Beiträge von DSH Bauer

    Ordnung ist doch eine feine Sache, wenn man sie hat. Irgendwie finde ich jetzt die eine Ausbildungsanleitung nicht. :headbash:

    Egal, hier mal ein paar Zitate aus einer Erziehungsanleitung von 1975:

    "Der erste Schritt bei der Erziehung unseres Hundes ist darauf zu richten, daß wir ihm verständlich machen, was wir von ihm wollen, bzw. was er nicht tun soll. Die wichtigste Regel hierbei lautet: Geduld."

    "Es ist darauf zu achten, daß bei diesen Wiederholungen der Hund den Spaß nicht verliert, ..."

    "Wichtig ist ferner, daß man 'mit Weile eilt' und wir dem Hund unsere Wünsche ... nacheinander nahebringen, also nicht mehrere Dinge auf einmal verlangen."

    Ich denke doch, dass das alles Ratschläge sind, die unbedingt beachtet werden sollten, auch wenn sie aus der "alten Schule" stammen.

    Gute Nacht!

    :lachtot: Woher kennst du meine geheimsten Wünsche? :lachtot:

    Nee, es gibt Ausbildungen, wie die Jagdhundeausbildung, die gehören zur Hohen Schule. Konsequenz und angemessene Härte ok, das ist eine Sache, aber unlautere Mittel und Brutalität - nee.

    Jagdhundeausbildung ist nicht leicht, aber es funktioniert und man verlangt dem Hund auch nichts ab, was seiner Natur zuwiderlaufen würde. Das A und O ist eigentlich die Grundausbildung und das sichere Down in jeder Lage. Wenn das reine Hunderudel auf Jagd ist und nach einer geraumen Zeit ohne Erfolg sagt der Rudelführer: "Halt, abbrechen, ist sinnlos.", dann muss auch das ganze Rudel dem Folge leisten. Und im Gegensatz zum reinen Hunderudel soll der Jagdhund das Wild ja auch nicht reißen, er soll es stellen oder aufstöbern.

    Die "Würger", die ich verwende, sind aus Kunstseide und haben einen Durchmesser von ca. 15 mm (so in der Art http://www.romneys.de/dressurhalsung-freestyle.4839.html). Die Zugbegrenzung ist so eingestellt, dass das Teil im zugezogenen Zustand gerade eben nicht über den Kopf geht (also die gut 2 Finger zwischen Halsband und Hals). Im geöffneten Zustand baumeln die Enden vor dem Brustbein herum. Habe es eben mal nachgemessen, im zugezogenen Zustand bleibt ein Überstand von 17 bzw. 20 cm. Die Dinger kann man schon über den Kopf werfen. Ab und an fliegt auch mal eins beim Toben ab. :smile:

    Mit kommt es darauf an, dass sich der Hund nicht aus Versehen strangulieren kann, sei es weil er am Zaun, an einem Baum, einer Türklinke oder sonstwo mit dem Halsband hängen bleibt. Deshalb ist es mir wichtig, dass der Hund sich aus so einer Lage selbst befreien kann (nicht nur weil ein neues Halsband billiger ist als ein neuer Hund :D ). Das geht aber nur mit einem Würger.

    Das Luftabdrücken ist bei den Dingern auch gar nicht das Problem. Das liegt an der Einstellung der Zugbegrenzung. Gut, wenn sich der Hund ordentlich ins Zeug legt, nützt die Zugbegrenzung auch wenig, das trifft aber auch auf geschnallte Halsbänder zu und liegt in den Pfoten des Hundes (sofern er etwas mit dem Begriff Leinenführigkeit anfangen kann).

    Mit einem Geschirr besteht zwar weniger die Gefahr des Erhängens, aber in einer unangenehmen Lage aufhängen kann sich der Hund auch damit. Und er kann sich nicht selbst befreien. Scheidet also auch aus.

    Bleibt noch die Alternative "oben ohne". Nur muss die Tassomarke ja auch irgendwo befestigt werden und mit Ohrmarken sehen Hunde einfach blöd aus :D . Wir leben auch nicht im luftleeren Raum, da müssen auch mal meine Frau oder die Kinder die Hunde auf die Schnelle halten können.

    So gut solltest du mich aber inzwischen kennen, dass es dich nicht wundert, dass ich selbstverfreilich auch Halsbänder zum Schnallen habe. Die setze ich ein, wenn die Hunde den Bollerwagen ziehen. Sie dienen natürlich nicht zum Ziehen (dafür haben sie Zuggeschirre), sondern die Hunde und die Deichsel sind miteinander verkoppelt. Wenn da überhaupt Zug entsteht, dann zur Seite oder nach unten aber niemals nach hinten.

    Da muss etwas vorgefallen sein. Normal ist so ein Verhalten nicht.

    Ich musste meinen ersten Hund abgeben als ich von meiner Oma wieder zu meinen Eltern kam. Den habe ich in den ersten Jahren immer besucht, wenn ich bei meiner Oma war. Der ist mir jedes Mal bis ins Gesicht gesprungen, um mich abzuschlecken. Wenn es nach uns gegengen wäre ...

    Ob er das auch getan hätte, wenn ihm unterwegs etwas Schlimmes passiert wäre (nehmen wir mal an er wäre weggelaufen)?

    Nee, die Weglauffälle sind gerade deswegen, weil wir über die Zeit des Wegseins nichts wissen, nicht sinnvoll. Da kann alles Mögliche das Verhalten des Hundes beeinflusst haben.

