Beiträge von DSH Bauer

    @ xxxeleanorxxx


    Na ja, wenn ich lese wie oft hier das Zurückrufen genannt wurde ... ;)


    Mit der Purzelbaumvariante hast Du mich wohl missverstanden. Die verstehe ich als letztes Mittel. Selbstverständlich werden die Schritte davor nicht von heute auf morgen sitzen und auch nicht von heute auf den nächsten Monat. Das braucht Zeit, Geduld und viiiiiele Wiederholungen. Drillmäßiges Üben sozusagen oder um es übertrieben auszudrücken: erst nachdem alle Gassiwege in Hundelängen vermessen sind :smile: .


    Und um zu dem Begriff "drillmäßiges Üben" nicht missverstanden zu werden: Ausbildung findet für mich nicht auf dem Exerzier... äh Hundeplatz statt, sondern immer mal wieder zwischendurch in den unterschiedlichsten Situationen. Schließlich soll der Hund ja lernen, dass ein Kommando unabhängig vom Ort gilt. Und außerdem macht das Hund und Hundeführer (jedenfalls mir) mehr Spaß.

    Na ja, ich möchte aber auch einmal zur Diskussion stellen, was eigentlich Schlagen ist. Ein Hund muss nicht verprügelt werden, das ist klar.


    Aber wenn meine Hunde sich einmal daneben benehmen und Fouls begehen, dann gibt es schon einmal einen Knuff mit der Hand in die Seite oder zwei Finger auf den Nasenrücken zusammen mit dem passenden Spruch.


    Ganz anders ist die Lage natürlich, wenn es im Eifer des Gefechtes beim Spiel einmal etwas ruppig zugeht. Das kann pasieren und da kommt als schlimmstes ein "Pass doch auf" - ggf. von beiden Seiten, ich bin ja auch nicht aus Luft.

    Pfiffe haben den Vorteil, dass sie weiter tragen als Rufe. Hütehunde etwa werden mit einer ganzen Palette unterschiedlicher Pfiffe geführt.


    Bei dem normalen "Feld-, Wald- und Wiesenhund" sollten zumindest zwei Pfeifsignale sitzen:


    Einfacher Pfiff (besser Trillerpfiff) = Platz
    Doppelpfiff = Komm (oder Hier)


    Didaktisch sinnvoll ist die wechselnde doppelte Erteilung des jeweiliegn Befehlen mittels


    a) Ruf und Sichtzeichen
    b) Pfiff und Sichtzeichen
    c) Ruf und Pfiff


    Sichtzeichen und Ruf bzw. Pfiff können gleichzeitig erfolgen. Deshalb bieten sich diese Kombinationen bevorzugt an. Hingegen müssen Ruf und Pfiff aufeinander folgen, so dass diese Kombination seltener angewandt wird und sich die Reihenfolge von Ruf und Pfiff abwechseln sollte.


    Wenn das sitzt, bietet sich die dunkle Jahreszeit für einen Intelligenztest an: Spaziergang im Dunkeln mit Taschenlampe. Frage: Wie reagiert der Hund auf einmal bzw. zweimal blinken? Es funktioniert!

    Vor dem Problem des (natürlicher Weise) jagenden Hundes stehen Jäger in einem wesentlich größeren Maße. Denn hier soll der Hund einerseits jagen, andererseits soll er trotzdem nicht machen was er will.


    Zurückrufen des Hundes ist scheinbar keine optimale Lösung, sonst würden Jäger sie ja anwenden. Vielmehr wird ein Jäger seinen Hund im "Jagdfieber" durch das Kommando PLATZ bzw. DOWN dazu bringen, dass er sich an Ort und Stelle ablegt, Blickkontakt zum Hundeführer aufnimmt und so lange dort liegen bleibt, bis er vom Hundeführer ABGEHOLT (nicht abgerufen!) wird.


    Wie vorgehen?
    1) Platz
    2) Platz und Bleib
    3) Platz und Bleib auf Entfernung
    4) Platz heißt grundsätzlich Platz und Bleib (sofern das dem Hund noch nicht klar ist)


    5) Ballspiele mit dem Hund im Platz (zunächst mit Leine; der Hund darf erst nach Aufforderung loslaufen)
    6) wie 5), nur dass der Hund im Lauf ins Platz geschickt wird (Schleppleine)


    Wer keinen ausgesprochenen vierläufigen Jagdfreund hat, sollte jetzt am Ziel sein. Zur kontrolle kann "Schmidts Katze" herangezogen werden: Wenn der Hund (an der Leine!) auf Platz sofort auf dem Bauch liegt, ist alles ok. (Aber Vorsicht: Katzen sind nicht ohne, was der Hund auch weiß; läuft die Katze auf den Hund zu, wird der Hund flüchten wollen.) Wenn der Hund jedoch nicht auf Kommando liegt, muss das Platz in Reizlage noch weiter vertieft werden.


    Hilfreich können 40 m Wäscheleine in Verbindung mit aufspringendem Wild sein: Nach 30 m kommt das Kommando Platz und wenn der Hund nicht binnen 10 m liegt, folgt ein Purzelbaum. D.h., die Hacken tief in den Boden und das Kreuz fest in den Hosenboden stemmen! Spätestens jetzt sollte es auch der "blödeste Hund" begriffen haben, dass Platz nicht irgendwann Platz bedeutet oder gar irrelevant ist.


    Der letztgenannte Schritt klingt hart, ist jedoch gar nichts im Vergleich zu einem erschossenen Hund oder gerissenem Wild. Außerdem hat der Hund ja eine echte Alternative zum Purzelbaum: Platz machen.

    Will noch schnll eine positive Beobachtung im Zusammenhang mit der Läufigkeit unserer Hündin berichten:


    Trotz aller Nerverei, sind beide erwachsener geworden und zeigten sich selbst in der heißen Phase führiger als vorher. War vielleicht auch die Hoffnung auf "den großen Preis" ;) .

    Scheint wirklich Liebeskummer zu sein.


    Ich hatte das neulich auch in verschärfter Form.Unsere Hündin war zum ersten Mal läufig. Kannst Dir sicher vorstellen, was hier los war. Lieselotte Liebestoll und Lutz Lustmolch habe ich die beiden genannt. Aber wild war nur eine Woche und schlimm davon 3 Tage.


    Doppelte Fahrradrunde pro Tag (am Morgen und am Abend) mit dem Rüden musste ich aber ganz schnell wieder einstellen, weil sich der Liebeskummer auch in Richtung "Hungerstreik" auswirkte. Jetzt, nachdem alles überstanden ist, hatte ich so 10 Tage nur kleine Gassirunden im Schritt bei doppelter Verpflegung gebraucht, um ihm wieder eine optimale Körperkondition anzufüttern.


    Meine Lehre daraus: In einem halben Jahr, vor der nächsten Läufigkeit, werde ich den Rüden gezielt leicht überfüttern, damit er trotz erhöhter Betätigung während er Hitze und trotz Liebeskummer etwas zusetzen kann und nicht zu sehr abmagert.


    Und an den "3 tollen Tagen" muss ich mal sehen, ob ein vorübergehender Umzug von dem Rüden und mir in die Garage nicht dem Rest der Familie wenigstens den Nachtschlaf belässt :smile: .