Eine Hundehütte soll einen witterungsgeschützten Aufenthalt bieten, leicht zu reinigen und darüber hinaus funktional und zugleich nett anzusehen sein. Weit verbreitet sind Hütten aus Holz, weil sie leicht zu bauen und auch als Bausatz erhältlich sind. Allerdings ist Holz ein relativ pflegeintensives Baumaterial und es erfreut sich einer besonderen Beliebtheit zum Vertreiben von Langeweile bei unseren Hunden. Vor diesem Hintergrund habe ich mich zum Bau einer Hütte aus Stein entschieden.
Zunächst war zu klären, welche Anforderungen an die Hütte zu stellen sind:
Optimaler Schutz vor Witterungseinflüssen
Möglichkeit, den Hund schnell und einhändig mit der Leine zu fixieren
Gefälliges Aussehen, zum Haus / Garten passend
Möglichkeit, den Hund vorübergehend so an eine Kette zu legen, dass sich diese nicht verheddern kann und er die Hütte aufsuchen kann
Gute Erreichbarkeit zu Reinigungszwecken
Geringer Pflege- bzw. Erhaltungsaufwand
Diese Forderungen erfüllte eine Konstruktion mit Ziergiebeln und Eckpfeilern nach meinem Dafürhalten besonders gut, da hier die Leine ggf. beim nach Hause kommen rasch und unkompliziert über die Eckpfeiler geworfen werden kann. Die Ausrichtung ist, die Hauptwindrichtung beachtend, von Ost nach West, wobei der Eingang nach Osten weist. Den Standort wählte ich nördlich des Wohnhauses, etwa 2 m von diesem entfernt. Schließlich soll der Hund im Sommer im Schatten liegen können, wenn er sich in oder bei seiner Hütte aufhält.
Die Lage der Hütte an einem ruhigen Ort wählte ich auch aus dem Grunde, weil der Schlafplatz möglichst ungestört liegen sollte. Zum Beobachten und Herumtoben gibt es auf unserem Grundstück ausreichend Plätze, auch solche, die wettergeschützt sind. Der Umstand, dass dieser Ruheplatz freiwillig und aus eigenem Antrieb vom Hund aufgesucht wird, spricht für diese Wahl.
Die Eckpfeiler lieferten handelsübliche Beton-Zaunpfähle 10,5 x 10,5 x 220 cm. Den geforderten Maßen entsprechend, wurde an jeder Giebelseite ein 80 cm tiefer und 20 cm breiter Graben ausgehoben, die Pfähle etwa 10 cm tiefer gesetzt, lotrecht sowie in gleicher Höhe endend fixiert und anschließend die Gräben bis ca. 10 cm unterhalb der Bodenoberfläche mit Beton B 25 ausgegossen.
Da der Boden auf unserem Grundstück aus schwerem Ton besteht, habe ich unter der gesamten geplanten Hütte einschließlich der darüber hinausstehenden Bodenplatte ein 80 cm tiefes Loch ausgehoben und mit Kies verfüllt. Etwa 20 cm unterhalb der Bodenoberfläche wurde eine Folie als Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit eingelegt und diese mit weiteren 10 cm Kies abgedeckt.
Die Bodenplatte besteht ebenfalls aus Beton B 25, ist 20 cm stark und steht, nach außen abfallend, 20 cm über die Außenkanten der Hütte hinaus. An der Eingangsseite beträgt der Überstand 80 cm. Es wurde eine steife Mischung gewählt, weil jeweils zwei Beton-Rasenkantensteine 25 x 5 x 100 cm zwischen den Pfeilern 5 cm in die Bodenplatte hinein gesetzt wurden. Zwischen den Rasenkantensteinen verblieb ein Spalt von 1 cm, der nach Erhärten der Bodenplatte mit Ausgleichsmasse ausgegossen wurde.
Die Rasenkantensteine selbst wurden mit der schrägen Kante nach innen gesetzt, wodurch sich eine Nut in der Mitte ergibt, die dem Mörtel der untersten Steinreihe zusätzlichen Halt verleiht.
Zur Vorbereitung des Einganges wurden zwei Rasenkantensteine mit der Flex ausgeschnitten, so dass eine kleine Schwelle von 3,5 cm über dem Niveau der Bodenplatte hinausragt. Da die Rasenkantensteine sozusagen das Fundament für das Mauerwerk bilden, ist auch hier auf ein möglichst genaues Ausrichten Wert zu legen, ggf. leisten Holzlatten und Schraubzwingen gute Dienste beim Fixieren.
