig gegenüber anderen Rüden. Viel zu viel nach meinem Geschmack. Der hat irgendwann mal in den Spiegel geguckt und erstaunt festgestellt, dass er größer ist als fast alle anderen. Das lebt er aus. Nix von wegen: Du Testosteron - Ich kleines Baby.
Vielleicht auch Angriff ist die bester Verteidigung?
Mit Testosteron ist mein Hund allerdings völlig unmöglich. Er versucht alles zu besteigen, was halbwegs nach Hund aussieht und riecht. Hundekontakte verbitten sich dann die anderen Hundehalter und uns bleiben nur einsame Spaziergänge im tiefsten Tann des Waldes.
wie alt ist er? Wie lange zeigt er das schon? Ist er vielleicht auch einfach gestresst und es sind übersprungshandlungen?
Training ist unter Testosteroneinfluss so gut wie unmöglich. Ich dringe nicht zu ihm durch, wenn seine Geruchssinne auf Fremdhund programmiert sind. Dann habe ich ihn entweder an der Leine oder das Schicksal nimmt seinen Lauf. Deshalb Fazit für mich: Besser kein Testosteron im Hund!
LG Appelschnut