Absolut nicht. Aber frei Bei Fuß gehen müssen ist für den auch ganz schön bitter
.
Mir liegt da noch etwas zu den "alten Methoden" quer. Ich weiß, was du damit meinst, da sind wir auch einer Meinung.
Allerdings habe ich die Übersetzung einen britischen Ausbildungsanleitung für Border Collies zum Hütehund. Ist sehr zu empfehlen, auch wenn sie aus dem letzten Jahrtausend, so aus den 1970ern, stammt. Dort steht sehr viel von Verständnis, Geduld und nicht überfordern, von der Seele und Empfindsamkeit des Hundes.
Die Haltung, na ja, andere Länder, andere Sitten. Aber lieblos kann man die auch nicht unbedingt nennen. Gut finde ich in dem Zusammenhang jedoch, dass davon abgeraten wird einen Welpen, der einmal als Hütehund arbeiten soll, in der Wohnung zu halten. Als Begründung wird angegeben, dass der Hund dann sozusagen "kurzsichtig" würde, weil er immer nur auf kurze Entfernungen zu gucken gewohnt ist (also nicht im pathologischen Sinne kurzsichtig). Deshalb soll er draußen leben.
Körperliche Strafe wird ein einziges Mal angesprochen und das in einer Situation, in der jeder Hundehalter tierisch sauer würde. Es ist aber auch nicht der Normalfall, dass ein Hund seinen Menschen angeht, kann man also getrost überlesen. Dann entgeht einem aber der ganz nette Kommentar des Übersetzers. Und ich denke auch, dass ein Mensch mit Hundeerfahrung dieses Problem, wenn er es denn überhaupt haben sollte, ganz anders und friedlich lösen wird.
Lassen wir den letzten Punkt mit der körperlichen Strafe einmal bei Seite, dann ist diese 30 - 40 Jahre alte Anleitung noch immer sehr gut. Dabei geht es gar nicht unbedingt um das 1 : 1 Nachmachen, dass das Unsinn ist, hatten wir ja schon. Es geht mehr um die Anregung zur gedanklichen Auseinandersetzung und Vorbereitung der einzelnen "Unterrichtseinheiten".
Auch in anderen älteren Schriften zur Hundeerziehung und -ausbildung wird mehr auf den Hund, die Geduld, die man haben muss, und das langsame Heranführen an die Aufgabe Wert gelegt als dass von "Folterwerkzeugen und -maßnahmen" geschrieben wird. Oft wird letzteres gar nicht erwähnt. Diese Dinge spielen sich auch mehr im Verborgenen ab. So in der Art: "Toll, dein Hund. Wie der gleich ins Down fliegt." "Ja, wir haben auch hart geübt aber er hat es schnell begriffen." "Oh, wie denn?" "Teleta..., äh, Telefon." (Handy ans Ohr gebunden und Befehl fernmündlich gegeben?
Wer's glaubt wird seelig, wer's nicht glaubt, kommt auch in den Himmel!)