Ein unbedingtes Muss ist Trockenheit in der Hütte. Zwar erschweren die Kiesschüttung und die Folie im Untergrund das Aufsteigen von Feuchtigkeit, um jedoch ganz sicher zu gehen, wurde im Bereich des inneren Bodens Zement auf den frischen Beton gepudert und darauf vorhandene Fliesenreste gelegt. Die Fugen wurden später, zusammen mit den Spalten zwischen den Rasenkantensteinen, mit Ausgleichsmasse ausgegossen.
Gerade zu mauern ist für Laien nicht immer ganz einfach, besonders, wenn die Fugen auch noch gleiche Dicken haben sollen. Hier erwiesen sich wiederum die schon fest verankerten Pfähle an den Ecken als Vorteil, weil unter Zuhilfenahme einer Dachlatte und zweier Schraubzwingen exaktes Mauern keine Schwierigkeiten bereitet. Die Steine mauerte ich im fliegenden Verbund, wobei zur Materialersparnis das Teilen von Steinen mit der Flex erfolgte. Nachdem eine Schicht an einer Wand gemauert war, wurde die Dachlatte entfernt und die Fugen sofort mit einer Fugenkelle glatt gezogen.
Der Eingang, obwohl zur wetterabgewandten Seite ausgerichtet, erhielt einen Sturz, der zugleich eine leichte Überdachung ermöglichte. Die Steine wurden dazu quer und auf der Seite stehend vermauert. Als Stütze während des Abbindens der Konstruktion dienten wiederum Dachlatte und Schraubzwingen. In diesem Zusammenhang erwies es sich als Vorteil, dass die Steine auf der Unterseite eine Mulde aufwiesen, so dass der Halt des Sturzes sicherer gewährleistet ist als bei glatten Steinen.
An den Seitenwänden wurde in der letzten Steinreihe jeweils am Ende sowie zwischen den Steinen ein etwa 8 cm breiter Abstand eingehalten. Dieser dient der Aufnahme der Dachlatten für die Unterkonstruktion des Daches sowie der Hinterlüftung des gesamten Innenausbaues der Hütte. Die Giebelwände wurden, entsprechend der Dachneigung, zur Mitte hin in Stufen gemauert. Durch die Mulde in der Unterseite der Steine mussten die Schlusssteine aus jeweils zwei Endstücken zusammengesetzt werden. Aus optischen Gründen wurden diese in vertikaler Richtung nicht mit grauem Zementmörtel sondern mit rotem Dachdecker-Mörtel verfugt.
Nachdem die Mauern standen, ging es an die Dachkonstruktion. Den Unterbau bildeten verschraubte Dachlatten, wobei die äußeren zunächst an den Giebeln festgeschraubt wurden. Hierauf wurde eine OSB-Platte befestigt. Dieses Material ist verhältnismäßig unempfindlich gegen Feuchtigkeit und verzieht sich kaum. Die Dachlatten in der Mitte des Daches erhielten ihre endgültige Seitenausrichtung, indem sie mit der OSB-Platte verschraubt wurden.
Vor dem Verschrauben der zweiten OSB-Platte wurde der Spalt, an dem beide Platten aufeinander liegen, mit Bitum abgespritzt. Nachdem nun die Unterkonstruktion des Daches vollständig war, wurden die Fugen zwischen OSB-Platten und Giebeln satt mit Bitum verspritzt. Die OSB-Platten erhielten zwei satte Anstriche mit Bitum, wobei in den zweiten, noch frischen Anstrich ein altes Laken eingelegt wurde, dessen giebelseitige Ränder satt mit Bitummasse an die Giebelfuge angeklebt wurde. Es folgten weitere Bitumanstriche auf das Laken, bis dieses schließlich gesättigt war. Ebenso wurden die Ränder zwischen Laken und Giebel satt mit Bitum abgespritz.
Die endgültige Dacheindeckung erfolgte mit Restbeständen von Dachziegeln, die mit V-2-A-Schrauben und Gummischeiben aufgeschraubt wurden. Das Zurechtschneiden einzelner Ziegel erledigte wieder die Flex.
