ha - mein Thema!
Also ich bin der Meinung, dass viel zu viel kastriert wird. Jeder Junghund, der gerade seine Sexualität entdeckt wird direkt erstmal operiert. Jeder Junghund, der mal einmal aufmuckt und Grenzen antestet will gleich die Welt erobern und muss daher durch Kastration im Zaum gehalten werden.
Jeder Hund, dem die Hormone mal zu Kopf steigen kriegt die Eier ab.
Sexualität bei Hunden ist doch ganz normal. Natürlich bringt ne läufige Hündin den Rüden mal aus der Bahn. Natürlich kommen junge Hunde (und das sind für mich Hunde bis max 5!) mal durcheinander, wenn sie heranreifen.
Teenies sind doch auch längere Zeit im Hormonchaos und beruhigen sich dann früher oder später wieder! Deren Eltern kastrieren die doch auch nicht, um es sich leichter zu machen.
Wenn dann kastriert wurde, wird häufig gesagt, dass es viel gebracht hat - Entspannung oder was auch immer. Aber wer weiß, wie es sich ohne die Kastration entwickelt hätte? Vielleicht wäre der Hund in den nächsten Monaten sowieso ruhiger geworden.
Ich glaube ein ganz geringer Anteil der kastrierten Hunde hatte diese OP wirklich nötig. Es mag hypersexuelle Rüden geben und es mag auch Hündinnen geben, die extreme Scheinmutterschaften durchleben - okay. Aber das können nicht geschätzte 90% aller Hunde sein.
Vor gut einem halben Jahr hatte Milo eine etwas heftigere Prügelei mit nem jüngeren intakten Rüden (Milo hat etwas übertrieben). Ich wollte mit der Zeit beobachten, ob dieses Verhalten eine Ausnahme war.
Ich habe seitdem KEINEN intakten Rüden unter 3 Jahren getroffen (außer letztens auf nem Welpentreffen von einer GUTEN Züchterin)!!! - Das darf doch nicht wahr sein, oder?
Unkastrierte Hündinnen kenne ich vielleicht 2. Ich finde das extrem.
Und ich finde auch, dass Verhinderung von Fortpflanzung kein ernsthafter Grund ist - da kann man sich auch nen TA suchen der sterilisiert - da wird wenigstens nicht der Hormonhaushalt dermaßen durcheinandergebracht.
Vielleicht versteht sich mein Rüde nicht mit jedem anderen Rüden und vielleicht hört er auch schonmal weg, weil er grad ner Hündin nachschnuppert und vielleicht ist er auch schonmal ein bisschen hibbelig.
Na und? Ich hab mir nen Rüden ausgesucht, dann muss ich auch damit leben, dass es ein Mann ist.
Und diese Geschichten von wegen Krebsvorsorge bei Hündinnen kann ich auch nicht mehr hören... Sooo viel ändern tut die Kastration da nun wirklich nicht.
Mein Resumee: Es gibt Einzelfelle, da mag eine Kastration sinnvoll sein - nur glaube ich, dass das seeeehr wenige Hunde betrifft. Ich würde da erstmal ganz hart mit nem Trainer dran arbeiten und vllt homöopathisch unterstützen, danach den Chip ausprobieren und im Notfall eben auch kastrieren.
Insgesamt glaube ich, dass meistens aus Bequemlichkeit und Unwissen kastriert wird und ich finde das muss sich ändern. Wenn ich nen Hund haben will, dann muss ich auch mit seinem erwachsenwerdenen Teil klarkommen und eben auch mit dem erwachsenen Tier.
Kastration ist eine sehr große Sache. Kein "mal eben abschneiden oder rausnehmen" und ich finde man sollte dieses Thema ernsthaft und lange durchdenken und mit verschiedenen Experten abklären bevor man handelt!