Vor dem Problem des (natürlicher Weise) jagenden Hundes stehen Jäger in einem wesentlich größeren Maße. Denn hier soll der Hund einerseits jagen, andererseits soll er trotzdem nicht machen was er will.
Zurückrufen des Hundes ist scheinbar keine optimale Lösung, sonst würden Jäger sie ja anwenden. Vielmehr wird ein Jäger seinen Hund im "Jagdfieber" durch das Kommando PLATZ bzw. DOWN dazu bringen, dass er sich an Ort und Stelle ablegt, Blickkontakt zum Hundeführer aufnimmt und so lange dort liegen bleibt, bis er vom Hundeführer ABGEHOLT (nicht abgerufen!) wird.
Wie vorgehen?
1) Platz
2) Platz und Bleib
3) Platz und Bleib auf Entfernung
4) Platz heißt grundsätzlich Platz und Bleib (sofern das dem Hund noch nicht klar ist)
5) Ballspiele mit dem Hund im Platz (zunächst mit Leine; der Hund darf erst nach Aufforderung loslaufen)
6) wie 5), nur dass der Hund im Lauf ins Platz geschickt wird (Schleppleine)
Wer keinen ausgesprochenen vierläufigen Jagdfreund hat, sollte jetzt am Ziel sein. Zur kontrolle kann "Schmidts Katze" herangezogen werden: Wenn der Hund (an der Leine!) auf Platz sofort auf dem Bauch liegt, ist alles ok. (Aber Vorsicht: Katzen sind nicht ohne, was der Hund auch weiß; läuft die Katze auf den Hund zu, wird der Hund flüchten wollen.) Wenn der Hund jedoch nicht auf Kommando liegt, muss das Platz in Reizlage noch weiter vertieft werden.
Hilfreich können 40 m Wäscheleine in Verbindung mit aufspringendem Wild sein: Nach 30 m kommt das Kommando Platz und wenn der Hund nicht binnen 10 m liegt, folgt ein Purzelbaum. D.h., die Hacken tief in den Boden und das Kreuz fest in den Hosenboden stemmen! Spätestens jetzt sollte es auch der "blödeste Hund" begriffen haben, dass Platz nicht irgendwann Platz bedeutet oder gar irrelevant ist.
Der letztgenannte Schritt klingt hart, ist jedoch gar nichts im Vergleich zu einem erschossenen Hund oder gerissenem Wild. Außerdem hat der Hund ja eine echte Alternative zum Purzelbaum: Platz machen.