Nachdem die Firstgiebel satt in rotem Dachdecker-Mörtel gebettet waren, wurden die Randziegel mit den Giebeln ebenfalls satt mit rotem Dachdecker-Mörtel verbunden, so dass kein Wasser an den Giebeln eindringen kann. Ferner wurde zur Verschönerung und, um Wasser rasch abzuleiten, der Überstand des Sturzes über dem Eingang verputzt.
In dieser Ausbaustufe fehlten nur noch einige wenige aber wichtige Details, die aus einem Dach über dem Kopf eine komfortable Behausung machen:
Eine gepolsterte Liegeflächen, die
vor Auskühlung über den Boden schützt und
leicht zu reinigen ist;
eine Wärmeisolierung der Außenwände und des Daches;
eine Möglichkeit, Ostwind im Winter aus der Hütte zu halten.
Für die Polsterung und Isolierung der Liegefläche sorgt eine 3 cm starke Matte aus hart gepresstem Schaumstoff. Diese ist nicht ganz so hart wie eine Gummimatte, isoliert durch die darin enthaltene Luft jedoch besser. Damit der Hund nicht auf den Gedanken kommt, die Schaumstoffmatte könnte für seine Zerstreuung gedacht sein, wurde hierauf ein ausgedienter PVC-Fußbodenbelag gelegt. Dieser sorgt zudem dafür, dass der Schaumstoff keine Feuchtigkeit aus dem Fell aufnehmen kann und erleichtert die Reinigung. In der Regel reicht ein Besen oder Staubsauger aus. Wer es ganz sauber mag, kann mit einem feuchten Lappen nachreinigen. Nach meiner Erfahrung ist der Reinigungsaufwand dieser Konstruktion als äußerst minimal zu bezeichnen.
Wichtig ist hinsichtlich der Maße des Bodenbelages, dass dieser in allen Richtungen bis kurz vor die Außenwand reicht.
Der Wärmeisolierung dienen hinterlüftete Bretter, 22 mm stark, die auf eine Unterkonstruktion aus ebensolchen Brettern aufgeschraubt werden. An den Wänden wird von unten nach oben gearbeitet, wobei die untersten Bretter stramm auf dem PVC aufliegen müssen, um eventuelle Angriffspunkte für den Hund gar nicht erst entstehen zu lassen. Wichtig ist ferner den Bereich des Einganges sauber zu arbeiten, so dass auch hier möglichst keine Angriffsfläche für das Gebiss des Hundes vorhanden ist.
Zum Ermöglichen einer leichten Luftzirkulation zwischen dem Inneren der Hütte und der Hinterlüftung dienen schließlich einige 10-mm-Bohrungen in den unteren Brettern.
Als ich Ende Oktober die Innenverkleidung der Hütte montierte, konnte ich mich selbst von der hervorragenden Wärmeisolierung dieser Konstruktion überzeugen. Eine zusätzliche Wärmedämmung mittels Fasermatten oder Styropor u. dgl. ist bei unseren Gebrauchshunderassen, die mit einem wetterfesten Fell ausgestattet sind, absolut überflüssig.
Ostwind ist kein häufiges Ereignis, jedoch kann er gerade im Winter unangenehm kühl sein, insbesondere wenn er durch eine nicht vorhandene Tür in die Hütte weht. Im Sommer kann ein solches Ereignis hingegen zu einer ersehnten Abkühlung beitragen.
Als Lösung dieses Problemes habe ich aus einem Rest OSB-Platte und Scharnieren eine Pendeltür eingebaut, die sich leicht demontieren lässt und in ihrer Bedienung so einfach ist, dass kein weiterer Unterweisungsbedarf außer dem erstmaligen Hineinwerfen eines Leckerbissen besteht. Um trotz Wetterschutz gerade in nasskalten Regenzeiten eine passable Lüftung und ggf. Trocknung des Innenraumes zu ermöglichen, sollte der obere Türspalt großzügig bemessen sein, während dieser an den anderen drei Seiten mit 1 – 2 cm eine überschaubare Größe aufweisen kann.