    Mir sind bisher 2 Hunde zugelaufen. Beide zeigten keine Angst vor dem Menschen. Bei einem ließ sich kein Besitzer ermitteln, und aus seinen Schwierigkeiten alleine zu sein schließe ich, dass er ausgesetzt wurde. Bei dem anderen konnte der Besitzer ermittelt werden und der Hund hatte keine Probleme mit dem Nachhausekommen.

    Soll ich daraus jetzt schließen, dass ich die besseren alten Bücher habe :lol: ?

    Nö, ist mir noch nicht untergekommen, sorry, da fehlt mir die (negative) Erfahrung. Aber wenn du es sagst, glaube ich das unwidersprochen.

    In der Jagdhundeausbildung kann ich etwas (ETWAS) strengere Vorgehensweisen durchaus nachvollziehen, denn das ist ja quasi so wie die Ausbildung eines 007 mit der "Lizenz zu töten" aber zum Kriminellen darf der nicht werden.

    Bloß mal nebenher an die Allgemeinheit (und mit der strengsten Ermahnung NICHT zu bommeln auf eine ehrliche Antwort!): Bei wem hat ein Würger schon einmal etwas genutzt?
    Und ich meine jetzt nicht die sinnvollen Würger mit Zugbegrenzung, die so groß sind, dass sich der Hund bei Gefahr locker daraus befreien kann (die tragen meine auch, aber sie würgen ja auch nicht, wegen der sorgsam eingestellten Zugbegrenzung, sie sollen nur so weit aufgehen, dass sich der Hund nicht strangulieren kann).

    Der einzige "Würger", der m.W. wirksam ist (aber nicht wirklich würgt), ist die Moxonleine. Ich komme aber ohne aus und denke, dass der Hund darauf auch verzichten und sich totzdem ordentlich benehmen und lernen kann. Lasse da aber gerne mit mir diskutieren.

    Nö, der kann ja auch Hunger, Durst, was weiß ich gehabt haben und hängt nun bei neuen Menschen und kommt da aus welchen Gründen auch immer nicht mehr weg. Kann ja auch sein, dass es ihm dort besser gefällt.

    Es soll ja auch in den besten Familien vorkommen, dass z.B. der Mann sagt, er geht mal eben eine Schachtel Marlboro holen. Nach 10 Jahren kommt er dann wieder und fragt, ob die Hühnersuppe noch warm ist. :ops:

    Ich hatte auch einmal einen arbeitslos gewordenen Border, der den Weg nach Hause sehr wohl kannte es aber trotzdem vorzog bei mir zu bleiben. Er war mir zwar nicht zugelaufen, aber trotzdem. "Abgehauen" ist der nur einmal. Aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich der Liebe wegen, und die wohnte im gleichen Dorf, nicht dort, wo er herkam. Die paar km zu seinen geliebten Kühen und seinen ehemaligen Menschen hätte der locker laufen können.

    Ich stimme dir ja zu. Es ging mir nur darum, dass eine Kluft zwischen der (alten) Theorie und der (alten und aktuellen) Praxis besteht. Und wie geschrieben, im konkreten Fall, den mir vorliegenden Schriften, kann ich kein Prügeln mit der Leine o.ä. lesen. Dort steht auch nichts von Teletakt (gab es das damals schon :???: ), Würger usw.

    Gut einmal stand etwas handgreifliches (du kannst dir denken was), aber solche Dinge dürfen nicht vorkommen (auch nicht vom Hund, schließlich kann er sehr gut kommunizieren). Hatte ich ja auch geschrieben.

    Morgen kann ich ja mal ein paar konkrete Dinge heraussuchen, vielleicht wird es dann klarer. Ad hoc fällt mir gerade ein, dass auf die Zahnung eingegangen wird mit dem Rat, in dieser Zeit Rücksicht zu üben und die Ausbildung auf Sparflamme zu fahren. Finde ich ganz gut so. Welcher Anfänger macht sich da Gedanken drüber, selbst wenn er noch so modern ausbildet mit Leckerlie und Bauchmietzelei ;) .

    Angsthund hin, Angsthund her. Wenn das Trauma (hier eben feuerwerksbedingt) groß genug ist, dann ist die unsichere Freiheit besser als die Rückkehr. Das kann jedem Hund so gehen, aber auch jedem Menschen. Nur wird ein Hund in Freiheit eher überleben können als ein moderner Durchschnittsmensch.

    Nehmen wir doch einmal an, der Hund hätte den Eindruck gewonnen, das Feuerwerk gilt ihm, man will ihm ans Leben. Nehmen wir ferner an, dass er sich an seinen 5 Krallen abzählen konnte, dass seine Menschen ihn wieder in diese gefährlich Umgebung bringen wollen. Wie hätten wir uns an seiner Stelle verhalten?

    Es gab doch im Krieg eine ganze Menge Menschen, die lieber von der Front geflohen sind als die Gefahren dort zu ertragen. Das auch noch in dem Wissen, dass sie hingerichtet werden, wenn man sie erwischt. Die haben sich doch auch nicht anders verhalten als der Hund in deinem Beispiel: Weg von der Gefahr und möglichst nie wieder in die Gefahr hinein. Unlogisch, wenn man anschließend an die Wand gestellt wird und der Tod einem sicher ist, aber nachvollziehbar. Gedacht haben diese Menschen mit Sicherheit alle. Und vielleicht hat der Hund dasselbe gedacht wie die: Ich muss nur weg da und nie wieder dort hin.

    Ich weiß es nicht, aber das wäre eine nachvollziehbare Erklärung.