Für Hunde haben wir Menschen manchmal seltsame Angewohnheiten. Wer sich etwa Diskussionen darüber ersparen möchte, ob das Werfen von Grassamen oder Dünger dem Unterhalt des Gartens oder der körperlichen Ertüchtigung des Hundes dient, der steht unweigerlich vor der Frage Zwinger oder Kette. Der Aufwand für eine Kette ist einerseits deutlich geringer und andererseits ist ihr Platzbedarf auch vergleichsweise nahe Null. Solange die Kette nur zeitlich begrenzt und in einem auch für den Hund halbwegs nachvollziehbaren Zusammenhang eingesetzt wird, wird sie auch keine seelischen Schäden verursachen. Zudem erfreut sich der Zwinger auch nicht unbedingt gesteigerter Beliebtheit bei unseren vierläufigen Rudelgenossen.
Voraussetzung ist jedoch, dass einerseits ein Minimum an Bewegungsspielraum verbleibt und andererseits die Kette nicht als Falle fungiert, indem sie so lange um ein Hindernis herumwickelt werden kann, bis sich unser Hund selbst festgelegt hat.
Um diese Forderungen zu erfüllen, habe ich östlich der Hundehütte, in 5 m Entfernung von der westlichen Wand, ein Loch von etwa 25 x 25 x 60 cm ausgehoben und mit Beton gefüllt. Mittig in den frischen Beton kam ein Ring mit Schraube aus rostfreiem Stahl. Nach dem Aushärten des Betons wurde mittels Karabinerhaken eine gut 5,5 m lange Kette aus rostfreiem Stahl befestigt. Ein zweiter Karabinerhaken ermöglicht die Befestigung der Kette an der Halsung.
Zu den Abmessungen der Hundehütte ist bisher nichts erwähnt worden. Dies liegt einerseits daran, dass größenbedingt keine allgemeinen Aussagen möglich sind. Es sollte jedoch selbstverständlich sein, dass unser Hund in seinem Bau ungehindert stehen, liegen und sich umdrehen können muss. Ferner sollte die gesamte Konstruktion so klein sein, dass sie allein durch die Körperwärme beheizt werden kann.
Dem aufmerksamen Leser wird hier auffallen, dass die von mir gebaute Hütte für einen größeren Hund gebaut wurde (siehe Bilder von unseren Hunden). Doch wie kann eine Hütte aus Stein für kleinere Rassen, etwa Teckel oder kleine Terrier, realisiert werden, ohne dass sie zu einer unpraktischen und lächerlichen Miniatur mutiert?
Hier bieten sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten an, etwa das Prinzip Schlafsaal, bei dem eine Hütte von mehreren Hunden genutzt wird. Möglich sind auch Lösungen, bei denen eine Kiste, die natürlich durch den Eingang der Hütte passen muss, als Alkoven dient.
Im Rahmen des Hüttenbaues stellte ich mir natürlich auch die Frage, wo die Schüsseln für Futter und Wasser am besten untergebracht werden können. Mir schwebte zunächst eine Lösung in der Art vor, dass diese in einer Halterung an der Hütte untergebracht werden. Allerdings machte mich mein Hund auf eine wesentlich einfachere und bei unseren „zweibeinigen Rudelmitgliedern“ bewährte Vorgehensweise aufmerksam:
Eines Tages, im Alter von gut 3 Monaten, kam er mit seinem leer gefressenen Napf zu mir und warf ihn mir vor die Füße in der Hoffnung, einen Nachschlag zu bekommen (bei unserer Skalli verhielt es sich ebenso). Ich ließ ihn darauf den Napf zum Geschirrspüler tragen, nahm ihn aus seinem Fang und gab als Belohnung etwas Futter aus der Hand.
Seither gestaltet sich die Fütterung derart, dass wir abends von Spaziergang nach Hause kommen, der Hund sich ablegt (meist sogar ohne Erinnerung) und abwartet, während ich sein Futter auf den Fressplatz stelle und frisches Wasser in den Wassernapf gebe. Anschließend mache ich mir in der Küche eine Scheibe Brot und gehe zum Hund, um ihm das Futter freizugeben. Kurze Zeit später meldet er sich mit der Schüssel im Fang, um diese am Geschirrspüler gegen etwas zuvor von seiner Ration abgezweigtes Futter auszutauschen. Diese Art des Zusammenlebens, in der alle „Rudelmitglieder“ ihren Fähigkeiten entsprechend ihre Pflicht in gleicher Weise erfüllen, ist eine sehr angenehme.